8500 Ukrainer in Rheinland-Pfalz in Integrationskursen

Nürnberg/Mainz (dpa/lrs) – Rund 14.400 Menschen haben in diesem Jahr schon Integrationskurse in Rheinland-Pfalz begonnen. Etwa 8500 davon kommen aus der Ukraine, wie aus Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hervorgeht. Berechtigungen für solche Kurse wurden nach Angaben der Nürnberger Behörde in Rheinland-Pfalz 27 400 erteilt, 17.100 Mal an Ukrainerinnen und Ukrainer.

Dass viele Menschen aus dem von Russland angegriffenen Land noch nicht bei einem der Kursträger gemeldet sind, also bislang noch keinen Schritt unternommen haben, die Berechtigung auch in Anspruch zu nehmen, ist aus Sicht eines Bamf-Sprechers verständlich: «Das ist vor dem Hintergrund der unsicheren Situation, in der sich die Menschen befinden, weder verwunderlich noch bedenklich.» Es kann laut dem Bundesamt zudem eine gewisse Zeit dauern, bis der passende Kurs gefunden ist. Daher verzögere sich der Kursbeginn nach der erteilten Berechtigung sowie dem Einstufungstest oftmals noch. Weiterlesen

Zwischen Tennis, Flaschendrehen und Sex: «Smash» ist neues Jugendwort

Von Martin Oversohl, dpa

Seit Jahren wird in schöner Regelmäßigkeit diskutiert, ob Jugendliche das Jugendwort des Jahres überhaupt kennen oder nutzen. Die Frage dürfte sich dieses Mal nicht stellen. Denn gewonnen hat ein seit Jahren populärer, ab und an auch anzüglich genutzter Begriff.

Stuttgart (dpa) – Mal im Ernst: Runzeln Sie nicht auch Jahr für Jahr die Stirn, wenn das neue Jugendwort gewählt wird? Haben Ihre Kinder schon mal von «Niveaulimbo», «Smombie» oder «I bims», von «fly sein» und «tinderjährig» gesprochen, den Gewinnern und Favoriten der Abstimmungen früherer Jahre? Dieses Mal dürfte das anders sein. Denn «Smash», das Jugendwort 2022, hat nicht nur eine längere Geschichte. Es ist aus Sicht von Sprachwissenschaftlern auch typisch für das, was mit Wörtern aus der englischen Sprache passiert, wenn sie über soziale Medien wie Tiktok, Instagram und Twitter oder auf den Schulhöfen aufgegriffen, genutzt und verformt werden. Weiterlesen

«Smash» ist Jugendwort des Jahres

Stuttgart (dpa) – «Smash» ist das Jugendwort des Jahres. Der bereits seit längerem bekannte Begriff stammt wie so viele andere Wörter der Jugendsprache aus dem Englischen. Er wird vor allem als Verb («smashen») benutzt und bedeutet so viel wie «mit jemandem etwas anfangen», «jemanden abschleppen» oder auch «mit jemandem Sex haben». Das Objekt der Begierde kann auch ein «Smash» sein, mit dem man ein kleines «Smash» (Stelldichein) hat. Auf Englisch wird das Wort hingegen im Sinne von «zerschlagen», «zerschmettern» oder auch «zerbrechen» genutzt.

«Smash» setzte sich bei einem Voting des Langenscheidt-Verlags mit 43 Prozent der Stimmen klar durch, wie das Unternehmen am Dienstag in Stuttgart mitteilte. Jugendliche hatten zuvor in mehreren Runden über ihr Lieblingswort abgestimmt. Auf dem zweiten Platz folgt «bodenlos» (mies, unglaublich schlecht) mit 33 Prozent, an dritter Stelle liegt «Macher», also die Bezeichnung für jemanden, der Dinge ohne Zögern umsetzt (24 Prozent), der etwas anpackt. Weiterlesen

Saarland will weitere Bundesförderung für «Sprach-Kitas»

Saarbrücken/Berlin (dpa/lrs) – Das Saarland will sich gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommern im Bundesrat für den Erhalt des Bundesprogramms «Sprach-Kitas» einsetzen. Die beiden Länder formulierten einen gemeinsamen Entschließungsantrag «Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist», der am Freitag im Bundesrat beraten werden soll. Die Bundesförderung des Programms läuft Ende des Jahres aus. Zu dem Thema will die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) im Bundesrat Stellung beziehen.

Der Bund finanziert über das Programm seit 2016 zusätzliches Personal an Kitas zur Sprachentwicklung, vor allem an Einrichtungen mit vielen Kindern mit Sprachförderbedarf. Ab kommendem Jahr sollen nach dem Willen von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) die Bundesländer die Förderung übernehmen. Weiterlesen

Luxemburgische Sprache: Lernplattform bald weltweit online

Luxemburg (dpa/lrs) – Mit einer neuer Lernplattform für die luxemburgische Sprache sollen Interessierte rund um den Globus online «Lëtzebuergesch» lernen können. Das Angebot sei kostenlos und ab Mitte September weltweit zugänglich, teilte der Bildungsminister Claude Meisch am Freitag bei der Vorstellung in Luxemburg mit. Mit der Lernplattform LLO.LU (Léier Lëtzebuergesch Online) solle die luxemburgische Sprache auch auf internationaler Ebene aufgewertet und ihr künftiger Gebrauch gefördert werden. Weiterlesen

Abstimmung zum «Jugendwort 2022» läuft

Stuttgart (dpa) – Rund zwei Monate sind noch Zeit für die Wahl des «Jugendworts des Jahres». Bis zum 13. September kann jeder und jede auf der Internetseite «langenscheidt.com/jugendwort-des-jahres» aus den Top Ten wählen. Die letzte Runde mit drei Finalisten läuft dann bis zum 18. Oktober. Das «Jugendwort 2022» soll am 25. Oktober gekürt werden. Im vergangenen Jahr wurde es «cringe»: Der Begriff beschreibt etwas Peinliches oder Unangenehmes und setzte sich beim Voting des Langenscheidt-Verlags mit 42 Prozent der Stimmen durch.

In diesem Jahr stehen unter anderem die Begriffe «Gommemode» (unendlich stark, unbesiegbar), «Slay» (wenn jemand selbstbewusst aussieht, selbstbewusst handelt oder etwas Spektakuläres macht oder erreicht) und «wild»/«wyld» (heftig, krass) zur Auswahl. «Smash» kommt nach Angaben des Stuttgarter Verlags vom Spiel «Smash or Pass» und meint so viel wie: mit jemandem etwas anfangen. «Sus» wiederum steht für suspekt, verdächtig und stamme vom Spiel «Among Us». Weiterlesen

Klage gegen Gendersprache-Leitfaden bei Audi abgewiesen

Ingolstadt (dpa) – Das Landgericht Ingolstadt hat eine Klage gegen einen Leitfaden für geschlechtergerechte Sprache bei der Audi AG abgewiesen. Ein Mitarbeiter der Konzernmutter VW, der mit Audi-Kollegen zusammenarbeiten muss, hatte den Ingolstädter Autohersteller auf Unterlassung verklagt.

Er hatte sich daran gestört, dass die Audi-Mitarbeiter in der Kommunikation mit ihm wegen des Leitfadens Gender-Formen mit Unterstrich («Mitarbeiter_innen») nutzen. Weiterlesen

Zu Freunden in die École Maternelle: 39 zweisprachige Kitas

Deidesheim (dpa/lrs) – Kinder in nunmehr 39 Tagesstätten in Rheinland-Pfalz lernen dort von klein auf Französisch. Neu im Kreis dieser zweisprachigen «Élysée-Kitas» ist die Kita Vogelnest in Deidesheim (Kreis Bad Dürkheim), die aus diesem Anlass am Freitag von Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) besucht wurde.

«Wenn wir mit anderen Menschen, anderen Kindern zusammenleben wollen, dann brauchen wir eine gemeinsame Sprache», sagte die Ministerin den Kindern dieser École Maternelle, wie die Kita auf Französisch genannt wird. «Wenn wir eine Fremdsprache lernen, dann fallen die Grenzen weg, die uns einengen.» Damit kämen nicht nur neue Erfahrungen, sondern auch viele neue Freundschaften. Den Kindern mache das Französisch-Sprechen viel Spaß, erklärte Kita-Leiterin Ulrike Stepic. Nach der Kita-Zeit gibt es einen nahtlosen Anschluss: An der Grundschule Deidesheim hat jeder Jahrgang eine zweisprachige Klasse.

Das Kita-Programm «Lerne die Sprache des Nachbarn» gibt es in Rheinland-Pfalz seit 1986. Angesprochen sind vor allem Einrichtungen in der Grenzregion zu Frankreich. Bundesweit gibt es nach Angaben des Bildungsministeriums rund 200 «Élysée-Kitas» – die Auszeichnung wird vom Bevollmächtigten der Bundesregierung für die deutsch-französischen kulturellen Beziehungen vergeben.

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Erdogan: Turkish Airlines trägt künftig türkischen Namen

Istanbul (dpa) – Nach der Umbenennung der Türkei bei den UN will das Land auch einen türkischen Namen der nationalen Fluggesellschaft durchsetzen.

«Von nun an werden wir auf unsere Flugzeuge nicht mehr “Turkish Airlines”, sondern “Türkiye Hava Yolları” schreiben», sagte Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan am Dienstag. Der offizielle Name des teilstaatlichen Unternehmens in der Türkei ist eigentlich «Türk Hava Yolları». Ein Sprecher der Fluggesellschaft sagte der dpa auf Nachfrage, ihm sei bisher keine Änderung des türkischen Unternehmensnamens bekannt.

Vor knapp zwei Wochen hatte die Türkei die Vereinten Nationen und andere internationale Organisationen aufgefordert, künftig auf die englische Bezeichnung «Turkey» zu verzichten und das Land als «Türkiye» zu bezeichnen. «Es gibt kein “Turkey” mehr, sondern nur noch “Türkiye”», sagte Erdoğan nun.

Schon länger hatte die Führung in Ankara besonders mit der englischen Übersetzung des Landesnamens gehadert – unter anderem, weil das englische «turkey» auch «Truthahn» bedeuten kann. Beobachter sehen das Vorgehen aber auch als Versuch, Wählerstimmen im nationalistischen Lager zu gewinnen.

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Audi lehnt Kompromiss im Gendersprache-Prozess ab

Ingolstadt (dpa) – Ein Volkswagen-Mitarbeiter wehrt sich vor Gericht gegen die Gendersprache bei der Konzerntochter Audi.

Vor dem Landgericht Ingolstadt zitierte der Kläger am Dienstag aus Arbeitsanweisungen von Audi an ihn mit Formulierungen wie: «Der_die BSM-Expertin ist qualifizierte_r Fachexpert_in». Der Vorsitzende Richter schlug zur gütlichen Einigung vor, den Kläger künftig in herkömmlicher Sprache anzuschreiben. Die Audi-Anwälte lehnten dies aber als nicht praktikabel und nicht handhabbar ab.

Richter Christoph Hellerbrand stellte klar, dass seine Kammer kein Grundsatzurteil fällen werde. Es gehe bei diesem Prozess nur um den konkreten Einzelfall: «Es geht um Sie, um ihre persönliche Betroffenheit durch diesen Gender-Leitfaden«, sagte er dem VW-Mitarbeiter.

Audi führte den Leitfaden im März 2021 ein und erklärte, das Unternehmen wolle «gendersensible Formulierungen von nun an in der internen und externen schriftlichen Audi Kommunikation allgegenwärtig machen». In allen internen und externen Schreiben des Unternehmens seien gendersensible Formulierungen notwendig.

Ein VW-Mitarbeiter hat die Konzerntochter Audi verklagt, weil er sich durch einen genderspezifischen Sprach-Leitfaden des Unternehmens in seinen Rechten verletzt fühlt. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Dazu dienten neutrale Formulierungen («Führungskraft» statt «Chef») oder der sogenannte Gender Gap, der männliche und weibliche Formen mit einem Unterstrich verbindet («Mitarbeiter_innen»).

Klägeranwalt Dirk Giesen sagte, sein Mandant sei klar für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung. Aber «er möchte in Ruhe gelassen werden mit dieser Gendersprache». Audi solle ihm keine Mails, Mailanhänge und Anweisungen mit Vorgabe des Gender Gaps mehr schicken. Der Richter fasste den Unterlassungsantrag so zusammen: «Der Gender Gap muss weg.» Unterstützt wird die Klage vom Verein Deutsche Sprache, der das Gendern als Ideologie ablehnt.

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70 Lehrkräfte aus der Ukraine in Rheinland-Pfalz

Mainz (dpa/lrs) – Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) will weiteres pädagogisches Personal aus der Ukraine an rheinland-pfälzischen Schulen einbinden. Seit Mitte Februar seien 70 Lehrkräfte mit ukrainischer Nationalität und weitere 51 Sprachförder-Lehrkräfte zusätzlich eingestellt worden, sagte sie am Freitag bei einem Besuch des Staatlichen Gymnasiums am Kurfürstlichen Schloss in Mainz. Für die inzwischen 5898 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine, die an rheinland-pfälzischen Schulen unterrichtet werden, sei es das oberste Ziel, sie zu integrieren, Sicherheit zu bieten und ihnen die deutsche Sprache zu vermitteln. Weiterlesen

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