Künftiger FDP-Chef stellt sich auf Opposition bis 2027 ein

Wieder mitregieren? Na klar, sagt der designierte Chef der Nord-FDP. Für den Rest der Wahlperiode geht Kumbartzky aber vom Verbleib in der Opposition aus. Ein Platzen von Schwarz-Grün erwartet er nicht.

Kiel (dpa/lno) – Die schleswig-holsteinische FDP will mit starker Oppositionsarbeit eine Rückkehr in die Landesregierung nach der Wahl 2027 ansteuern. «Wir wollen wieder mitregieren, dafür macht man ja Politik», sagte der designierte Landesvorsitzende Oliver Kumbartzky (41) der Deutschen Presse-Agentur. Zunächst gelte die Konzentration aber den Kommunalwahlen im nächsten Mai. «Ich sehe keine große Wahrscheinlichkeit, dass Schwarz-Grün platzt, aber viereinhalb Jahre bis zur nächsten Wahl sind auch noch lang.»

Kumbartzky verwarf ein Szenario, wonach ein von den Grünen genervter Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) irgendwann an deren Stelle einfach die FDP in die Regierung bitten könnte. «Wir sitzen auf der Oppositionsbank und nicht auf der Auswechselbank», betonte der Parlamentarische Geschäftsführer der Landtagsfraktion, der am 19. November Ex-Sozialminister Heiner Garg (56) als FDP-Landeschef ablösen will. Dieser tritt nach elf Jahren im Amt und einer bitteren Niederlage bei der Landtagswahl im Mai nicht wieder an.

Nach der Wahl hätte Günther auch ein Zweierbündnis mit der politisch der CDU näherstehenden FDP bilden können, doch er entschied sich für die Grünen. «Unsere Enttäuschung und Verwunderung darüber sitzen durchaus tief», sagte Kumbartzky. «Natürlich mussten wir uns erstmal schütteln und im Sommer neu sortieren.» Dann habe sich die – von neun auf fünf Mitglieder geschrumpfte – Fraktion aber sehr schnell gefunden. «Wir sind sehr gut angekommen in der Opposition und harmonieren auch sehr gut miteinander.» Bis zum Ende der Wahlperiode wolle sich die FDP mit starkem Profil als klare Alternative zu Schwarz-Grün präsentieren. Was dann komme, sei derzeit völlig offen.

 

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