Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Kiew (dpa) – Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat Teherans Waffenlieferungen an Russland als Beitrag zur Verlängerung des Kriegsgeschehens kritisiert. «Der Iran unterstützt das terroristische Regime Russlands und hilft, den Krieg zu verlängern und daher auch die Bedrohungen für die Welt zu verlängern, die durch den russischen Angriffskrieg entstanden sind», sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Ohne die Unterstützung Teherans für Moskau «wären wir schon näher an einem Frieden», sagte der ukrainische Staatschef.

Ohne die Einmischung Teherans wäre auch eine Lösung für die weltweite Nahrungsmittelkrise oder die Energiekrise greifbarer, argumentierte er weiter. «Wer auch immer Russland hilft, diesen Krieg zu verlängern, muss auch die Verantwortung für die Konsequenzen dieses Kriegs übernehmen.» Teheran hat erst am Samstag eingestanden, Drohnen an Russland geliefert zu haben – sprach aber nur von einigen wenigen Exemplaren. Selenskyj bezichtigte Teheran daraufhin der Lüge. Weiterlesen

Katastrophale Zustände in syrischem Flüchtlingslager Al-Hol

Damaskus (dpa) – Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat die katastrophalen Zustände in dem berüchtigten syrischen Flüchtlingslager Al-Hol angeprangert. In einem Bericht kritisiert MSF unter anderem den fehlenden Schutz vor Gewalt, Gesetzlosigkeit und die humanitäre Situation der Zehntausenden Menschen in dem Camp.

Al-Hol liegt in Nordostsyrien in einer Region, die von syrischen Kurden kontrolliert wird. Es ist nach UN-Angaben mit rund 55.000 Menschen das größte Flüchtlingslager in dem Bürgerkriegsland.

Mehr als 80 Prozent der Bewohner sind Frauen und Kinder. Auch Tausende frühere Anhänger des IS leben dort, darunter auch deutsche Staatsangehörige. Hilfsorganisationen beklagen bereits seit langem menschenunwürdige Zustände in dem völlig überfüllten Lager. Minderjährige erhalten oft keine Ausbildung. Kinderarbeit und Gewalt sind weit verbreitet. Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Kiew (dpa) – Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko hat vor einem Zusammenbruch der Versorgung in der ukrainischen Hauptstadt gewarnt. Für den Fall eines Totalausfalls von Strom-, Wärme- und Wasserversorgung sollten die Bürgerinnen und Bürger Vorräte anlegen und auch überlegen, zeitweise außerhalb der Stadt unterzukommen, sagte Klitschko am Samstagabend im ukrainischen Fernsehen.

Die Stadt wolle zudem 1000 Wärmestuben einrichten. Die Stadtverwaltung trat aber einem Bericht der «New York Times» entgegen, die Überlegungen reichten bis zu einer Räumung der Stadt bei einem Blackout. «Das System des Zivilschutzes muss auf verschiedene Szenarien vorbereit sein; aber das heißt nicht, dass wir eine Evakuierung vorbereiten», teilte Roman Tkatschuk, verantwortlich für die Sicherheit der Stadt, am Sonntag mit.

In Kiew leben nach Angaben Klitschkos derzeit etwa drei Millionen Menschen, darunter 350.000 Binnenflüchtlinge aus anderen Teilen der Ukraine. Der russische Präsident Wladimir Putin lässt immer wieder gezielt Infrastruktur in der Ukraine bombardieren. Dabei sind auch Anlagen in Kiew beschädigt worden. Die Stadt versucht, das Netz durch gestaffelte Stromabschaltungen zu stabilisieren. Ganze Stadtteile haben stundenweise kein Licht. Weiterlesen

Mehr als 140 Migranten verlassen «Humanity 1»

Rom (dpa) – Mehr als 140 Bootsmigranten haben das deutsche Schiff «Humanity 1» im Hafen der italienischen Stadt Catania verlassen. Das bestätigte eine Sprecherin von SOS Humanity der Deutschen Presse-Agentur am Sonntagvormittag.

Die Crew erhielt in der Nacht zu Sonntag demnach die Erlaubnis, in den sizilianischen Hafen einzufahren. Zunächst seien alle Minderjährigen von Bord gegangen. Alle männlichen Erwachsenen blieben zunächst auf dem Schiff und wurden von den Behörden einzeln medizinisch untersucht. Eine Gruppe von etwas mehr als 30 Menschen durfte das Schiff nicht verlassen. Ein Mann brach laut SOS Humanity danach zusammen und musste von Bord gebracht werden. Am Sonntagvormittag erhielt die Organisation nach eigenen Angaben die Aufforderung, den Hafen zu verlassen. Der Kapitän wies diese aber zurück und erklärte laut Mitteilung, er könne den Hafen nicht verlassen, bevor nicht alle aus Bootsmigranten von Bord gegangen seien. Weiterlesen

Evangelische Kirche ringt um Positionen zu Krieg und Klima

Magdeburg (dpa) – Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ist angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine in der Frage nach Waffenlieferungen uneins. Die Themen Krieg und Frieden, Klimaschutz und der Umgang mit sexualisierter Gewalt stehen im Zentrum der Synode der EKD, die am Sonntag mit einem Gottesdienst im Dom in Magdeburg begann.

«Es geht um Frieden und Gerechtigkeit und nichts Geringeres», sagte der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer. Es sei klar, dass Deutschland der Ukraine helfen müsse. Kramer, der auch Friedensbeauftragter der EKD ist, sprach sich aber gegen Waffenlieferungen aus. Weiterlesen

Tote und Verletzte bei Angriff mit Streumunition in Syrien

Damaskus (dpa) – Im Norden Syriens sind mindestens zehn Menschen bei Bombardierungen getötet worden. Rund 70 weitere Menschen seien bei Artilleriebeschuss durch syrische Regierungstruppen verletzt worden, teilten die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und die Rettungsorganisation Weißhelme am Sonntag übereinstimmend mit. Dabei soll auch international geächtete Streumuniton eingesetzt worden sein.

Die Angriffe trafen demnach mehrere Flüchtlingscamps in der Region Idlib. Russische Kampfflugzeuge sollen ebenfalls Stellungen bombardiert haben. Details dazu gab es jedoch zunächst keine. Weiterlesen

Nordkorea testet Raketen – USA demonstrieren Stärke

Konflikte
Von Dirk Godder, dpa

Seoul (dpa) – Keine Entspannung in Sicht: Zum Abschluss gemeinsamer Luftübungen haben die Streitkräfte der USA und Südkoreas noch einmal militärische Stärke gegenüber Nordkorea demonstriert. Erstmals seit fünf Jahren schickten die USA wieder Langstreckenbomber des Typs B-1B zur koreanischen Halbinsel, teilte Südkoreas Generalstab am Samstag mit. Zwei dieser Überschallbomber nahmen demnach neben acht Kampfjets beider Länder am Manöver «Vigilant Storm» in Südkorea teil, das nach sechs Tagen zu Ende ging.

Nordkorea setzte am selben Tag seine Raketentests fort. Mindestens vier ballistische Kurzstreckenraketen wurden nach Angaben des südkoreanischen Militärs nach dem Start in Nordkorea erfasst. Sie seien etwa 130 Kilometer weit in Richtung des Gelben Meers geflogen. Weiterlesen

Mützenich: Ukraine hat mich auf «Terrorliste» gesetzt

Berlin/Kiew (dpa) – SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat der ukrainischen Regierung vorgeworfen, ihn auf eine «Terrorliste» gesetzt zu haben – und damit für Irritationen in Kiew gesorgt. Das ukrainische Außenministerium wies den Vorwurf am Wochenende zurück. «Die ukrainische Regierung führt keine Terrorliste», schrieb Außenamtssprecher Oleh Nikolenko auf Facebook. «Und soviel ich weiß, gibt es in der Ukraine auch kein Verfahren gegen Rolf Mützenich.» Alle Behauptungen des deutschen Politikers über seine angebliche Verfolgung durch ukrainische Behörden seien «unwahr».

Mützenich hatte am Samstag beim SPD-Debattenkonvent in Berlin von einer ukrainischen «Terrorliste» gesprochen. «Ich bin schon irritiert gewesen, dass ich von der ukrainischen Regierung auf eine Terrorliste gesetzt wurde mit der Begründung, ich setze mich für einen Waffenstillstand ein oder für die Möglichkeit, über lokale Waffenruhen auch in weitere diplomatische Schritte zu gehen», sagte er. «Auf dieser Grundlage, dass man auf diese Terrorliste der ukrainischen Regierung gekommen ist, hat man ja sozusagen dann auch Sekundärdrohungen bekommen.» Es sei nicht einfach, damit umzugehen. Weiterlesen

Bergleute aus eingestürzter Mine in Südkorea gerettet

Seoul (dpa) – Zwei Bergleute in Südkorea sind nach mehr als neun Tagen aus einer eingestürzten Mine gerettet worden. Die Grubenarbeiter im Alter von 62 und 59 Jahren hätten die Zinkmine im Landkreis Bonghwa im Osten des Landes Freitagnacht (Ortszeit) in relativ guter gesundheitlicher Verfassung verlassen, berichteten südkoreanische Sender und die nationale Nachrichtenagentur Yonhap. Weiterlesen

Papst betet für «geplagten» Libanon und Nahen Osten

Manama (dpa) – Am letzten Tag seiner Reise im Königreich Bahrain hat Papst Franziskus für die Menschen im Libanon gebetet. Das Land sei «ermattet und geplagt», sagte der 85 Jahre alte Pontifex bei einem Treffen mit Kirchenvertretern am Sonntagvormittag (Ortszeit) in Manama. Er versichere allen Völkern im Nahen Osten, die litten, seines Gebetes und seiner Verbundenheit, fuhr das katholische Kirchenoberhaupt fort. Am Sonntag endete sein viertägiger Besuch in dem muslimischen Inselstaat am Persischen Golf. Weiterlesen

Iran räumt erstmals Drohnenlieferung an Russland ein

Tehran (dpa) – Der Iran hat erstmals Drohnenlieferungen an Russland eingeräumt. Außenminister Hussein Amirabdollahian sagte am Samstag, die Islamische Republik habe Russland vor dem Krieg in der Ukraine eine begrenzte Anzahl von Drohnen zur Verfügung gestellt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete. Weitere Waffenlieferungen nach Beginn des russischen Angriffskriegs sowie Bereitstellung von Raketen dementierte der Chefdiplomat jedoch.

Kiew und die US-Regierung hatten jüngst angeprangert, dass Kamikazedrohnen aus dem Iran im Ukraine-Krieg eingesetzt wurden.Berichten zufolge soll Teheran auch Militärpersonal auf die von Russland besetzte Krim geschickt haben, um die Russen beim Umgang mit den Drohnen zu trainieren und ihnen technische Hilfe zu bieten.Bisher dementierte Teheran die Lieferungen. Weiterlesen

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