Unruhen in Brasilien: EU-Politiker solidarisch mit Lula

Brüssel (dpa) – Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat nach der Stürmung des Regierungsviertels in Brasília durch Anhänger des früheren Präsidenten Jair Bolsonaro dem neuen brasilianischen Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva den Rücken gestärkt.

«Die EU verurteilt die antidemokratischen Akte der Gewalt, die am Sonntag, den 8. Januar im Herzen des Regierungsviertels von Brasília stattgefunden haben», teilte Borrell gestern Abend mit. Die EU sage Präsident Lula erneut ihre volle Unterstützung zu und gebe ihre Solidarität mit den demokratischen Institutionen zum Ausdruck, die bei diesem Angriff zum Ziel geworden seien. «Die brasilianische Demokratie wird über Gewalt und Extremismus siegen», hieß es weiter.

Die politischen Führungskräfte Brasiliens, allen voran Ex-Präsident Bolsonaro, müssten «verantwortlich handeln und ihre Anhänger auffordern, nach Hause zu gehen», mahnte der EU-Außenbeauftragte. Der richtige Ort zur Lösung politischer Differenzen seien die demokratischen Institutionen Brasiliens und nicht die Gewalt in den Straßen. Weiterlesen

Bolsonaro-Anhänger stürmen Regierungsviertel in Brasilien

Brasília (dpa) – Eine Woche nach dem Ende der Amtszeit des früheren brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro haben radikale Anhänger des rechten Ex-Militärs das Regierungsviertel in der Hauptstadt Brasília gestürmt. Sie drangen gestern in den Kongress, den Obersten Gerichtshof und den Regierungssitz Palácio do Planalto ein, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Die Polizei setzte Pfefferspray, Tränengas- und Blendgranaten ein.

Nach mehreren Stunden brachten Sicherheitskräfte die Gebäude laut Medienberichten wieder unter Kontrolle. Spezialkräften der Militärpolizei und der Präsidentengarde gelang es, die Gebäude zu räumen, wie die staatliche Agência Brasil berichtete. Die Demonstranten sammelten sich daraufhin auf Parkplätzen und dem Rasen vor dem Nationalkongress.

Etwa 200 Verdächtige wurden bisher festgenommen. Die Sicherheitskräfte suchten weiter nach Beteiligten der Angriffe und würden die Festnahmen fortsetzen, sagte Justizminister Flavio Dino gestern Abend (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz. Weiterlesen

Taschendiebe unterwegs

Gerolstein. Am 07.01.2023, zwischen 13:00 Uhr und 15:00 Uhr, war eine 22-jährige Geschädigte aus dem Bereich der VG Gerolstein in der Sarresdorfer Straße in Gerolstein, in den dortigen Einkaufsgeschäften unterwegs. Durch einen bisher unbekannten Täter gelang es der Geschädigten ihren Geldbeutel aus der Handtasche zu entwenden.

Bisher gibt es keine Hinweise auf einen möglichen Tatverdächtigen, so dass die Polizei auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen ist. Jegliche Hinweise zur Tat oder den möglichen Tätern, sowie sonstige verdächtige Wahrnehmungen dürfen an die Polizeiinspektion Daun unter 06592 96260 oder die Polizeiwache Gerolstein unter 06591 95260 erbeten werden.

Silvester-Krawalle: Kritik an CDU für Frage nach Vornamen

Von Marion van der Kraats, dpa

Berlin (dpa/bb) – Während die Berliner Polizei weiteren Hinweisen zu den Silvester-Krawallen nachgeht, ist in der Politik ein Streit um die Form der Aufarbeitung entbrannt. Innenpolitiker der Fraktionen von SPD, Grünen und Linke warfen der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus Populismus vor. Hintergrund ist ein Fragenkatalog für den Innenausschuss, in dem die CDU auch nach Vornamen von Tatverdächtigen mit deutscher Staatsangehörigkeit fragt.

«Damit lässt die CDU ihre rechtspopulistische Maske fallen», sagte der innenpolitische Sprecher der SPD, Tom Schreiber, der Deutschen Presse-Agentur. Vasili Franco von den Grünen sagte: «Das ist eine Verbreitung von rassistischen Ressentiments.» Bei Twitter sorgte der Beitrag des innenpolitischen Sprechers der Linken, Niklas Schrader, für eine rege Diskussion: «Die #CDU hat Fragen für den Innenausschuss zu #Silvester2022 eingereicht und fragt nach den Vornamen der deutschen Tatverdächtigen. Offenbar, um ihnen damit das Deutschsein abzusprechen.»

Mitten im Wahlkampf wird damit die Aufarbeitung der Ausschreitungen zum Jahreswechsel mit Angriffen auf Polizei und Feuerwehr zum Schwerpunkt der ersten Sitzung des Innenausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses an diesem Montag (9.00 Uhr). Innensenatorin Iris Spranger (SPD) will dabei jüngste Zahlen und Erkenntnisse zu den Silvester-Krawallen erläutern. Auch Polizeipräsidentin Barbara Slowik und Landesbranddirektor Karsten Homrighausen werden erwartet.

CDU spricht von mangelnder Transparenz

Der CDU reicht das nicht. Ihr innenpolitischer Sprecher Frank Balzer kritisierte, dass keine Polizisten und Feuerwehrleute angehört werden sollen. Er warf den Regierungsfraktionen vor, mit ihrer Mehrheit «Aufklärungsbemühungen» zu unterbinden. «Eine Fehleranalyse der Polizeiführung reicht uns nicht», sagte Balzer.

Aus Sicht der Gewerkschaft der Polizei (GdP) ist es Aufgabe der Behördenleitung, die Gesamtsituation bei solchen komplexen Einsätzen zu erläutern. Diese «Draufsicht» hätten Einsatzkräfte nicht.

Mit mangelnder Transparenz begründete CDU-Politiker Balzer auch die Frage nach den Vornahmen der Verdächtigen. Die bisherigen Angaben der Polizei zu deren Nationalität reichten nicht aus, sagte er. Man wolle wissen, ob es einen Migrationshintergrund gebe bei Verdächtigen mit deutschem Pass. Nach Angaben der Einsatzkräfte sei dies der Fall. «Wenn es dort ein Problem gibt, müssen wir es wissen und es ohne Vorurteile offenlegen», so Balzer.

Nach bisherigen Angaben der Berliner Polizei waren unter den 145 vorübergehend festgenommenen Verdächtigen 45 Deutsche und 17 weitere Nationalitäten, darunter 27 Afghanen und 21 Syrer. 94 der 145 sind jünger als 25 Jahre, darunter 27 Minderjährige.

Weiterlesen

Sohn von Drogenboss «El Chapo» in Mexiko gefasst

Culiacán (dpa) – Nach der Festnahme eines Sohns des inhaftierten Drogenbosses Joaquín «El Chapo» Guzmán haben sich im Nordwesten von Mexiko mutmaßliche Bandenmitglieder und Sicherheitskräfte über Stunden hinweg Kämpfe geliefert.

Kriminelle stellten in der Stadt Culiacán Busse und Lastwagen auf den Straßen quer und steckten die Fahrzeuge in Brand, wie am Donnerstag im Fernsehen zu sehen war. Zahlreiche Schüsse waren zu hören.

Bewaffnete hätten unter anderem den Flughafen und eine Kaserne angegriffen, sagte Verteidigungsminister Luis Cresencio Sandoval. Nach Angaben der lokalen Behörden kam ein Polizist ums Leben, 18 Menschen wurden verletzt. Angesichts der Auseinandersetzungen rief Gouverneur Rubén Rocha Moya die Menschen in Sinaloa auf, in ihren Häusern zu bleiben. Schulen, öffentliche Gebäude und der Flughafen von Culiacán wurden geschlossen. Die US-Botschaft in Mexiko riet von Reisen nach Sinaloa ab. Weiterlesen

Von «Hambi» zu «Lützi»: Konflikt um Symbol der Klimabewegung

Von Christoph Driessen, dpa

Erkelenz (dpa) – Die Bilder gleichen sich. Im Hambacher Forst befehdeten sich 2018 wochenlang maskierte Aktivisten und Polizisten mit Schutzhelmen. Menschliche Gesichter sah man kaum noch. In dieser Woche waren vor dem Dorf Lützerath ähnliche Szenen zu beobachten: Es gab Handgemenge mit der Polizei, Aktivisten warfen Flaschen und Böller. Im Hintergrund ragten wieder die gewaltigen Bagger auf, die wie Roboter-Dinos aus einem Star-Wars-Film aussehen. Ein Déjà-vu-Erlebnis nach gut vier Jahren.

Der Hambacher Forst war 2018 zur Rodung vorgesehen, um dem Energiekonzern RWE die Möglichkeit zum Abbau der darunter gelegenen Braunkohle zu geben. Die drohende Zerstörung des uralten Waldes mit 30 Meter hohen Baumriesen mobilisierte massiven Widerstand. Es kostete die Polizei viele Wochen und Millionen Euro, um 86 Baumhäuser abzumontieren und die darunter liegenden Lager aufzulösen.

Ein junger Journalist kam zu Tode, als er durch die Bretter einer Hängebrücke zwischen zwei Baumhäusern brach und 15 Meter in die Tiefe stürzte. Als die Räumung fast geschafft war, wurde die Rodung per Gerichtsbeschluss vorläufig verboten. Der Wald steht noch heute. «Hambi bleibt» war die Parole der Aktivisten – sie haben sich durchgesetzt.

Schätzungsweise 130 Aktivisten eingezogen

Nun scheint das ganze Spiel in einigen Kilometern Entfernung wieder von vorn loszugehen. Abermals geht es darum, an Kohle zu kommen, nur steht oben drüber diesmal kein Wald, sondern ein verlassener Weiler – Dorf ist eigentlich schon zuviel gesagt, es geht nur noch um wenige ehemalige Gehöfte und Häuser. Grundstücke und Gebäude gehören dem Energiekonzern RWE, die ursprünglichen Bewohner sind alle weg. Dafür sind schätzungsweise 130 Aktivisten eingezogen. Sie nennen den Ort «Lützi».

RWE und die NRW-Landesregierung sagen, dass die hier liegende Kohle unbedingt gebraucht werde, um die Energieversorgung sicherzustellen. Aktivistinnen wie Luisa Neubauer bestreiten das: «Für Energiesicherheit in der Krise braucht es die Kohle unter Lützerath nicht», schrieb sie auf Twitter. «Das zeigen unabhängige Gutachten.» Die anders lautenden Zahlen von RWE seien «nachweislich falsch».

Ein gravierender Unterschied zum Konflikt um den Hambacher Forst ist, dass jetzt die Grünen in der Landesregierung sind. 2018 hatten sie NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) noch kritisiert und einen kleinen Parteitag am Waldrand abgehalten, jetzt sitzen sie mit im Boot. «Die Räumung ist ein schmerzlicher, aber leider notwendiger Schritt», sagte die grüne Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur zuletzt der Deutschen Presse-Agentur. Sie verteidigt den Abriss von Lützerath mit dem Argument, dass dafür der Kohleausstieg um acht Jahre von 2038 auf 2030 vorgezogen worden sei und fünf andere Dörfer im Rheinischen Braunkohlerevier vor der Zerstörung bewahrt würden. Die Aktivisten halten dem entgegen, dass bis 2030 nun so viel Kohle verfeuert werde, dass der frühere Ausstieg gar nichts bringe.

«Polizei führt nur aus – die Entscheidungen treffen andere»

Ausbaden muss den Konflikt wie schon 2018 die Polizei. «Ich wünschte, die Räumung von Lützerath hätte sich vermeiden lassen», schrieb der Aachener Polizeipräsident Dirk Weinspach in einem Brief an die Aktivisten. Auch er teile die Sorge vor einer weiteren Erderwärmung und vor dem, was geschehen werde, wenn das völkerrechtlich vereinbarte 1,5-Grad-Ziel nicht eingehalten werde. Aber die Polizei führe nur aus – die Entscheidungen träfen andere.

Antje Grothus ist seit fast 20 Jahren Anti-Kohle-Aktivistin im Rheinischen Tagebau und seit vergangenem Mai grüne Landtagsabgeordnete. Sie sieht durchaus eine überzeugendere rechtliche Grundlage für den Abriss von Lützerath als für die Räumung des Hambacher Forstes, die von der Landesregierung mit mangelndem Brandschutz der Baumhäuser begründet worden war.

Für Räumung werden mehr als 1000 Polizisten im Einsatz sein

Das Verwaltungsgericht Köln stufte dies als vorgeschoben und damit rechtswidrig ein. Demgegenüber habe der letzte Bauer aus Lützerath seine Klage leider verloren, sagt Grothus der dpa. Dennoch ist sie gegen die Räumung. «Ich glaube, dass die Kohlevorkommen außerhalb von Lützerath für die nächsten Jahre reichen würden», sagte sie.

Grothus plädiert für ein Innehalten. «Ich werbe immer dafür, dass man sich als Menschen begegnet. Bei einer Räumung ist das aber eben gerade nicht so. Da treffen Feindbilder aufeinander – auf der einen Seite die Aktivisten, auf der anderen Seite die Polizisten.»

Die Räumung mit mehr als 1000 Polizisten ist für Mitte des Monats angekündigt. Am kommenden Dienstag (10. Januar) kommt der Heinsberger Landrat Stephan Pusch noch einmal nach Erkelenz, in die Stadt, zu der Lützerath gehört. Tags darauf könnte es theoretisch losgehen, aber ein genauer Termin wurde bisher nicht bekannt gegeben.

Im Vergleich zu den 2018 aus ganz Europa angereisten Verteidigern von «Hambi» gelten die Bewohner von «Lützi» als weniger militant. Sie werden überwiegend dem bürgerlichen Spektrum zugerechnet.

Ein typischer Vertreter ist vielleicht Marten Reiß, der im November bei Thomas Gottschalk vor mehr als zehn Millionen Zuschauern Wettkönig wurde und seinen Gewinn für Lützerath zur Verfügung stellte. In «Stern TV» antwortete er auf die Frage, ob er sich der Polizei auch mit körperlicher Gewalt entgegenstellen würde: «Was heißt Gewalt? Ist eine Sitzblockade Gewalt? Das würde dann die Situation zeigen. Es wäre auf jeden Fall etwas, womit ich mich wohlfühlen müsste.»

Weiterlesen

Verkehrsunfall in Daun

Daun. Am 09.12.2022, zwischen 12:30 Uhr und 12:45 Uhr, befuhr ein bisher unbekannter Fahrzeugführer mit seinem Fahrzeug den Parkplatz am Michel-Reinecke-Platz in Daun. Hier stieß er vermutlich beim Rückwärtsfahren oder beim Rangieren gegen einen ordnungsgemäß abgestellten Transporter der Marke Mercedes-Benz. Weiterlesen

Einbruch in einen Schuppen in Gerolstein

Gerolstein. Im Zeitraum 18.12.2022 bis 22.12.2022 begaben sich bisher unbekannte Täter zu einem Pferdestall zwischen den Ortschaften Gerolstein-Müllenborn und Kalenborn-Scheuern. Weiterlesen

Illegale Abfallentsorgung in Gerolstein

Gerolstein. Im Zeitraum 12.12.2022 bis 22.12.2022 lagerten bisher unbekannte Täter verbotswidrig Bauschutt im Bereich des Lavaabbaugebiets ,,Wöllersberg” in Gerolstein ab. Jegliche Hinweise zur Tat oder den möglichen Tätern dürfen an die Polizeiwache Gerolstein unter 06591 95260 erbeten werden.

Vermisstensuche in Gerolstein bzw. Daun

Gerolstein. Am 23.12.2022, gegen 10:26 Uhr, erhielten die Beamten der Polizeiinspektion Daun und der Polizeiwache Gerolstein Kenntnis von einer vermissten 70-jährigen Patientin des Gerolsteiner Krankenhauses. Weiterlesen

Ohne Fahrerlaubnis in Gerolstein unterwegs

Gerolstein. Am 22.12.2022, gegen 08:00 Uhr, kontrollierten die Beamten der Polizeiwache Gerolstein einen 47-jährigen Fahrzeugführer eines Transporters in der Ortslage von Gerolstein. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen