Hörgesundheit: Ein aktiver Lebensstil hält das Gehör fit – Bei zu viel Routine im Alltag droht schleichende Hörentwöhnung – Hörtest beim FGH-Partner verschafft Klarheit

FGH, 2012 – Aktiv sein, Abwechslung in den Alltag bringen, Körper und Geist in Schwung halten: Ein bewusster Lebensstil fördert die Gesundheit und trainiert  die Sinneswahrnehmung. Dies kommt nicht zuletzt auch dem Gehör zugute. Experten sind sich einig: Wer sein Hörorgan bis ins Alter fit halten möchte, sollte darauf achten, dass es täglich gefordert wird und viele unterschiedliche Reize zu verarbeiten hat – wobei hohe Belastungen wie Dauerlärm und extreme Lautstärken natürlich vermieden werden müssen.

„Für die nachhaltige Hörgesundheit ist es sehr wichtig, Abwechslung und Herausforderung in die gewohnten Tagesabläufe zu bringen. So kann man erreichen, dass das Gehör immer wieder mit neuen Höreindrücken konfrontiert wird, sich darauf einstellen muss und somit beweglich bleiben kann“, erläutert Burkhard  Stropahl  von der Fördergemeinschaft  Gutes Hören (FGH). Anzuraten sei beispielsweise Konzerte, Theateraufführungen  oder Vorträge zu besuchen und möglichst häufig das Gespräch mit Mitmenschen zu pflegen oder auch etwas innerhalb einer Gruppe zu unternehmen, sei es im Sportverein, mit Freunden oder mit der Familie. „Bei allen diesen Aktivitäten spielt das Hören eine zentrale Rolle. Deshalb gilt: Wer sich rege beteiligt, hält sein Gehör im Training und kann sehr schnell feststellen, wann die Verständigung allmählich schlechter wird“, sagt Burkhard Stropahl.

Ein breites Spektrum von akustischen Anforderungen an das Gehör unterstützen den Erhalt der neuronalen  Strukturen im Hörzentrum  des menschlichen  Gehirns,  wo die ankommenden Reize entschlüsselt und verarbeitet werden. Je größer und vielfältiger die Bandbreite der akustischen Signale ist, desto leistungsfähiger bleiben die entsprechenden Vernetzungen im Gehirn. Umgekehrt gehen die neuronalen Strukturen verloren, wenn vergleichsweise wenige oder stets nur gleichförmige Signale aufgenommen werden. „Allzu viel Routine bei den Hörgewohnheiten ist nicht unbedingt hilfreich. Das menschliche Gehör kann regelrecht verkümmern, wenn es auf Dauer zu wenig zu tun bekommt und zusätzlich durch Hörminderungen beeinträchtigt wird“, betont Stropahl.

Hörforscher gehen davon  aus, dass diese Form der Hörentwöhnung weit verbreitet ist. Denn bei Millionen Menschen hat sich bereits ein schleichender Hörverlust eingestellt. Die Hörwahrnehmung der Betroffenen ist eingeschränkt, ohne dass sie sich darüber im Klaren sind. Unmerklich haben sie ihre Alltagsmuster an das Hördefizit angepasst, so dass Menge und Vielfalt der akustischen Signale, die das Hörzentrum noch erreichen, immer weiter abnehmen. Die Folge: Die Verarbeitungsstrukturen im Gehirn liegen mehr und mehr brach. Je länger diese Entwöhnung andauert, desto schwieriger wird es, den Prozess wieder umzukehren. Hörakustiker  können hier Abhilfe schaffen und hörentwöhnte  Menschen mit Hilfe geeigneter Hörtechnologie wieder zum guten Hören verhelfen.

Der erste Schritt, um der Gefahr einer Hörentwöhnung zu begegnen, ist ein professioneller Hörtest bei einem Hörakustiker. Dieser gibt verlässlichen Aufschluss darüber, wie es um das eigene Hörvermögen bestellt ist. Hörakustiker der Fördergemeinschaft Gutes Hören (FGH) führen Hörtests grundsätzlich kostenlos durch. Deutschlandweit  gibt es rund 1.500. 

Quelle Text und Fotos: „FGH“

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