Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Moskau/Kiew (dpa) – Rund dreieinhalb Wochen vor Auslaufen des internationalen Abkommens zur Ausfuhr von Getreide aus der Ukraine hat Russland erneut mit dem Aus der Vereinbarung gedroht. Bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York verteidigte unterdessen Russlands Außenminister Sergej Lawrow den vor 14 Monaten begonnen Angriffskrieg gegen das Nachbarland. Und der Kreml teilte mit, dass bei der traditionellen Militärparade am 9. Mai in Moskau großer internationaler Besuch – wie schon im Vorjahr – ausbleiben wird.

Moskau droht mit Aus für Getreide-Abkommen

«Terrorattacken des Kiewer Regimes bedrohen eine erneute Verlängerung des «Getreide-Deals» nach dem 18. Mai», teilte das russische Verteidigungsministerium in der Nacht zum Dienstag mit. Konkret wirft Russland, das im Februar 2022 selbst den Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hatte, dem Nachbarland vor, im März und im April die Basis der russischen Schwarzmeerflotte auf der von Moskau annektierten Halbinsel Krim mit Drohnen attackiert zu haben. Aus Kiew gab es zunächst keine Reaktion. Weiterlesen

Deutschland zeigt Solidarität mit Ukraine am Jahrestag

Berlin (dpa) – Zum ersten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine kommen die Spitzen des deutschen Staats im Schloss Bellevue in Berlin zu einer zentralen Veranstaltung zusammen.

Eingeladen dazu haben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev. Beide werden auch Reden halten. Außerdem ist ein eingespielter Redebeitrag des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vorgesehen.

Aus Solidarität mit dem von Russland völkerrechtswidrig angegriffenen Land soll vor dem Schloss Bellevue, am Reichstag und an anderen zentralen Gebäuden in Berlin die ukrainische Flagge gehisst werden. In der Hauptstadt und in vielen anderen Städten Deutschlands wurden aus Anlass des Jahrestags Demonstrationen angemeldet. Gegenüber der russischen Botschaft in Berlin soll ein in der Ukraine zerstörter russischer Panzer vom Typ T-72 als Zeichen des Protests aufgestellt werden. Weiterlesen

Energiepreise seit Kriegsbeginn auf breiter Front gestiegen

Wiesbaden (dpa) – Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat sich Energie in Deutschland auf breiter Front verteuert. Die Einfuhr von Energie kostete mehr, die Verkaufspreise der Hersteller stiegen ebenso wie die Preise, die Verbraucherinnen und Verbraucher zahlen müssen, wie aus heute veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht.

Die Einfuhr von Gas kostete im Januar des laufenden Jahres 24,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, Mineralölerzeugnisse waren 14,6 Prozent teurer. Der Import von Strom verteuerte sich um 45,7 Prozent. Weiterlesen

Faktencheck: Panzer-Video auf Berliner Werbetafel ist Fake

Von Sebastian Fischer, dpa

Berlin (dpa) – Deutschland wird der Ukraine für ihren Kampf gegen den Angriffskrieg Russlands moderne Kampfpanzer senden. Gegner solcher Pläne versuchen eine Verbindung zum Zweiten Weltkrieg herzustellen. Damals waren Panzer des Deutschen Reiches in einem Vernichtungskrieg in Richtung Moskau gefahren. Jetzt soll es auf einem Werbebanner in Berlin Kritik an der deutschen Militärhilfe für Kiew gegeben haben.

Behauptung: An einer belebten Kreuzung in der Hauptstadt wurde auf einer riesigen Reklametafel ein Video  ausgestrahlt, das deutsche Panzer von 1943 und 2022 zeigt. In Anlehnung an den Satz «Nie wieder Krieg» wird die Frage aufgeworfen: «Vielleicht nicht wieder?»

Bewertung: Das Video ist manipuliert.

Fakten: Das vermeintliche Video auf dem Werbebanner verbreitet sich im Netz nach der Entscheidung der Bundesregierung von Ende Januar, Leopard 2-Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern.

Die Aufnahme zeigt die Straßenkreuzung Kurfürstendamm Ecke Joachimsthaler Straße in der Nähe der Gedächtniskirche. Die LED-Werbetafel ist am Geschäftshaus Ku’damm Eck angebracht. Über das riesige interaktive Banner, auf dem in der Regel Reklame für kommerzielle Artikel und Attraktionen zu sehen ist, sollen nun angeblich Panzermodelle geflimmert sein.

Verbreiteter Clip ist manipuliert

Doch das stimmt nicht. Der in sozialen Medien verbreitete Clip ist manipuliert. Als Vorlage für den Fake dient ein ursprünglich vom Bannerbetreiber Limes ins Netz geladene Video, das haargenau dieselbe Straßenszene zeigt – mit denselben Fahrzeugen und Passanten. Was allerdings anders ist: In der Originalversion sind auf der Anzeige keine Panzer, sondern ein Comic des britisch-japanischen Künstlers Simon Fujiwara zu sehen.

Bei genauem Blick auf das manipulierte Video lässt sich zudem ausmachen, dass die Lichtreflexion auf dem Straßenasphalt nicht zum angeblichen Farbverlauf auf der Anzeigentafel passt.

Dem Recherchennetzwerk Correvtiv teilte das Unternehmen Limes mit, dass ein Clip mit den Panzermodellen auf keiner seiner Werbetafeln gezeigt worden sei. Das Video sei eine Fälschung.

Limes hatte die Originalszene am 7. April 2022 auf die Viedeoplattform Youtube hochgeladen. Die Bundesregierung entschied sich erst zehn Monate später zu Panzerlieferungen.

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Russlands Militär: Ziehen Truppen von Schlangeninsel zurück

Moskau (dpa) – Russische Truppen ziehen sich nach eigener Darstellung im Krieg gegen die Ukraine angeblich freiwillig von der zuvor eroberten Schlangeninsel im Schwarzen Meer zurück. Damit wolle Russland zeigen, dass es den Export von Getreide und landwirtschaftlichen Produkten aus der Ukraine nicht behindere, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Donnerstag in Moskau. «Am 30. Juni haben die russischen Streitkräfte als Zeichen des guten Willens die ihnen zugewiesenen Aufgaben auf der Schlangeninsel abgeschlossen.» Zuvor hatte die Ukraine einen Angriff auf die Insel gemeldet. Weiterlesen

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