Bericht: Boris Becker aus britischer Haft entlassen

Von Christoph Meyer, dpa

London (dpa) – In Freiheit: Ex-Tennisstar Boris Becker ist einem Bericht der Nachrichtenagentur PA zufolge nach mehr als sieben Monaten aus einem britischen Gefängnis entlassen worden. Der 55-jährige gebürtige Leimener sollte demnach noch am Donnerstag aus seiner Wahlheimat abgeschoben werden. Erwartet wurde, dass er nach Deutschland kommt. Wann und wo Becker eintreffen sollte, war aber zunächst unklar.

Becker war Ende April von einem Gericht in London zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er Teile seines Vermögens in seinem Insolvenzverfahren nicht ordnungsgemäß angegeben hatte. Seitdem saß er ein. Zuerst im berüchtigten Wandsworth-Gefängnis, später im etwas komfortableren Huntercombe Prison.

Dass Becker nun Weihnachten wohl mit seiner Familie in Deutschland verbringen kann, verdankt er einer Sonderregel für straffällige Ausländer in Großbritannien, wonach deren Haftstrafe nach einer bestimmten Zeit erlassen wird, wenn sie das Land umgehend verlassen. Eine Rückkehr ins Vereinigte Königreich dürfte ihm zunächst verwehrt bleiben. Doch in Deutschland wird Becker ein freier Mann sein.

Wie geht es jetzt weiter?

Den schlimmsten Teil seiner Insolvenz-Misere hat der dreifache Wimbledon-Sieger damit wohl hinter sich gebracht. Doch laut britischem Insolvenzregister ist er noch immer nicht Herr über seine eigenen Finanzen. Der Abschluss seines Insolvenzverfahrens wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Einige Auflagen, wie zum Beispiel das Verbot, ohne gerichtliche Erlaubnis in Großbritannien ein Unternehmen zu leiten, gelten noch bis 2031. In einem Podcast im vergangenen Jahr hatte Becker erzählt, er müsse die Hälfte seiner Einkünfte abgeben. Wie das in Zukunft sein wird, war zunächst aber unklar.

Doch wie konnte es überhaupt geschehen, dass der einstige Wunderknabe, der schon als 17-Jähriger auf dem «heiligen Rasen» in Wimbledon einen unvergesslichen Triumph feierte, so tief sank? Alles begann damit, dass er 2017 von einem Gericht in London für privatinsolvent erklärt wurde. Eigentlich können solche Verfahren in Großbritannien recht schnell beendet werden. Doch bei Becker zog es sich in die Länge. Es folgten demütigende Episoden: Unter anderem wurden ein Teil seiner Trophäen und andere persönliche Erinnerungsstücke öffentlich versteigert.

Doch es kam noch schlimmer: Sein Insolvenzverwalter warf Becker vor, Vermögensbestandteile in Millionenhöhe verschleiert zu haben. Die Tennis-Legende musste vor Gericht. In dem Prozess im Frühjahr plädierte Becker in allen Punkten auf unschuldig. Sein Anwalt stellte ihn als einen Mann dar, der oft mit dem Leben als Star außerhalb des Tennisplatzes überfordert war, Entscheidungen oft anderen überließ und sich kaum um die Konsequenzen seines eigenen Handelns kümmerte. Doch die Geschworenen nahmen ihm das nur zum Teil ab und befanden Becker in mehreren Anklagepunkten für schuldig.

Abschied vor dem Gefängnis

In einem Interview, das er Apple TV+ wenige Tage vor der Verkündung des Strafmaßes gab, sagte er unter Tränen: «Ich habe meinen Tiefpunkt erreicht. Ich werde sehen, was ich damit anfange.»

Die Realität traf ihn hart: Er konnte nicht einmal Abschied nehmen von seiner Partnerin Lilian de Carvalho Monteiro und seinem ältesten Sohn Noah, die zusehen mussten, wie er nach dem Richterspruch in dem fensterlosen Gerichtssaal in London abgeführt wurde. Eine gepackte Tasche stand damals bereits neben ihm. Seitdem war von dem sonst so mitteilsamen Becker kaum mehr etwas zu hören.

Vereinzelt gab es Berichte über das Befinden Beckers oder seine Aktivitäten im Gefängnis. Als sich seine Noch-Ehefrau Lilly zu Wort meldete und ihm den Rücken stärkte, wurde sie von seinem Anwalt mit harschen Worten in die Schranken gewiesen. Doch ansonsten herrschte weitgehend Funkstille.

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Boris Beckers Abschiebung nach Deutschland steht kurz bevor

London (dpa) – Ex-Tennis-Star Boris Becker droht im Falle einer Abschiebung aus britischer Haft nach Deutschland keine weitere Strafe. «Für dasselbe Vergehen oder Verbrechen kann man nicht mehrfach strafrechtlich verfolgt werden», sagte die Rechtsanwältin Natalie von Wistinghausen der Deutschen Presse-Agentur.

«Dahinter steckt der Rechtsgrundsatz «ne bis in idem», also das Verbot der Doppelbestrafung.» Auch die Rechtsanwältin Gül Pinar, Mitglied des Ausschusses Strafrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV), betonte: «Er kommt als freier Mensch an.»

Britischen Medienberichten zufolge steht Beckers Freilassung und umgehende Abschiebung kurz bevor. «Er wird vom Gefängnis direkt von der Polizei zum Flughafen gebracht», sagte Pinar. Normalerweise würden Abschiebehäftlinge mit Linienflügen ausreisen und in Deutschland in Frankfurt am Main landen. Möglich sei aber auch, dass Becker mit einem Privatjet das Land verlässt, in dem er seit rund zehn Jahren lebt. Die britische Zeitung «Daily Mail» legte diese Variante nahe. Sie will aus einer Quelle erfahren haben, dass Becker ein privater Flug nach Deutschland bezahlt wird. Weiterlesen

Ende eines Tennis-Doppels: Krawietz und Mies gehen getrennte Wege

Berlin (dpa) – Das erfolgreiche deutsche Tennis-Doppel Kevin Krawietz und Andreas Mies geht künftig getrennte Wege. Einen Tag nach dem verlorenen Halbfinale beim Masters-Turnier in Paris und damit dem verbundenen Verpassen des ATP Finals in Turin gaben der 32 Jahre alte Mies und sein zwei Jahre jüngerer Partner am Sonntag die Trennung bekannt. «Nach 4 unvergesslichen Jahren ist nun die Zeit gekommen, ein neues Kapitel aufzuschlagen», schrieb Mies auf Instagram. Er werde im neuen Jahr in Australien mit John Peers (Australien) an den Start gehen, Krawietz habe sich entschieden, künftig mit Tim Pütz (Frankfurt/Main) den Weg weiterzugehen. Weiterlesen

Boris Becker sitzt seit sechs Monaten hinter Gittern

Justiz
Von Larissa Schwedes, dpa

London (dpa) – Keine 70 Kilometer liegen zwischen den Schauplätzen der Höhen und Tiefen im Leben von Boris Becker. Auf dem Centre Court von Wimbledon feierte der Ausnahmesportler schon als 17-Jähriger unter den Augen der Weltöffentlichkeit seinen spektakulären Triumph und schrieb Tennis-Geschichte. Das wohl dunkelste Kapitel seines Lebens spielt sich nun an einem unscheinbaren Ort zwischen London und Oxford ab: Boris Becker musste sein Zuhause im wohlhabenden Londoner Westen gegen das Huntercombe-Gefängnis eintauschen. Ein halbes Jahr sitzt der 54-Jährige am 29. Oktober hinter Gittern.

Becker war am 29. April am Londoner Southwark Crown Court zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte seinen Insolvenzverwaltern Vermögenswerte in Millionenhöhe verschwiegen. Weiterlesen

Boris Becker klagt gegen Oliver Pocher

Offenburg (dpa) – Der in einem britischen Gefängnis einsitzende Ex-Tennisstar Boris Becker zieht am 26. Juli gegen TV-Komiker Oliver Pocher vor Gericht. Die Zivilklage wird am Landgericht Offenburg verhandelt, wie ein Justizsprecher am Dienstag mitteilte.

Persönlich erscheinen müssen die beiden nicht, was im Falle Beckers auch schwierig wäre: Er sitzt derzeit in Großbritannien im Gefängnis, weil er seinen Insolvenzverwaltern Millionen an Vermögenswerte verschwiegen hatte. Ein erster Gerichtstermin in Offenburg im Mai war verschoben worden. Weiterlesen

Anwalt: Boris Becker akzeptiert Urteil und Haftstrafe

London (dpa) – Tennis-Idol Boris Becker hat seine Londoner Verurteilung zu zweieinhalb Jahren Haft wegen Insolvenzstraftaten akzeptiert.

«Unser Mandant hat sich entschieden, gegen das ihn betreffende Strafurteil des Southwark Crown Court keine Rechtsmittel einzulegen», teilte Beckers Anwalt Christian-Oliver Moser am Montag mit. «Unser Mandant akzeptiert sowohl das Urteil der Jury als auch das vom Gericht festgesetzte Strafmaß.» Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung darüber berichtet. Weiterlesen

Becker nun im Gefängnis mit niedrigerer Sicherheitsstufe

London (dpa) – Nach gut drei Wochen Haft ist der verurteilte Ex-Tennisprofi Boris Becker in Großbritannien in ein Gefängnis mit niedrigerer Sicherheitsstufe verlegt worden.

Der 54-Jährige sei am Montag in das Huntercombe-Gefängnis in Nuffield – rund 70 Kilometer westlich von London – gebracht worden, bestätigte Beckers Anwalt Christian-Oliver Moser der Deutschen Presse-Agentur. Zunächst hatten die Sender ARD und RTL darüber berichtet. Weiterlesen

Ex-Weltmeister Kroos: Becker bleibt «absoluter Held»

Berlin (dpa) – Für den früheren Fußball-Weltmeister Toni Kroos bleibt Tennis-Legende Boris Becker trotz seiner Haftstrafe wegen Insolvenzvergehen «ein absoluter Held».

Dass Becker von einem Londoner Gericht zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, daran habe er nicht geglaubt oder «ich wollte es nicht glauben. Er ist und bleibt in meinen Augen ein absoluter Held in Deutschland. Daran gibt es nichts zu rütteln», sagte Kroos (32) im gemeinsamen Podcast «Einfach mal luppen» mit seinem Bruder Felix. Weiterlesen

Boris Becker sitzt in einem üblen Uralt-Gefängnis

Ex-Tennis-Star
Von Larissa Schwedes, dpa 

London (dpa) – Gerade einmal fünf Kilometer trennen den Platz, auf dem Boris Becker seine größten Erfolge feierte, von jenem seiner größten Niederlage.

Das viktorianische Wandsworth-Gefängnis, in das der verurteilte Ex-Tennisprofi am Freitag per Sicherheitstransport gebracht wurde, nachdem er zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden war, liegt im Süden von London – genau wie der Centre Court von Wimbledon. Es sind zwei Schicksalsorte im Leben von Becker, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Weiterlesen

Anteilnahme für Boris Becker nach Gefängnisurteil

London (dpa) – Tennis-Legende Boris Becker erhält nach seiner Verurteilung zu einer Gefängnisstrafe viel Anteilnahme von anderen Prominenten. «Für den Menschen Boris tut es mir leid», sagte etwa der frühere Fußballmanager Reiner Calmund in der «Bild».

«Boris hat die härtesten Matches überstanden. Ich wünsche ihm, dass er auch diese Zeit meistert.» Der Deutsche Tennis Bund (DTB) will weiter zu dem dreimaligen Wimbledon-Sieger halten: «Wir nehmen das Urteil mit Respekt und Bedauern zur Kenntnis und wünschen ihm alles Gute für die nächste Zeit», sagte Verbandspräsident Dietloff von Arnim am Freitag in München. «Wir stehen an seiner Seite.» Weiterlesen

Endspiel für Boris Becker vor Gericht

Prozesse
Von Benedikt von Imhoff, dpa 

London (dpa) – Boris Beckers Schicksalsorte trennen nur rund zwölf Kilometer Luftlinie.

Hier der Centre Court von Wimbledon, genannt Beckers «Wohnzimmer», wo er drei Mal das wohl wichtigste Tennisturnier der Welt gewann. Dort der fensterlose Saal Nummer 3 im Gericht Southwark Crown Court, in dem seit Tagen über das Schicksal des mittlerweile 54-Jährigen verhandelt wird.

In London spiegeln sich Glanz und Tristesse des ehemaligen Ausnahmesportlers wider. Nun beginnt der Entscheidungssatz: Am Dienstag werden die Plädoyers erwartet, zudem fasst Richterin Deborah Taylor den Sachstand zusammen – und dann muss die zwölfköpfige Jury eine Entscheidung treffen. Weiterlesen

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