Erfolgreiche Imagekampagne in Japan

TRIER / TOKIO. 20 Weinpräsentationen an 20 Tagen absolvierten Mosel-Weinkönigin Katharina Okfen und Ökonomierat Adolf Schmitt, Vorsitzender des Moselwein e.V., in Japan. Die Imagekampagne für die Weine von Mosel, Saar und Ruwer, für die das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium Zuschüsse aus einem EU-Förderprogramm bewilligt hat, begann bereits auf dem Flug von Frankfurt nach Osaka. 300 Fluggäste kamen in den Genuss eines trockenen Spitzenrieslings von der Mosel, einem 2009er Mülheimer Sonnenlay Riesling S, der von der Weinkönigin und Adolf Schmitt kommentiert wurde.

Im Land der aufgehenden Sonne angekommen, starteten die Mosel-Botschafter sofort ein umfangreiches Werbeprogramm, das sie in acht Städte der japanischen Inseln führte. Auftakt war eine Präsentation in der Residenz des Deutschen Botschafters in Tokyo vor 400 Gästen. Gespräche mit wichtigen Importeuren, Weinseminare sowie Weinproben in renommierten Hotels standen nicht nur in der Hauptstadt, sondern auch in Großstädten wie Kyoto und Osaka auf dem Programm. In Kyoto richteten Adolf Schmitt und Katharina Okfen im Westin Myako Hotel – Schauplatz der UN-Klimakonferenz – drei Weinseminare sowie sechs Präsentationen für Sommeliers sowie für Wein- und Kochschulen aus.

 „Das Hotel hat seine Weinkarte um mehrere Moselweine von verschiedenen Importeuren erweitert“, zog Adolf Schmitt eine positive Bilanz. Mit Begeisterung wurden die Weine von Mosel, Saar und Ruwer auch in Osaka bei einer Präsentation im Generalkonsulat von Journalisten, Hotelmanagern und Firmenrepräsentanten aufgenommen. „Ein japanischer Musiker, der eine unserer Veranstaltungen in Tokyo musikalisch umrahmte, sagte spontan zu, ein Stück über den Moselwein zu komponieren, dass er am 26. Oktober bei einem Gastspiel in Trier aufführen will“, nannte Ökonomierat Schmitt ein Beispiel für den positiven und freundschaftlichen Empfang in Japan.

Die herausragende Qualität trockener Steillagen-Rieslinge wurde bei einer verdeckten Probe für rund 100 Mitglieder der Japanischen Sommelier-Union in Mito unter Beweis gestellt. In der Vergleichsprobe mit zwölf trockenen Rieslingen verschiedener Anbauregionen – ausgewählt vom Riesling Grand Prix in Trier – bewerteten die japanischen Weinfachleute die Moselweine sowie einen Wein vom Mittelrhein am höchsten. „Wir konnten wunderbar demonstrieren, dass unsere Steillagen-Rieslinge mit Mineralität und Frucht überzeugen, ohne von Alkohol überladen zu sein“, berichtete Adolf Schmitt.

Trockener und fruchtsüßer Mosel-Riesling punkteten auch bei der nächsten Station, in der Hafenstadt Toyohashi, wo alle deutschen Autos von Mercedes und Volkswagen ankommen und für den japanischen Markt ausgerüstet werden. Die Mosel-Weinparty im Vorjahr war so gut angekommen, dass sich in diesem Jahr noch mehr begeisterte Weinfreunde zur Veranstaltung einfanden. Sehr gute Resonanz verzeichneten auch die Weinpräsentationen in der Trierer Partnerstadt Nagaoka und in der westjapanischen Stadt Kumamoto. „In diesen Städten außerhalb der bekannten Großstädte wie Tokyo oder Osaka hat die japanische Tradition noch einen hohen Stellenwert“, berichtete Adolf Schmitt.

 „Daher schätzen und ehren die Menschen dort auch unsere Traditionen, vor allem die Weinkultur und die besondere Weinkultur- und Naturlandschaft, und sie fahren so oft wie möglich nach Deutschland und an die Mosel“, so der Vorsitzende über die freundschaftliche Begegnung mit der Deutsch-Japanischen Gesellschaft in Kumamoto. „Inzwischen haben mehrere japanische Reisegruppen schon ihre Reise an die Mosel gebucht“, erfuhr Ökonomierat Schmitt nach seiner Rückkehr aus Japan.

Mit dem Schnellzug Shinkansen reisten die Moselaner in den Südwesten Japans, um bei der imposanten Aufführung von Beethovens 9. Symphonie in der Stadt Naruto mit 800 Sängern und Musikern wiederum die Mosel und ihre Weine zu präsentieren. Seit dem Ersten Weltkrieg gibt es in Naruto eine deutsch-japanische Freundschaft, die sich aus der Internierung deutscher Kriegsgefangener in der japanischen Stadt entwickelte und heute noch mit der jährlichen Aufführung des Beethoven-Werkes gefeiert wird. Militärische Verbindungen haben auch schon im 19. Jahrhundert dazu geführt, dass Moselwein nach Japan kam.

Der preußische Offizier Major Jacob Meckel, der 1885 als militärischer Ausbilder nach Japan gehen sollte, stimmte dieser Aufgabe nur zu, weil ihm zugesichert wurde, dass er auch in dem asiatischen Land seinen geliebten Mosel-Riesling erhalten werde. Meckels Vorlesungen an der Heereshochschule galten noch jahrzehntelang in Japan als Grundlage der militärischen Ausbildung. In einer bekannten Fernsehserie in Japan wird gezeigt, wie der Offizier in Japan ankommt und beim Öffnen einer großen Holzkiste ausruft „Wunderbar, Moselwein!“

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