«Blitzermarathon» in mehreren Bundesländern

Berlin (dpa) – Die Polizei geht in dieser Woche in mehreren Bundesländern verstärkt gegen Raser auf den Straßen vor. An diesem Montag startet die europaweite Verkehrsaktion «Speedmarathon», wie das europäische Verkehrspolizei-Netzwerk «Roadpol» mitteilte. Fahrer müssen sich deshalb auf vermehrte Kontrollen einstellen.

In Baden-Württemberg, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen etwa will die Polizei über mehrere Tage verstärkt Temposünder aus dem Verkehr ziehen. Andere Bundesländer wie Bayern und Hessen haben lediglich für Freitag einen «Blitzermarathon» angekündigt. Mitunter sollen die Kontrollpunkte vorher bekannt gegeben werden. Vor allem vor Schulen, Kitas, Altenheimen und an Unfallschwerpunkten soll geblitzt werden. Weiterlesen

GDL und Fahrgastverband begrüßen Idee zu Bahn-Aufspaltung

Berlin (dpa) – Die Pläne der Union zur Aufspaltung der Deutschen Bahn treffen bei der Lokführergewerkschaft GDL auf Zustimmung. Gewerkschaftschef Claus Weselsky sagte dem Nachrichtenradio MDR aktuell, das derzeitige System führe zu Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit. «Deshalb sei es richtig, mit einem Schnitt die Infrastruktur herauszutrennen und dafür Sorge zu tragen, dass die Infrastruktur stärker vom Bund geführt und kontrolliert werden kann», sagte der GDL-Chef. Der Vorschlag der Union, die Bereiche Netz, Bahnhöfe und die Energiesparte aus dem Verbund herauszulösen und in einer Infrastruktur GmbH des Bundes zu bündeln, sei richtig.

Weselsky warnte aber vor übertriebenen Erwartungen an eine solche Umstrukturierung: «Wir dürfen nicht ins Träumen geraten. Eine Verbesserung der Verhältnisse wird erst mit Milliardeninvestitionen aus Steuergeldern spürbar.» Es müsse mehr Kapazitäten im Netz geben, mehr Weichen und Überholungsstrecken. Weiterlesen

Lemke gegen AKW in Länderregie – FDP ätzt gegen Söder

Berlin (dpa) – Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat den Vorstoß von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), die Zuständigkeit für die Atomkraft den Ländern zu übertragen, zurückgewiesen. Bei der FDP, die sich vor der Abschaltung der letzten Meiler in Deutschland für längere AKW-Laufzeiten eingesetzt hatte, sorgte Söders Forderung für Verwunderung und Kritik. Zuspruch bekam der CSU-Chef aus der CDU.

Die letzten drei verbliebenen deutschen AKW waren am späten Samstagabend abgeschaltet worden, darunter Isar 2 in Bayern. Söder forderte in der «Bild am Sonntag», das Atomgesetz noch einmal zu ändern und den Ländern die Zuständigkeit zu geben, damit Bayern den Meiler in eigener Regie weiterbetreiben kann.

Lemke pochte auf die Zuständigkeit des Bundes für die Atomkraft und verwies darauf, dass die Länder bei dem Thema im Bundesauftrag handelten. «Es ist geradezu bedrückend, wie ein Ministerpräsident genehmigungs- und verfassungsrechtliche Fragen und Aspekte der nuklearen Sicherheit so leichtfertig ignoriert», sagte die Grünen-Politikerin der «Süddeutschen Zeitung» und der «Bild»-Zeitung (Montag). «Selbst wenn man den Reaktor, wie Herr Söder es offensichtlich will, wieder ans Netz bringen möchte, reicht es dazu nicht, ihm eine neue Laufzeit rechtlich einzuräumen. Es bedürfte quasi einer Neugenehmigung des Reaktors.» Weiterlesen

ZDF-Thriller «Im Schatten der Angst – Du sollst nicht lügen»

Von Johannes von der Gathen, dpa

Berlin (dpa) – Wo genau fängt eine Lüge an? Wo verläuft die Linie zwischen Wahrheit und Einbildung? Für die forensische Psychologin Dr. Karla Eckhardt (Julia Koschitz) sind Kriminalfälle viel mehr als nur die Suche nach einem Schuldigen. Als am Wiener Ufer der Donau ein Psychologe ermordet gefunden wird, stellt sich Anna Lobrecht (Mercedes Müller), eine ehemalige Patientin von Eckhardt, in der selben Nacht als Täterin der Polizei.

Aber der Schein trügt, die intelligente Anna ist eine zwanghafte Lügnerin, und für Karla Eckhardt beginnt ein Psycho-Duell, das sie buchstäblich an den Rand des Abgrunds bringen wird. Der eiskalte Thriller «Im Schatten der Angst – Du sollst nicht lügen», eine Koproduktion von ZDF und ORF, läuft am Montag um 20.15 Uhr im Zweiten.

Die Auftaktfolge der hochkarätigen Reihe lief bereits 2019, jetzt gibt es ein Wiedersehen mit Julia Koschitz als Seelenerforscherin im Borderline-Bereich. Über ihre Rolle sagt die österreichische Schauspielerin laut ZDF: «Ich mochte die Figur der Karla Eckardt von Anfang an, weil sie eigenwillig ist. Bei all ihrer hohen Sensibilität scheint sie manchmal hilflos im echten Leben, außerhalb der Klinik. Sie ist sperrig, verfolgt ihren Weg manchmal auf fragwürdige Weise und begeht dabei auch Fehler. Aber sie stellt sich selbst immer wieder zur Disposition.»

Da passt es gut, dass die resolute Polizistin Irene Radek (Susi Stach) an Eckhardts Seite steht: Die Frau zündet sich beim Leichenfund erstmal eine Zigarette an, fährt viel zu schnell Auto, und ist zufrieden, wenn sie eine geständige Tatverdächtige vorzuweisen hat. Die beiden sehr unterschiedlichen Ermittlerinnen bilden ein reizvolles Team in diesem verwickelten Fall, der weit in die Vergangenheit zurückreicht.

Atmosphärische Dichte

Die angebliche Mörderin Anna ist die Tochter der Haushälterin Margarete Lobrecht (Johanna Orsini), ihr Vater war ein katholischer Pfarrer, der vor 15 Jahren bei einem Brand unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen ist. Anna musste von klein auf ihre Herkunft verleugnen, deshalb wurde sie zu einer notorischen Lügnerin. So die Theorie von Karla Eckhardt, die von dem Fall absorbiert wird und kaum Zeit für ihre zart aufkeimende Liaison zu dem Pianisten Peter (Michele Cuciuffo) hat.

Als mit dem cholerischen Pfleger Martin Heller (Thomas Schubert), der sich in die Lügnerin Anna verliebt hat, doch noch ein weiterer Tatverdächtiger ins Spiel kommt, gerät Eckhardts These ins Wanken. Schließlich wird ihr feinsinniger Freund Peter bei einer Auseinandersetzung mit dem unberechenbaren Heller schwer verletzt, Karla ist am Boden zerstört.

Regisseur Till Endemann («Lucy ist jetzt Gangster»), der zusammen mit Paul Salisbury auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, hat einen atmosphärisch dichten Thriller inszeniert, der bisweilen etwas konstruiert wirkt. Aber die Schauspieler machen dies locker wieder wett: Julia Koschitz driftet gekonnt zwischen Fragilität und Entschlossenheit, ihre Partnerin Susi Stach überzeugt mit Wiener Schmäh und Bodenständigkeit. Mercedes Müller brilliert als pathologische Lügnerin, Opfer und Täterin in einem.

Dazu kommen Thomas Schubert («Roter Himmel») in der Rolle des unglücklich verliebten Kraftprotzes und konträr dazu Michele Cuciuffo als sensibler Lover. Zudem hat Kameramann Tobias von dem Borne die Walzerstadt Wien stilvoll in grau-monochrome Farben getaucht – von schöner blauer Donau weit und breit keine Spur.

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Schloss Neuschwanstein wird wieder beleuchtet

Schwangau (dpa) – Auf dem Höhepunkt der Energiekrise sollte es ein Signal zum Stromsparen sein: Viele Städte schalteten die Scheinwerfer ab, mit denen ihre Sehenswürdigkeiten beleuchtet wurden.

Mit dem Auslaufen der Verordnung des Bundes für kurzfristige Energiesparmaßnahmen gehen nun einige Lichter wieder an. Seit diesem Sonntag erstrahlt auch das Schloss Neuschwanstein nachts wieder dank nun eingeschalteter Beleuchtung. Weiterlesen

Viele Wolken und Regen zum Wochenstart

Offenbach (dpa/lrs) – Viele Wolken, immer wieder Regen und wenig Sonne: Das Wochenendwetter in Rheinland-Pfalz und im Saarland setzt sich auch in der neuen Woche fort. Der Montag startet stark bewölkt und mit gebietsweise etwas Regen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Im Tagesverlauf soll es dann auflockern. Die Höchstwerte liegen bei 13 bis 16 Grad, im höheren Bergland bei etwa 10 Grad. Die Nacht auf Dienstag soll bei Temperaturen zwischen 3 und 7 Grad niederschlagsfrei bleiben. Weiterlesen

Gemälde und Chanukka-Lampen: Objekte für Historisches Museum

Speyer (dpa/lrs) – Als «bedeutendsten Kunstankauf der vergangenen Jahre» hat der Historische Verein der Pfalz den Erwerb von drei Gemälden unter anderem von Max Slevogt (1868-1932) bezeichnet. Der Verein kaufte die Bilder für eine höhere fünfstellige Summe aus dem Nachlass von Ike und Berthold Roland. Der 2022 gestorbene ehemalige Direktor des Landesmuseums Mainz war Begründer der Max Slevogt-Galerie in der Villa Ludwigshöhe und ein bedeutender Sammler.

«Die herausragenden Gemälde werden restauratorisch überarbeitet, verglast und anschließend im Historischen Museum der Pfalz ausgestellt», teilte das Museum in Speyer mit. Die Sammlung des Vereins bilde mit 75 Prozent aller im Museum bewahrten Exponate den Hauptanteil des Objektbestands, sagte Vorsitzender Werner Schineller. Weiterlesen

Mann im Saarland erschossen: Schwager stellt sich

Dudweiler (dpa/lrs) – Im Saarland ist die Leiche eines Mannes gefunden worden, laut Polizei ist das Opfer getötet worden. Wie die Ermittler am Sonntag weiter mitteilten, wurde der Mann von mehreren Schüssen getroffen und starb am Samstagabend auf einem Waldparkplatz nahe Dudweiler. Zeugen hatten die Beamten alarmiert. Weiterlesen

Kirche: «Kreativitätsexplosion» bei digitalen Gottesdiensten

Von Jens Albes, dpa

Limburg/Mainz (dpa) – Nach drei Jahren Corona-Pandemie mit Lockdowns bewerten die Kirchen die erzwungene Verlagerung ihres Wirkens ins kontaktlose Internet überwiegend positiv. «Insgesamt haben die digitalen Gottesdienste geradezu zu einer Kreativitätsexplosion geführt. Die Feiern wurden durch den digitalen Einsatz interaktiver, lebendiger und jünger», erklärt etwa Pfarrer Volker Rahn von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Mit dem Abflauen der Pandemie setzen die Kirchen wieder auf traditionelle Gottesdienste, wollen aber vereinzelt auch an Übertragungen festhalten – dann meist als hybrides Format mit gestreamten Zusammenkünften in Präsenz.

Das katholische Bistum Limburg, das wie die EKHN sowohl in Hessen als auch in Rheinland-Pfalz liegt, hat seine wöchentlichen Livestreams vom Domberg der gleichnamigen Stadt beendet. Seit März 2020 übertrug es nach eigenen Angaben mehr als 260 Gottesdienste aus der Kapelle des Bischofshauses und dem Dom auf Youtube und Facebook und erreichte so insgesamt gut zwei Millionen Menschen – durchschnittlich 3000 pro Gottesdienst, an Ostern und Weihnachten jeweils mindestens 10 000. Der Rekord war laut dem Bistum die Übertragung der Osternacht 2020 mit fast 35 000 Zuschauern zu Hause. Künftige besondere Gottesdienste in Präsenz im Limburger Dom sollen weiterhin gestreamt werden.

Die Diözese erklärt: «Im Laufe der Zeit ist eine lebendige, virtuelle Gottesdienstgemeinschaft entstanden. Im Chat formulierten Userinnen und User Anliegen, stellten ihre Fragen und interagierten untereinander und mit den Verantwortlichen für die Streams im Bistum.»

Auch das katholische Bistum Mainz, das zu zwei Dritteln in Hessen liegt, sieht nach eigenen Worten in Übertragungen von Gottesdiensten ins Netz «ein zusätzliches Angebot, dass gerne von vielen Menschen wahrgenommen wird». Auch noch die Osternacht und der Gottesdienst an Ostersonntag in diesem Jahr im Mainzer Dom mit Besuchern vor Ort seien zusätzlich auf mehreren Kanälen gestreamt worden – mit 3250 (Osternacht) und rund 2500 Aufrufen (Ostersonntagsgottesdienst) alleine bei Youtube.

Pfarrer Rahn von der EKHN verweist unter anderem auf Videoplattformen für die Übertragung von Gottesdiensten. «Inzwischen gibt es auch Multi-Streams, bei denen parallel auf mehreren Kanälen gestreamt wird, um die Reichweite zu erhöhen», ergänzt er. In der Corona-Zeit seien Tausende EKHN-Gottesdienste im Netz übertragen worden. Es seien aber auch «aufwendige Video-Produktionen beispielsweise mit prominenten Gästen oder externen Musikgruppen vorab produziert und dann gezeigt» worden.

Faszinierend fand Rahn nach eigener Aussage Gottesdienste, «bei denen sich mehrere Gemeinden zusammenschalteten und der Stream von Kirche zu Kirche wechselte – auch weltweit. In der Pandemie gab es immer wieder auch “Global Prayer” (weltweites Gebet) mit Hessen-Nassaus Partnerkirchen von USA bis Korea.» Dies solle beibehalten werden.

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Polizei kontrolliert Gladbach-Fans auf Anreise: Kritik

Ginsheim-Gustavsburg (dpa) – Vor dem Bundesligaspiel von Eintracht Frankfurt gegen Borussia Mönchengladbach in Frankfurt sind Fans der Gäste im Bahnhof Mainz-Gustavsburg von der Polizei kontrolliert worden. Seit etwa 16.30 Uhr stellten die Beamten die Identität einiger Fans aus einem Zug in Richtung Frankfurt fest, wie der Sprecher der Bundespolizeidirektion Koblenz, der vor Ort am Einsatz beteiligt war, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Die «Fanhilfe Mönchengladbach» kritisierte die Maßnahmen in den sozialen Medien.

Grund für die polizeilichen Maßnahmen sei ein Vorfall im Bonner Raum, bei dem die Polizei aufgrund von schwerer Körperverletzung, Körperverletzung und Landfriedensbruch ermittele. Weitere Details zu diesem Vorfall gab die Bundespolizei zunächst nicht bekannt.
Fans der Gladbacher, die erst in Mainz in den Zug gestiegen waren, und andere Reisende wurden den Angaben zufolge «vor Ort entlassen». Fans, die vorher zugestiegen seien, seien «auf gefährliche Gegenstände hin abgetastet» worden, erklärte der Sprecher. Weiterlesen

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