75 Jahre Grundgesetz – Bildungsministerin Hubig: Schulen und Kitas sind Orte der gelebten Demokratie und Demokratiebildung

Mainz. „Am 23. Mai 2024 wird das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland 75 Jahre alt. Gerade in diesen Zeiten müssen wir dabei eines ganz deutlich machen: Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit! Es ist ein Geschenk, dass wir in einem Rechtsstaat und in einem freien Europa leben. Kindern und Jugendlichen müssen wir das vermitteln und gleichzeitig zeigen, dass wir alle etwas dafür tun müssen: Denn Demokratie muss jeden Tag mitgestaltet, aktiv gelebt und verteidigt werden, damit wir auch weiterhin in einer freien, vielfältigen und toleranten Gesellschaft leben können. Unser Land braucht engagierte Demokratinnen und Demokraten. Deshalb ist es essentiell, dass unsere Schulen und Kitas nicht nur Lernorte sind, sondern Orte der gelebten Demokratie und Demokratiebildung“, so Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig anlässlich des Grundgesetz-Jubiläums.

Stefanie Hubig bei einer Konferenz
Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig. Foto/dpa

„Schon in meiner Regierungserklärung 2019 habe ich Demokratiebildung zum Schwerpunkt gemacht, und dies gilt bis heute fort: Ob mehr Sozialkundeunterricht, schuleigene Demokratietage und der landesweite Demokratietag, der verpflichtende Besuch einer Gedenkstätte oder Zeitzeugenarbeit – mit all diesen Punkten haben wir die Demokratiebildung an unseren Schulen gestärkt“, sagte die Ministerin weiter. „Besonders wichtig ist mir zugleich, dass Demokratiebildung über den theoretischen Unterricht hinausgeht. Sie muss spürbar, erleb- und erfahrbar sein, nur dann werden Kinder und Jugendliche ihren Wert erkennen. Deshalb sind Institutionen wie der Kita-Beirat, in dem schon den Kleinsten eine Stimme gegeben wird, der Klassenrat, die Schülerinnen- und Schülervertretungen vor Ort bis hin zur Landesschüler*innenvertretung auf höchster Ebene in Rheinland-Pfalz ganz zentral: Hier spüren junge Menschen ganz praktisch, dass ihr Engagement etwas bewegen kann“, so die Ministerin. Demokratiebildung werde deshalb auch weiterhin ein Schwerpunkt der Bildungspolitik des Landes bleiben.

Noch bis zum 28. Juni 2024 laufe der Wettbewerb des Ministeriums zu 75 Jahre Grundgesetz. „Der 75. Geburtstag unserer Verfassung ist eine willkommene Gelegenheit, das Grundgesetz auch einmal zu feiern. Dazu möchte ich unsere Schulgemeinschaften mit dem Wettbewerb ermuntern“, so die Ministerin. Die Schulen zeigten immer wieder, wie kreativ sie seien, auch beim Thema Demokratiebildung: So habe die Grundschule Göttschied in Idar-Oberstein eine Zukunftsausstellung unter dem Motto „Unsere Zukunft beginnt jetzt“, bei der Besucherinnen und Besucher Zukunftsbrillen mit ihren jeweiligen Vorstellungen gestalten können, sowie einen „Rap für die Zukunft“, in dem es u.a. auch um Rechte für alle und ein friedliches Zusammenleben geht. Die Hermann-Gmeiner-Realschule plus in Daaden hat 2018 in der AG Friedenserziehung und Geschichte eine mobile Friedensglocke gegossen, die seitdem symbolisch an ganz verschiedenen Orten unter dem Appell „Demokratie verteidigen“ für die Demokratie und gegen Hass und Hetze steht. Ein drittes Beispiel ist das Musiktheater „Freiheit für Hachenburg“ der Grundschule Hachenburg-Altstadt, das die revolutionären Ereignisse des Ortes von 1848 thematisiert, wo sich Bauern und Bürger zum Protest zusammenschlossen und vor dem Schloss ihre Forderungen an den Grafen formulierten. „All dies sind spielerische Ansätze, die es den Schülerinnen und Schülern aber erlauben, sich niedrigschwellig mit dem wichtigen Thema Demokratie zu befassen – zum Jubiläum des Grundgesetzes und an jedem Tag“, so die Ministerin abschließend.

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