41. ADAC Zurich 24h-Rennen vom 17. bis 20. Mai 2013: Wachsende Vorfreude bei den Topstars

• Top-Teams schicken hochkarätige Piloten in das 24h-Abenteuer auf der
Nürburgring-Nordschleife
• Aston Martin steuert mit einem Wasserstoff-betriebenen V12-Boliden einen technischen Leckerbissen bei.
• Die Fans kommen bereits beim Adenauer Racing Day am Donnerstag- nachmittag auf ihre Kosten.

Bei der traditionellen Pressekonferenz in Köln  haben  sich  die Protagonisten und die zahlreich erschienenen Medienvertreter auf das ADAC Zurich 24h-Rennen eingestimmt. Vor allem  eine Frage wurde  dabei immer  wieder  gestellt und doch nicht beantwortet: Wer ist der Top-Favorit 2013? Die Antwort schürt die Spannung, denn auf der 179 Positionen umfassenden Starterliste gibt  es schlichtweg
Dutzende Teams, die beim Fight um den Sieg ein Wort mitreden können. Ebenso einhellig ist die Vorfreude bei Teilnehmern und Renn-Verantwortlichen, die sich so manches Schmankerl für die Motorsport-Fans ausgedacht haben:  Nicht zuletzt  die Wiederbelebung des beliebten Adenauer Racing  Days, mit dem das Wochenende am Donnerstagnachmittag eingeläutet wird. Tickets sind telefonisch bei der Hotline
01805 570070 (0,14 €/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk maximal 0,42

€/Min.) sowie im Netz bei www.eventim.de erhältlich. Aktuelle News und Hintergrundinfos gibt es auf der Homepage www.24h-rennen.de. Auch  bei Facebook (www.facebook.com/24hNurburgring) ist das 24h-Rennen zu finden.

Während die Anspannung bei den erfahrenen Rennprofis noch weitgehend unter Kontrolle zu sein scheint, ist die Vorfreude bereits gut einen Monat vor dem großen Saisonhöhepunkt unüberhörbar. Das gilt insbesondere für Timo Bernhard, der die Vorjahres-Auflage des 24h-Rennens nach seinem schweren Testunfall in Sebring nur als Fernseh-Zuschauer  erleben konnte. „Ich musste zusehen, wie mein Auto ohne meinen Namen fuhr“, schildert der Manthey-Pilot. „Zusammen mit einem Kumpel bin ich dann am Samstagabend noch an den Ring gefahren, um eine Stunde lang in der Hatzenbach ein wenig Renn-Feeling zu tanken. Das zeigt wohl, welche Verbindung ich zur Nordschleife habe.“ Wie sich ein Gesamtsieg bei den 24h anfühlt, weiß der Porsche-Werkspilot  sehr genau, hat er doch schon fünf gefeiert. Und hat damit dem berühmten Bernd Schneider etwas voraus. „Hier sitzen so viele, die das 24h-Rennen schon gewonnen haben. Ich dagegen bin noch nie ins Ziel gekommen“, grinst der DTM-Rekordchampion,  der seit seinem Rücktritt Ende 2008 nicht wirklich als Ruheständler bezeichnet werden kann. Als Markenbotschafter für AMG ist der 48-Jährige sehr stark eingespannt und war maßgeblich an der Entwicklung des Mercedes-Benz SLS AMG GT3 beteiligt. Im Vorjahr fuhr Schneider mit seinen Teamkollegen bis eine halbe Stunde vor Rennende auf Podestkurs, bis die Defekthexe ihr Veto einlegte. „Das war sehr bitter, denn ich hatte den Traum, endlich einmal die Zielflagge der 24h auf dem Nürburgring zu sehen. Ich hoffe, es klappt in diesem Jahr“, so der Wahl-Schweizer, der sich einen der beiden hoch gehandelten SLS von Black Falcon mit Jeroen Bleekemolen, Sean Edwards und Nicki Thiim teilt.

Ungewissheit bei den Mitfavoriten

Ein Lied von technischen Problem können auch die Speerspitzen von BMW singen. Im Vorjahr litten die werksunterstützten  Z4 GT3 von Schubert Motors aus Oschersleben an Problemen im Antriebsstrang. „Die sollten behoben sein“, hofft Jörg Müller. „Aber die Konkurrenz schläft eben auch nicht. Die Autos werden immer schneller.“ Der Sieg beim Auftakt zur Langstreckenmeisterschaft ist für den ebenfalls in der Schweiz wohnhaften Hückelhovener kein Maßstab: „Es wäre einer, wären dort schon alle Favoritenteams dabei gewesen. Wir waren beim Auftakt schon gut aussortiert – unter anderem mit Fahrerpaarungen, die auch das 24h-Rennen bestreiten werden. Ich freue mich, dass mit Augusto Farfus und Martin Tomczyk nach jetziger Planung zwei DTM-Piloten dabei sein werden. Beide haben sich beim VLN-Auftakt gut geschlagen.“ Selbiges kann man auch den Stuck-Brüdern Johannes und Ferdinand attestieren. Doch dies alleine ist noch kein Garant für den Erfolg auf der Nordschleife, wie Johannes sehr genau weiß: „Im Vorjahr standen wir schon nach vier Runden mit einem Reifenschaden bei Breidscheid, haben zwar noch das Beste draus gemacht, aber im Grunde war das Rennen da schon gelaufen. Also haben wir versucht, für dieses Jahr die bestmöglichen Voraussetzungen zu schaffen. Und ich denke, mit Phoenix Racing und dem Audi R8 LMS ultra sind wir
sehr gut aufgestellt. Jetzt liegt es an uns Fahrern.“ Das sind neben den beiden Stucks mit Michael Ammermüller und Frank Stippler zwei ganz Schnelle ihrer Zunft.

Wasserstoff-Bolide von Aston Martin

Ein technisch hochinteressantes Projekt trägt Aston Martin zum 24-Stunden-Klassiker bei. Anlässlich ihres 100. Jubiläums bringt die britische Sportwagen-Edelschmiede nicht nur mehrere klassische Vantage, von denen vor allem der Werkswagen mit Stefan Mücke, Darren Turner, Allan Simonsen und Pedro Lamy exzellent besetzt ist. Erstmals in der Geschichte des 24h-Rennens wird auch ein Bolide mit Wasserstoffantrieb am Start stehen. „Wir setzen allerdings keine Brennstoffzelle, sondern unseren herkömmlichen 6- Liter-V12-Verbrennungsmotor ein“, berichtet Wolfgang Schuhbauer, Direktor des Aston Martin Test Centers Nürburgring. „Die Gemischaufbereitung  wird so modifiziert, dass wir sowohl im Wasserstoff- wie auch im Benzinmodus und sogar mit einer Mischung fahren können. Läuft der Motor mit Wasserstoff, tut er dies völlig emissionsfrei. Das neu auf- gebaute Auto ist beim VLN-Auftakt schon mit konventionellem Antrieb gefahren. Den Wasserstoffbetrieb testen wir beim zweiten Lauf.“ Die Pilotage des Rapide S genannten Versuchsträgers ist übrigens Chefsache: Aston-Martin-Geschäftsführer Dr. Ulrich Bez
und Wolfgang Schuhbauer teilen sich den Wasserstoff-Boliden  mit Matthew Marsh aus Hongkong und dem Japaner Shinichi Katsura.

Rückkehr des Adenauer Racing Days

Dass nicht nur die Menschen zu den 24h kommen, sondern auch umgekehrt, beweist die Wiedergeburt des Adenauer Racing Day am Donnerstagnachmittag.  „Top-Renn- fahrzeuge werden von der Rennstrecke in die Ortsmitte von Adenau und zurück ins Fahrerlager fahren“, verspricht Organisationsleiter Peter Geishecker. „Ich bin überzeugt, dass viele Zuschauer kommen werden. Diese Aktion liegt uns besonders am Herzen, denn wir sind nicht nur für den Nürburgring da, sondern möchten etwas für die ganze Region tun.“ Überhaupt: Die Liebe zu den 24h vereint zahlreiche Partner, die in dieser Hinsicht am selben Strang ziehen. „Sponsoren in dieser Größenordnung und mit dieser Treue zu haben, ist einzigartig. Alle haben ihre Verträge bereits für weitere drei Jahre verlängert – und unser neuester Partner, der TÜV, hat gleich für vier Jahre abge- schlossen“, freut sich Peter Geishecker.

 

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