FDP gegen Kurswechsel bei Suche nach Bundesbank-Spitze

Berlin (dpa) – Die FDP pocht bei der anstehenden Neubesetzung der Bundesbank-Spitze darauf, den bisherigen Kurs der Währungshüter beizubehalten.

Jens Weidmann sei ein starker Zentralbankchef gewesen, der «die zunehmende Politisierung von Notenbanken» ebenso kritisch wie die ultralockere Geldpolitik gesehen habe, sagte Finanzpolitiker Florian Toncar der Deutschen Presse-Agentur. «Da wünsche ich mir eine gewisse Kontinuität auch in Zukunft» Die CDU forderte am Donnerstag, Weidmanns Nachfolger müsse sich mit der gleichen Entschlossenheit für Geldwertstabilität einsetzen.

Der 53-Jährige hatte am Mittwoch nach gut zehn Jahren an der Bundesbank-Spitze überraschend seinen Rücktritt angekündigt. Als Mitglied des Rates der Europäischen Zentralbank hatte Weidmann jahrelang vor einer zu lockeren Geldpolitik gewarnt, die Kritikern zufolge zu einer höheren Inflation führen könnte. Über einen Nachfolger dürfte die neue Bundesregierung entscheiden.

Frage um Posten des Finanzministers 

Die FDP will gemeinsam mit SPD und Grünen die nächste Koalition bilden und macht sich Hoffnungen auf den Posten des Finanzministers, den bislang SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz innehat. Den Liberalen könnte deswegen eine wichtige Rolle zukommen, weil das Ministerium auf den Vorschlag der Bundesregierung großen Einfluss haben dürfte. Formell ist der Bundespräsident für die Ernennung zuständig. FDP-Chef Christian Lindner hatte bereits am Mittwoch gefordert: «Die Deutsche Bundesbank muss weiter Anwältin einer stabilitätsorientierten Geldpolitik in Europa bleiben»

Die Koalitionsverhandlungen der drei potenziellen Regierungsparteien beginnen am Donnerstag. Grünen-Chef Robert Habeck, der von Parteikollegen ebenfalls als neuer Finanzminister ins Spiel gebracht worden ist, lobte Weidmann zwar für sein großes Engagement. Zugleich sprach er in der «Süddeutschen Zeitung» von «inhaltlichen Differenzen» und forderte: «Für die Zukunft braucht es eine Bundesbank, die auf der Höhe der Herausforderungen der Zeit agiert»

Rücktritt Weidmanns «fatales Signal» 

Unionsfraktionsvizechef Carsten Linnemann bezeichnete Weidmanns Rücktritt dagegen als «fatales Signal» in einer geldpolitisch ohnehin fragilen Phase. «Weidmann konnte sich gegen die auf geldpolitische Expansion ausgerichtete EZB immer weniger durchsetzen. Dieser Kurs trägt zu den derzeit steigenden Preisen bei», sagte Linnemann der dpa.

Im September war die Teuerungsrate in Deutschland auf 4,1 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit Dezember 1993 gestiegen. Eine höhere Inflation bedeutet, dass das Geld der Verbraucher schneller an Wert verliert. Führende EZB-Vertreter gehen nach eigenen Worten davon aus, dass die beschleunigte Teuerung vorübergeht. Eigentlich streben die Währungshüter eine Rate von jährlich 2 Prozent an.

Der Bundesbank-Präsident entscheidet im Rat der EZB über die Geldpolitik mit. Mit seiner Kritik am ultralockeren Kurs ist Weidmann in dem Gremium aber Vertreter einer Minderheit.

 

 

 

Betriebe starten Projekt gegen Personalmangel im Gastgewerbe

Mainz (dpa/lrs) – Familienunternehmen im rheinland-pfälzischen Gastgewerbe verstärken ihre Suche nach heiß begehrten Mitarbeitern. Mit dem Projekt «Working Family» und einer gemeinsamen Plattform im Internet werben sie um Fachkräfte in Küche, Restaurant und an der Rezeption. Bei dem am Donnerstag in Mainz offiziell an den Start gegangenen Netzwerk sind zunächst rund 25 Betriebe von Rheinhessen bis Trier und von der Vulkaneifel bis zur Pfalz dabei. Die Betriebe und die Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern (IHK), die die Federführung übernommen hat, gehen davon aus, dass sich das Netzwerk bald vergrößern wird. Weiterlesen

Millionen-Geldbuße und Rüge für Schweizer Credit Suisse

Bern/Washington (dpa) – Die Schweizer Bank Credit Suisse hat wegen dubioser Geschäfte mit Mosambik eine hohe Geldbuße erhalten. Zudem erteilte die Aufsichtsbehörde Rügen, weil Mitarbeiter bespitzelt wurden.

Im Fall Mosambik akzeptierte sie einen Vergleich in den Vereinigten Staaten und Großbritannien mit Strafzahlungen von insgesamt rund 475 Millionen Dollar (408 Mio Euro), wie das US-Justizministerium und die Börsenaufsicht SEC am Dienstag (Ortszeit) in Washington mitteilten. Die Credit Suisse (CS) erklärte sich zufrieden damit, einen Schlussstrich unter die Verfahren ziehen zu können. Weiterlesen

«Keine Schülergruppe»: Hackerangriff legt Stadtverwaltung Witten lahm

Von Ulli Brünger, dpa   

Seit Tagen ist die Stadtverwaltung Witten massiv von einem Hackerangriff betroffen. Die Störungen dauern an. Die Stadt spricht von einer professionellen Attacke. IT-Experten arbeiten mit Hochdruck an dem Problem, von dem zunehmend Kommunen betroffen sind.

Witten (dpa/lnw) – Die Stadtverwaltung von Witten ist nach einem Hackerangriff weitgehend lahmgelegt. Es ist bereits der dritte Fall, bei dem eine deutsche Kommune in den vergangenen drei Monaten Ziel einer erfolgreichen Cyber-Attacke wurde. «Die städtische IT hat festgestellt, dass es sich um einen Hackerangriff handelt und die Systeme heruntergefahren», erklärte die Ruhrgebietsstadt in einer Stellungnahme. Durch den Angriff sind die Systeme der Stadt massiv eingeschränkt. Als Folge ist unter anderem die Stadtverwaltung derzeit weder per Email noch telefonisch zu erreichen», hieß es auf der städtischen Website. Weiterlesen

Start von ISS-Astronaut Maurer auf 31.10. verschoben

Cape Canaveral (dpa) – Der deutsche Astronaut Matthias Maurer (51) soll nun doch erst am 31. Oktober zur Internationalen Raumstation ISS starten. Der neue Starttermin sei an dem Sonntag um 2.21 Uhr Ortszeit (7.21 Uhr MEZ), teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa am Dienstag mit. Ersatztermin ist nun Mittwoch, der 3. November, um 1.10 Uhr Ortszeit. Der geplante Starttermin war zuvor einmal vom 31. auf den 30. Oktober vorgezogen worden. Weiterlesen

Axel Springer entbindet «Bild»-Chef Reichelt von Aufgaben

Berlin (dpa) – Der Medienkonzern Axel Springer hat mit sofortiger Wirkung «Bild»-Chefredakteur Julian Reichelt von seinen Aufgaben entbunden. Das teilte das Unternehmen am Montag in Berlin mit.

Neuer Vorsitzender der «Bild»-Chefredaktion wird Johannes Boie. Der 37-Jährige ist derzeit Chefredakteur der zu Springer gehörenden Zeitung «Welt am Sonntag». Weiterlesen

Julian Reichelt nicht mehr «Bild»-Chefredakteur

Personalie
Von Anna Ringle, dpa 

Berlin (dpa) – Der Medienkonzern Axel Springer hat mit sofortiger Wirkung «Bild»-Chefredakteur Julian Reichelt von seinen Aufgaben entbunden. Das teilte das Unternehmen am Montag in Berlin mit.

Neuer Vorsitzender der «Bild»-Chefredaktion wird Johannes Boie. Der 37-Jährige ist derzeit Chefredakteur der zu Springer gehörenden Zeitung «Welt am Sonntag». Reichelt verlässt den Medienkonzern und damit auch Deutschlands größte und auflagenstärkste Boulevardzeitung. Weiterlesen

Studie: Firmen sehen steigende Gefahr durch Cyberattacken

Frankfurt/Main (dpa) – Die Sorge deutscher Firmen vor Cyberangriffen und Datenklau wächst. Jedes dritte Unternehmen geht davon aus, dass das Risiko in der Corona-Pandemie zugenommen hat, in der die Arbeitswelt digitaler geworden ist.

Dies geht aus einer am Montag veröffentlichten Studie des Beratungs- und Prüfungsunternehmens EY hervor. «Unternehmen mussten Beschäftigte während der Pandemie von heute auf morgen nach Hause schicken und hatten wenig Zeit für entsprechende Sicherheitsvorkehrungen», erläuterte EY-Partner Bodo Meseke am Montag bei der Vorstellung der aktuellen EY-Datenklaustudie. Mit der Rückkehr ins Büro sei das Problem allerdings nicht behoben. Weiterlesen

Busfahrer streiken: Arbeitgeber sprechen von «Störfeuer»

Mainz (dpa/lrs) – Zum vierten Mal seit Beginn des Monats haben Busfahrer in Rheinland-Pfalz gestreikt und so ihre Forderung nach einem neuen Tarifvertrag bekräftigt. Betroffen waren nach Angaben der Gewerkschaft Verdi unter anderem die Strecken der DB Regio, der Moselbahn, der Palatina, des Unternehmens Zickenheiner und der Stadtbusgesellschaften in Bad Kreuznach und Zweibrücken. Die Arbeitgeber sprachen von «Aktionismus, Unruhe und Störfeuer durch unverhältnismäßig durchgeführte Streiks». Weiterlesen

Astronaut Maurer wechselt im All Hose einmal pro Monat

Houston (dpa) – Astronaut Matthias Maurer (51) muss seine Kleidungsstücke im All länger tragen. «Für meine sechsmonatige Mission habe ich sechs Hosen dabei, also eine pro Monat», sagte Maurer der Deutschen Presse-Agentur. Seine Unterwäsche wechsele er alle drei Tage. Und ein T-Shirt ziehe er eine Woche lang an – plus dann in der Folgewoche noch zum Sport. Man müsse schon aufpassen, dass man sich nicht schmutzig mache. «Denn an Bord der ISS haben wir keine Möglichkeit, unsere Wäsche zu waschen» Weiterlesen

Minister: «Steuern in Pflege auf humanitäre Katastrophe zu»

Berlin (dpa) – Der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek, hat vor einer «humanitären Katastrophe» in der Alten- und Krankenpflege gewarnt.

«Wenn wir die Abrechnungsmodalitäten an die erste Stelle setzen, es aber niemanden gibt, der sich um die Menschen kümmert, haben wir ein riesiges Problem», sagte der CSU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). «Aktuell laufen wir sehenden Auges in eine humanitäre Katastrophe» Weiterlesen

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