Viele Firmen beklagen, dass sie bereits jetzt oder in Zukunft absehbar unter Fachkräftemangel leiden. In der Kritik steht auch die schulische Vorbildung etlicher Bewerber, die sich bei den Betrieben um eine berufliche Perspektive bemühen, aber nicht die notwendigen Kompetenzen mitbringen. Doch Jammern gilt nicht. Mit einer Ausbildungsoffensive können Unternehmen aktiv gegensteuern und selbst dafür sorgen, auch künftig maßgeschneidertes Personal zu haben. Die Kammern beteiligen sich an der Offensive und haben dafür gute Argumente.
Die berufliche Ausbildung junger Menschen ist nicht nur eine wichtige gesellschaftliche Leistung, die letztlich dem Zusammenhalt des Gemeinwohls dient. Sie ist darüber hinaus eine Investition in die eigene unternehmerische Zukunft, die sich lohnt. Denn zwar kostet es Zeit und Geld, junge Männer und Frauen dem deutschen Anforderungsniveau entsprechend auszubilden. Doch auf der Haben-Seite steht viel mehr.
So sind Arbeitnehmer, die im eigenen Betrieb ausgebildet wurden, erfahrungsgemäß besonders einsatzfähig und motiviert. Sie identifizieren sich stark mit ihrem Arbeitgeber, sind bestens in die betrieblichen Abläufe integriert und kennen die Anforderungen von der Pike auf. Bereits während ihrer Ausbildung leisten die jungen Menschen wertvolle Beiträge zum Unternehmenserfolg. Ihre Arbeitsergebnisse decken teils die Aufwendungen, die für die Ausbildung veranschlagt werden müssen. Zudem kann durch die Vernetzung der Azubis mit der überbetrieblichen Ausbildung die Innovationskraft und der Wissenstransfer im Sinne des Unternehmens gestärkt werden.Für die Personalentscheidungen eines Unternehmens sind selbst ausgebildete Fachkräfte ein großes Stück Sicherheit. Denn so weiß der Arbeitgeber von vornherein, auf welche besonderen Fähigkeiten seines Mitarbeiters oder seiner Mitarbeiterin er zählen kann. Das Risiko von personellen Fehlgriffen ist damit deutlich geringer.
Das Fazit der Ausbildungsoffensive ist klar: Die betriebliche Ausbildung ist ein wesentlicher Faktor zu Gunsten der Wettbewerbsfähigkeit. Es macht nicht nur den einzelnen Ausbildungsbetrieb fit für eine Zukunft, die vom Kampf um die besten Köpfe gekennzeichnet sein wird. Es macht auch die Region und ganz Deutschland zu einem Wirtschaftsstandort, der im globalen Rennen um eine der wichtigsten Ressourcen gut aufgestellt ist – im Rennen um motivierte, kompetente und innovative Menschen.
Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen