Keine Reue»: Christchurch-Attentäter will Urteil anfechten

Wellington (dpa) – Er löschte Dutzende Leben aus und filmte seine rassistisch motivierten Morde per Helmkamera: Nun will der Attentäter von Christchurch seine Verurteilung zu lebenslanger Haft ohne Möglichkeit einer vorzeitigen Entlassung anfechten. Wie das zuständige Berufungsgericht in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington mitteilte, hat der heute 32 Jahre alte Rechtsextremist Brenton Tarrant formalen Widerspruch gegen das Urteil vom August 2020 eingelegt.

Der Australier hatte am 15. März 2019 zwei Moscheen angegriffen und 51 Menschen getötet. 50 weitere wurden teilweise lebensgefährlich verletzt. Das minutiös geplante Massaker übertrug der Täter per Helmkamera ins Internet. Zuvor hatte er ein «Manifest» mit rassistischen und rechtsextremen Parolen per E-Mail verschickt und ins Netz gestellt. Weiterlesen

Fortschritt im Nato-Streit? Kristersson besucht Erdogan

Istanbul (dpa) – Seit Monaten stellt sich die Türkei in Sachen Nato-Norderweiterung quer – nun hofft Schwedens Regierungschef Ulf Kristersson, das Eis mit einem Besuch in Ankara brechen zu können. Bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan will der neue schwedische Ministerpräsident am Dienstag dafür werben, den Weg für die Nato-Mitgliedschaft Schwedens und Finnlands frei zu machen. Ob das trotz jüngster Annäherungen gelingt, ist fraglich.

Mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hatten Schweden und Finnland Mitte Mai die Aufnahme in die Nato beantragt. Zuvor waren die beiden nördlichsten Staaten der EU zwar bereits enge Partner, jedoch keine Mitglieder der Verteidigungsallianz gewesen. Das wollten Stockholm und Helsinki schnellstmöglich ändern. Weiterlesen

Ein Drittel wird an Uni oder in Forschung sexuell belästigt

Köln (dpa) – Sexuelle Belästigung trifft einer Umfrage zufolge häufig auch Studierende oder Mitarbeiter von Hochschulen. Fast ein Drittel der Befragten hat demnach im Studium oder bei der Arbeit sexuelle Belästigung erlebt, wie aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Kölner Leibniz-Instituts für Sozialwissenschaften hervorgeht.

Sechs Prozent berichteten von körperlicher Gewalt, drei Prozent von sexueller Gewalt. Das Institut hatte die Befragung gemeinsam mit europäischen Partnern im Rahmen des EU-Projekts Unisafe an europäischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen durchgeführt.

Insgesamt gaben 62 Prozent der befragten Personen an, an ihren Einrichtungen mindestens eine Form von geschlechtsbezogener Gewalt erlebt zu haben. In der Studie wird eine umfassende Definition des Begriffs verwendet. Erfasst wurden körperliche, sexuelle, psychologische, wirtschaftliche und Online-Formen geschlechtsbezogener Gewalterfahrungen. Weiterlesen

Eklat: Polnischer Politiker äußert sich zu trinkenden Frauen

Warschau (dpa) – Der Vorsitzende der polnischen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit, Jaroslaw Kaczynski, hat mit Äußerungen über trinkende Frauen für Empörung gesorgt.

Das linke Oppositionsbündnis Lewica kündigte am Montag in Warschau eine offizielle Beschwerde im Ethik-Ausschuss des Parlaments an.

Kaczynski hatte bei einem Auftritt am Samstag behauptet, ein zu starker Alkoholgenuss von jüngeren Frauen sei für die niedrige Geburtenrate in Polen verantwortlich. Dort lag die Geburtenrate 2020 im statistischen Mittel bei annähernd 1,4 Kindern pro Frau. In Deutschland lag der Wert bei 1,5, in Frankreich bei 1,8. Weiterlesen

Debatte über «Woke-Sein» und Cancel Culture

Gesellschaft
Von Christoph Driessen, dpa

Berlin (dpa) – Der 62 Jahre alte weiße Mann Dieter Nuhr ist gegen gendergerechte Sprache. Seine Haltung bringt ihm neben dem einen oder anderen Shitstorm auch Unterstützung ein: Am Montag war der Kabarettist prominentester Teilnehmer eines Berliner Kongresses mit dem Thema «Wokes Deutschland – Identitätspolitik als Bedrohung unserer Freiheit?». Dort berichtete er, dass er von den Medien oft niedergeschrieben und als reaktionär hingestellt werde, auf der Straße aber immer nur Unterstützung erfahre.

Seine Schlussfolgerung: Die veröffentlichte Meinung der Berliner Blase habe mit der Mehrheitsmeinung draußen im Lande kaum noch etwas zu tun. «Da gibt’s ein inkonsistentes ideologisches Gewaber, was die öffentliche Meinung übernommen hat, und das trifft auf eine Bevölkerung, die fassungslos davorsteht.» So finde die Genderdebatte in der Realität gar nicht statt. «Ich bin im normalen Leben noch nie gefragt worden, mit welchem Pronomen ich angesprochen werden möchte.» Weiterlesen

Maximalsumme: 120 Millionen im Eurojackpot

Helsinki/Münster (dpa) – Bei der Ziehung des Eurojackpots am Dienstag (21.00 Uhr) könnte es einen deutschen Lottorekord geben. Die Summe liegt nach 16 Runden ohne Gewinne in der höchsten Klasse bei 120 Millionen Euro.

Bei der Ziehung in Helsinki am vergangenen Freitag hatte keiner der europäischen Lottospieler alle ermittelten Zahlen richtig getippt. Schon bei dieser Ziehung hatte der Jackpot bei 120 Millionen Euro gelegen – das ist das Maximum beim Eurojackpot. Weiterlesen

EU: Migranten von Rettungsschiffen schnell an Land lassen

Brüssel (dpa) – Die EU-Kommission dringt auf zügige Aufnahme der Migranten, die seit Tagen auf Rettungsschiffen vor der italienischen Küste festsitzen. «Im Einklang mit den internationalen Normen sollten alle Anstrengungen unternommen werden, um sicherzustellen, dass die Zeit für die an Bord dieser Schiffe verbleibenden Personen so kurz wie möglich ist», sagte eine Sprecherin der Behörde in Brüssel.

Alle zuständigen Behörden sollten zusammenarbeiten, um einen «geeigneten sicheren Ort» zu schaffen. Die Sprecherin begrüßte, dass Italien am Vorabend mehrere Hundert Frauen, Kinder und Verletzte an Land ließ. Weiterlesen

Kokain für mehr als 44 Millionen Euro in Bananenkartons

Essen/Duisburg (dpa) – Zollbeamte haben in Duisburg eine riesige Menge Kokain versteckt zwischen Bananen entdeckt. Sie stellten 635 Kilogramm Kokain sicher. Die Drogen waren zu Blöcken gepresst und in Folie verschweißt in mehreren Kartons zwischen Bananen versteckt gewesen. Der Straßenverkaufswert des Kokains liegt laut Zoll bei etwa 44,5 Millionen Euro. Weiterlesen

London: Russland kann Flugzeugverluste nicht ausgleichen

London (dpa) – Russland kann nach Einschätzung britischer Geheimdienst-Experten die Verluste an Flugzeugen beim Angriffskrieg in der Ukraine nicht wettmachen.

«Die russischen Flugzeug-Verluste übersteigen wohl ihre Fähigkeit neue Flugwerke herzustellen erheblich», hieß es im täglichen Update des britischen Verteidigungsministeriums zum Ukraine-Krieg. Auch die lange Zeit, die zur Ausbildung kompetenter Piloten notwendig sei, reduziere die Fähigkeit Moskaus, seine Luftwaffen-Kapazitäten zu regenerieren.

Ukrainischen Angaben zufolge hätten die russischen Streitkräfte seit Beginn der Invasion bereits 278 Flugzeuge verloren – doppelt so viele wie in Afghanistan, so die Briten. «Wir können diese Zahlen nicht verifizieren, aber das anhaltende Fehlen russischer Lufthoheit wird wahrscheinlich verstärkt durch schlechtes Training, den Verlust erfahrener Crews und erhöhte Risiken durch enge Luftunterstützung in mit engmaschiger Luftabwehr ausgestatteten Zonen», hieß es in der Mitteilung weiter. Das werde sich wohl in den kommenden Monaten nicht ändern. Weiterlesen

23 Tote bei Kämpfen zwischen Al-Shabaab und Militär

Mogadischu (dpa) – Bei Gefechten in Somalia sind nach Angaben des Militärs mindestens 23 Menschen getötet worden. Wie Hassan Jami’i, Leutnant der somalischen Streitkräfte, der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, griffen schwerbewaffnete Kämpfer der Terrormiliz Al-Shabaab in den frühen Morgenstunden eine Militärbasis an.

«Sechs unserer Soldaten wurden getötet», sagte Jami’i. Außerdem seien 17 Al-Shabaab-Kämpfer bei den Gefechten in der zentralsomalischen Provinz Mudug nördlich der Hauptstadt Mogadischu umgekommen. Dem Angriff unmittelbar vorausgegangen war ein schwerer Selbstmordanschlag. Weiterlesen

Selenskyj: Iran «hilft, den Krieg zu verlängern»

Kiew (dpa) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat massive Kritik an iranischen Waffenlieferungen für Russland geübt.

«Der Iran unterstützt das terroristische Regime Russlands und hilft, den Krieg zu verlängern und daher auch die Bedrohungen für die Welt zu verlängern, die durch den russischen Angriffskrieg entstanden sind», sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Ohne die Unterstützung Teherans für Moskau «wären wir schon näher an einem Frieden», sagte der ukrainische Staatschef.

Ohne die Einmischung Teherans wäre auch eine Lösung für die weltweite Nahrungsmittelkrise oder die Energiekrise greifbarer, argumentierte er weiter. «Wer auch immer Russland hilft, diesen Krieg zu verlängern, muss auch die Verantwortung für die Konsequenzen dieses Kriegs übernehmen.» Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen