Anmerkungen zur Eisenbahntouristik

Für Ihre Ausgabe 35. KW 2010 habe ich etwas mehr Lesezeit als gewöhnlich gebraucht, bin ich doch aus dem Staunen nicht herausgekommen, was Sie so alles über Gerolstein und seine Eisenbahn zu berichten wissen, insbesondere „Petry-Firmen und –Vereine“. Ich bin gewiss nicht immer Ihrer Meinung. Doch diesmal haben Sie mich an einer sensiblen Stelle getroffen und mich zu einem besonders aufmerksamen Leser gemacht. Sie schreiben: „Es ist aller Ehren wert, wenn ein Unternehmer mit eigenen finanziellen Mitteln eine Investition tätigt, mit der er im Anschluss auch Geld verdienen will.“ Das haben Sie schön gesagt, so würde es auch mein Finanzamt formulieren. Ich bin solch ein Unternehmer, wie Sie ihn definieren, denn ich habe private Investitionen in Millionenhöhe in ein Kultur- und Tourismus-Projekt (Freilichtmuseum Burg Lissingen) im Stadtgebiet von Gerolstein getätigt.

Was viele anscheinend überrascht, ist meine Absicht, mit dem Erreichten auch Geld verdienen zu wollen. Dagegen bezeichnen Sie Weiterlesen

Erlebnis mit Stromkonzernen

in Ergänzung zu Ihren Ausführungen über die Stromkonzerne möchte ich Ihnen jüngste Vorgänge an meinem Wohnort schildern, die deren subtile Machenschaften aufzeigen. Bekanntermaßen ist die Speicherung von elektrischen Strom nur in sehr beschränktem Maße möglich. Dadurch verfügen die Stromkonzerne nachts über ein beträchtliches Überschußpotential an elektrischer Leistung, das man möglichst gewinnbringend mittels Straßenbeleuchtung los werden will. Schätzungsweise leuchten in der BRD 10 Millionen Straßenlampen mit einer Mindestleistung von 100 – 150 Watt im Jahresdurchschnitt 8 Stunden pro Nacht. Dies entspricht einem Energieaufwand pro Nacht von etwa 10 Millionen kWh!

Da die Straßenlampendichte zur Ausleuchtung der Straßen von den Stromkonzernen vorgeschlagen und von den Bauplanungen der Gemeindeverwaltungen  ohne Prüfung übernommen wird, könnten sicherlich etwa 1/3 der  Straßenlampen  entbehrlich sein, ein gewaltiges Energiesparpotential, wenn man es ökonomisch sinnvoll nutzen wollte (z. B. für sog. `Speicherkraftwerke´).

Die Ausleuchtung der Straße durch einen bestimmten Lampentyp läßt sich übrigens leicht prüfen: Man betrachtet Weiterlesen

Zuviele Köche verderben den Brei

Ich kann Herrn Rolf P. Schäfer (GF der GORS Marketing und Press Ldt. Deutschland, Siegburg) nur beipflichten! Am vergangenen Wochenende gastierte die FIA GT 1-WM am Nürburgring. Eine WM mit traumhaften Sportwagen vom Schlage eines Maserati, Ferrari, Aston Martin usw. Auch hier: Von Werbung im Vorfeld….keine Spur! Das erste Werbeplakat stand an der B258, 800 Meter vor dem Start- und Zielbereich.

Das gleiche: Wenn eine Medienagentur – vertreten durch wen, interessiert mich als Motorsport-Fan herzlich wenig – der Meinung ist, ein Superbike wäre ein Fahrrad, ist dies Agentur mit allem überfordert, was irgendwie mit Motorsport zu tun hat. Man stelle sich die Konsequenz seines Arbeitgebers vor, wenn man ihm eine fachliche Frage so beantwortet.

Am Ring gilt definitiv die Devise: Zu viele Köche verderben den Brei! Da wurden (und sind) Kompetenzen in falsche Hände gelegt (gelegt worden). Dies zieht sich von der Bauplanung über die Bauausführung (an Weiterlesen

EAZ-Interview: Lava-Abau nicht um jeden Preis

Das Thema „Landschaftszerstörung in der Vulkaneifel“ beschäftigt die Menschen, die hier leben, sehr.  Die Eifelzeitung (EAZ) nahm dies zum Anlass und sprach mit den Initiatoren der Aktion „Zum Abbau freigegeben?“ Lesen Sie, was uns Prof. Erkert, Herr Horn, Herr Leinung und Herr Felten zu sagen hatten. 

EAZ: Prof. Erkert, gemeinsam mit fünf anderen Dauner Naturschutzverbänden stellt Ihr Verband, der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, unter dem Titel „Zum Abbau freigegeben?“ in der EAZ seit einiger Zeit bestimmte Vulkanberge in Wort und Bild vor. Warum?

Erkert: Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger darüber informieren, dass es diese Berge bald nicht mehr geben könnte. Das Landesamt für Geologie und Bergbau (LGB) in Mainz plant, sie im kommenden Regionalen Raumordnungsplan (ROP) allesamt als Vorrangflächen für die Rohstoffgewinnung ausweisen zu lassen und damit endgültig für den Lava- und/oder Basaltabbau freizugeben. Das wahre Ausmaß dieser Bedrohung der Vulkaneifel scheint bisher Weiterlesen

Beate Berger

Zu den großen weltpolitischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts gehört der Ende des 19. Jahrhunderts entstandene Zionismus. Sein – zunächst innerjüdisch heiß umstrittenes – Ziel bestand darin, eine jüdische Heimstatt in Palästina zu errichten. Mit der Staatsgründung Israels 1948 war dieses Hauptziel erreicht. Angehörige des Eifeler Judentums hatten dazu wichtige Pionierarbeit geleistet. Vor allem Kinder des Weinkaufmanns Jonas Berger aus Niederbreisig und seiner aus Speicher stammenden Frau Henriette Pelzer setzten sich effektiv für ihre zionistische Überzeugung ein. Der erstgeborene Sohn Julius Berger gehörte 1902 zu den Gründern des ersten Maccabi-Sportclubs in Deutschland. Nach dem Tod des zionistischen Vordenkers Theodor Herzl wurde Berger Generalsekretär der Zionistischen Weltorganisation. 1923 emigrierte er mit seinen beiden Söhnen in das bis 1948 von Großbritannien beherrschte Palästina, wo er sich weiter erfolgreich im zionistischen Sinn engagierte. Sein Bruder Alfred, wie der dritte Bruder Theodor Weltkriegsfreiwilliger, war während der Weimarer Republik zeitweise Vorstandsmitglied der sozialistischen USPD. Später leitete Weiterlesen

EAZ-Kommentar:

Wenn es so weitergeht fällt der Nürburgring mit seinen Rennsportveranstaltungen schneller in die Zweitrangigkeit zurück, als manch einer es für möglich hält. Das beste Beispiel ist der Motorrad-WM-Lauf am kommenden Wochenende 04./05.September). Das Prädikat eines „Weltmeisterschaftslaufes“ der Superbike-WM scheint für die neuen Pächter am Nürburgring kaum eine Rolle zu spielen.

Noch weniger Verständnis scheinen die Herrschaften für Krisenkommunikation aus Hamburg zu haben. Die haben offensichtlich den Auftrag, in erster Linie auf „Micky-Maus“-Veranstaltungen hinzuweisen, anstatt auf den Motorrad-WM-Lauf. Und die Eigentümer des Nürburgrings sitzen im fernen Mainz und merken wahrscheinlich noch nicht einmal, wohin der Karren rollt – nämlich bald an die Wand.

Wie die Eifel-Zeitung im Gespräch mit dem ADAC erfahren konnte, ist der ADAC Mittelrhein lediglich sportlicher Koordinator des Superbike-WM-Laufs am Ring. Dem ADAC sind also in diesem Fall die Hände gebunden. Man hätte gerne, aber es war nicht gewünscht. Weltmeisterschaftsläufe werden in anderen Ländern Weiterlesen

Und wer von den Genossen in Gerolstein nicht mal ….

Gerolstein wählt einen neuen Bürgermeister. Die großen Gerolsteiner Parteien haben kläglich versagt: Sie haben Ihren grundsätzlichen Auftrag, die politische Willensbildung aktiv zu betreiben, in keinster Weise erfüllt. Jetzt wird eifrig nachgearbeitet. Die Kandidaten werden eingeladen, um sich im Nachhinein das schlechte Gewissen zu erleichtern. Vielleicht erleben wir ja noch, dass es Wahlempfehlungen gibt. Das alles ist aber ach nur die halbe Wahrheit. Beim surfen durchs www habe ich folgendes gefunden: “… Und wer von den Genossen in Gerolstein nicht mal zur Vorstellung eingeladen wird, muss einfach gut sein!“ Ist das schlechte Gewissen bei den Gerolsteiner Genossen so groß, dass sie einen ihrer fähigsten Leute total außen vor lassen?

Was hat sich Knut Wichmann denn zu Schulden kommen lassen, außer dass er zehn Jahre lang dieser Partei in Gerolstein vorstand und in dieser Zeit die Wahlergebnisse weit über den heutigen lagen? Befürchten die Genossen, dass sich mit ihm  Ehrlichkeit, Bürgernähe Weiterlesen

August Horch

 „Das war alles unbeschreiblich herrlich“ – so begeistert erlebte August Horch (1868-1951) als Zehnjähriger den Bau der Eisenbahn entlang der Mosel. Technik faszinierte ihn, seit er zum ersten Mal in die väterliche Schmiede durfte. Selbstverständlich war dies keineswegs.

Der Eifelmoselaner, Nachfahre von Schmieden und Winzern, hätte sich auch für den Winzerberuf interessieren können. Doch obwohl der später nur 1, 60 m große und zähe Horch für den Weinberg körperlich geeigneter schien als für die Arbeit an Esse und Amboss, begann er mit 13 Jahren bei seinem Vater Karl Friedrich eine Lehre am Amboss. Seine Mutter Helene (geb. Michel) war da schon seit 7 Jahren tot; aus der zweiten Ehe des Vaters hatte August zwei Stiefgeschwister. Mit 16 begab sich der Schmiedegeselle auf Wanderschaft. Horchs Walz führte den von technischer Lernbegier geradezu Besessenen bis tief in den Balkan. Er arbeitete unterwegs als Schmied, Uhrmacher und Maschinenschlosser. Seine Qualität lag Weiterlesen

Schandfleck in Gerolstein!

Wer am alten Friedhof in Sarresdorf vorbei geht, oder sein Grab aufsucht, könnte vermuten, dass die Stadt Gerolstein eine neue Mülldeponie mitten in der Stadt eröffnet hat. Der Friedhof besteht seit einigen Jahren fast nur noch aus hohen Disteln, tiefen Schlaglöchern und Unkraut soweit das Auge reicht. Nur nach massivem Drängen einiger Bürger wird hin und wieder etwas Ordnung geschaffen.
Fremde bleiben stehen, schütteln den Kopf und sagen, dass so etwas wohl nirgendwo anders geschehen würde. Um die letzte Ruhestätte der verstorbenen Familienangehörigen sauber und im gepflegten Zustand zu erhalten, bedarf es einem vielfach finanziellen und zeitlichen Aufwand.

Dieser Friedhof ist unseren Toten nicht würdig! Gilt die Friedhofsordnung nur für die Hinterbliebenen oder auch für die Stadt Gerolstein ?

Man muss sich fragen, warum so exorbitante Unterschiede zwischen dem Judenfriedhof und dem restlichen Friedhof durch die Stadt Gerolstein gemacht werden. Der Judenfriedhof ist, was auch Weiterlesen

Wer steckt dahinter?

Bei einer derart unsensiblen Planungsvorlage durch das Landesamt für Geologie und Bergbau (LGB) fragt  man sich unwillkürlich: Wer steckt denn letztendlich hinter diesen Aktivitäten zur Ausweisung möglichst vieler großer Vorrangflächen für den Gesteinsabbau in der Vulkaneifel? Ist es allein das LGB, das hier seinen Auftrag, für eine ausreichende langfristige Rohstoff-Sicherung zu sorgen, falsch versteht? Anstatt sicher zu stellen, dass die Ressource vulkanische Gesteine auch noch künftigen Generationen in ausreichendem Maße zur Verfügung steht, zielt man dort offenbar auf einen Turbo-Abbau ohne Rücksicht auf Landschaft und Leute, Natur und Schutzbestimmungen.

Ist es „die Landespolitik“, die zwar Nachhaltigkeit predigt, aber den Raubbau an Natur und Landschaft fördert oder ihn zumindest billigend in Kauf nimmt? Sind es einige Kommunalpolitiker, die möglichst rasch möglichst viel für das Gemeindesäckel herausholen wollen und denen ein ansprechendes Landschaftsbild ihrer Heimat dagegen nichts wert ist?  Ist es die ehrenwerte Gesellschaft der Betreiber der vielen Lava- und Weiterlesen

Bürgermeisterwahl in Gerolstein: Die EAZ-Interviews sorgen kaum für Klarheit!

Die Interviews mit den Kandidaten für das Amt des Gerolsteiner Stadtbürgermeisters (EAZ, 33. KW) sind sehr unerfreulich.

Bernd May bezieht im ersten Drittel seines Interviews zu den wesentlichen Themen keine Stellung, sondern antwortet in schwer verdaulichem Bürokraten-Jargon (dies wohl aus wahltaktischen Gründen). Er verweist oft nur auf die Gemeindeordnung, die er aus seiner früheren Tätigkeit in der Kommunalverwaltung vermutlich noch auswendig kennt. Wofür er inhaltlich steht und ob man von ihm einen kommunalpolitischen „Frühjahrsputz“ erwarten kann, bleibt weitgehend unklar. Herr Wichmann hingegen antwortet verständlicher als sein Gegenkandidat. Seine Antworten zeigen, dass er sich offenbar als Politiker der „alten Schule“ versteht: menschlich bescheiden, politisch gut informiert und an Sachlösungen interessiert, die dem Gemeinwohl dienen.

Leider aber kann sich Wichmann zu den relevanten Problemen nicht äußern, da die Eifelzeitung die entsprechenden Fragen nicht stellt. Warum Wichmann als langjähriges SPD-Mitglied nicht für seine Partei antritt, ist natürlich eine berechtigte Weiterlesen

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