Leserbrief: Danke, Eifel-Zeitung!

Sie alleine waren es anfänglich, die das Thema Nürburgring-Skandal informationsmäßig ins Rollen gebracht haben. Die große Tagespresse der gesamten Region hat das Thema anfänglich völlig verschlafen und wahrscheinlich auch ignoriert – auch noch als Sie, die Eifelzeitung, das bereits seit Monaten auf der Agenda hatten. Es ist klasse, liebe Eifel-Zeitung, dass Sie so gute Informanten über das Skandalthema Nürburgring hatten und haben. Sie haben den Stein ins Rollen gebracht. Dafür recht herzlichen Dank! Denn wahrscheinlich wären die Machenschaften und die schlimmen Methoden am Nürburgring sonst nie ans Tageslicht bzw. an die Öffentlichkeit gekommen. Aber seit etwa einem halben Jahr haben nicht nur die regionalen Tageszeitungen das Thema, das Sie angestoßen haben, entdeckt sondern auch Rundfunk, Fernsehen und insbesondere auch die überregionale Presse. Dem Südwestrundfunk war es ja wert, zusammen mit dem WDR, einen fast einstündigen Bericht über das Skandalthema zu drehen. Das, was Sie angeregt haben, liebe Eifel-Zeitung, ist einmalig Weiterlesen

Das Sommer-Interview

Prüm. Noch vor wenigen Jahrzehnten wussten außerhalb von Rheinland-Pfalz die wenigsten Menschen, wo die Eifel so genau war. Dass sich das Ansehen dieses traumhaften Landstrichs radikal geändert hat, liegt nicht nur an seiner Schönheit: Schön war die Eifel immer. Es liegt unter anderem an Menschen wie Dr. Josef Zierden, der in seinem Eifel Literatur Festival die Eifel mit im Namen führt und damit eine Veranstaltungsreihe geschaffen hat, die die Region weit über die deutschen Grenzen hinaus bekannt macht – und berühmt!

1954 in Prüm geboren, war der kleine Josef eines von sechs Kindern einer Hausfrau und eines Kraftfahrers, der sein Geld später als Waldarbeiter verdiente. „Abgesehen von Sparbuch, Bibel und Katechismus“ wuchs er in einem weitgehend bücherfreien Haushalt auf. Die Welt des Buches, in der Josef Zierden später so heimisch werden sollte, eroberte er sich persönlich. Nachdem ihn zur katholischen Kommunion die Lese-Muse geküsst hatte, war er Stammgast in Weiterlesen

Leserbrief: Warum Landrat Onnertz keine Gebietsreform will

Der Vulkaneifelkreis-Landrat Heinz Onnertz – sehr beliebt in der Bevölkerung und 2007 mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt, nachdem er im Jahre 1999 mit immerhin 53 Prozent direkt gewählt wurde – hat den Antrag einer Kreistagsfraktion zur Gesprächsaufnahme zur Abrundung und Ergänzung des Kreises zusammen mit der CDU/SPD-Mehrheit im Kreistag vor einigen Wochen abgelehnt. Er sagte, dass er kein schlechtes Verhältnis mit den Nachbarkreisen haben möchte. Vielleicht hat diese Argumentation und Haltung auch damit zu tun, dass der Vulkaneifel-Landrat bei einer Auflösung des Vulkaneifelkreises seine Position dann los ist und trotzdem aber weiter die Bezüge bis zur Pensionsreife erhält.

Franz Kaufmann

 

Leserbrief: Selbstbeweihräucherung unter Genossen

Unter www.jusos-vulkaneifel.de findet man aktuell einen Eigenbericht über das Sommerfest des SPD-Kreisverbands Vulkaneifel. Lesen Sie ihn mal aufmerksam durch. Getürkt ist auf jeden Fall auch die angebliche Besucherzahl „127.662“ dieser Seite. Was dort zu lesen steht, ist reine Selbstbeweihräucherung unter Genossen – nichts anderes. Es ist geradezu grotesk, wenn ausgerechnet der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Jochen Hartloff in die Eifel schaukelt und anlässlich des Sommerfestes des SPD-Kreisverbands Vulkaneifel in seiner Rede besonders betonte, dass Rheinland-Pfalz „Dank der SPD“ nicht nur sozialer und gerechter geworden sei, sondern auch erfolgreicher. Wahrscheinlich wird Hartloff seinen Ausflug spesentechnisch auch noch als Dienstfahrt abrechnen. 

Hartloff täuscht über die Realität hinweg.
Die Fakten sehen vollkommen anders aus.

„Die finanzielle Lage der rheinland-pfälzischen Gemeinden und Gemeindeverbände ist so desolat, wie noch nie. Würden die Kommunen den Regelungen des Insolvenzrechts unterliegen, waren massenweise Pleiten aufgrund bilanzieller Überschuldung die Folge“. (so der Kommunalbericht 2010 des Landesrechnungshofes vom Weiterlesen

Peter Binsfeld

Als um 1545 einer unbekannten Bauernfamilie im Südeifeldorf Binsfeld der Sohn Peter geboren wurde, ahnte niemand, dass dieses später nach seinem Heimatort benannte Kind der Eifel als Hexentheoretiker international berühmt und berüchtigt werden würde. Der Werdegang des zunächst mit dem Hüten von Vieh beauftragten Jungen war ungewöhnlich. Seine besondere Auffassungsgabe und Merkfähigkeit kamen dem Himmeroder Abt Johann von Briedel zu Ohren. Der Kirchenmann sorgte dafür, dass der fromme Binsfelder zum Priester ausgebildet wurde; der vielversprechende angehende Theologe durfte seine Studien sogar an der neuen Eliteeinrichtung der Jesuiten in Rom, dem Collegium Germanicum, vollenden. In seine Heimat zurückgekehrt, zeigte sich, dass sich die Förderung – aus katholischer Sicht zumindest – gelohnt hatte: Mit fanatischem Eifer trug der junge Priester seinen Teil dazu bei, dass der wenige Jahrzehnte zuvor aufgekommene Protestantismus im Trierer Land wieder an Einfluss verlor und die Macht der katholischen Kirche gestärkt wurde. Er wirkte maßgeblich daran mit, dass Weiterlesen

Betrifft: Pressemitteilung und Internetauftritt der SPD Vulkaneifel

Das kann doch bitte schön nicht wahr sein. Da heißt es: „Die Genossen feierten auf dem Gelände des ehemaligen Lokschuppens in Gerolstein, der ein stimmungsvolles Ambiente für den Abend bot.“ Klar, mit fast drei Millionen Euro Landesknete subventioniert, direkt oder indirekt, feiern die Genossen natürlich dort, wo sie ihr Genossengeld an den Genossen Petry abgegeben haben. Das Genossengeld stammt aber nicht von den Genossen der SPD, sondern ganz klar von den Steuerzahlern. Was schon seit einiger Zeit klar ist, wurde jetzt durch Astrid Schmitt, SPD, bestätigt. Nämlich dass Herr Petry mit seinem Bahnbetriebswerk der nicht subventionierten Gastronomie in Gerolstein und Umgebung unlauteren Wettbewerb auf Landes- und Steuerkosten macht. Es ist ungeheuerlich, dass sich die Vorsitzende des Finanzausschusses des Landtags, Astrid Schmitt, noch dazu hergibt, eine entsprechende Pressemitteilung zu verfassen! Hat die Dame eigentlich auch geschlafen beim Thema der Skandale um den Nürburgring? Wenn jemand Vorsitzende des Finanzausschusses des Landes Rheinland-Pfalz Weiterlesen

Johann Anton Zinnen

Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Immigrant die Nationalhymne seines neuen Staates komponiert. So ist es ein erstaunliches Phänomen, dass Peter Veit, Sohn eines Trierer Auswanderers nach Südostasien, die Nationalhymne Thailands geschaffen hat. Die Eifel liefert ein weiteres bemerkenswertes Exempel dieser Art: Der Eifeler Johann Anton Zinnen ist Komponist der Nationalhymne des Großherzogtums Luxemburg. Zinnen wurde 1827 in Neuerburg bei Bitburg als Sohn von Johann Baptist Zinnen und Josephine Bettingen geboren; erst 1849 hatte er die luxemburgische Staatsangehörigkeit erhalten.

Nun kann man nicht behaupten, dass Zinnen aus einem fremden Kulturkreis nach Luxemburg gekommen sei. Im Gegenteil: Kulturell und sprachlich aufs engste verbunden, hatten beträchtliche Teile der Südwesteifel lange zum Herzogtum Luxemburg gehört. Dies gilt auch für Zinnens Heimatort. Erst 1815 nach der endgültigen Niederlage Napoleons war die einstige Herrschaft Neuerburg – wie die Eifel insgesamt – Teil Preußens geworden. Die genauen Gründe, warum der Musiklehrer Johann Weiterlesen

Matthias Zender

„Oberhalb Manderscheid an der Lieser ist das Keschtejifferchen. Auf Karfreitag gingen mal zwei arme Weiber krauten. Die haben da Musik gehört, und sie haben einen Mann vor sich gesehn. Das war das Kischtejifferchen. Da haben sie sich heimgemacht.“

Fast 2000 solcher „Sagen und Geschichten aus der Westeifel“ sind von Matthias Zender (1907–1993) gesammelt und 1935 herausgegeben worden. Der in Niederweis geborene und bestattete Bauernsohn, der 1926 als Klassenkamerad des Kardinals Joseph Höffner in Trier Abitur machte, hatte die Geschichten auf seinen „Sagenfahrten“ in den Jahren nach 1929  aufgezeichnet. Auf der Suche nach dem Gedächtnis seiner Heimat bereiste der junge Volkskundler die Dörfer und Weiler der Westeifel. In vielen – von ihm genau dokumentierten – Ortschaften wurden ihm Geschichten erzählt, wie sie damals an den Herdfeuern noch geläufig waren. Darin war oft von Hexen, zauberkundigen Pfarrern, Geistern und merkwürdigen Vorfällen die Rede. Zender war an diesem kulturellen Erbe, das ohne ihn in Weiterlesen

Offener Brief an Ministerpräsident Kurt Beck

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Kurt Beck, die Fiktion so mancher verfilmter Polit-Skandale, meist mit einem kriminellen Hintergrund versehen und nach dem Genre eines Dieter Wedel  oder anderer bekannter Drehbuchautoren, ist mit dem bis dato bzgl. der Nürburgringaffäre bekannt Gewordenen in dem schönen, eigentlich gemütlich anmutenden Bundesland Rheinland-Pfalz, bittere Realität geworden. Weiterlesen

Leserbrief: Gewaltenteilung kaputt?

Es ist schon schizophren und unmöglich, sehen zu müssen, dass in Deutschland hier und dort die Gewaltenteilung keine Gültigkeit mehr hat. Dies sieht man im Vulkaneifelkreis ganz deutlich im Kreistag. Hier sind drei CDU-Verbandsbürgermeister Mitglied des Kreistags. Das kann und dürfte so nicht sein. Der Kreistag ist Legislative, während die Verbandsbürgermeister Exekutive sind. Ihre Mitgliedschaft im Kreistag bedeutet also, dass sie gleichzeitig Exekutive und Legislative „spielen“. Das ist undemokratisch. Die Verbandsbürgermeister haben an erster Stelle die Aufgaben und Interessen ihrer Verbandsgemeinden zu vertreten. Das ist aber nicht kompatibel mit den Interessen des Kreistages. Die CDU sollte bei der nächsten Kreistagswahl endlich ihre Doppelfunktions-Mischung der Exekutiven und Legislativen aufgeben und keine Verbandsbürgermeister mehr zur Kreistagswahl aufstellen. Das wäre demokratisch und würde die Aufweichung der Dreigewaltenteilung endlich wieder auflösen.

Erika Keusel, Hillesheim

Gewaltenteilung kaputt?

Es ist schon schizophren und unmöglich, sehen zu müssen, dass in Deutschland hier und dort die Gewaltenteilung keine Gültigkeit mehr hat. Dies sieht man im Vulkaneifelkreis ganz deutlich im Kreistag. Hier sind drei CDU-Verbandsbürgermeister Mitglied des Kreistags. Das kann und dürfte so nicht sein. Der Kreistag ist Legislative, während die Verbandsbürgermeister Exekutive sind. Ihre Mitgliedschaft im Kreistag bedeutet also, dass sie gleichzeitig Exekutive und Legislative „spielen“. Das ist undemokratisch. Die Verbandsbürgermeister haben an erster Stelle die Aufgaben und Interessen ihrer Verbandsgemeinden zu vertreten. Das ist aber nicht kompatibel mit den Interessen des Kreistages. Die CDU sollte bei der nächsten Kreistagswahl endlich ihre Doppelfunktions-Mischung der Exekutiven und Legislativen aufgeben und keine Verbandsbürgermeister mehr zur Kreistagswahl aufstellen. Das wäre demokratisch und würde die Aufweichung der Dreigewaltenteilung endlich wieder auflösen.

Erika Keusel, Hillesheim

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