Malis Premierminister: Frankreich hat ethnische Spannungen angeheizt

New York (dpa) – Der malische Interims-Premierminister Abdoulaye Maïga hat Frankreich vorgeworfen, ethnische Differenzen in dem westafrikanischen Land angeheizt zu haben. «Die französische Junta hat universelle Werte verletzt und ihre lange Tradition humanistischen Denkens verraten», sagte Maïga in einer Rede am Samstag vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York. Er verglich dabei die Situation in Mali mit dem Völkermord 1994 in Ruanda.

Frankreich engagiert sich in dem westafrikanischen Land seit 2014 im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus. Die Vereinten Nationen sind außerdem mit der UN-Friedensmission Minusma vertreten. Zuletzt hatte es jedoch verstärkt Streit zwischen den malischen Militärmachthabern und den westlichen Truppen gegeben. Frankreich hatte in der Folge Mitte August die letzten Soldaten seines Anti-Terror-Einsatzes «Barkhane» aus Mali abgezogen.

Mali mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern hat seit 2012 drei Militärputsche erlebt und gilt als politisch äußerst instabil. Seit dem jüngsten Putsch im Mai 2021 wird das Land von einer militärischen Übergangsregierung geführt. Europäische Staaten kritisieren deren militärische Zusammenarbeit mit Russland.

 

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