Leopoldina-Präsident: Mehr Investitionen für junge Menschen

Mainz (dpa/lrs) – Die rheinland-pfälzische Landesregierung sollte nach Ansicht des Direktors am Max-Planck-Institut für Chemie, Gerald Haug, mehr in junge Menschen und Wissenschaft investieren. «Durch den Biontech-Push gibt es eine hohe Motivation», sagte Haug, der auch Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften (Leopoldina) ist, der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. «Es gibt in Rheinland-Pfalz große Universitäten und zahlreiche außeruniversitäre Forschungsinstitute.»

Allerdings investiere Rheinland-Pfalz nur 2,6 Prozent des Bruttoinlandprodukts in Forschung und Entwicklung, Baden-Württemberg aber beispielsweise 5,8 Prozent. «Gerade jetzt wäre eine antizyklische Investition in die Universitäten und Hochschulen sehr wichtig, weil dies eine bedeutende Zukunftsperspektive ist», sagte Hug.

«Und zum Standort Mainz: Ich kann nur dafür werben, dass wir hier in Forschung, Wissenschaft und Innovation weiter ausbauen», sagte er auch mit Blick auf den geplanten Biotech-Campus und das geplante Zentrum für Alternsforschung. «Durch die Steuermillionen von Biontech gibt es eine einmalige Chance mit echten Zukunftsperspektiven für eine Stadt wie Mainz, die so lebendig durch ihre Studierenden ist.» Das Max-Planck-Institut für Chemie überlege auch mit seinen Nachbarn, der Universität und dem Max-Planck-Instituts für Polymerforschung, einen nachhaltigen Campus aufzubauen.

Die Biontech-Standorte Mainz und Idar-Oberstein sowie das Land Rheinland-Pfalz können sich dank Biontech über erhebliche Einnahmezuwächse freuen. Die Landeshauptstadt kann ihre Schulden los werden und soll zum internationalen Biotechnologie-Standort ausgebaut werden. Rheinland-Pfalz ist innerhalb der Bundesländer vom Nehmer- zum Geberland geworden.

 

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