Flughafen-Chaos: Hunderte Hilfskräfte kommen aus dem Ausland

Berlin (dpa) – Im Kampf gegen lange Warteschlangen und Flugausfälle wegen Überlastungen an deutschen Flughäfen rechnen Bodenabfertigungsdienstleister mit Hunderten Hilfskräften aus dem Ausland.

«Es ist realistisch, dass bis Mitte August 250 ausländische Hilfskräfte da sind», sagte der Vorstandsvorsitzende des Branchenverbands ABL, Thomas Richter, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). An den Flughäfen München, Nürnberg und Frankfurt könnten sie Abhilfe schaffen. Mit Blick auf die erforderlichen Unterlagen liege man in den «Endzügen». Richter bemängelte jedoch bürokratische Hürden. Weiterlesen

Öffentliche Schulden Ende 2021 auf Rekordstand

Wiesbaden (dpa) – Mit mehr als 2,3 Billionen Euro haben die Schulden der öffentlichen Haushalte bei Banken und Privatunternehmen Ende vergangenen Jahres einen Höchststand erreicht.

Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung waren beim sogenannten nicht-öffentlichen Bereich zum Jahresende 2021 mit

2.321,1 Milliarden Euro verschuldet, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Grund sei insbesondere auf Bundesebene, aber auch in einigen Ländern die Bewältigung der Corona-Pandemie. Weiterlesen

Tesla hofft auf Rekord-Halbjahr nach Corona-Dämpfer in China

Austin (dpa) – Tesla ist im vergangenen Quartal von Corona-Lockdowns in China und Lieferketten-Problemen gebremst worden. Für das zweite Halbjahr erwartet der Elektroauto-Vorreiter aber eine Rückkehr auf den Rekordkurs. Das ambitionierte Ziel, rund 50 Prozent mehr Autos als 2021 auszuliefern, bleibt. Die Nachfrage nach Teslas Fahrzeugen sei ungebrochen, betonte Firmenchef Elon Musk.

Im zweiten Quartal übertraf Tesla beim Gewinn die Erwartungen der Analysten. Der Elektroautobauer verdiente unter anderem dank kräftiger Preiserhöhungen unterm Strich 2,3 Milliarden Dollar und damit 98 Prozent mehr als vor einem Jahr. Im ersten Quartal dieses Jahres hatte das Ergebnis allerdings noch bei wesentlich höheren 3,3 Milliarden Dollar gelegen.

Den Umsatz steigerte Tesla im Jahresvergleich um 42 Prozent auf 16,9 Milliarden Dollar. Zugleich brachte Tesla im zweiten Vierteljahr lediglich 254 695 Fahrzeuge zu den Kunden – der erste Rückgang gegenüber dem Vorquartal seit rund zwei Jahren. Die Absatzsteigerung um 50 Prozent in diesem Jahr sei zwar schwieriger geworden, aber weiterhin machbar, wenn man es richtig anstelle, sagte Finanzchef Zach Kirkhorn in einer Telefonkonferenz mit Analysten am Mittwoch. Tesla sehe aktuell keine Abschwächung der Nachfrage durch die hohe Inflation und die schwächelnde Wirtschaft.

Zweites Halbjahr soll Rekorde brechen

Denn das Unternehmen geht von einer «rekordbrechenden» zweiten Jahreshälfte aus. In Teslas großem US-Autowerk in Fremont sowie in Shanghai – wo es vor kurzem noch zu Ausfällen wegen Chinas Corona-Lockdowns kam – seien zuletzt die bislang höchsten monatlichen Produktionsraten verzeichnet worden, erklärte Tesla.

Auch die europäische Fabrik in Grünheide bei Berlin komme allmählich in Fahrt. Hier liefen in einer Woche zuletzt schon 1000 Fahrzeuge des Model Y vom Band, was Tesla als «wichtigen Meilenstein» bezeichnete. Musk hatte im Mai Probleme mit dem Produktionshochlauf in Grünheide und im neuen US-Werk in Austin beklagt und die Standorte in einem Interview als «gigantische Geldverbrennungsöfen» bezeichnet.

Die Tesla-Aktie legte zum Auftakt des vorbörslichen Handels am Donnerstag um gut ein Prozent zu. Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer verwies in einer ersten Analyse der Zahlen neben den Preiserhöhungen auch auf ein Sparprogramm bei den Entwicklungskosten. «Beim erfolgreichem Hochlauf der neuen Werke und dem Beheben der derzeitigen Anlaufschwäche (Grünheide, Austin) ist Tesla ein sehr kosteneffizienter Autobauer», resümierte er.

Musk nannte die Preise zugleich «peinlich hoch» und verwies auf die Inflation und die Rohstoffkosten als Auslöser. Er hoffe, dass Tesla sie mit der Zeit wieder «ein wenig» senken könne.

Tesla kam viel besser als andere Autobauer durch die Teile-Engpässe unter anderem bei Chips in der Corona-Pandemie. Man gehe seit Jahren durch eine Art «Lieferketten-Hölle», beschrieb es Musk nun.

Tesla wendet sich von Bitcoin ab

Überraschende Neuigkeiten lieferte Tesla zu seinem Bitcoin-Investment: Rund 75 Prozent davon hatte das Unternehmen dem Geschäftsbericht zufolge zum Quartalsende verkauft, was den Cash-Bestand in der Bilanz im vergangenen Vierteljahr um 936 Millionen Dollar erhöht habe. Tesla hatte 2021 rund 1,5 Milliarden Dollar in die älteste und bekannteste Digitalwährung gesteckt, was damals für viel Aufsehen sorgte. Ein Teil wurde aber schon wenig später wieder veräußert. Der Bitcoin-Kurs war im vergangenen Quartal wie der gesamte Markt für Kryptoanlagen massiv eingebrochen.

Musk bezeichnete den Bitcoin-Verkauf in einer Konferenzschalte mit Analysten und Investoren als Reaktion auf die schwierige Lage in Shanghai. «Es war angesichts der Ungewissheit durch die Covid-Lockdowns in China wichtig für uns, unsere Cash-Position zu maximieren», sagte er. Der Verkauf sei erfolgt, weil Teslas Management sich unsicher war, wie lange die Situation dort anhalten würde. Im April hatte es in einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht noch geheißen, dass Tesla an das langfristige Potenzial von Digitalanlagen glaube – sowohl als Investment als auch als liquide Alternative zu Cash. Der jüngste Verkauf solle nicht als eine Art «Urteil» über Bitcoin gesehen werden, betonte Musk.

Teslas lukrativer Handel mit Verschmutzungsrechten, die andere Autobauer benötigen, um ihre Emissionsbilanz aufzubessern, spielte keine ganz so große Rolle mehr. Im Auftaktquartal hatte der E-Auto-Pionier damit noch 679 Millionen Dollar umgesetzt, im vergangenen Vierteljahr waren es nun lediglich 344 Millionen. Obwohl Tesla in diesem Jahr mehrfach die Preise erhöhte, ging die Gewinnspanne im Autogeschäft auf 27,9 Prozent zurück. Im Vorquartal hatte sie noch bei 32,9 Prozent gelegen, vor einem Jahr bei 28,4 Prozent.

Von Hannes Breustedt und Andrej Sokolow, dpa

Kanzler Scholz startet Aktion gegen Preissteigerungen

Von Basil Wegener, dpa

Berlin (dpa) – Zum Start der sogenannten Konzertierten Aktion gegen die Preissteigerungen sind Rufe nach zusätzlichen Entlastungen für die Bürgerinnen und Bürger lauter geworden.

Nach Angaben von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) soll es zum Auftakt der Aktion am heutigen Montag aber noch keine Ergebnisse geben. Scholz hatte den Dialog mit Gewerkschaften, Arbeitgebern, Bundesbank und Wissenschaftlern initiiert, um dem Preisdruck etwas entgegenzusetzen. Weiterlesen

Ein Monat 9-Euro-Ticket: Weniger Stau durch Sonderfahrkarten

Berlin (dpa) – Millionen Menschen haben im ersten Gültigkeitsmonat das 9-Euro-Ticket gekauft – und damit wohl auch den Berufsverkehr auf den Straßen entlastet. Dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zufolge wurden bundesweit rund 21 Millionen der Sonderfahrkarten verkauft.

«Zusammen mit den etwa zehn Millionen Abonnentinnen und Abonnenten, die das vergünstigte Ticket automatisch erhalten, ist damit die vorher von der Branche kalkulierte Zahl von 30 Millionen Tickets pro Monat nicht nur erreicht, sondern sogar leicht überschritten worden», teilte VDV-Präsident Ingo Wortmann mit. Die Zahlen beziehen sich auf den Juni. Weiterlesen

Lufthansa: Normalisierung des Flugbetriebs erst 2023

Berlin (dpa) – Die deutsche Lufthansa erwartet erst im nächsten Jahr eine Normalisierung des Flugbetriebs.

«Eine kurzfristige Verbesserung jetzt im Sommer werden wir realistisch leider kaum erreichen können», sagte Lufthansa-Vorstand Detlef Kayser der «Welt». Aktuell helfe nur, die Zahl der Flüge zu reduzieren. Das sei nicht nur ein deutsches Problem, sondern gelte für die ganze Welt. «Wir rechnen damit, dass sich die Lage 2023 insgesamt wieder normalisiert.» Weiterlesen

Ferienbeginn droht Airports an ihre Grenzen zu bringen

Von Erich Reimann, dpa

Düsseldorf (dpa) – Der Start in den Urlaub ist meist mit Stress verbunden. Doch in diesem Jahr dürfte es für Millionen Reisende besonders schlimm werden.

Wer mit dem Flugzeug in den Urlaub jetten will, muss wegen des Personalmangels an den Airports mit stundenlangen Wartezeiten beim Check-in und an den Sicherheitskontrollen rechnen. Auch die Gefahr, dass der gebuchte Flug abgesagt wird, ist größer als sonst. Einen ersten Vorgeschmack darauf, was bundesweit droht, dürfte am kommenden Wochenende der Ferienbeginn im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen geben. Weiterlesen

Pandemiebekämpfung: G20 einigen sich auf permanenten Fonds

Yogyakarta (dpa) – Die G20-Staaten haben sich auf die Einrichtung eines Fonds zur besseren Vorbereitung auf künftige Pandemien geeinigt.

Der Finanzvermittlungsfonds (FIF, Financial Intermediary Fund) unter Führung der Weltbank werde voraussichtlich gegen Ende des Monats nach einer Vorstandssitzung der Weltbank aktiv werden, sagte die indonesische Finanzministerin Sri Mulyani Indrawati am Dienstagabend (Ortszeit) am Ende eines Treffens der G20-Finanz- und Gesundheitsminister in Yogyakarta. Indonesien hat in diesem Jahr den G20-Vorsitz. Weiterlesen

Gastro-Branche hofft auf Neustart

Gastgewerbe Von Burkhard Fraune und Friederike Marx, dpa

Berlin (dpa) – Wieder einen trinken gehen, mal ins Lieblingsrestaurant, einen Ausflug machen – seit einigen Wochen ist wieder normal, was viele lange entbehrten. Das Gastgewerbe hofft auf jede Menge Gäste im Sommer.

Doch wer jetzt ausgeht spürt, dass nach zwei Jahren Corona manches anders ist: die gewohnte Bedienung ist nicht mehr da, in die Speisekarte wurden höhere Preise geklebt – und viele Gäste haben fürs Ausgehen weniger Geld übrig, wenn Sprit und Wocheneinkauf erst einmal bezahlt sind. Weiterlesen

Gesundheits- und Finanzminister beraten über Pandemie-Fonds

Yogyakarta (dpa) – Die G20-Staaten wollen sich besser für künftige Pandemien wappnen und mit einem permanenten Fonds schneller auf Massenerkrankungen reagieren.

Der geplante Finanzvermittlungsfonds (FIF, Financial Intermediary Fund) sollte am Dienstag im Mittelpunkt eines Treffens der Gesundheits- und Finanzminister des Zusammenschlusses der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer im indonesischen Yogyakarta stehen. Der Inselstaat Indonesien hat in diesem Jahr den G20-Vorsitz.

Fünf Länder und die Europäische Union hätten bereits 1,1 Milliarden Dollar (eine Milliarde Euro) für den Fonds zugesagt, sagte Nadia Tarmizi, Sprecherin des indonesischen Gesundheitsministeriums. «Unser Ziel ist es, dass alle G20-Staaten Beiträge zum Fonds zusagen, weil wir 15 Milliarden Dollar (14,2 Milliarden Euro) mobilisieren wollen», erklärte sie. Die Gespräche sollten am Abend (Ortszeit) beginnen.

WHO-Chef: Pandemie ist nicht vorbei

Die Beratungen hatten am Montag mit einem Treffen der G20-Gesundheitsminister begonnen, an dem auch der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, teilnahm. Er warnte eindringlich davor, im Kampf gegen das Virus nachzulassen. «Die Wahrnehmung, dass die Pandemie vorbei ist, ist fehl am Platz», betonte der Äthiopier. Seine Behörde sei nach wie vor sehr besorgt, dass «ein Mangel an Corona-Tests und Sequenzierung uns für die Entwicklung des Virus blind macht».

Vertreter westlicher Länder verurteilten zum Auftakt erneut die Invasion Russlands in die Ukraine. Moskaus Vorgehen habe die globale Gesundheitsarchitektur sowie die Ernährungssicherheit übermäßig belastet, sagte die stellvertretende Sekretärin im US-Ministerium für Gesundheit, Andrea Palm. Russland habe zudem in der Ukraine Gesundheitseinrichtungen zerstört und Gebäude angegriffen, in den unschuldige Zivilisten, darunter Kinder, Zuflucht gesucht hätten.

Russlands stellvertretender Gesundheitsminister Oleg Salagay warf den Teilnehmern vor, das Treffen zu «politisieren». Er betonte: «Wir bitten unsere Kollegen innerhalb unseres Mandats zu bleiben und über die Gesundheitsversorgung zu diskutieren.»

Ende Oktober werden sich die G20-Gesundheitsminister zu weiteren Gesprächen auf Bali treffen – kurz vor Beginn des G20-Gipfeltreffens der Staats- und Regierungschefs, das am 15. und 16. November auf der beliebten Urlaubsinsel stattfindet.

Weiterlesen

Industrieverband BDI senkt Konjunkturprognose drastisch

Berlin (dpa) – Der Bundesverband der Deutschen Industrie hat seine Konjunkturprognose für dieses Jahr drastisch nach unten geschraubt. Erwartet wird nur noch ein Wachstum der Wirtschaftsleistung in Deutschland um rund 1,5 Prozent, wie der BDI am Dienstag in Berlin mitteilte.

Zu Jahresbeginn war die Industrie vor dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine von einem Plus um etwa 3,5 Prozent für 2022 ausgegangen. «Der Industrie macht die doppelte Krise aus der russischen Invasion in die Ukraine und den Auswirkungen der Covid-Pandemie zu schaffen», erklärte BDI-Präsident Siegfried Russwurm.

Bei einem Tag der Industrie am Dienstag werden Kanzler Olaf Scholz und unter anderen Finanzminister Christian Lindner und Wirtschaftsminister Robert Habeck erwartet. Habeck hatte umfangreiche Maßnahmen angekündigt, um angesichts der Drosselung russischer Lieferungen den Gasverbrauch zu verringern.

Angst vor möglicher Rezession wächst

Russwurm erwartet eine Erholung im Sinne einer Rückkehr zum Vorkrisenniveau vor der Corona-Pandemie frühestens zum Jahresende. Voraussetzung sei, dass russisches Gas weiterhin Westeuropa erreiche. «Eine Unterbrechung hätte katastrophale Auswirkungen auf die produzierende Industrie und würde unsere Wirtschaft unweigerlich in die Rezession schicken», so Russwurm.

Zwar sei der Auftragsbestand bei den Unternehmen auf Rekordhoch. Aufgrund von Lieferengpässen sei die Produktion aber zum Teil erheblich beeinträchtigt. Unsichere Konjunkturaussichten und gestiegene Unsicherheiten durch den Krieg bremsten außerdem die Investitionstätigkeit der Firmen.

Der Krieg habe die «Achillesferse» des Industrielandes Deutschland aufgedeckt: die Versorgungssicherheit für Energie, Rohstoffe und Basistechnologien. Mit Blick auf die hohe Inflation getrieben durch stark gestiegene Energiepreise sowie Rohstoffe sagte Russwurm: «Die Kostenbelastungen schnüren den Unternehmen immer mehr die Luft ab.» Er forderte die Bundesregierung dazu auf, die Stromsteuer und die Netzentgelte deutlich zu senken.

 

 

 

Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen