Mit Basti und Zottel die Kinder stärken

Region. Im  Herbst 2007 wurde die Polizeipuppenbühne beim Polizeipräsidium Trier offiziell  eröffnet. Mit dem Stück „Alex hat’s geschnallt“ besuchte das Puppenspielerteam bei rund 500 Veranstaltungen tausende Vorschulkinder und Erstklässler. Auch mit ihrem neuen Stück „Falsches Spiel“ wollen sie Kinder stärken und ihnen die Angst vor falschen Entscheidungen nehmen.

„Du musst den Zottel mehr ins Publikum drehen“, sagt Elke Krebs bei der Probe der Polizeipuppenbühne. Die Polizeibeamtin übt zusammen mit ihren Kollegen Gerhard Schreiner, Reinhold Knauf und Ralf Lehnertz das neue Stück ein. In „Falsches Spiel“ geht es um die Lernziele „Nein-Sagen“, „gutes und schlechtes Geheimnis“ und „Hilfe holen ist kein Petzen“.

Die Geschichte: Basti bekommt von seiner Tante zum achten Geburtstag ein Geschenk. Tante Immi will Basti dafür herzlich drücken, was dem Jungen aber nicht gefällt. Zum ersten Mal traut er sich, laut „Nein!“ zu sagen. Der ältere Danny entwendet das Geschenk und den Gameboy von Bastis Freund Zottel. Danny droht dem Geburtstagskind Prügel an, falls er ihn verpetzt. Basti vertraut sich seiner Freundin Nina an und zusammen holen sie Hilfe bei der Polizei.

Über ein halbes Jahr haben die Puppenspieler an dem neuen Stück geschrieben, geprobt und verändert. „Nach zweieinhalb Jahren Puppenbühne war es Zeit für eine Weiterentwicklung“, sagt Reinhold Knauf, „zudem gab es vermehrt Anfragen von Grundschulen, weshalb wir ein Stück für diese Zielgruppe schreiben wollten.“ Nachdem die Lernziele definiert waren galt es, eine schlüssige, zusammenhängende Geschichte zu schreiben. Interessant und spannend sollte sie sein und nicht gleich alle Lösungen vorgeben. Und schließlich sollte sie mit Handpuppen auf einer Spielleiste darstellbar sein.

Üben üben üben…

Ideen wurden geboren, besprochen, ausprobiert, schon mal mit Requisiten weiter gestaltet und schließlich doch wieder verworfen. Schließlich bastelten die Beamten noch die fehlenden Requisiten, nahmen begleitende Geräusche auf und wählten eine passende Pausenmusik aus.  Dann hieß es nur noch üben, üben, üben. Und immer wieder kontrollieren und verfeinern, um die verschiedenen Stimmungen durch Spiel und Wort darzustellen, bis das Puppenspielerteam mit dem Ergebnis zufrieden war.

 Aber mit dem Theaterstück allein war es nicht getan. Auch das Gespräch mit den Kindern – der Stuhlkreis – musste auf die neuen Themen zugeschnitten werden. So beginnt die Veranstaltung für die Schüler nun mit der Aufführung des Puppenstücks. Danach werden die Themen in den Klassen aufgearbeitet. Anhand einer Stimmungskurve werden Bastis Gefühle während der Geschichte an der Tafel dargestellt. Zusammen mit den Kindern werden die Veränderungen der Stimmung von fröhlich und glücklich bis ängstlich und bedrückt analysiert. Insbesondere sollen Wege und Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie die Kinder sich Hilfe holen können.

Im Dezember 2010 fand die Premiere von „Falsches Spiel“ statt. Die Arbeit hatte sich gelohnt. „Das war wirklich eine gelungene Sache. Sehr interessant. Auch für die Kinder. Sonst wären die nicht so konzentriert dabei gewesen,“ war von den Lehrern zu hören.

Die Puppenbühne freut sich nun, mit den beiden abgestimmten Programmen für Kindergärten bzw. Kindertagesstätten und Grundschulen den unterschiedlichen Bedürfnissen der Altersgruppen und Einrichtungen gerecht werden zu können. Die Programme eignen sich auch für Förderschulen und Behinderteneinrichtungen, in denen nach Absprache mit dem Lehrpersonal, das jeweilige Programm auf den Entwicklungsstand der Schüler und Erwachsenen zugeschnitten wird.
 

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