Entwicklungsorganisationen enttäuscht über G20 im Kampf gegen Hunger

Nusa Dua (dpa) – Entwicklungsorganisationen haben sich enttäuscht über ausbleibende Zusagen der großen Wirtschaftsnationen (G20) im Kampf gegen den Hunger gezeigt. Nachdem der Entwurf der geplanten Abschlusserklärung des G20-Gipfels in Nusa Dua auf der indonesischen Insel Bali am Dienstag bekannt wurden, bemängelten Aktivisten, dass keine neuen Hilfsgelder zugesagt worden seie

«Die G20-Staaten finden große Worte – aber übernehmen keinerlei Verantwortung», sagte Friederike Röder von Global Citizen. Abgesehen von der Verlängerung des Getreideabkommens mit der Ukraine gebe es keine Verpflichtungen oder Zusagen. «Während es aus Bali leere Worte gibt, stehen 50 Millionen Menschen am Rande des Hungertods.»

«Es gibt überhaupt keine konkreten finanziellen Zusagen», kritisierte auch Jörn Kalinski von Oxfam. Selbst die humanitären Hilfsappelle der Vereinten Nationen für die Programme gegen den Hunger seien nur zu 40 Prozent finanziert.

Im Entwurf für die gemeinsame Erklärung, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, zeigen sich die G20 «tief besorgt» über die globale Ernährungskrise. Es sollten «alle verfügbaren Werkzeuge» genutzt werden, um Menschen vor Hunger zu schützen.

Bei der finanziellen Unterstützung von Entwicklungs- und Schwellenländern über sogenannte Sonderziehungsrechte gebe es aber auch «keine Fortschritte» , bemängelte Expertin Röder von Global Citizen. Es gebe keine konkreten Zusagen und keinen Zeitrahmen.

Das Sonderziehungsrecht ist ein vom Internationalen Währungsfonds (IWF) eingeführtes Reserveguthaben, das allen Mitgliedstaaten zusätzlichen finanziellen Spielraum verschafft. Große IWF-Mitglieder können ihr Ziehungsrecht an ärmere Staaten abtreten. Ziel sind eigentlich 100 Milliarden US-Dollar (etwa 100 Milliarden Euro) an freiwilligen Beiträgen für notleidende Staaten.

 

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