Orange Day 2022: Landkreis Vulkaneifel zieht an einem Strang

Knapp 100 Bürgerinnen und Bürger setzten gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Ein UN-Bericht besagt, dass 2021 weltweit pro Stunde fünf Frauen Opfer eines Femizids geworden sind – also eines Mordes an Frauen. In den meisten Fällen sind die Täter die eigenen Partner. „Die Zahl von Frauen, die täglich Opfer von Gewalt werden, ist kaum zu beziffern“, sagt Doris Sicken, Kommunale Gleichstellungs-beauftragte des Landreises Vulkaneifel. Das liege vor allem daran, dass viele Frauen Angst und auch Scham haben, Anzeige zu erstatten oder Hilfe zu holen.

Am vergangenen Freitag, dem 25. November – dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen – hat der Landkreis Vulkaneifel alle Bürgerinnen und Bürger zum sogenannten „Orange Day“ eingeladen, um die Öffentlichkeit für die dramatische Situation vieler Frauen und Mädchen zu sensibilisieren.

Dieser Einladung sind knapp 100 Frauen und Männer gefolgt und haben sich vor der Kreisverwaltung Vulkaneifel versammelt, um gemeinsam ein symbolisches Zeichen gegen Gewalt zu setzen.

Nach einer kurzen Begrüßung durch die Kommunale Gleichstellungsbeauftrage, hisste Landrätin Julia Gieseking die Fahne „frei leben – NEIN zu Gewalt an Frauen“.

Anschließend ging die Gruppe gemeinsam, mit orangefarbenen Schirmen als sichtbares Zeichen gegen Gewalt, durch die Kreisstadt. Vor dem Forum Daun unterstrich die Landrätin in Ihrer Ansprache, wie wichtig es ist, über Frauen im Krieg zu sprechen:

„Als wir dieses Thema für den Orange Day ausgesucht haben, hat Jina Mahsa Amini noch gelebt. Auch gab es noch keine Diskussionen um Kapitänsbinden. Dieses Thema haben wir ausgesucht, weil wir einen Krieg in Europa haben; weil Menschen unter diesem Krieg leiden. Kinder, Frauen und Männer; weil wir uns an diesen Krieg nicht gewöhnen können und nicht gewöhnen wollen!“, so Julia Gieseking.

Anschließend erwartete die Teilnehmenden ein spannendes Rahmenprogramm mit zwei bewegenden Tatsachenberichten. Stefanie Mayer-Augarde, Vorsitzende des Gewerbe- und Verkehrsvereins Daun e. V. , las aus dem aktuellen Bestsellerbuch “Putins Krieg”, in dem Katrin Eigendorf, die als ZDF-Korrespondentin aus der Ukraine berichtet, eindrucksvoll darstellt, wie die Menschen dort für unsere Freiheit kämpfen. Die anschließende Kurzlesung von Christa Karoli, Vorsitzende des Forums Eine Welt e. V., aus dem Buch “Nujeen – Flucht in die Freiheit“, veranschaulichte ergreifend, was es wirklich bedeutet, ein Flüchtling zu sein, durch den Krieg frühzeitig erwachsen werden zu müssen, die geliebte Heimat hinter sich zu lassen und vom Wohlwollen anderer abhängig zu sein.

Für die musikalische Umrahmung des Programmes sorgte Sopranistin Amira Elmadfa mit Live-Gesang, in Begleitung des Musikers Detlef Reuter.

Als Organisatorin des Orange Days im Landkreis Vulkaneifel bedankte sich Doris Sicken,  abschließend beim Publikum und bei allen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben und betonte: „Trotz der vielen Unsicherheiten und Krisen müssen wir hoffnungsvoll in die Zukunft blicken und gemeinsam gegen Gewalt und für Frieden einstehen“.

Zum Orange Day:

Der Orange Day setzt jedes Jahr als internationaler Gedank- und Aktionstag am 25. November ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Von diesem Tag bis zum “Tag der Menschenrechte” am 10. Dezember, werden auf der ganzen Welt Gebäude Orange beleuchtet. Zusätzlich finden viele Veranstaltungen und Aktionen statt, um Frauen- und Menschenrechte zu stärken.

 

 

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an:

 

Doris Sicken

Kommunale Gleichstellungsbeauftragte

des Landkreises Vulkaneifel

Mainzer Straße 25, 54550 Daun

06592/933-579, Doris.Sicken@vulkaneifel.de

 

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