Den Haien fehlt gegen München „der letzte Biss“

Es liefen die letzten Sekunden im Duell der Haie gegen den EHC Red Bull München. Marcel Müller lief alleine auf und davon, doch sein Schussversuch nahm ein jähes Ende, da im entscheidenden Moment sein Schläger brach. Ein Tor hätte die Niederlage des KEC nicht verhindert, doch diese Szene war ein Symbol für das Spiel am Dienstagabend: Es war nicht der Tag der Kölner Haie. Der KEC unterlag München mit 3:6.

„Heute Abend hat die Mannschaft gewonnen, die die Punkte braucht, gegen die Mannschaft, die die Punkte haben möchte,” sagte Uwe Krupp nach dem Spiel und schob hinterher: „München hat heute sehr effektiv gespielt, hat die Tore gemacht und anschließend gut verteidigt. Wir hatten mehr Chancen, mehr Torschüsse und haben auch kein schlechtes Spiel gespielt. Trotzdem war uns München heute in den entscheidenden Bereichen überlegen. Uns fehlte der letzte Biss und die letzte Konzentration.”

HaieDie Gäste erwischten den besseren Start und hatten bereits nach noch nicht einmal zwei Spielminuten Grund zum Jubeln. Benedikt Brückner gab den ersten Torschuss der Partie ab, der abgefälscht ins Tor der Haie rutschte (2.). In den Folgeminuten waren die Münchner besser im Spiel, die Haie aber bemüht, den Ausgleich zu schaffen. In der 8. Minute hatte Ales Kranjc mit einem Schlagschuss von der blauen Linie die bis dahin beste Chance für die Haie, doch Gästegoalie Jochen Reimer parierte mit dem Schoner. Kurz darauf konnten die Haie-Fans den Ausgleich feiern. Ales Kranjc passte an der blauen Linie zu Rok Ticar, der leitete den Puck durch den Slot weiter. Marcel Müller machte sich ganz lang und konnte zum 1:1 vollenden (10.). Die nächste Chance hatte der KEC in Unterzahl. Yared Hagos kam in der neutralen Zone an die Scheibe und stürmte los, verzog aber alleine vor dem gegnerischen Gehäuse (14.). Wenige Minuten später war es erneut Hagos, der die Riesenchance zur Führung auf der Kelle hatte. Im direkten Gegenzug machte es Daniel Sparre um wenige Zentimeter besser und brachte die Gäste nach erfolgreichem Konter erneut in Front (18.). Die Haie wollten direkt antworten und hatten durch Chris Minard und Björn Krupp noch vor der Sirene zwei Möglichkeiten, jedoch parierte Münchens Torhüter beide Schüsse.

Im Mittelabschnitt wollten die Haie den Ausgleich und hatten in Überzahl durch einen Schlagschuss von Daniel Tjäernqvist (22.) sowie durch Rok Ticar (23.) und einen Gewaltschuss von Alex Weiß mit 134 km/h (gemessen von Unitymedia) gute Möglichkeiten, scheiterten jedoch jeweils an Niklas Treutle, der ab der 21. Minute das Tor der Gäste hütete. Auf der Gegenseite stand Danny aus den Birken im Mittelpunkt, als er mit vollem Körpereinsatz gegen Münchens Danny Bois klärte (27.).

Kurz darauf ging es Schlag auf Schlag. Zuerst erhöhte Ryan Duncan im Nachschuss auf 3:1 für die Gäste (31.). Die Haie antworteten postwendend, Nathan Robinson lenkte die Scheibe nach Zuspiel von Philip Riefers zum 3:2-Anschlusstreffer ins Tor (32.). Doch München zeigte sich davon genau so wenig beeindruckt. Felix Petermann stellte Sekunden nach dem Bully per Schlagschuss von der blauen Linie den zwei-Tore-Abstand wieder her (34.). Mit 2:4 aus Kölner Sicht ging es in die Kabine.

Der Beginn des Schlussdrittels ging wieder an die Gäste. Zuerst erhöhte Darren Haydar zum 5:2 (43.) ehe John Tripp im Powerplay einen Schlagschuss von Ales Kranjc zum dritten Kölner Treffer ablenken konnte (49.). In den folgenden Minuten fanden die Haie aber kein Mittel, um den Anschlusstreffer zu erzielen. Zwei Minuten vor dem Ende verließ Danny aus den Birken das Eis zugunsten eines weiteren Feldspielers. Dies führte durch zum 3:6-Endstand für München per Empty Net (59.) durch Thomas Holzmann. Der letzte Treffer blieb nicht ohne Nebengeräusche, da Philip Gogulla zuvor von einem Stock im Gesicht getroffen worden war. Doch statt einer 6-gegen-4-Überzahl fiel das Tor zum Endstand, was zu lauten Protesten der Fans führte. Diese wichen jedoch schnell der Einsicht, dass die Niederlage an diesem Abend nicht an dieser Szene festzumachen war. Zu allem Überfluss wurde Torsten Ankert im letzten Drittel vom Puck im Gesicht getroffen. Er brach sich die Nase. Es war – wie gesagt – nicht der Tag der Kölner Haie.

Am Freitag treten die Haie auswärts gegen die Iserlohn Roosters an. Spielbeginn ist um 19.30 Uhr (live auf LAOLA1.TV). Nächstes Heimspiel: Sonntag, 26.01. Die Haie erwarten die DEG zum Derby in der Saison. Spielbeginn ist um 14.30 Uhr.

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