Montabaur (dpa) – Nach einer Verzögerung soll der Bau des neuen Handynetzes vom Telekommunikationskonzern 1&1 mit einer Partnerfirma neuen Schwung bekommen. 1&1 gab am Mittwoch in Montabaur (Rheinland-Pfalz) bekannt, einen Vertrag mit dem Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Eubanet aus Ibbenbüren (NRW) geschlossen zu haben. Im Rahmen dieser Vereinbarung soll es zur Akquisition von bis zu 7500 Antennen-Standorten kommen. Eubanet soll geeignete Standorte finden, im Namen von 1&1 Mietverträge abschließen und Genehmigungsverfahren begleiten. Den eigentlichen Bau soll dann das Dortmunder Unternehmen GfTD durchführen.
Separat hierzu arbeitet 1&1 bereits mit den Infrastrukturbetreibern Vantage Towers und American Towers zusammen – auf einem Teil von deren Standorten darf die Firma künftig ihre Antennen montieren.
1&1 ersteigerte im Jahr 2019 erstmals Frequenzen, um nach der Deutschen Telekom, Vodafone und O2 (Telefónica) das vierte deutsche Mobilfunk-Netz zu bauen. Dabei kommt 1&1 allerdings langsamer voran als gedacht: Ursprünglich sollte das Handynetz schon Ende 2022 freigeschaltet werden, nun wird der Sommer 2023 angepeilt.
Auch die von der Bundesnetzagentur festgeschriebene Pflicht zum Betrieb von mindestens 1000 5G-Standorten zum Jahreswechsel 2022/23 wird 1&1 nicht schaffen, was die Firma mit Verzögerungen bei einem Ausbaupartner begründete. Diese Vorgabe will 1&1 erst im Sommer nächsten Jahres umgesetzt haben. Wie die Bundesnetzagentur auf das Nichteinhalten dieses Ziels reagiert, ist offen. Die Regulierungsbehörde will sich erst nach dem Auslaufen der Frist dazu äußern.