Arbeitskammer: Gremien fordern mehr Mitbestimmungsrechte

Saarbrücken (dpa/lrs) – Arbeitnehmervertretungen im Saarland fordern mehr Mitbestimmungsrechte in ihren Betrieben. Luft nach oben gebe es bei sozialen, personellen und wirtschaftlichen Angelegenheiten, teilte die Arbeitskammer (AK) in Saarbrücken am Freitag zu den Ergebnissen ihres «Betriebsbarometers» mit. Ein weiteres Ergebnis sei demnach die besonders prekäre Lage im Gesundheits- und Sozialwesen.

Drei Viertel der befragten Arbeitnehmervertretungen gaben demnach an, dass es bei der rechtzeitigen und umfassenden Information durch Arbeitgeber besser laufen könne. Darum gehe es beispielsweise, wenn Betriebsräte über neue Technik oder außerordentliche Kündigungen mitbestimmen müssten, sagte AK-Sprecherin Dörte Grabbert. Über 80 Prozent wünschten sich mehr Einbindung in strategischen Fragen und 62 Prozent hielten mehr gesetzliche Rechte bei wirtschaftlicher Mitbestimmung für wichtig, hieß es. Bei personeller Mitbestimmung gehe es beispielsweise um Personalplanung und Berufsbildung, bei sozialen Angelegenheiten etwa um Urlaubsregelungen.

Die Arbeitsintensivierung in den Betrieben bewerteten 78 Prozent aller befragten Gremien als hoch oder eher hoch, wobei das Gesundheits- und Sozialwesen am stärksten betroffen sei. 70 Prozent aller Befragten hielten die Belastung durch die Corona-Pandemie für hoch oder eher hoch. In der Hälfte der Betriebe seien sowohl das Klima als auch die Personalausstattung und Führungskompetenz der Vorgesetzten als schlecht oder eher schlecht eingestuft worden.

Für das «Betriebsbarometer» wurden im Februar und März 198 Betriebs- und Personalräte befragt. Dies entspricht laut der AK, die sich für Arbeitnehmer einsetzt, etwa einem Drittel aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Saarland.

 

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