«Die netten Jungs von nebenan»? 30 Jahre Backstreet Boys

Von Britta Schultejans, dpa

Berlin (dpa) – Es war eine der Schlüsselszenen ihrer Show: Kevin Richardson (51) und AJ McLean (45) versteckten sich bei den Konzerten ihrer Deutschland-Tournee 2022 hinter einer Art Umkleidekabine – und warfen signierte Unterhosen von der Bühne ins Publikum. «Wir revanchieren uns.»

Denn jahrzehntelang war es umgekehrt: Nach den unschuldigen Teddybären und Plüschtieren aus der Anfangszeit waren es dann weniger unschuldige Dessous, die den Backstreet Boys bei ihren Konzerten um die Ohren flogen – begleitet von ohrenbetäubendem Kreischen, das ihre Musik teilweise übertönte.

Drei Jahrzehnte geht das nun schon so. Die Gruppe, die mit Pop-Krachern wie «Quit Playing Games (with My Heart)», «Everybody» oder «I Want It That Way» Boyband-Geschichte geschrieben hat, feiert in diesem Jahr 30. Jubiläum. Als Gründungsdatum gilt der 20. April 1993.

Damals waren McLean, Richardson, dessen Cousin Brian Littrell (heute 48), Howie Dowough (49) und natürlich Nick Carter (43) gerade vom umstrittenen und inzwischen im Gefängnis gestorbenen Produzenten Lou Pearlman in Florida zusammengecastet worden.

Tränen in den Augen

Alex Gernandt war ganz nah dran, als es dann in Deutschland losging mit der Weltkarriere: «Ich war dabei, als sie im November 1995 in einem italienischen Restaurant in München mit ihrer ersten Goldenen Schallplatte überrascht wurden», sagt der frühere Chefredakteur der «Bravo», der Bibel eines jeden «BSB»-Fans der 1990er Jahre. «Die Jungs hatten Tränen in den Augen, alle haben geheult vor Glück. Und dann brachen sie plötzlich weltweit Rekorde.»

Ein kalkulierter und orchestrierter Erfolg: «Vorher hatten die Jungs in Florida zwei Jahre lang hart trainiert, bis zur Perfektion. Darum sind sie auch so gut, weil sie quasi ein Bootcamp durchlaufen mussten, bevor es richtig losging», sagt Gernandt. Höflich, gut erzogen und unkompliziert seien sie gewesen. «Das waren die netten Jungs von nebenan.»

Jedes Mädchen durfte damals träumen

Es war aber nicht nur das harte Training und die damit verbundene musikalische und tänzerische Qualität, die dafür sorgte, dass die Backstreet Boys Konkurrenten wie Caught in the Act auf dem Weg in den Pop-Olymp in Windeseile überflügelten. Dazu trug auch die sorgfältige Zusammensetzung der Gruppe bei: Brian für die netten Mädchen, AJ für die rebellischen, Howie für die ruhigen, Kevin für die etwas älteren – und Nick für alle. Jede durfte träumen damals in den 1990ern.

Damals reichte bei Konzerten der schiere Anblick der damaligen Jungs, um die Mädchen in kreischende Ekstase zu versetzen. Heute ist das Kreischen auf den Konzerten heiserer geworden, die Ekstase Mojito-getränkt. Eine Stimmung wie bei einem Junggesellinnenabschied um 00.45 Uhr. Die Frauen, die heute im Publikum grölen und im Arm der besten Freundin zu «Show Me The Meaning Of Being Lonely» schaukeln, haben das größtenteils auch 1995 oder spätestens 1997 schon getan.

«Was bei den Backstreet Boys zählt, ist der Nostalgie-Faktor. Man holt sich mit ihnen einen Teil seiner Jugend zurück. Gerade in schwierigen Zeiten ist das ja ein probates Mittel – sich zurück zu träumen in die eigene noch unbeschwerte Jugend», sagt Musik-Experte Gernandt. «Und vermeintlich problematische politische Aussagen oder Skandale können den Backstreet Boys nichts anhaben, so scheint es.»

Skandale einfach abperlen lassen

Denn eine der hervorstechendsten Qualitäten der Band ist es, Skandale abperlen zu lassen. Drogen- und Alkohol-Abstürze von AJ und Nick, dessen stürmische und von Gewaltvorwürfen überschattete Beziehung zu Paris Hilton Klatsch-Schlagzeilen machte, konnten den Backstreet Boys, die später sogar ihre eigene Show in Las Vegas hatten, nichts anhaben.

Toxisches Verhalten von Carter und seinem inzwischen gestorbenen kleinen Bruder Aaron in der Reality-Show «House of Carters» blieb von der Fan-Base weitgehend ignoriert. Und dass Littrell sich offen als Donald-Trump-Unterstützer mit zumindest fragwürdigen politischen Ansichten präsentierte, scheint die Fans auch nicht sonderlich zu interessieren.

«Ob vermeintliche Skandale Auswirkungen auf den Erfolg haben und ob Fans sich abwenden, hängt auch davon ab, wie politisch eine Band vorher wahrgenommen wurde», sagt Gernandt. «Bei einer reinen Pop-Band wie den Backstreet Boys wird ein unbedachtes politisches Statement nicht so sehr auf die Goldwaage gelegt, denn Politik ist nicht unbedingt ihre Kernkompetenz und auch nicht Inhalt der Musik oder das, was die Fans an dieser Band interessiert.»

Geplante Spezial-Sendung gestrichen

Inzwischen jedoch überschatten Vorwürfe, die nicht politisch, aber schwerwiegend sind, die drei Dekaden andauernde Erfolgsgeschichte. Denn Nick Carter werden sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Zwei Frauen sagen, er habe sie Anfang der 2000er Jahre vergewaltigt. Carter, der inzwischen verheiratet ist und sein Familienleben mit drei kleinen Kindern offensiv auf Instagram zeigt und vermarktet, streitet die Vorwürfe entschieden ab, spricht von Verleumdung und hat eine Gegenklage angestrengt.

Der US-Sender ABC strich eine geplante Spezial-Sendung zum Weihnachtsalbum der Band, Carter selbst soll Werbedeals verloren haben, beklagten Fans in Online-Foren. Dort glaubt die überwiegende Mehrheit der Anhänger an die Unschuld ihres Teenie-Idols – und die Welttournee der Backstreet Boys läuft vor kreischendem Publikum weiter. Von Ende April an stehen Konzerte in Island, Ägypten, Saudi-Arabien, Indien und Südafrika auf dem Programm. Frei nach dem Motto: «As Long As You Love Me.»

Weiterlesen

Hepatitis-C-Infektion von 51 Patienten: Arzt vor Gericht

Augsburg (dpa) – Nach dem Skandal um zahlreiche Hepatitis-Infektionen bei Patienten des Krankenhauses im nordschwäbischen Donauwörth steht ab heute (9.00 Uhr) ein Narkosearzt vor Gericht. Der 1962 geborene Mediziner soll in den Jahren 2017 und 2018 bei Operationen mindestens 51 Patienten mit Hepatitis C angesteckt haben. Das Landgericht Augsburg plant zwölf Verhandlungstage, ein Urteil könnte es Mitte Juli geben (Az. 200 Js 137689/18).

Der Fall wurde vor fast fünf Jahren bekannt und zog umfangreiche Ermittlungen nach sich. Anfangs ging das Gesundheitsamt nur von vier bis fünf Fällen aus. Letztlich wurden von der Behörde mehr als 1700 Männer und Frauen, die von dem beschuldigten Mediziner in der kommunalen Klinik behandelt wurden, aufgefordert, sich auf Hepatitis C testen zu lassen. Weiterlesen

Chipförderung: Ministerpräsident Haseloff lobt EU-Einigung

Magdeburg/Brüssel (dpa) – Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff hat die europäische Einigung zu einem Milliardenprogramm für den Ausbau der Chipindustrie begrüßt.

«Das ist ein wichtiger Schritt für Europa», sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Die Einigung sei ein «klares Signal der Wettbewerbsfähigkeit» gegenüber anderen Regionen wie Asien und Nordamerika. Europa müsse über strategische Technologien verfügen, um auf Augenhöhe agieren zu können. Ähnliche Äußerungen kamen aus Sachsen. Wirtschaftsminister Martin Dulig bezeichnete die Einigung auf das Gesetz als «sehr gut und für Sachsen extrem wichtig».

Am Dienstagabend war bekanntgegeben worden, dass die EU 43 Milliarden Euro für den Ausbau der Mikrochipindustrie in der Gemeinschaft mobilisieren will. Die Investitionen sollen unter anderem aus dem EU-Haushalt und der Privatwirtschaft kommen, wie die schwedische Ratspräsidentschaft mitteilte. Europaparlament und EU-Staaten müssen der Einigung noch formell zustimmen. Das gilt aber als Formsache. Weiterlesen

Verdi ruft zu Warnstreiks an drei Flughäfen auf

Berlin (dpa) – An den Flughäfen Düsseldorf, Hamburg und Köln/Bonn müssen sich die Passagiere an den nächsten Tagen wieder auf spürbare Behinderungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi rief für Donnerstag und Freitag die Beschäftigen im Luftsicherheitsbereich, in der Fluggastkontrolle, der Personal- und Warenkontrolle und in Servicebereichen der drei Flughäfen zu ganztägigen Warnstreiks auf. «Es ist im Zusammenhang mit dem Streik mit längeren Wartezeiten bis hin zu Flugausfällen oder -streichungen zu rechnen», warnte die Gewerkschaft am Dienstag. Weiterlesen

Everything But The Girl melden sich mit «Fuse» zurück

Von Larissa Schwedes, dpa

London (dpa) – Tracey Thorn und Ben Watt haben nicht viel zu verlieren, wie schon der Titel der ersten ausgekoppelten Single ihres neuen Albums verrät. Doch der Song «Nothing Left To Lose», den das britische Indie-Pop-Duo  Everything But The Girl schon im Januar veröffentlichte, eroberte schnell die Herzen von Kritikern sowie alten und neuen Fans.

Es könnte also viel zu gewinnen geben – mit ihrer ersten Platte seit 24 Jahren. Oder wie Thorn im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur sagt: «Ich nehme an, wir werden damit davonkommen.»

Wenn das Album «Fuse» am 21. April erscheint, ist fast ein Vierteljahrhundert vergangen, seitdem das Paar zuletzt gemeinsam eine Platte veröffentlicht hat. Eine lange Zeit. Und die beiden Köpfe hinter Everything But The Girl hatten wohl selbst nicht mehr damit gerechnet, noch einmal gemeinsam Musik zu machen.

Beruflich getrennte Wege

Als die beiden rund um die Jahrtausendwende auf dem damaligen Höhepunkt ihrer Karriere beschlossen, das Projekt Everything But The Girl aufzugeben, war es keine dramatische Trennung, wie sie manch andere Band durchlebt hat. Vielmehr kam Tracey Thorn und Ben Watt das Leben dazwischen: Die beiden gründeten eine Familie, zogen ihre Kinder groß. Sie blieben ein Paar, gingen beruflich jedoch getrennte Wege.

«Wir haben versucht, unsere Leben ein bisschen zu trennen. Wir hatten das Leben zuhause und waren ein Paar, waren Eltern, aber hatten separate Arbeitsprojekte. Wir haben entschieden, dass es wohl nicht besonders gesund wäre, alles zusammen zu machen», erzählen sie im Interview.

Heute sieht das wieder anders aus: Die Kinder sind aus dem Haus, beide haben Bücher geschrieben und Solo-Projekte verfolgt: Watt war aktiv als DJ in der Club-Szene, Thorn schrieb eine regelmäßige Kolumne für das Magazin «New Statesman».

Corona hat vieles verändert

Letztlich war es die Pandemie, die den entscheidenden Funken für das überraschende Revival entzündete. «Durch Covid kam alles zum Stillstand», sagt Watt. Er selbst musste eine Tour abbrechen und verbarrikadierte sich wegen einer Autoimmunkrankheit so weit wie möglich zuhause. «Es war ziemlich hart», sind sich beide einig. «Aber als wir am anderen Ende ankamen, haben wir uns angeschaut und gefragt: Was nun? Wie machen wir dort weiter, wo wir aufgehört haben? Oder haben wir uns verändert? Wollen wir etwas anderes machen?»

Es war schließlich Thorn, die vorschlug, einen neuen Anlauf als Duo zu nehmen. «Ich habe gemerkt: Sie hat Recht. Wenn wir es jetzt nicht tun, werden wir es vermutlich nie mehr tun», erinnert sich Watt (60), der anfänglich zweifelte und das Projekt zunächst nur unter dem Namen TREN («Tracey and Ben») beginnen wollte, um Druck zu vermeiden.

Und so entstand «Fuse» – ein Album mit zehn Songs, von dem das Paar betont, dass es trotz seiner Geschichte kein Lockdown-Album sei, da die Aufnahmen erst ab dem Frühjahr 2022 stattgefunden hätten.

Wer Everything But The Girl noch aus den 80er und 90er Jahren kennt, als sich beide als feste Größe der britischen Indie-Szene etablierten und mit «Missing» durch den Remix des New Yorker Produzenten und DJs Todd Terry einen Welthit landeten, wird sie wiedererkennen – besonders an der ausdrucksstarken Stimme von Thorn. Diese schwebt bei Songs wie «Caution To The Wind», aber auch «Nothing Left To Lose» über einem atmosphärischen, elektronischen Klangteppich. Temporeichere Stücke wechseln sich ab mit melancholischen Songs wie «Run A Red Light» mit Piano-Klängen.

Immer wieder geht es um Neuanfänge, um den Wunsch, den Moment auszunutzen, sich mit Menschen zu verbinden und ihnen näher zu kommen. Im Rückblick kann Thorn erkennen, dass darin auch viele Lockdown-Gefühle stecken. «Wir haben davon geträumt auszugehen. Wir haben davon geträumt, Menschen zu treffen und ihnen näher zu kommen.»

Wie ein neuer Anfang

Die Zusammenarbeit mit ihrem Partner habe sich zwar vertraut, aber auch wie ein neuer Anfang angefühlt, erzählt die heute 60 Jahre alte Musikerin. «Es fühlt sich nicht wie ein Rückschritt an, sondern wie etwas Neues. Wir sind jetzt andere Leute – viel älter, mit viel mehr Lebenserfahrung.» Die lange Pause sei wohl auch ihr Geheimnis, als Paar erfolgreich zusammenzuarbeiten, meint Thorn.

Ob von der Band nach dem Comeback-Album noch mehr zu hören sein wird, ist noch offen. «Wir wollen den Moment genießen und wertschätzen. Das ist unser Baby im Moment, das all unsere Aufmerksamkeit bekommt.» Sie lebten zurzeit von Woche zu Woche – und wollen auch nichts ausschließen. «Wenn wir über 80 sind, machen wir eine Dance-Platte, die es in sich hat», witzelt Thorn und lacht schallend.

Weiterlesen

Arbeitszeit soll künftig elektronisch erfasst werden

Berlin (dpa) – Die tägliche Arbeitszeit von Beschäftigten in Deutschland soll künftig elektronisch aufgezeichnet werden. Das sieht ein Gesetzentwurf aus dem Bundesarbeitsministerium für eine Reform des Arbeitszeitgesetzes vor. Der Entwurf lag der Deutschen Presse-Agentur vor. Zuvor hatte die «Süddeutsche Zeitung» darüber berichtet.

Die Tarifpartner sollen dem Entwurf zufolge Ausnahmen vereinbaren können. So sollen sie von der elektronischen Form der täglichen Arbeitszeiterfassung abweichen und eine händische Aufzeichnung in Papierform zulassen können. Weiterlesen

Chemnitzer Band Blond: Mit Glamour gegen Männer

Ihre Brüder sind Teil der Band Kraftklub, ihr Vater war schon in der DDR für seine Musik bekannt. Nina und Lotta Kummer gründeten in Chemnitz gemeinsam mit einem Freund aus Kindheitstagen vor zwölf Jahren eine Band. Jetzt veröffentlichen Blond ihr zweites Album.

Eltern und Geschwistern musste die aus Chemnitz stammende Band Blond nie erzählen, dass der eigene Lebensunterhalt durch Musik finanziert werden kann. «Wir hatten natürlich den Vorteil, dass unsere Geschwister uns vorgelebt haben, dass Musik machen auch eine berufliche Option ist – dass das nicht nur brotlose Kunst ist», sagt Nina Kummer, deren Bruder Till und Halbbruder Felix Teil der Band Kraftklub sind. Auch der gemeinsame Vater Jan ist für seine Musik bekannt: Zu DDR-Zeiten gründete er in Chemnitz die Band AG Geige. Am Freitag (21. April) veröffentlichen Blond ihr zweites Album «Perlen».

Mit Bass auf den Ohren und Perlen um die Augen macht die Band mit ihrer Musik dem Ärger über zu viel Fleischkonsum, zu lange Wartezeiten bei Psychologen und zu wenige Frauen auf und hinter der Bühne Luft. «Es ist wahrscheinlich schon besser als vor zwanzig Jahren, aber das geht uns immer noch zu langsam», sagt Lotta Kummer im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Ihre Musik sei «Las-Vegas-Glamour», so Nina. «Das ist praktisch unsere ganz eigene Schublade.» Weiterlesen

Streik in Hollywood? Drehbuchautoren verhandeln um Vertrag

Los Angeles (dpa) – In Hollywood wächst die Sorge vor einem Streik der Drehbuchautoren. Die Mitglieder der «Writers Guild of America» (WGA) stimmten mit überwältigender Mehrheit von knapp 98 Prozent für einen Arbeitskampf, sollten die laufenden Vertragsverhandlungen bis zum 1. Mai kein Ergebnis bringen. Das teilte die Gewerkschaft am Montag mit. Mehr als 9200 Mitglieder, knapp 80 Prozent der stimmberechtigten Autoren, hätten ihr Votum abgegeben – das sei eine Rekordbeteiligung. Ein Streik könnte viele Film- und Fernsehprojekte in Hollywood lahmlegen. Weiterlesen

Mario Germano neuer LKA-Chef in Rheinland-Pfalz

Mainz (dpa/lrs) – Mario Germano ist der neue Leiter des Landeskriminalamtes (LKA) in Rheinland-Pfalz. Der 49-Jährige sei ein erfahrener Kriminalbeamter, der sich im Bundeskriminalamt (BKA) eine ausgewiesene Expertise sowohl im operativen als auch im strategischen Bereich erarbeitet habe, sagte Innenminister Michael Ebling (SPD) am Montag in Mainz. Germano tritt die Nachfolge von Johannes Kunz an, der sich in den Ruhestand verabschiedet hat. Die offizielle Amtseinführung von Germano ist für den 15. Mai 2023 geplant. Weiterlesen

Wechsel in der Leitung der Polizeiinspektion Schweich

v.l.n.r. Michael Pitz, Anja Rakowski, Harald Licht

Schweich. Mit Wirkung zum 1. April 2023 wurde Herr Erster Polizeihauptkommissar (EPHK) Michael Pitz von der Behördenleiterin des Polizeipräsidiums (PP) Trier, Frau Anja Rakowski, zum neuen Leiter der Polizeiinspektion (PI) Schweich ernannt. EPHK Michael Pitz folgt dem bisherigen Inspektionsleiter, Herrn EPHK Harald Licht, der mit Ablauf des Monats April in den Ruhestand verabschiedet wird.

Im Rahmen einer Feierstunde am vergangenen Freitag, 14. April, im Bürgerzentrum der Stadt Schweich, begrüßte die Behördenleiterin Anja Rakowski geladene Gäste aus Politik, Verwaltung, der Öffentlichkeit, von Kooperationspartnern, Führungskräften der Polizei und Mitarbeitenden der PI Schweich zur offiziellen Amtsübergabe.

Zunächst bedankte sich Frau Rakowski, seit dem 27. März Behördenleiterin des Polizeipräsidiums Trier, beim bisherigen Dienststellenleiter, EPHK Harald Licht. Er hat die PI Schweich als verantwortlicher Leiter fast zwölf Jahre mit seiner offenen Art, seinem umfangreichen Erfahrungswissen und seinem Engagement ständig weiterentwickelt und nach vorne gebracht. Für die neue Behördenleiterin gehe Harald Licht “etwas zu früh”, betonte Anja Rakowski in Ihrer Rede. “Nach nunmehr 42 ½ Jahren im Dienst für und mit den Bürgern darf ich Sie heute offiziell in den Ruhestand entlassen, der allerdings erst mit Ablauf des 30. April gilt. Bis dahin behalte ich mir also noch den Zugriff auf Ihre Expertise in der Hinterhand.”, so Rakowski.

Harald Licht trat 1980 in den Dienst der Polizei ein und wechselte, nach erfolgreicher Ausbildung und mehreren Stationen bei der damaligen Bereitschaftspolizei Rheinland-Pfalz 1989 in die Laufbahn des Gehobenen Polizeidienst. Zunächst wurde er als Dienstgruppenleiter bei der damaligen Schutzpolizeiinspektion Mayen eingesetzt. Im Jahr 1990 führte ihn sein Weg erstmals in den Dienstbezirk des heutigen PP Trier zur damaligen “Schutzpolizeiinspektion” Schweich. Im Juli 2007 kehrte der in Osann (heute Osann-Monzel) geborene Harald Licht schließlich zu seinen Wurzeln zurück, als er Dienststellenleiter der PI Wittlich wurde. Dort sammelte er erste Erfahrungen als herausgehobene Führungskraft des Polizeipräsidiums Trier. Die PI Schweich ließ ihn jedoch offensichtlich nicht los, so dass er im Jahr 2011 als Inspektionsleiter zu seiner alten Wirkungsstätte zurückkehrte und die Dienststelle, bis zum Eintritt in den Ruhestand Ende dieses Monats, leitete.

Nach der Verabschiedung von EPHK Licht führte Frau Rakowski den 49-jährigen EPHK Michael Pitz als neuen Leiter der Polizeiinspektion Schweich in sein Amt ein. Für Anja Rakowski ist Michael Pitz eines der bekannten Gesichter in ihrer neuen Behörde. Beide arbeiteten zeitgleich im polizeilichen Wechselschichtdienst in der Landeshauptstadt Mainz. “Dein langfristig angestrebtes Ziel war es immer, die Leitung einer Polizeiinspektion zu übernehmen. Manifestiert hat sich dieser Wunsch nach einer Hospitation in der Dienststellenleitung und zwar der Polizeiinspektion Schweich bei Harald Licht. Und es sollte auch genau die PI Schweich sein. Herzlichen Glückwunsch, Michael, Du hast Dein Ziel erreicht.”, gratulierte die Behördenleiterin dem neuen Dienststellenleiter zu seinem Amt.

Der polizeiliche Werdegang von Michael Pitz begann im Jahr 1990 mit der Grundausbildung bei der damaligen Bereitschaftspolizei in Enkenbach-Alsenborn noch im Mittleren Polizeidienst. Er wurde in den ersten Jahren hauptsächlich bei verschiedenen Dienststellen in Mainz und Wittlich-Wengerohr eingesetzt. 2001 absolvierte er den Laufbahnwechsel in den Gehobenen Polizeidienst.

Ab dem Jahr 2005 übernahm er als Dienstgruppenleiter erste Führungsverantwortung bei der Polizeiinspektion 2 in Mainz. 2008 wurde er schließlich zum Polizeipräsidium Trier, zur dortigen Polizeiinspektion versetzt. Zwei Jahre später wechselte er als Sachbearbeiter in den Führungsstab des Präsidiums und wurde nach weiteren vier Jahren Abwesenheitsvertreter des Sachbereiches Einsatz. 2018 übernahm er schließlich die Leitung der Lagezentrale im PP Trier. Nach einem Jahr wechselte er schließlich wieder zurück in den Sachbereich Einsatz, wo er ebenfalls die Leitungsfunktion besetzte.

EPHK Michael Pitz ist nun für die Polizeiinspektion Schweich mit ihren 50 Mitarbeitern und einer Größe von ca. 330 km² ist für ca. 65.000 Einwohnerinnen und Einwohner verantwortlich. Seine langjährigen Erfahrungen im Einsatzbereich kommen ihm dabei sicher zu Gute.

Brandenburgs Bildungsministerin Ernst tritt zurück

Potsdam (dpa) – Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) tritt zurück. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) habe dem Wunsch nach einem Rücktritt entsprochen, teilte Vize-Regierungssprecherin Eva Jobs ohne Angaben von Gründen am Montag mit. Der Nachfolger von Ernst soll Bildungsstaatssekretär Steffen Freiberg werden. Ernst ist Ehefrau von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Die Ministerin stand in den vergangenen Jahren immer wieder in Kritik von Verbänden und Opposition, zuletzt auch innerhalb der Koalition. Sie war seit dem Jahr 2017 Bildungsministerin in Brandenburg. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen