Kauf-nix-Tag soll zum Umdenken anregen

Konsum
Von Vanessa Köneke, dpa

Würzburg (dpa) – Heckenschere, Raclette, elektrische Eisenbahn – das sind nur ein paar der Dinge, die es im kürzlich eröffneten «Zukunftshaus»< in Würzburg zu leihen gibt. Was sie eint: Alles sind Gegenstände, die man meist nicht täglich benutzt, sondern nur gelegentlich. Statt sie teuer zu kaufen und platzraubend zu Hause zu lagern, kann man sie hier mieten.

Leihen statt Kaufen ist ein Motto, dem immer mehr Menschen folgen. «Leihen und Reparieren ist immer da gewesen, aber es gibt jetzt neue technologische Möglichkeiten», sagt der Konsumsoziologe Kai-Uwe Hellmann von der Technischen Universität Berlin. Alternativen zum Kauf werden verstärkt nachgefragt, wenn auch noch von einer Minderheit. In einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Yougov gab bereits 2018 jede zweite befragte Person an, Dinge zu reparieren. Kleidung zu mieten, konnte sich jede fünfte Person vorstellen. 39 Prozent sagten, allgemein weniger zu kaufen, der Nachhaltigkeit zuliebe. Weiterlesen

Villeroy und Boch bestätigt Jahresprognose

Mettlach (dpa/lrs) – Trotz leicht gebremsten Geschäften im dritten Quartal hat der Keramikhersteller Villeroy und Boch seine Prognose zu Umsatz und Ergebnis für das laufende Jahr bestätigt. Zwar habe mit der hohen Inflation eine Konsumzurückhaltung eingesetzt, die auch bei Villeroy und Boch die «starke Geschäftsdynamik» des ersten Halbjahres abgeschwächt habe, teilte der Konzern am Freitag in Mettlach mit. Die Umsatzentwicklung sei aber weiterhin positiv gewesen und der Auftragsbestand liege über dem des Vorjahres. Weiterlesen

Aldi Nord schließt Märkte abends früher

Handel
Von Erich Reimann und Alexander Sturm, dpa

Essen (dpa) – Energiesparen ist in diesem Winter auch im deutschen Einzelhandel ein großes Thema. Der Discounter Aldi Nord übernimmt nun eine Vorreiterrolle. Als erster großer Lebensmittelhändler kündigte er an, in diesem Winter die Öffnungszeiten in rund 70 Prozent der gut 2200 deutschen Filialen zu verkürzen. «Mit den kürzeren Öffnungszeiten in der großen Mehrheit unserer Märkte wollen auch wir einen aktiven Beitrag zum Energiesparen leisten», teilte der Discounter mit. Statt um 21.00 oder 22.00 Uhr soll die Mehrheit der Filialen von November an einheitlich bereits um 20.00 Uhr schließen.

Länger geöffnet bleiben sollen die Filialen dort, wo dies vertraglich festgeschrieben ist – etwa in Einkaufszentren. Auch Filialen, wo die Kundenfrequenz zwischen 20.00 und 21.00 Uhr besonders hoch ist, will der Discounter von der Neuregelung ausnehmen. Auf die Anzahl der Beschäftigten werde der Schritt keine Auswirkungen haben, versicherte das Unternehmen. Die Regel gelte zunächst für die Winterzeit 2022/23. Weiterlesen

Raub in Hamburger Nobelgeschäft

Hamburg (dpa) – Dreister Einbruch bei einer Edelboutique in Hamburg: Mit einem gestohlenen Auto sind bislang unbekannte Täter am Dienstagfrüh in das Schaufenster eines Nobelgeschäftes in der Innenstadt gefahren.

Nach dem Crash stahlen sie mehrere hochwertige Taschen und flüchteten zu Fuß, wie die Polizei in Hamburg mitteilte. Obwohl die Beamten mit 16 Streifenwagen nach den Dieben suchten, blieb die Fahndung zunächst erfolglos. Weiterlesen

Toilettenpapierhersteller Hakle wird zum Sanierungsfall

Düsseldorf/Mainz (dpa/lrs) – Der Düsseldorfer Hygienepapierhersteller Hakle GmbH ist durch die stark gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten zum Sanierungsfall geworden. Das Unternehmen habe ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt, sagte eine Sprecherin des Düsseldorfer Amtsgerichts am Montag. Die «massiv gestiegenen Kosten für Material- und Energiebeschaffung sowie der Transporte» hätten bislang nicht in hinreichendem Umfang an die Kunden im Lebensmitteleinzelhandel und den Drogeriesektor weitergegeben werden können, klagte das Unternehmen. Zuvor hatte die «Lebensmittel Zeitung» darüber berichtet. Weiterlesen

Insolvenzverfahren bei Kondomhersteller CPR eröffnet

Sarstedt/Hildesheim (dpa) – Bei einem der größten Kondomhersteller, der CPR GmbH, läuft jetzt das Insolvenzverfahren. Die Firma aus dem niedersächsischen Sarstedt war in Schwierigkeiten geraten und hatte im Frühjahr einen entsprechenden Antrag gestellt.

Inzwischen sei das Verfahren eröffnet worden, hieß es am Dienstag aus der Justiz im benachbarten Hildesheim. Laut früheren Berichten kam das Unternehmen wegen Devisen- und Abrechnungsproblemen im Russland-Geschäft unter Druck, nachdem der Krieg gegen die Ukraine begonnen und Sanktionen gegriffen hatten. CPR exportiert in verschiedene Länder. Weiterlesen

Henkel gibt Russland-Geschäft auf

Düsseldorf (dpa) – Der Konsumgüterkonzern Henkel gibt sein Russland-Geschäft nun doch auf. Das Unternehmen hinter Marken wie Persil, Schwarzkopf und Fa kündigte an, es habe angesichts der aktuellen Entwicklung des Ukraine-Krieges beschlossen, seine Aktivitäten in dem Land einzustellen.

«Der Umsetzungsprozess wird nun vorbereitet.» Henkel werde mit seinen Teams in Russland an den Details arbeiten, um einen geordneten Ablauf zu gewährleisten, hieß es. Währenddessen würden die 2500 Beschäftigten von Henkel in Russland weiterbeschäftigt und -bezahlt. Die mit der Entscheidung verbundenen finanziellen Auswirkungen des geplanten Ausstiegs für Henkel könnten zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht näher quantifiziert werden. Weiterlesen

Was bewirken die neuen Sanktionen gegen Russland?

Berlin (dpa) – Die geplanten neuen westlichen Sanktionen gegen Russland werden aus Sicht des Ifo-Instituts weitere negative Auswirkungen für Russland haben.

Die EU-Staaten hatten sich am Freitag mit den USA und anderen Verbündeten wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf weitere Strafmaßnahmen verständigt. Dazu gehören neben einem EU-Exportverbot von Luxusgütern und einem Importstopp für Stahl auch neue Handelsbarrieren. Weiterlesen

Kaum noch Cola in Russland: Auch Pepsi stellt Geschäft ein

Atlanta (dpa) – Der US-Getränke- und Lebensmittelkonzern Pepsico schränkt sein Geschäft in Russland wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine stark ein.

Das Unternehmen teilt mit, den Verkauf und die Herstellung von Softdrinks wie Pepsi, 7Up und Mirinda vorübergehend auszusetzen. Zudem werde Pepsico Investitionen sowie sämtliche Werbe- und Marketingaktivitäten in Russland stoppen. Weiterlesen

Mehrere US-Konzerne ziehen in Russland die Reißleine

New York (dpa) – Seit dem Einmarsch in der Ukraine haben viele Firmen ihre Geschäfte in Russland gestoppt – sei es aus Protest oder wegen der Sanktionen. Die Kritik an Unternehmen, die dies nicht taten, nahm zuletzt stark zu.

Im Internet gab es Boykottaufrufe, auch Investoren schalteten sich ein. Dann ging es plötzlich ganz schnell: Am Dienstag teilten die US-Konzerne McDonald’s, Starbucks und Coca-Cola mit, den Betrieb in Russland vorerst einzustellen. Auch Pepsico will sein Geschäft stark einschränken.

Gleich vier große westliche Marken, die auch Russland teils über Jahrzehnte prägten, melden sich damit auf einen Schlag ab. McDonald’s eröffnete seine erste Filiale in Moskau noch bevor der Eiserne Vorhang endgültig fiel und die Sowjetunion kollabierte. Pepsi verkauft seine Produkte sogar schon seit mehr als 60 Jahren in Russland und verbucht dort rund vier Prozent seiner konzernweiten Erlöse. Beim Rivalen Coca-Cola sind es deutlich geringere ein bis zwei Prozent, doch auch er hat eine lange Tradition in Russland. Weiterlesen

Dosen immer wertvoller: Hohe Nachfrage treibt die Preise

Verpackungen
Von Helge Toben, dpa

Hilden/Bonn (dpa) – Computerchips, Fahrradteile, Möbelholz: Engpässe allerorten und die Preise steigen. Betroffen von den weltweiten Turbulenzen in den Lieferketten ist auch die Verpackungsindustrie, zum Beispiel bei Konservendosen.

Der Branchenverband Metallverpackungen ist alarmiert. «Die Hersteller von Verpackungen und Verschlüssen aus Metall haben im laufenden Jahr eine erhebliche Verknappung von Vormaterial erfahren», sagt eine Sprecherin. Insbesondere bei Weißblech und Aluminium sei die Versorgungslage nach wie vor sehr angespannt. «Mehrmengen zu bekommen, ist sehr schwierig» Bei sogenanntem Kaltband-Stahl, das etwa für Stahlfässer verwendet wird, habe sich die Situation zwar leicht verbessert. Ein Ende der Knappheit sei jedoch auch dort nicht in Sicht. Für alle Vormaterialien gelte, dass die Lieferfristen deutlich länger seien. Nach Verbandsangaben kommen pro Jahr gut zwei Milliarden Lebensmitteldosen aus Weißblech in den deutschen Einzelhandel. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen