Tatverdächtiger schweigt zu tödlicher Messerattacke

Speyer (dpa/lrs) – Nach einer tödlichen Messerattacke auf eine Frau in Speyer hat sich der Tatverdächtige weiterhin nicht geäußert. Der Mann habe selbst schwere Schnitt- und Stichverletzungen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Frankenthal am Montag. Woher diese stammten, müsse noch ermittelt werden. Der 22-Jährige und die 23 Jahre alte Frau waren ein Paar. Sie lebten in Rumänien und waren nach Speyer gereist, um auf dem Weihnachtsmarkt zu arbeiten. In der dortigen gemeinsamen Wohnung war die Frau am Freitagnachmittag erstochen worden. Der 22-Jährige ließ sich vor Ort widerstandslos festnehmen, er wurde in ein Krankenhaus gebracht. Am Samstag erließ ein Richter einen Haftbefehl gegen ihn. Die Leiche der Frau soll obduziert werden.

 

 

Ein Aussteiger im Wald – «Mir fehlt es an nichts»

Gesellschaft
Von Birgit Reichert (Text) und Harald Tittel (Foto), dpa

Longkamp (dpa) – Friedmunt Sonnemann ist einer der ganz wenigen Deutschen, den die gestiegenen Strom- und Gaspreise nicht treffen. «Das alles tangiert mich nicht», sagt er in einer selbstgebauten Lehmhütte in einem abgelegenen Waldstück im Hunsrück bei Longkamp. Seit 32 Jahren lebt er mitten in der Natur – ohne Strom- und ohne Wasseranschluss. «Mir fehlt es an nichts», sagt der 56-Jährige, der langes Haar und langen Bart trägt, auf seinem kleinen Bauernhof, der «Königsfarm». «Das hier ist die einzige Art, wie ich leben möchte.»

Das Wasser zum Trinken holen er und seine «Mitstreiter», wie er temporäre Mitbewohner nennt, aus einer nahe gelegenen Quelle, zum Kochen und Waschen wird meist Regenwasser genommen. «Das Klo ist Trockenkompostierung.» Und geheizt wird mit Holz. «Wenn in dem Raum ein Ofen an ist und das Thermometer in der Ecke 14 Grad zeigt, dann empfinden wir das als angenehm», sagt der gebürtige Bonner, der in Köln aufgewachsen ist.

«Auf keinen Fall» werde in der kalten Jahreszeit die Stube auf 20 oder 21 Grad geheizt. «Das wäre wirklich Verschwendung», sagt der schlanke Mann. «Wir ziehen uns im Winter auch warm an.» Das Holz holt sich Sonnemann von eigenen Flächen, aber auch von außerhalb. «Da sind die Preise natürlich auch gestiegen. Aber damit kann ich leben, das ist nicht so dramatisch.» Weiterlesen

Schwachstellen im Beton: Windrad komplett gesprengt

Jüchen (dpa) – Wegen gravierender Schäden am Betonturm ist im nordrhein-westfälischen Jüchen ein neues Windrad mit einer Nabenhöhe von 164 Metern gesprengt worden.

Die Sprengung der kompletten Anlage mit Rotorblättern und Maschinenhaus war nötig geworden, nachdem eine schrittweise Demontage aus Sicherheitsgründen nicht möglich war. Die Anlage gehörte zum Windpark Jüchen A44n. Auch die anderen fünf Anlagen des Parks werden aus Sicherheitsgründen demontiert. Nach dem Abbau der Hauptkomponenten und des aus Stahl bestehenden oberen Turmteils soll auch bei ihnen der untere Betonteil gesprengt werden.

Die Windräder des Windparks stehen seit Monaten aus Sicherheitsgründen still, nachdem im Herbst vergangenen Jahres ein baugleiches Windrad in Haltern im Ruhrgebiet eingestürzt war. Das Windrad wurden dabei komplett zerstört. Auch in Jüchen wurde bei einer der sechs Anlagen ein Schaden am Turm festgestellt. Die Anlagen in Jüchen waren zum Zeitpunkt der Stilllegung noch nicht an die drei Betreiber übergeben worden. Dies war eigentlich für Ende 2021 geplant gewesen. Weiterlesen

Auto in Baugrube löst Großeinsatz der Feuerwehr aus

Simmertal (dpa) – Mit einem Großeinsatz hat die Feuerwehr im rheinland-pfälzischen Simmertal ein Auto vor dem Absturz in eine Baugrube bewahrt. Ein Anwohner war am Samstagvormittag beim Rangieren der Grube zu nahe gekommen, konnte sich aber rechtzeitig aus dem Wagen retten. In der sehr steilen Straße werden derzeit neue Versorgungsleitungen verlegt. Die Feuerwehr sicherte das Fahrzeug am Abgrund, wie der Einsatzleiter Markus Schlarb berichtete. Der Wagen sollte später mit einem Autokran geborgen werden. Rund 40 Einsatzkräfte waren im Einsatz. Auch Polizei und Rettungsdienst waren alarmiert.

 

 

Bahn kündigt nächste Sanierungskorridore an

Berlin (dpa) – Fahrgäste auf der viel befahrenen Bahnstrecke Berlin-Hamburg müssen sich im Jahr 2025 für rund sechs Monate auf längere Fahrzeiten und Einschränkungen einstellen – danach soll aber alles besser werden. Zwischen Juni und Dezember 2025 will die Bahn die 280 Kilometer lange Strecke komplett sperren und sanieren, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Zuvor hatten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitag) berichtet.

Während der sechsmonatigen Baumaßnahmen sollen Gleise, Weichen, Oberleitungen und Stellwerke modernisiert werden. Bahnhöfe sollen dem Bericht zufolge neue Bahnsteigdächer, Wetterschutzhäuser und Wegeleitsysteme erhalten, die Barrierefreiheit soll verbessert werden. In Hagenow-Land und Wittenberge wird die Gleisinfrastruktur ausgebaut, um Überholmöglichkeiten für Züge zu schaffen. Der gesamte Korridor soll zudem für den digitalen Bahnbetrieb – etwa über das Zugleitsystem ETCS – ausgerüstet werden. Weiterlesen

BGH: Jahrzehntelanges Wiederkaufsrecht bei Bauland sinnvoll

Karlsruhe (dpa) – Wer sich einen Bauplatz kauft, aber trotz entsprechender Verpflichtung dort kein Haus baut, muss unter Umständen noch sehr lange Zeit mit einer Rückforderung durch die Gemeinde rechnen. Das zeichnete sich in einer Verhandlung des Bundesgerichtshofs (BGH) zu einem Fall aus Niederbayern ab.

Dort will die Marktgemeinde Frontenhausen bei Landshut ein 1994 verkauftes Grundstück zurück. Der Käufer hatte sich damals verpflichtet, darauf binnen acht Jahren ein bezugsfertiges Wohnhaus zu bauen. Das ist aber nie passiert. Für diesen Fall hatte sich die Gemeinde ein Wiederkaufsrecht gesichert. 2014 teilte sie dem Eigentümer mit, dass sie davon nun Gebrauch mache. Das würde darauf hinlaufen, dass die Gemeinde das knapp 950 Quadratmeter große Grundstück zurückbekommt – und der Mann den ursprünglichen Kaufpreis von knapp 60.000 D-Mark plus Erstattung seiner Unkosten.

Die Frage ist, ob das nach so langer Zeit noch geht. Laut Gesetz kann ein Wiederkaufsrecht bei Grundstücken 30 Jahre lang ausgeübt werden, wenn im Vertrag keine kürzere Frist festgelegt ist. Weiterlesen

Gemeindebund für unkomplizierte Wohngeld-Vorauszahlung

Berlin (dpa) – Um Verzögerungen bei der Wohngeld-Überweisung zu vermeiden, spricht sich der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes für eine unkomplizierte Vorauszahlung zu Jahresbeginn aus.

«Wir bekommen im Januar rund 1,4 Millionen Wohngeldbezieher hinzu», sagte Gerd Landsberg der «Rheinischen Post» (Freitag). Normalerweise bräuchten die Ämter fünf bis sieben Monate für die Antragsbearbeitung, durch die Vervielfachung der Anträge werde das jetzt noch deutlich länger dauern. Wegen der hohen Energiepreise seien die Menschen aber auf das Wohngeld angewiesen, daher sei eine schnelle und unkomplizierte Lösung nötig.

«Ich plädiere deshalb für eine pauschalierte Abschlagszahlung wie bei den Corona-Hilfen: Der Wohngeld-Antrag sollte einfach und digital gestellt werden können. Mit dem Antrag sollten nur die grundsätzliche Wohngeldberechtigung und die Anzahl der Haushaltsmitglieder abgefragt werden», sagte Landsberg. «Das Geld soll dann schnell und unbürokratisch, wie beim Heizkostenzuschuss, überwiesen werden. Die genaue Prüfung der Anträge und die Einkommensermittlung erfolgt dann später.» Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, forderte in der Zeitung die Bundesländer auf, rasch die nötigen IT-Voraussetzungen für die neue Wohngeld-Bearbeitung bereitzustellen. Weiterlesen

Kreise und Städte bereiten sich auf bundesweiten Warntag vor

Ingelheim (dpa/lrs) – Die Städte und Kommunen bereiten sich auf den bundesweiten Warntag am 8. Dezember vor. Bund und Länder sowie Kreise, kreisfreie Städte und Gemeinden proben dann in einer gemeinsamen Übung ihre Warnmittel. Dann soll auch das neue Warnsystem über Mobilfunk erstmals in allen Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland getestet werden (Cell Broadcast).

Der Landkreis Mainz-Bingen informiert an diesem Montag (14.00 Uhr) in Ingelheim darüber, wie der Warntag abläuft, welche Warnmittel es gibt und was die Bürgerinnen und Bürger beachten müssen. Weiterlesen

Lagerhallenbrand mit sechsstelligem Schaden: Ursachensuche

Neunkirchen (dpa/lrs) – Brandgutachter sollen bei der Aufklärung eines Lagerhallenbrandes in Neunkirchen helfen. In der neuen Woche sei eine weitere Begehung des Brandortes mit Spezialisten geplant, sagte ein Sprecher der Polizei Neunkirchen am Sonntag.

Bei dem Brand in der Nacht zum Samstag war ersten Schätzungen zufolge ein Schaden von mehr als einer halben Million Euro entstanden. Wie hoch die Schadenssumme tatsächlich sei, könnten die Ermittler derzeit nicht sagen, erklärte ein Sprecher. In der Halle hatten nach seinen Angaben diverse Firmen und Privatpersonen Lagerbereiche angemietet. Aufbewahrt wurden nach ersten Angaben der Ermittler unter anderem Möbel und Computer. Weiterlesen

Suche nach Motiv für tödliche Messerattacke: Haftbefehl

Speyer (dpa/lrs) – Nach einer tödlichen Messerattacke auf eine Frau in Speyer sind die Hintergründe der Tat weiterhin ungeklärt. Der 22 Jahre alten Tatverdächtige, gegen den am Samstag Haftbefehl wegen Totschlags erging, habe bislang nicht vernommen werden können, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Der Mann befinde sich derzeit im Krankenhaus. Weitere Angaben machten die Ermittler zunächst nicht. In einer Wohnung in Speyer war am Freitagnachmittag eine 23 Jahre alte Frau erstochen worden. Der 22-Jährige hatte sich nach früheren Angaben des Polizeipräsidiums Rheinpfalz und der Staatsanwaltschaft Frankenthal/Pfalz noch vor Ort widerstandslos festnehmen lassen. Am Samstag erließ dann ein Richter den Haftbefehl. In welcher Beziehung Täter und Opfer zueinander standen, sei Gegenstand der Ermittlungen, sagte der Polizeisprecher.

 

Auto in Baugrube löst Großeinsatz der Feuerwehr aus

Simmertal (dpa/lrs) – Mit einem Großeinsatz hat die Feuerwehr im rheinland-pfälzischen Simmertal ein Auto vor dem Absturz in eine Baugrube bewahrt. Ein Anwohner war am Samstagvormittag beim Rangieren der Grube zu nahe gekommen, konnte sich und seine Tochter aber noch rechtzeitig aus dem Wagen retten. In der sehr steilen Straße werden derzeit neue Versorgungsleitungen verlegt. Die Feuerwehren aus den Orten Hennweiler, Simmertal und Hochstetten-Dhaun sicherten das Fahrzeug am Abgrund, wie Einsatzleiter Markus Schlarb berichtete. Der nahezu unbeschädigte Wagen wurde schließlich mit einem Autokran geborgen. Verletzt wurde niemand. Rund 40 Einsatzkräfte waren im Einsatz. Auch Polizei und Rettungsdienst waren alarmiert.

 

 

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