Neues Warnnetz mit elektronischen Sirenen fertig

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) – Mehr als ein Jahr nach der tödlichen Ahrflut mit teils zu späten Warnungen ist ein neues Netz mit elektronischen Warnsirenen in dem Flusstal fertig geworden. Die 85 Anlagen sollen an diesem Samstag (12. November) um 12.00 Uhr mit einem Probealarm getestet werden, wie der Kreis Ahrweiler mitteilte. Weiterlesen

Zeugen zur Flutkatastrophe berichten von langer Chaosphase

Mainz (dpa/lrs) – Die erste Zeit nach der Flutkatastrophe im Sommer 2021 im Ahrtal war nach Aussage von Zeugen im Untersuchungsausschuss des Landtags Rheinland-Pfalz ausgesprochen chaotisch. «Diese Chaosphase hat sich über Wochen gezogen, mindestens vier, wenn nicht noch länger», sagte am Freitag der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr, Dominik Gieler. Bei der Flutkatastrophe waren mindestens 134 Menschen ums Leben gekommen.

«Die Chaosphase war nicht kurz, sondern deutlich länger», sagte auch der Oberfeldarzt am Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz, Dennis Ritter. So habe das Mobilfunknetz erst am 16. Tag der Katastrophe wieder funktioniert. Auch hätten sich Einsatzgruppen aus anderen Bundesländern eigenständig wieder abgemeldet oder das Einsatzgebiet sogar ohne Abmeldung einfach wieder verlassen. Weiterlesen

Ahr-Winzer mit Lese sehr zufrieden

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) – Im Anbaugebiet an der Ahr sind die Winzer mit der abgeschlossenen Weinlese zufrieden. In diesem Jahr liege die Erntemenge bei rund 43.000 Hektolitern (4,3 Mio Liter), teilte der Weinbauverband Ahr am Freitag mit. Das waren etwa 15 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. «Das ist ein hervorragendes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass bedingt durch die Flutkatastrophe aus dem Sommer 2021 nach wie vor mindestens 40 Hektar Ertragsfläche gegenüber früheren Erntejahren fehlen», sagte Weinbaupräsident Hubert Pauly. Weiterlesen

Bürgermeister: Kreisverwaltung in der Flut «zu weit weg»

Mainz (dpa/lrs) – Die Bürgermeister von zwei Gemeinden im Kreis Ahrweiler haben im Untersuchungsausschuss zur Flutkatastrophe beschrieben, wie sie die Hilfe für die Bevölkerung zunächst weitgehend selbst organisiert haben. «Mit der Kreisverwaltung habe ich überhaupt keinen direkten Kontakt gehabt», sagte der Bürgermeister von Kirchsahr, Stefan Zavelberg, am Freitag in Mainz. «Die waren zu weit weg vom Schuss.» In der Flutkatastrophe im Ahrtal kamen im Juli 2021 mindestens 134 Menschen ums Leben.

«Wir hatten Wochen oder sogar Monate danach durchaus Schwierigkeiten, Ansprechpartner genannt zu bekommen», sagte der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr, Dominik Gieler. Auch die Zusammenarbeit mit der Polizei sei schwierig gewesen, da jeden Tag neue Kräfte gekommen seien, die neu hätten eingewiesen werden müssen. «Diese Chaosphase hat sich über Wochen gezogen, mindestens vier, wenn nicht noch länger.» Weiterlesen

Untersuchungsausschuss stellt Polizisten-Vernehmung zurück

Mainz (dpa/lrs) – Der Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags zur Flutkatastrophe im Ahrtal hat die geplante Vernehmung von Zeugen zum damaligen Polizeieinsatz zurückgestellt. Die Abgeordneten beschlossen am Freitag in Mainz, zunächst die Ergebnisse einer Überprüfung zur verspäteten Übermittlung von Polizeidokumenten an den Untersuchungsausschuss abzuwarten. Bis zum Abschluss dieser Überprüfung wurde auch der Beweisantrag der AfD-Fraktion zu einer zweiten Vernehmung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) vorerst zurückgezogen, wie der Ausschussvorsitzende Martin Haller (SPD) mitteilte. Weiterlesen

U-Ausschuss zur Flutnacht setzt Aufklärungsarbeit fort

Mainz (dpa/lrs) – Nach dreiwöchiger Herbstpause setzt der Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags seine Aufklärungsarbeit zur Flutkatastrophe fort. Die elf Abgeordneten kommen an diesem Freitag (8.30 Uhr) zunächst zu einer nichtöffentlichen Sitzung zusammen, ehe sie eine Stunde später die Beweisaufnahme fortführen.

Als Zeugen werden zunächst die Bürgermeister von Kirchsahr und Altenahr, Stefan Zavelberg und Dominik Gieler, gehört. Anschließend stellen sich der Kommandeur des Bundeswehr-Landeskommandos Rheinland-Pfalz, Stefan Weber, und ein Arzt des Bundeswehrzentralkrankenhauses Koblenz den Fragen des Ausschusses. Weiterlesen

Weihnachtsmärkte sollen im Ahr-Flutgebiet für Licht sorgen

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) – Nach der tödlichen Ahrflut im Sommer vergangenen Jahres sind immer noch viele Gebäude in dem Flusstal beschädigt und dunkel – umso mehr sollen auch hier Weihnachtsmärkte für adventlichen Lichterglanz sorgen. «Wir sind froh, dass sie wieder stattfinden können», sagte eine Sprecherin des Vereins Ahrtal-Tourismus der Deutschen Presse-Agentur. Mindestens 134 Menschen waren bei der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 in der touristischen Rotweinregion getötet worden.

Nach corona- und flutbedingten Absagen 2020 und 2021 ist an allen vier Adventswochenenden erstmals wieder der Weihnachtsmarkt Ahrweiler geplant. «Der Marktplatz zwischen den historischen Häusern wird dafür festlich geschmückt», sagte die Sprecherin. Weiterlesen

Drohnen sollen Einsatzkräfte unterstützen

Altenahr (dpa/lrs) – Bei einem Forschungsprojekt im Ahrtal wollen Wissenschaftler den Einsatz von Drohnen zur Unterstützung von Rettungskräften testen. Die Flugobjekte erstellten Lagekarten in Echtzeit und sollten Rettungskräfte im Fall einer Naturkatastrophe unmittelbar helfen, erklärte die Kreisverwaltung Ahrweiler. Ziel sei es, die Erdoberfläche der Verbandsgemeinde Altenahr maßstabsgetreu abzubilden sowie digitale Oberflächenmodelle von den flutbeschädigten Gebieten zu erstellen. Die erste Drohne startete am Samstagvormittag an der ehemaligen Seilbahnstation in Altenahr, wie der Koordinator der Sicherheitsforschung des Bayerischen Roten Kreuzes, Uwe Kippnich, sagte. Weiterlesen

Innenminister Ebling legt besonderen Wert auf Landesplanung

Mainz (dpa/lrs) – Neben dem Wiederaufbau an der Ahr und einer Neuaufstellung im Katastrophenschutz legt Innenminister Michael Ebling besonderen Wert auf die Weiterentwicklung der Landesplanung. «Über die Raumordnung können wir sehr konkret Antworten geben, wie wir Rheinland-Pfalz in den kommenden Jahrzehnten entwickeln wollen», sagte der SPD-Politiker im Redaktionsgespräch der Deutschen Presse-Agentur. «Das ist eine der Aufgaben, der ich mich in diesem Haus stellen will.»

Die Landesplanung könne wesentliche Leitlinien aufstellen, «wie Rheinland-Pfalz 2040 aussehen wird», sagte Ebling. Im Lichte von Digitalisierung, Mobilitätsveränderung, Klimaneutralität und gesellschaftlichem Zusammenleben antworte die Landesplanung auf Fragen wie: «Wo entstehen neue Wohnflächen, welche Gewerbeflächen sollte es geben, was sind die zentralen Orte für Infrastruktur?» Weiterlesen

Politologe hält Ampel-Regierung für stabil

Mainz (dpa/lrs) – Die Ampel-Koalition von Malu Dreyer (SPD) in Rheinland-Pfalz wird nach Einschätzung des Mainzer Politologen Kai Arzheimer wegen der Flutkatastrophe nicht zerbrechen. «Malu Dreyer ist nach wie vor sehr beliebt», sagte der Wissenschaftler im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. «Mit dem Rücktritt des Innenministers – dem zweiten Kabinettsmitglied nach Umweltministerin Anne Spiegel – ist das Ungemach von Dreyer selbst und der Koalition erstmal abgewendet.» Der Zusammenhalt in der Ampel-Koalition scheine zugleich «ganz gut zu sein», sagte Arzheimer. «Ich rechne jetzt nicht damit, dass die ganze Landesregierung zu Fall kommt.»

«Dreyer ist nach dem Rücktritt von Innenminister Lewentz nicht so im Feuer. Außer, wenn nochmal neue Informationen ans Tageslicht kommen», sagte Arzheimer. «Die letzte Verteidigungslinie von Lewentz war ja, dass er es nicht für nötig befunden hat, die Ministerpräsidentin in der Flutnacht von ihren Personenschützern wecken zu lassen.» Weiterlesen

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