Höfesterben in Europa

"Der Strukturwandel in der Landwirtschaft darf nicht zu Lasten der Lebensmittelproduktion gehen", so Christa Klaß, CDU-Europaabgeordnete der Region Trier. Einer durch Eurostat durchgeführten Landwirtschaftszählung im Jahr 2010 zufolge stellte innerhalb der letzten sieben Jahre jeder 5. Bauernhof in der EU27 seinen Betrieb ein. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche sei um 2% zurückgegangen. Die durchschnittliche Größe eines Betriebes in der EU27 im Jahr 2010 betrug 14 Hektar, gegenüber 12 ha pro Betrieb im Jahr 2003.

"Die Landwirtschaft in kleinen Betreiben – zu nicht deckenden Kosten – ist das erste was aufgegeben wird, wenn die Wirtschaft sich positiv entwickelt", so die Europaabgeordnete. Viele bäuerliche Familien, die keinen Arbeitsplatz fänden, deckten das notwendigste zum Leben über eine kleine Landwirtschaft ab. Wenn ein Arbeitsplatz gefunden würde, dann werde diese Landwirtschaft aufgegeben. "Durch die Mechanisierung können auch größere Einheiten bewirtschaftet werden.
Maschinen rechnen sich auch erst ab einer bestimmten Betriebsgröße", so Klaß. Die neuen EU-Mitgliedsstaaten gingen somit den gleichen Weg eines Strukturwandels wie Deutschland. Politik und Gesellschaft müssten nach Meinung der Europaabgeordneten allerdings ein Auge auf die Flächen haben, die aus der Produktion genommen werden: "Wir können uns keinen weiten Flächenrückgang leisten, wenn alle Menschen satt werden sollen", bekräftigt Klaß. Europa müsse, als von der Natur begünstigte Zone in der Welt, bei steigender Weltbevölkerung, seine Nahrungsproduktion erhalten und stärken. Der Zählung zufolge hatten Estland mit -46,6% und Bulgarien mit -44,2% den größten Rückgang an landwirtschaftlichen Betrieben zu verzeichnen.

 

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