Neun Prozent weniger Existenzgründungen als im Vorjahr

Frankfurt/Main (dpa) – Die Zahl der Existenzgründungen in Deutschland ist im vergangenen Jahr gesunken. Nach Angaben der staatlichen Förderbank KfW wagten etwa 57.000 Menschen weniger als im Vorjahr den Schritt in Selbstständigkeit. Das entspricht einem Rückgang um neun Prozent auf 550.000 Existenzgründungen, wie aus einer Vorabauswertung des KfW-Gründungsmonitors hervorgeht. «Für die deutsche Volkswirtschaft sind das schlechte Nachrichten, denn Existenzgründungen sind zentrale Treiber des strukturellen und technologischen Wandels», sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib.

«Kaum dass sie den Corona-Knick kurzzeitig wettgemacht hatte, ist die Gründungstätigkeit in Deutschland 2022 leider schon wieder rückläufig», erläuterte Köhler-Geib. Gerade auch mit Blick auf die grüne und die digitale Transformation brauche Deutschland neue Unternehmen mit frischen und innovativen Ideen. Weiterlesen

«Siedler von Catan»-Erfinder Klaus Teuber gestorben

Roßdorf/Stuttgart (dpa) – Der «Siedler von Catan»-Erfinder Klaus Teuber ist tot. Er starb am 1. April im Alter von 70 Jahren «nach kurzer und schwerer Krankheit», wie die Catan GmbH und der Kosmos-Verlag mitteilten. Bis zuletzt habe er am dritten Band seiner zum Spiel passenden Romantrilogie gearbeitet, wie der Kosmos-Verlag schrieb. Teuber entwickelte 1995 den Spiele-Klassiker «Siedler von Catan».

«Mit seinen vielen preisgekrönten Spielen hat er Millionen von Menschen auf der ganzen Welt begeistert», teilte der Kosmos-Verlag mit. Mit «Catan» habe er ein einzigartiges Spiele-Universum erschaffen, das zu einem der erfolgreichsten Brettspiele in weit über 40 Ländern geworden sei. Es gehört zu den erfolgreichsten Brettspielen aus Deutschland. 2002 gründete Teuber zusammen mit seiner Frau und seinen Söhnen die Catan GmbH, mit der er seine entwickelten Spiele vermarktete. Weiterlesen

Muriel Baumeister kämpft gegen Krebs

Berlin (dpa) – Schauspielerin Muriel Baumeister kämpft nach eigenen Worten gegen Krebs. «Ich versuche immer positiv zu sein», sagte die 51-Jährige («Frauenherzen: Die Serie») der Illustrierten «Bunte» in einem vorab veröffentlichten Interview-Auszug. «Ich (…) bin absolut zuversichtlich und kann sagen, dass ich alles getan habe, was ich tun konnte, um diesem Krebs die Stirn zu bieten. Ich habe eine Antikörpertherapie gemacht, eine Chemotherapie, eine OP – und ich mache zurzeit immer noch Strahlentherapie. Damit habe ich nun fast ein Jahr meines Lebens zugebracht. Und vor einem Jahr, im Juli, war man sich noch gar nicht sicher, dass ich hier heute so sitzen werde.»

Steuerskandal um Warburg-Bank: Union sieht viele offene Fragen

Die Union sieht bei der politischen Aufarbeitung des Steuerskandals um die Hamburger Warburg-Bank viele offene Fragen zur Rolle des heutigen Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD). Es gebe viele Widersprüche und Ungereimtheiten, sagte Matthias Hauer, Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Finanzausschuss, am Dienstag in Berlin.

Die Ampel-Koalition habe Vorladungen von Scholz in den Finanzausschuss, welche die Union beantragt habe, mehrfach verhindert, sagte Hauer. Ein Untersuchungsausschuss im Bundestag sei unausweichlich. Scholz sollte selbst das größte Interesse daran haben, reinen Tisch zu machen. Es gehe um seine Glaubwürdigkeit. Weiterlesen

Prozess um Geldautomatensprengung

Der Prozess gegen ein mutmaßliches Mitglied einer Bande von Geldautomaten-Sprengern begang am Dienstag (10.00 Uhr) vor dem Landgericht München I. Der 25-Jährige soll an der Sprengung eines Automaten in Germering im Jahr 2018 beteiligt gewesen sein. Bei dem folgenden Polizeieinsatz wurden drei Beamte des Spezialeinsatzkommandos verletzt und sechs Polizeifahrzeuge beschädigt.

Die Ermittler gehen davon aus, dass die Bande – und mit ihr der Angeklagte – extra aus den Niederlanden nach Bayern gekommen war, um dort Geldautomaten zu sprengen. Die konkrete Aufgabe des Mannes soll es gewesen sein, potenzielle Tatorte auszuspähen. Weiterlesen

«Wunderheiler» streitet Vergewaltigungsvorwürfe vor Gericht ab

Im Prozess um den mutmaßlichen sexuellen Missbrauch einer damals 14 Jahre alten Patientin hat ein selbst ernannter Wunderheiler und Schamane die Vorwürfe gegen sich abgestritten. «Zu jedem einzelnen Sachverhalt gibt es eine Vorgeschichte», teilte der Angeklagte am Dienstag zu Beginn seiner Aussage am Münchner Landgericht über eine Dolmetscherin mit. Durch seine Behandlung habe das Mädchen die Traumata ihrer Mutter und Großmutter wiedererlebt, die ihrerseits Opfer von Vergewaltigung und Missbrauch gewesen seien. Dem Mädchen selbst seien diese Erfahrungen aber nur «in ihrem Verstand» widerfahren. Weiterlesen

Ostermärsche im Zeichen des Krieges

Mainz/Saarbrücken (dpa/lrs) – Gegen Krieg und Atomwaffen wollen am Osterwochenende auch in Rheinland-Pfalz und im Saarland Menschen auf die Straße gehen. In mehreren Städten hat das Netzwerk Friedenskooperative Ostermärsche geplant, die in diesem Jahr erneut unter dem Eindruck des anhaltenden russischen Krieges gegen die Ukraine stehen. In Mainz etwa hat die Demonstration am Samstag das Motto «Für eine Welt ohne Krieg, Militär und Gewalt!», in Saarbrücken fordert das Netzwerk «Die Waffen nieder! Kriege beenden! Brücken bauen für den Frieden!». Weiterlesen

Anstiftung zum Mord – Ehepaar verurteilt

Hamburg (dpa) – Wegen gemeinschaftlich versuchter Anstiftung zum Mord sind eine Ex-Schönheitschirurgin und ihr Ehemann zu jeweils mehr als fünf Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Hamburg sah es als erwiesen an, dass die 49 Jahre alte Ärztin und der 52 Jahre alte Unternehmer versucht haben, über das Darknet einen Auftragsmörder zu engagieren, der den in Hamburg lebenden Ex-Lebenspartner der Frau töten sollte. Mit ihm befand sich die Angeklagte, die zuletzt mit ihrem Ehemann in Stuttgart lebte, in einem Sorgerechtsstreit um die gemeinsame Tochter. Weiterlesen

Topquote für «Ein Fall für Katharina Tempel»

Berlin (dpa) – Die neue ZDF-Krimireihe «Ein Fall für Katharina Tempel» hat einen sehr guten Start hingelegt. Der erste Fall «Was wir verbergen» mit Franziska Hartmann und Stephan Szász lockte am Montagabend ab 20.15 Uhr 5,80 Millionen (21,1 Prozent) vor die Mattscheibe. Zum Auftakt ging es um die rätselhafte Entführung eines Ärzte-Ehepaars. Am ehesten mithalten konnte Günther Jauchs RTL-Quiz «Wer wird Millionär?» mit 3,31 Millionen Zuschauern (13,4 Prozent).

Das Erste konnte mit einem Themenabend zum Ukrainekrieg wenig Zuspruch erreichen. Die Dokumentation «Können wir Krieg?» wollten nur 1,85 Millionen (6,8 Prozent) sehen. Auch die ARD-Talkrunde «Hart aber fair: Die Ukraine kämpft, die Bundeswehr übt noch: Muss Deutschland Krieg können?» mit Louis Klamroth war mit 2,07 Millionen (7,8 Prozent) kein Hit für diesen prominenten Sendeplatz. Die Vox-Show «Die Höhle der Löwen» schauten sich 1,88 Millionen (7,3 Prozent) an. Weiterlesen

Kubicki sieht in der FDP keine Sehnsucht nach Schwarz-Gelb

Berlin (dpa) – Trotz der Probleme in der Ampel-Koalition sieht FDP-Vize Wolfgang Kubicki bei den Liberalen keine Sehnsucht nach einem Bündnis mit der Union. «Ich kenne niemanden in der FDP, der sich aktuell Schwarz-Gelb zurückwünscht», sagte er dem «Tagesspiegel» (Dienstag). Die Grünen seien zwar «anstrengend», aber die Union sei «unzuverlässig und hinterhältig». Da helfe es auch nicht, dass FDP und Union zuweilen ähnliche Sichtweisen auf die Wirtschaftspolitik hätten.

«Der Vorstellung, der Union nach 16-jähriger Untätigkeit wieder das Ruder zu überlassen, jagt mir einen kalten Schauer über den Rücken», sagte Kubicki. «Wollen wir wirklich Friedrich Merz oder gar Markus Söder in Verantwortung sehen, der morgens Bäume umarmt, um sie nachmittags zu fällen?», fragte er mit Blick auf CDU-Chef Merz und CSU-Chef Söder. Die Ampel sei eine «erfolgreiche Koalition ohne gute Alternative». Weiterlesen

Lichtblick beim Export – Ausfuhren auch im Februar gestiegen

Von Friederike Marx, dpa

Wiesbaden (dpa) – Gute Geschäfte in den USA und China haben den deutschen Export im Februar angeschoben. Nach Zuwächsen zu Jahresbeginn erzielten Exporteure in der Summe ein weiteres Plus. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sprach von einem «kleinem Lichtblick» angesichts der globalen Unsicherheiten. «Die schwächelnde weltweite Nachfrage, hohe Inflationsraten und der zunehmende Protektionismus belasten jedoch weiterhin die deutsche Außenwirtschaft», sagte DIHK-Außenwirtschaftsexpertin Carolin Herweg.

Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes wurden im Februar Waren im Wert von 136,7 Milliarden Euro ausgeführt. Das waren kalender- und saisonbereinigt 4,0 Prozent mehr als im Vormonat, wie die Wiesbadener Behörde mitteilte. Gegenüber Februar 2022 wurde ein Plus von 7,6 Prozent verzeichnet. Zu Beginn des laufenden Jahres waren die Ausfuhren nach jüngsten Daten um 2,5 Prozent gegenüber Dezember 2022 gestiegen.

«Das Exportgeschäft der Deutschen Industrie profitiert von den besser funktionierenden Lieferketten und der Öffnung der chinesischen Wirtschaft», erläuterte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, mit Blick auf den Wegfall der Corona-Beschränkungen in der Volksrepublik. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Ausfuhren in den wichtigen chinesischen Markt um 10,2 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro. Im Geschäft mit den USA – dem größten Einzelmarkt für Waren «Made in Germany» – verbuchten deutsche Unternehmen ein Plus von 9,4 Prozent auf 14 Milliarden Euro.

Bestimmte Rahmenbedingungen nötig

Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) mahnte «richtige» Rahmenbedingungen an, um dem deutschen Außenhandel neue Impulse zu geben. «Sowohl die Standortstärkung als auch verbesserte Rahmenbedingungen für eine einfachere und schnellere Diversifizierung der Lieferketten gehören dazu», sagte BGA-Präsident Dirk Jandura.

In den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres stiegen die Exporte um 8,4 Prozent auf 268,1 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im vergangenen Jahr hatte der deutsche Außenhandel auch wegen teils deutlicher Preiserhöhungen ein Rekordergebnis erzielt. Diese trieben den Wert der Ausfuhren wie der Einfuhren nach oben. Genau beziffern lassen sich die Effekte nicht, da die Statistiker keine preisbereinigten Daten zum Außenhandel erheben.

Weniger Einfuhren nach Deutschland

Die Ausfuhren nach Russland schrumpften im Februar auf 0,9 Milliarden Euro. Das waren 14,3 Prozent weniger als im Vormonat und 59,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die westliche Staatengemeinschaft hatte nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine vor mehr als einem Jahr mit Sanktionen reagiert. Die Importe aus Russland schmolzen gegenüber Januar um 67,2 Prozent auf 0,3 Milliarden Euro zusammen.

Insgesamt stiegen die Einfuhren nach Deutschland im Vergleich zum Vormonat um 4,6 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat wurde ein Zuwachs um 3,8 Prozent auf 120,7 Milliarden Euro verzeichnet.

Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hatte sich zuletzt leicht aufgehellt. Der Index des Münchner Ifo-Instituts stieg im März im Vergleich zum Februar von 3,5 auf 4,0 Punkte. Die zwei Schlüsselbranchen Auto und Maschinenbau erwarten allerdings nur geringe Zuwächse. «Der Exportnachfrage fehlt noch etwas der Schwung», meinte Klaus Wohlrabe, der Leiter der Ifo-Umfragen. «Die globale Konjunktur entwickelt sich eher verhalten.»

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