Verdi ruft zu weiteren Warnstreiks in Galeria-Filialen auf

Berlin (dpa) – Aus Protest gegen den harten Sanierungskurs beim insolventen Warenhaus-Konzern Galeria Karstadt Kaufhof hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten in zahlreichen Filialen für Mittwoch zu Warnstreiks aufgerufen. Betroffen seien Warenhäuser in Bayern, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, berichtete die Gewerkschaft.

Bereits am Karsamstag hatten nach Gewerkschaftsangaben knapp 1000 Galeria-Beschäftigte in Hamburg, Baden-Württemberg und Hessen die Arbeit niedergelegt. Sämtliche Filialen blieben aber nach Unternehmensangaben trotz der Warnstreiks geöffnet.

Hintergrund der Protestaktionen ist der von den Gläubigern gebilligte Sanierungsplan für das Unternehmen. Er sieht bundesweit die Schließung von 47 der 129 Filialen vor, was den Verlust von etwa 4000 Arbeitsplätzen bedeuten würde. Weiterlesen

Autos «Made in China» werden zum Exportschlager

Von Robin Wille und Jörn Petring, dpa

Shanghai (dpa) – China strebt an die Spitze des globalen Automarktes: Nach mehreren gescheiterten Versuchen, auf dem Weltmarkt Fuß zu fassen, feierte die Volksrepublik zuletzt bemerkenswerte Erfolge. Nach Angaben des chinesischen Automobilverbands CAAM haben sich die chinesischen Autoexporte allein seit 2020 auf rund 2,5 Millionen Fahrzeuge jährlich verdreifacht.

In der Weltrangliste der Exporteure ist China damit inzwischen auf den dritten Platz vorgerückt. Knapp davor liegt nur noch Deutschland und an der Spitze Japan. Der deutsche Verband der Automobilindustrie (VDA) meldet für das vergangene Jahr 2,61 Millionen exportierte Pkw aus Deutschland. Japan exportierte rund drei Millionen Pkw. Doch während es für die Fahrzeugausfuhren der alten Industrienationen nur noch langsam oder gar nicht mehr vorangeht, wächst die Nachfrage nach Autos aus China rasant. Die Aufholjagd wird ein zentrales Thema auf der Automesse in Shanghai sein, die am kommenden Dienstag beginnt.

In Teilen des Nahen Ostens und Lateinamerikas sind chinesische Hersteller schon Marktführer. Aber auch in Europa rollt bereits mehr «Made in China» über die Straßen. Hier wollten die Chinesen eigentlich schon vor mehr als einem Jahrzehnt präsent sein. Doch im Zeitalter des Verbrennungsmotors konnten sie die Lücke zur westlichen Konkurrenz nicht schließen. Sie blamierten sich bei Sicherheitstests und mit Fahrzeugen von zweifelhafter Qualität. Mit dem Elektroauto wurden die Karten neu gemischt. Hier gelten chinesische Hersteller plötzlich als Technologieführer.

Chinesische E-Auto-Marken wie BYD oder Nio werden beliebter

Laut Autoexperten hat China dank eines früheren Starts nicht nur beim Bau von Elektroautos die Nase vorn, auch in Sachen Konnektivität und beim autonomen Fahren seien einige chinesische Hersteller besser aufgestellt als etwa die deutsche Konkurrenz.

Geschickt hat der chinesische Konzern Geely schon vor Jahren die schwedische Marke Volvo übernommen und voll auf eine elektrische Zukunft ausgerichtet. Aber auch chinesische E-Auto-Marken wie BYD oder Nio werden zumindest langsam im Ausland beliebter: Die Chinesen starten mit ihren E-Autos gerade eine Globalisierungsstrategie, die nicht zuletzt Europa und Deutschland betreffe, sagt Branchenexperte Stefan Reindl, Leiter des Geislinger Instituts für Automobilwirtschaft. «Dem ein oder anderen chinesischen Hersteller traue ich in den nächsten fünf Jahren bis zu zwei Prozent Marktanteil in Deutschland zu», sagt Reindl.

Die heimische Industrie sei vor allem nicht in der Lage, in der Kompaktwagenklasse mit einigermaßen wettbewerbsfähigen Preisen zu agieren. Allerdings benötigten die chinesischen Hersteller etablierte Händler als Vertriebspartner, um vorhandene Händlernetze und Standorte zu nutzen. Diese seien besonders für den Fahrzeugservice von Bedeutung, denn auch E-Autos benötigten Wartung und Reparatur. «Viele chinesische Hersteller denken, sie könnten allein mit digitalen Strukturen den Vertrieb in Deutschland und Europa gestalten», sagt Reindl. Aber hierzulande sei die Kundenakzeptanz für solche Vertriebskonzepte noch gering ausgeprägt.

Chinesische Autos als Konkurrenz für Deutsche?

Selbst Beobachter in China bezweifeln, dass ihre Autos den Deutschen auf ihrem Heimatmarkt in absehbarer Zeit nennenswert Geschäft streitig machen werden. «Es wird lange dauern, bis chinesische Autofirmen in reifen Märkten Marktanteile gewinnen können», sagt der chinesische Autoanalyst Zeng Zhiling. In Südostasien, Südamerika und Afrika seien die Chinesen dagegen deutlich besser aufgestellt.

«Konkurrenz belebt das Geschäft», zeigt sich ein VDA-Sprecher gelassen. Die deutsche Autoindustrie gehe entschlossen voran: Allein in Deutschland böten die deutschen Hersteller derzeit mehr als 90 E-Modelle an, Ende 2024 sollen es 100 sein. Bei der Qualität der Produkte seien die deutschen Hersteller führend. In Deutschland sei 2022 mehr als jedes zweite neu zugelassene Elektroauto von einem deutschen Hersteller ausgeliefert worden. Der Marktanteil chinesischer Marken liege bei sechs Prozent.

«Das Auto der Zukunft kommt zu großen Teilen aus China», sagt dagegen Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. Es sei eine kluge Strategie, erst auf dem Heimatmarkt stark zu werden und dann Schritt für Schritt zu expandieren. Die Chinesen tasteten sich vor. In Osteuropa seien sie schon relativ stark, auch in England hätten sie schon eine gewisse Stärke. «Nach Deutschland kommen sie erst jetzt», sagt Dudenhöffer.

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Fridays for Future kritisiert Letzte Generation

Berlin (dpa) – Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future wirft den Aktivisten der Letzten Generation vor, mit ihren Protestaktionen die Gesellschaft zu spalten. «Die Klimakrise braucht gesamtgesellschaftliche Lösungen und die finden und erstreiten wir nur gemeinsam und nicht, indem wir Menschen im Alltag gegeneinander aufbringen», sagte Sprecherin Annika Rittmann der Deutschen Presse-Agentur.

Von Blockaden in Hamburg seien insbesondere Pendler und Pendlerinnen betroffen gewesen, «die es sich weder leisten können, in der Hamburger Innenstadt zu wohnen, noch durch den mangelnden Ausbau den ÖPNV nehmen können. Ähnliches ist in Berlin zu befürchten.» Aus gutem Grund setze Fridays for Future seit jeher auf andere Protestformen. Weiterlesen

Luft, Feuer, Wasser: Helene Fischer startet Megatour Hamburg

Von Christiane Bosch und Friedemann Kohler, dpa

Hamburg (dpa) – Was Helene Fischer anfasst, ist in der Regel ziemlich perfekt. Das ist auch mit ihrer neuen Tour zum Album «Rausch» so, die am Dienstag in Hamburg gestartet ist. So schmetterte die 38-Jährige nicht nur einen Hit nach dem anderen, sie zauberte gemeinsam mit ihren Tänzerinnen und Tänzern und dem Akrobatik-Team von Cirque du Soleil auch eine atemberaubende Show auf die Bühne. Ob in der Luft oder umringt von Feuer oder Wasser – der Schlager-Superstar Helene Fischer begeisterte die rund 12.000 Besucher in der Barclays-Arena in Hamburg.

Für sie selbst war der Auftakt ihrer Megatour – der ersten nach fünf Jahren Pause – auch ein besonderes Erlebnis, wie sie nach wenigen Songs sagte. «Es ist ein hochemotionaler Abend für uns heute.» Das Team habe in den vergangenen Monaten sehr intensiv geprobt. Eine Verletzung der Sängerin hatte dann allerdings die Pläne durchkreuzt.

Planänderung wegen Rippenfraktur

Der Auftakt für die lange Tour mit 71 Konzerten und vor rund 700.000 Fans war ursprünglich am 21. März in Bremen geplant. Den musste die Entertainerin allerdings kurzfristig absagen, weil sie sich bei einer akrobatischen Probe eine Rippenfraktur zugezogen hatte.

Am Dienstagabend versicherte die Sängerin, dass es ihr nach der Verletzung wieder gut gehe: «Macht euch keine Sorgen um mich. Denn mir geht es fantastisch. Die Ärzte haben mir grünes Licht gegeben. Heute kann mich nichts mehr aufhalten. Ich bin nicht leichtsinnig, aber ich hab einfach Bock auf heute Abend.»

Und mit genau dieser Stimmung zog Helene Fischer dann auch die rund dreistündige Show durch. Mehr als 25 Lieder gab sie zum Besten, darunter ihre Klassiker «Atemlos durch die Nacht», «Phänomen» und «Achterbahn» sowie Lieder vom neuen «Rausch»-Album wie «Blitz» und «Luftballon». Dabei wechselte sie mehrfach ihr zumeist knappes Outfit – oft in den kurzen Pausen, in denen die fantastischen Artisten von Cirque du Soleil ihr Können in der Luft an Seilen, Bändern oder auf Schaukeln oder Reifen zeigten.

Romantisch verbandelt mit Lebenspartner Seitel

Mehr als einmal war Fischer dabei selbst auch Teil der Zirkusakrobatik – von ihrer Rippenverletzung war dabei nichts zu merken. Viele Fans hielten bei diesen Nummern die Luft an, waren doch sowohl Fischer als auch die Artistinnen und Artisten ungesichert in luftigen Höhen unterwegs. Der romantischste Moment der Show war der Auftritt mit ihrem Lebenspartner Thomas Seitel zum von ihr selbst geschriebenen Lied «Hand in Hand». Das Paar turnte dabei elegant, wagemutig und verliebt an Bändern hoch über der Bühne.

Man kann von Helene Fischer halten, was man mag. Was sie aber künstlerisch und musikalisch auf die Bühne bringt, ist sehr beeindruckend und unterhaltsam. Das zeigen auch die Verkaufszahlen für Konzerttickets immer wieder. «Eine derartig große Tournee kann in Deutschland sicher nur Helene Fischer machen. Das schafft kein Rammstein», sagte der Historiker und Schlagerexperte Ingo Grabowsky dazu der Deutschen Presse-Agentur. «Das sind echte Revue-Shows, die sie liefert, nur in großem Rahmen.»

Nicht-Schlagerfans im Fischer-Fieber

Seit ihrem 2013 veröffentlichten Hit «Atemlos durch die Nacht» ist Fischer ein Superstar. Ein Erfolgsgeheimnis sei, dass die 38-Jährige über Dinge singe, «die wir fast alle schon erlebt haben». Sie vermittele das Bild eines Mädchens von nebenan. Helene Fischer ist längst selbst zu einem Phänomen geworden. Sie begeistert Millionen Menschen, egal welchen Alters. Und selbst viele Nicht-Schlagerfans können der charmanten 38-Jährigen und ihren unterhaltsamen Shows durchaus etwas abgewinnen.

«Mit Helene Fischer können Männer wie Frauen etwas anfangen. Wenn Männer für sie schwärmen, werden ihre Frauen kaum eifersüchtig sein. Sie ist eine Traumfrau für beide Geschlechter», sagte Schlagerexperte Grabowsky. Das Album «Rausch» war im Herbst 2021 herausgekommen. Zuletzt war die ausgebildete Musicaldarstellerin, die mit mehr als 17 Millionen verkauften Tonträgern zu den erfolgreichsten Musikerinnen Europas gehört, 2018 auf Tournee. Nach einer Babypause kehrte sie 2022 auf die Bühne zurück und gab in München ihr bislang größtes Konzert vor etwa 130.000 Fans.

Weitere geplante Stationen ihrer Megatour sind unter anderem Dortmund, Leipzig, Stuttgart, Oberhausen, Berlin, Mannheim, Hannover, Wien, Zürich, Arnheim und München. Auch die ausgefallenen Konzerte in Bremen und Köln sollen nachgeholt werden. In fast allen Städten steht Fischer an mehreren Abenden auf der Bühne, in Hamburg sind vier weitere Auftritte geplant. Das letzte Konzert steht am 8. Oktober 2023 in Frankfurt am Main an.

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Beobachter erwarten keine Probleme bei Türkei-Wahl

Istanbul (dpa) – Unabhängige Beobachter erwarten keine großen Probleme bei der Durchführung der Parlaments- und Präsidentenwahlen in der Türkei in rund fünf Wochen. Er teile die Sorge um Wahlbetrug nicht, sagte der Vorsitzende der unabhängigen Beobachterorganisation Oy ve Ötesi (Stimmen und mehr), Ertim Orkun, der Deutschen Presse-Agentur. «Die Sicherheit der Wahl liegt in unseren Händen», sagte er. Wenn an jeder Urne Beobachter seien, um den Prozess zu verfolgen, sehe er keinen Spielraum für Betrug.

Bei der Organisation hätten sich bereits 25.000 Freiwillige aus allen 81 Provinzen des Landes für die Wahlbeobachtung gemeldet. Ziel seien 100.000 Beobachter. Zusätzlich schicken die Parteien Vertreter. Am schwierigsten sei die Situation in den Erdbebengebieten, wo die Menschen wegen der Zerstörung unter erschwerten Bedingungen wählen würden, sagte Orkun. Weiterlesen

MTB-Elite gastiert zum 16. Mal am „Booser Eifelturm“

  1. Lauf und Finale des „Bulls-MTB-Cup“ am 23.04.2023

     Ca. 300 Mountainbiker werden erwartet…

Boos. Auch in diesem Jahr erwartet der Veranstalter in Boos wieder die Mountainbike Elite der Region. Trotz der langen Unterbrechung wird die Cross-Country-Strecke in Boos wieder rechtzeitig fertig.  Zum 4. Lauf um den Bulls-Cup 2023 am 23.04.2023 sind ca. 300 Teilnehmer gemeldet. Start und Ziel ist wieder der örtliche Sportplatz des SV Boos e.V.. Weiterlesen

«Polnische Hochzeit» – Staatsoperette Dresden zeigt vergessenes Werk

Die Staatsoperette Dresden zeigt als erste deutsche Bühne ein vergessenes Werk von Joseph Beer (1908-1987): «Polnische Hochzeit». Die Premiere sei für den 22. April geplant, teilte die Staatsoperette am Dienstag mit. Der bei Lemberg in der heutigen Ukraine geborene Komponist habe mit dem 1937 uraufgeführten Stück über Nacht einen Erfolg gelandet. Weiterlesen

Weiter Fahrerstreik auf Raststätte

Gräfenhausen/Berlin (dpa) – Der Streik osteuropäischer Lastwagenfahrer, die von ihrem polnischen Arbeitgeber ausstehenden Lohn fordern, dauert auf der Autobahnraststätte Gräfenhausen in Südhessen auch am Dienstag an. Nach Angaben von Gewerkschaftern stehen mittlerweile 63 Lastwagen auf der Raststätte an der A5. Die meist aus Georgien und Usbekistan stammenden Fahrer warten nach eigenen Angaben seit bis zu zwei Monaten auf ihr Geld. Unterstützt werden sie vom Beratungsnetzwerk Faire Mobilität und deutschen Gewerkschaftern.

Pascal Meiser, gewerkschaftspolitischer Sprecher der Linken im Bundestag, forderte am Dienstag mehr Kontrollen zur Durchsetzung des Mindestlohns im grenzübergreifenden Gütertransport und eine offensive Unterstützung ausländischer Fahrer. «Beim grenzübergreifenden Gütertransport ist der Ausbeutung der Kraftfahrer weiter Tür und Tor geöffnet», sagte er. Weiterlesen

Olivia Jones ist großer Fan vom Eurovision Song Contest

Hamburg (dpa) – Die Hamburger Dragqueen Olivia Jones begeistert sich nach eigenen Worten schon lange für den Eurovision Song Contest.

«Ich bin riesengroßer ESC-Fan. Wir hatten ja hier jahrelang die große ESC-Party auf dem Spielbudenplatz. Ich kenne ganz, ganz viele Künstler, ob es nun Mary Roos ist, die schon ESC gemacht hat oder Conchita Wurst, die mir auch gesagt hat, was das für ein großes Abenteuer ist», sagte Jones der Deutschen Presse-Agentur. Der Wettbewerb sei ein großer Spaß und könne Grenzen sprengen. «Egal aus welcher Religion man kommt, aus welcher Kultur oder auch welchem Land man kommt. Und dafür steht der ESC und deshalb gefällt mir das so gut.» Weiterlesen

Lkw-Fahrer-Streik: «Endlich schaut Deutschland hin»

Weiterstadt (dpa) – Ein Streik osteuropäischer und zentralasiatischer Lastwagenfahrer, die von ihrem polnischen Auftraggeber ausstehenden Lohn fordern, hat auch übers Osterwochenende auf der Autobahn-Raststätte Gräfenhausen an der A5 in Südhessen angedauert. Dort sind rund 50 Lastwagenfahrer seit Ende März im Ausstand. Unterstützt werden sie vom Beratungsnetzwerk Faire Mobilität und deutschen Gewerkschaftern. In dem Konflikt setzt der polnische Spediteur offenbar auch auf Einschüchterung.

Vorbeifahrende Autofahrer zeigten den vor allem aus Georgien und Usbekistan stammenden Lkw-Fahrern ihre Solidarität. So beobachtete ein dpa-Reporter, wie eine Familie den Fahrern Nudeln und eine Palette Tomatensoße überreichte und winkend weiterfuhr. Auch Osterbrot gab es. «Die Stimmung ist gut. Wir sind sehr froh über so viel Unterstützung», sagte einer der Fahrer. «Wir haben ehrlich gearbeitet – und das wollen wir auch weiterhin tun, für fairen Lohn.» Weiterlesen

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