Dax hält 13.000-Punkte-Marke

Frankfurt/Main (dpa) – Der Dax hat am Freitag im frühen Handel die Marke von 13 000.Punkten zunächst gehalten. Mehr als eine vorsichtige Stabilisierung nach der erneuten Verkaufswelle am Vortag ist das derzeit aber nicht. Zuletzt war der deutsche Leitindex mit 13.039 Punkten kaum verändert.

Der MDax notierte ebenfalls wenig verändert bei 26.730 Zählern. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,1 Prozent.

Die hohe Inflation und die steigenden Zinsen bleiben die dominierenden Themen und schüren bei Investoren die Angst vor einer Rezession. Die überraschend deutliche Zinserhöhung in der Schweiz hatte die Kurse am Vortag stark belastet.

Auch die Drosselungen der Gaslieferungen aus Russland spielen zunehmend eine Rolle. Das Szenario eines Lieferstopps von russischem Gas scheine jetzt immer wahrscheinlicher zu werden und hinterlasse auf dem Frankfurter Parkett entsprechend seine Spuren, schrieb Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Es könnte eine sofortige Rezession in Deutschland auslösen. Auch der finale Ausverkauf im Dax hat für Stanzl noch nicht stattgefunden.

Größere Schwankungen könnte am Freitag der Verfall von Kontrakten an den Terminbörsen mit sich bringen. Im Tagesverlauf werden außerdem Wirtschaftsdaten erwartet, die Hinweise auf die Folgen der extrem hohen Inflation und steigenden Zinsen auf die Konjunktur liefern werden. Dies ist auch entscheidend für den weiteren Spielraum der Notenbanken bei ihren geldpolitischen Straffungen.

Unter den Favoriten im Dax stabilisierten sich die tags zuvor sehr schwachen Papiere des Versorgers Eon mit plus 1,7 Prozent. Hilfreich dabei war eine Hochstufung von «Neutral» auf «Buy» durch Goldman Sachs.

Die aufgrund der Zinswende zuletzt besonders schwachen Immobilienwerte präsentierten sich fest. Grand City Properties gewannen vorne im MDax 5,7 Prozent, beflügelt von einer Kaufempfehlung der Societe Generale. Erst am Vortag hatten Grand City den tiefsten Stand seit Anfang 2015 erreicht.

Das Vermögen russischer Oligarchen ist schwer zu greifen

Berlin (dpa) – Superjachten waren bei russischen Milliardären lange die beliebteste Art, ihren Reichtum zur Schau zu stellen. Nicht jeder konnte sich schließlich einen Spitzen-Fußballverein kaufen, wie es Roman Abramowitsch mit Chelsea machte. Weiterlesen

Zahl der Paketsendungen erreicht wieder Rekordwert

Berlin (dpa) – Der Paketboom in Deutschland hält an. Auch im zweiten Corona-Jahr 2021 wuchs die Zahl der Sendungen stark und erreichte rund 4,5 Milliarden, wie der Bundesverband Paket und Expresslogistik am Mittwoch in Berlin mitteilte.

Das waren 11,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Zehn Jahre zuvor hatte die Paketmenge noch bei knapp 2,5 Milliarden gelegen. Seither wächst sie stetig, beschleunigt noch durch die Corona-Pandemie.

Pakete werden aus verschiedenen Lkw im Mega-Paketzentrum der Deutsche Post DHL Group angeliefert und zur Verteilung weitergeleitet. Der Paketboom in Deutschland hält an. Foto: Jens Kalaene/dpa

Hauptgrund war im vergangenen Jahr der Online-Handel, wie die jährliche Marktstudie des Verbands ergab. Wieder trugen 2021 Corona-bedingte Kontaktbeschränkungen dazu bei, dass sich die Haushalte mehr Waren liefern ließen. Auch Sendungen an Unternehmen legten nach einem leichten Rückgang 2020 wieder zu, wobei das Wachstum sich wegen Lieferkettenproblemen und Materialmangel im Jahresverlauf abschwächte.

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Israel soll Gas über Ägypten nach Europa liefern

Kairo (dpa) – Israel soll über Ägypten künftig verflüssigtes Gas nach Europa liefern. Während eines Besuchs von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Kairo am Mittwoch unterzeichneten Minister der beiden Länder eine entsprechende Absichtserklärung. Weiterlesen

Sauftourismus auf Mallorca «schlimmer als vor Corona»

Palma (dpa) – Der Sauftourismus um den Ballermann auf Mallorca ist nach Einschätzung von Unternehmern derzeit noch schlimmer als in den Jahren vor der Corona-Pandemie.

Manche Urlauber kämen gegen 10.00 Uhr morgens in den Hotels an, und um 14.00 Uhr könnten sie schon nicht mehr gehen, zitierte die Zeitung «Última Hora» am Mittwoch Juan Miguel Ferrer, Geschäftsführer einer Initiative für mehr Qualität an der Playa de Palma.

Die Urlauber buchten in der Regel zehn Tage im Voraus und blieben im Durchschnitt drei oder vier Nächte. Pro Tag würden sie nur 30 bis 40 Euro ausgeben, davon das meiste für Alkohol, klagte Ferrer. Touristen feierten noch um 4.00 Uhr morgens, manchmal mit Megafonen, die unerklärlicherweise weiterhin frei verkauft würden. Zum Teil würden volltrunkene Urlauber von ihren Freunden einfach auf der Straße liegen gelassen.

Der Unternehmer Juan Ferrer leitet die Initiative Palma Beach, die mehr Qualität am Ballermann fordert. Foto: Mar Granel Palou/dpa

«Wir betrachten die Saison bereits als verloren, was die Kontrolle der Exzesse angeht», zitierte die «Mallorca Zeitung» Ferrer. Die Polizei müsse die strengeren Regeln auf den Straßen auch durchsetzen. Vor einigen Wochen hatte er sich im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur noch optimistisch geäußert. Corona habe wie ein Katalysator für die eigenen Bemühungen gewirkt und einen neuen Typ Urlauber angezogen. Dieser wolle Dinge wie gutes Essen mit lokalen Produkten und einen umweltfreundlichen Nahverkehr.

Diese positive Entwicklung sei leider mit dem 10. Mai zu Ende gegangen. «Kaum waren die großen Partytempel wieder geöffnet, wurde dieser neue Typ Urlauber vom alten Feierpublikum verdrängt», bedauert Ferrer. «Seither leiden wir unter der Ankunft großer Gruppen von Touristen, die nur darauf aus sind, sich auf den Straßen, an der Strandpromenade oder am Strand zu betrinken», zitierte die Zeitung Ferrer.

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Nächster Erholungsversuch im Dax – EZB will beruhigen

Frankfurt/Main (dpa) – Am Tag des Zinsentscheids der US-Notenbank (Fed) unternimmt der Dax einen weiteren Erholungsversuch. Gegen Mittag gewann der deutsche Leitindex 1,12 Prozent auf 13.453 Punkte. Der MDax stieg um 1,36 Prozent auf 27.712 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx ging es um rund ein Prozent hoch.

Die Frage am Markt lautet, ob die Fed den Leitzins am Abend um 0,50 Prozentpunkte oder gleich um 0,75 Punkte anheben wird. Der für Aktienanleger schlechtere Fall eines größeren Zinsschrittes könnte angesichts der Marktschwäche der vergangenen Tage in den Kursen schon vorweggenommen sein, heißt es bei Experten.

Aussicht auf Zinserhöhungen

Für etwas Beruhigung der zuletzt sehr nervösen Märkte sorgt zudem, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) nun auf einer Sondersitzung die aktuelle Marktlage erörtert. Die Zinsen an den Kapitalmärkten waren jüngst stark gestiegen, während sich die Stimmung am Aktienmarkt deutlich verschlechterte. Hauptgrund ist die straffere Geldpolitik der Fed, aber auch die Aussicht auf Zinserhöhungen der EZB. Besonders deutlich stiegen die Kapitalmarktzinsen in südeuropäischen Ländern, was die Furcht vor einer neuen Eurokrise größer werden ließ. EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel hatte schon am Dienstag deutlich gemacht, dass man einen ungeordneten Anstieg der Finanzierungskosten stärker verschuldeter Länder im Euroraum nicht hinnehmen werde.

Finanzwerte legten vor diesem Hintergrund zur Wochenmitte deutlich zu. Versicherer wie Munich Re, Allianz SE und Hannover Rück gewannen bis zu dreieinhalb Prozent. Deutsche Bank legten um 2,3 Prozent zu.

Der Spezialverpackungshersteller für die Pharma- und Kosmetikbranche Gerresheimer hat Kreisen zufolge ein Übernahmeangebot wegen eines zu niedrigen Preises abgelehnt. Anleger reagierten euphorisch auf die Neuigkeiten, die laut einem Händler neue Fantasie in die Papiere bringen. Der Kurs sprang um fast 14 Prozent hoch.

Morphosys gibt die Entwicklung zweier Antikörper-Präparate in neue Hände. Das Biotechunternehmen schließt mit der US-Firma Human Immunology Biosciences eine Lizenzvereinbarung für das Nierenmedikament Felzartamab und die Krebstherapie MOR210. Damit will Morphosys seine Ressourcen auf die Weiterentwicklung wichtigerer Krebsmedikamente konzentrieren. Die Anteile verteuerten sich um rund neun Prozent.

Die Rolle von China

Von Signalen einer Wirtschaftserholung in China profitierten Aktien aus dem zuletzt schwachen Automobilsektor. Die chinesische Wirtschaft scheint sich etwas von den Belastungen durch die jüngsten Corona-Ausbrüche zu erholen. Darauf deuteten zur Wochenmitte mehrere neue Konjunkturdaten hin. China ist für die konjunkturanfälligen deutschen Autobauer ein zentraler Markt. Im Dax rückten die Papiere von BMW, Volkswagen, Porsche und Mercedes-Benz um bis zu 1,9 Prozent vor. Vorne lagen Continental mit einem Plus von fast vier Prozent.

Enttäuschende Jahresziele des schwedischen Unternehmens Getinge belasteten auch in der deutschen Medizintechnik-Branche die Kurse. Drägerwerk verloren 1,8 Prozent, Siemens Healthineers sanken um 2,3 Prozent, Carl Zeiss Meditec um 1,4 Prozent.

Die Berenberg Bank stufte MTU von «Hold» auf «Buy» hoch. Die Erholung des globalen Luftverkehrs erscheine robust, trotz einigen Gegenwinds seitens Corona und der Konjunktur, schrieb Analyst Ross Law. Dies stütze die ambitionierten Produktionspläne der Flugzeugindustrie. Law setzt vor allem auf Firmen mit stärkerem Fokus auf Schmalrumpfflugzeuge und empfiehlt deshalb MTU zum Kauf. Die Aktien gewannen 2,6 Prozent.

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EZB-Rat diskutiert aktuelle Marktlage auf Sondersitzung

Frankfurt/Main (dpa) – Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hält an diesem Mittwoch eine Sondersitzung ab.

«Der EZB-Rat wird am Mittwoch zu einer Ad-hoc-Sitzung zusammenkommen, um die aktuelle Marktlage zu erörtern», teilte eine Sprecherin der Notenbank in Frankfurt auf Anfrage mit. Sie bestätigte damit entsprechende Medienberichte. Der Euro stieg nach Bekanntwerden des Treffens auf ein Tageshoch von 1,0493 US-Dollar.

In den vergangenen Tagen waren die Zinsen an den Kapitalmärkten stark gestiegen, während sich die Stimmung an den Aktienmärkten deutlich verschlechterte. Analysten nannten als Hauptgrund die straffere Geldpolitik der US-Notenbank Fed, aber auch die Aussicht auf Zinserhöhungen der EZB.

Der EZB-Rat hatte bei seiner jüngsten regulären Sitzung am vergangenen Donnerstag angesichts der rekordhohen Teuerung nach langem Zögern den Ausstieg aus der seit Jahren ultralockeren Geldpolitik beschlossen: Die milliardenschweren Anleihenzukäufe werden zum 1. Juli beendet. Bei der nächsten regulären Sitzung des EZB-Rates am 21. Juli will die Notenbank die Leitzinsen erstmals seit elf Jahren wieder erhöhen, zunächst um jeweils 0,25 Prozentpunkte.

Zinsen ziehen an

Besonders deutlich stiegen in den vergangenen Tagen die Kapitalmarktzinsen in südeuropäischen Ländern. In Italien liegt der Zins für zehnjährige Staatsanleihen wieder über der Marke von vier Prozent. Ende März hatte der Zins nur halb so hoch gelegen. Ein Grund für diese Entwicklung ist die Ankündigung der EZB, ihre Neukäufe von Staatsanleihen Anfang Juli einzustellen.

EZB-Direktoriumsmitglied Isabell Schnabel hatte am Dienstag in einer Rede deutlich gemacht, dass die Notenbank einen ungeordneten Anstieg der Finanzierungskosten stärker verschuldeter Länder im Euroraum nicht hinnehmen wird. «Wir werden keine Veränderungen der Finanzierungsbedingungen dulden, die über die fundamentalen Faktoren hinausgehen und die Übertragung der Geldpolitik gefährden.»

Das Licht der untergehenden Sonne spiegelt sich in der Glasfassade der Europäischen Zentralbank (EZB). Foto: Boris Roessler/dpa

Schnabel bekräftigte, die Notenbank werde bei Bedarf neue Instrumente entwickeln, um sicherzustellen, dass ihre Geldpolitik das Hauptziel stabiler Preise bei einer mittelfristigen Inflationsrate von zwei Prozent erreicht. Das Engagement für den Euro sei das Werkzeug der Notenbank gegen eine Fragmentierung im Währungsraum der 19 Länder, sagte Schnabel: «Dieses Engagement hat keine Grenzen.»

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Ifo senkt Konjunkturprognose wegen Ukraine-Kriegs

München (dpa) – Das Ifo-Institut hat seine Konjunkturprognose für die deutsche Wirtschaft wegen des Ukraine-Kriegs erneut gesenkt. Das Bruttoinlandsprodukt wird nach Einschätzung der Münchner Ökonomen in diesem Jahr um 2,5 Prozent zulegen, schwächer als die noch im März erwarteten 3,1 Prozent. Weiterlesen

Handelsbilanz der Eurozone mit Rekorddefizit

Luxemburg (dpa) – Das Handelsdefizit der Eurozone hat sich im April stark ausgeweitet. Gegenüber dem Vormonat sei das saisonbereinigte Defizit um 13,9 Milliarden auf 31,7 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mit. Weiterlesen

Oetker-Gruppe wächst trotz Aufspaltung

Bielefeld (dpa) – Trotz Pandemie und Aufspaltung des Unternehmens hat die Dr.-Oetker-Gruppe im vergangenen Geschäftsjahr ihren Umsatz gehalten.

Die Nahrungsmittel- und Getränkebereiche mit Tiefkühlpizzen, Backpulver und Bier blieben laut Mitteilung vom Dienstag jeweils auf dem Niveau des Vorjahres. Der Bereich «Weitere Interessen» mit dem Getränkelieferservice Flaschenpost legte sogar zu. Die gesamte Gruppe verbuchte einen Umsatz von 7,4 Milliarden Euro (2020: 7,3 Mrd). Im Vorjahresvergleich der ersten zehn Monate erzielte das Unternehmen ein Wachstum von 5,5 Prozent. Zum Gewinn äußert sich das Familienunternehmen traditionell nicht.

Einige Unternehmensteile wie Hotels und der Schaumweinhersteller Henkell/Freixenet sind nach der Aufspaltung des Konzerns unter den Familienstämmen nur bis zum 31. Oktober im Konzernbericht enthalten. Die Dr.-Oetker-Gruppe hatte sich im November nach einem jahrelangen Streit der Erben über die Ausrichtung in zwei unabhängige Unternehmensgruppen geteilt.

Albert Christmann, persönlich haftender Gesellschafter der Dr. August Oetker KG, spricht bei der Bilanz-Pressekonferenz. Foto: Guido Kirchner/dpa

Das abgelaufene Geschäftsjahr sei zum einen von der Pandemie mit ihren Unwägbarkeiten und ihren Folgen für die Weltwirtschaft und zum anderen von der Teilung geprägt gewesen, sagte der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Albert Christmann. «Dass es vor diesem Hintergrund gelungen ist, die Umsätze zu steigern und neue Unternehmen in den Gruppenverbund zu integrieren, erfüllt uns alle mit großer Freude.»

Für das dieses Jahr zeigte sich Christmann bei der Prognose zurückhaltend. Nach der Pandemie werde die Weltwirtschaft durch den der Ukraine-Krieg belastet.

Verluste gab es bei der Radeberger-Gruppe. Hier verzeichnete das Unternehmen einen Umsatzrückgang von 1,6 Prozent. Lockdown und Auflagen für die Gastronomie hätten nach 2020 erneut für starke Absatzverluste beim Fassbier gesorgt, teilte Dr. Oetker mit.

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