Beste Versorgung für schwerverletzte Unfallopfer

Für das Jahr 2012 verzeichnete der ADAC in Deutschland rund 303.000 Verkehrsunfälle mit Personenschaden und über 3.700 Verkehrstote. Im Rahmen einer bundesweiten Initiative zur Verbesserung und Optimierung in der Versorgung von Schwerverletzten empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU): "Qualität und Sicherheit in der Schwerverletztenversorgung erfordern eine flächendeckende Vorhaltung leistungsstarker Versorgungseinrichtungen, die rund um die Uhr jede Verletzung bei jedem Patienten versorgen können. Ein wichtiges Element hierbei sind Traumzentren, die nachweislich die Prozess- und Ergebnisqualität der Verletztenversorgung verbessern können".

Mit der erfolgreichen Anerkennung als "Regionales Traumazentrum für schwerverletzte Patienten" beendete jetzt das Verbundkrankenhaus Bernkastel / Wittlich seine zweijährige Vorbereitungszeit für diese Zertifizierung. Wichtig für eine optimale Behandlung von schwerverletzten Patienten ist eine ununterbrochene und professionell geleitete Prozesskette, die vom Rettungsdienst über den Schockraum, den OP, eine interdisziplinäre Intensivstation und die weitere stationäre Behandlung bis zur Rehabilitation reicht. Die Nähe der Liegendanfahrt und des Hubschrauberlandeplatzes zum Schockraum und dessen Nähe zur Computertomografie und zu den Operationssälen sowie das  gut etablierte Schockraummanagement helfen dem Team, wertvolle Zeit zu sparen. Hier arbeiten Ärzte und Pflegepersonal verschiedener Fachrichtungen zusammen: Anästhesisten, Unfallchirurgen, Neurochirurgen und Radiologen. Bei Bedarf kommt auch das Team aus der Kinderklinik bei schwerverletzten Kindern oder das Team aus den Kliniken für Viszeral- oder Gefäßchirurgie hinzu. Im Vergleich zu anderen regionalen Traumazentren hebt sich die Verbundklinik durch die Vielfalt medizinischer Fachrichtungen und Therapieangebote, insbesondere in der Chirurgie, hervor. Dazu zählt auch die Verfügbarkeit von neurochirurgischer Versorgung, die beispielsweise schwere Rückenmarksverletzungen behandeln kann.

Das Traumazentrum der Verbundklinik wird laut dem unfallchirurgischen Chefarzt, PD Dr. med. Reiner Wirbel, an das „Trauma-Netzwerk Eifel/Mosel" angegliedert werden. Von den neun angeschlossenen Krankenhäusern der Großregion sind bereits drei als Traumazentrum zertifiziert; weitere Kliniken befinden sich im Zertifizierungsprozess, so dass das Trauma-Netzwerk Eifel/Mosel voraussichtlich im laufenden Jahr offiziell gegründet werden kann. Durch die Kooperationen innerhalb des Netzwerkes soll die Versorgung schwerverletzter Patienten von einer Basis-Versorgung bis hin zur gegebenenfalls notwendigen Verlegung in Spezialkliniken mit Versorgungsmöglichkeiten durch Spezialisten, wie beispielsweise Neurochirurgen oder Gefäßchirurgen, sichergestellt werden.

 

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