Habeck warnt im Streit um «Klima-RAF» vor Vergleichen

Stuttgart (dpa) – Im Streit um den Vergleich der Proteste der Klimagruppe «Letzte Generation» mit einer «Klima-RAF» hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck an die Verantwortung von Kommentatoren appelliert.

Die Terrorgruppe Rote Armee Fraktion (RAF) habe bewusst Menschen ermordet und den Mord zum politischen Mittel gemacht, sagte Habeck am Dienstag. «Deswegen sind unbotsame Vergleiche nicht das gleiche und sollten auch nicht vermischt werden an der Stelle», sagte der Grünen-Politiker bei einem Besuch in Stuttgart. Es gebe eine Verantwortung, Dinge differenziert zu betrachten. Weiterlesen

Jeder vierte Arbeitsplatz von Klimawandel betroffen

München (dpa) – Mehr als 800 Millionen Arbeitsplätze weltweit sind der Unternehmensberatung Deloitte zufolge vom Klimawandel und der Energiewende betroffen – ein Viertel der heutigen Erwerbsbevölkerung.

«Das Arbeitsplatzrisiko ist im asiatisch-pazifischen Raum und in Afrika am größten, genauso wie das Potenzial für zusätzliche Arbeitsplätze», heißt es in der Deloitte-Studie, die bei der UN-Klimakonferenz in Scharm el Scheich vorgestellt werden sollte. Weiterlesen

Scholz warnt vor «Renaissance der fossilen Energien»

Scharm el Scheich (dpa) – In seiner Rede bei der Weltklimakonferenz in Ägypten hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor einer «Renaissance der fossilen Energien» wie Öl, Gas und Kohle gewarnt. «Für Deutschland sage ich: Es wird sie auch nicht geben.»

Der Kanzler bekräftigte das Ziel, dass Deutschland bis 2045 klimaneutral werden soll. Das bedeutet, dass der Ausstoß von klimaschädlichen Gasen und vollständig durch deren Aufnahme etwa in Böden, Wäldern oder Ozeanen ausgeglichen wird.

«Nicht weniger, sondern mehr Tempo, mehr Ehrgeiz, mehr Zusammenarbeit beim Umstieg auf erneuerbare Energien lautet das Gebot unserer Zeit», betonte Scholz. «Unseren entschlossenen Bekenntnissen zum Klimaschutz müssen ebenso entschlossene Taten folgen.» Weiterlesen

Klimaschutzaktivisten blockieren wieder Straßen in Berlin

Berlin (dpa) – Trotz vieler Debatten und heftiger Kritik haben Klimaschutz-Demonstranten ihre Straßenblockaden in Berlin fortgesetzt. Sie setzten sich am Morgen auf vier Kreuzungen in verschiedenen Stadtteilen, wie eine Polizeisprecherin sagte. Einige von ihnen klebten sich auch fest. Es kam zu längeren Staus. Im Stadtteil Friedrichshain gab es laut Polizei körperliche Auseinandersetzungen von Autofahrern mit Blockierern.

Die Protestgruppe «Letzte Generation» teilte mit, einige ihrer Leute hätten schwarz-weiß-gestreifte Gefangenenkleidung getragen, um dagegen zu protestieren, dass Demonstranten in München wegen wiederholter Blockaden eingesperrt würden. Sie forderten von der Bundesregierung mehr Maßnahmen gegen den Klimawandel. Weiterlesen

Oxfam: Hungersnöte in Klima-Krisenherden mehr als verdoppelt

Berlin (dpa) – Die Erde hat sich schon um etwa ein Grad aufgeheizt im Vergleich zur vorindustriellen Zeit – und deshalb kämpfen laut einer Oxfam-Studie in zehn stark betroffenen Klima-Krisenherden mehr als doppelt so viele Menschen mit akutem Hunger wie noch vor wenigen Jahren.

Aktuell leiden in diesen Ländern 48 Millionen Menschen unter akutem Hunger – ein Anstieg um 21 Millionen seit 2016. Und 18 Millionen von ihnen seien sogar gefährdet, an Hunger zu sterben, heißt es in der veröffentlichten Oxfam-Studie «Hunger in a heating world». Zugleich wies die Hilfsorganisation darauf hin, dass der Profit, den die fossilen Energiekonzerne innerhalb von 18 Tagen machen, den gesamten von der UN für 2022 veranschlagten weltweiten Bedarf an humanitärer Hilfe decken würde. Weiterlesen

Wetterdienst geht von trockeneren Sommern aus

Offenbach (dpa) – Der Deutsche Wetterdienst (DWD) geht in einer Klimastudie zur Trockenheit in Europa davon aus, dass trockene Sommer, aber auch Niederschlagsmangel im Winter künftig das Wetterbild in Teilen des Kontinents prägen können.

Langfristig nehmen je nach Ausmaß der zukünftigen globalen Erwärmung die Niederschläge im Mittelmeerraum ab, hieß es in der Studie. Im Sommer bestehe für die Zukunft die Gefahr verstärkter Trockenheit auch in Mittel- und vor allem Westeuropa. Weiterlesen

«Kurs jetzt ändern»: Erste UN-Umweltkonferenz in Schweden

Stockholm (dpa) – In der Heimatstadt der führenden Klimaaktivistin Greta Thunberg hat der zweitägige Umweltgipfel Stockholm+50 begonnen.

Schwedens König Carl XVI. Gustaf begrüßte Delegationen aus aller Welt in der Stockholmer Messe, in der es 50 Jahre nach der ersten UN-Umweltkonferenz vor allem um die Frage gehen soll, wie das Tempo beim Kampf gegen globale Probleme wie die Erderwärmung, das Artensterben, Umweltverschmutzung und die Vermüllung des Planeten erhöht werden kann.

Stockholm war 1972 auch der Schauplatz der allerersten UN-Konferenz gewesen, die sich mit Fragen der Umwelt des Menschen beschäftigt hatte. Das Treffen gilt somit als Geburtsstunde der internationalen Umweltpolitik, damals wurde unter anderem das UN-Umweltprogramm Unep ins Leben gerufen. Viele Länder schufen danach Umweltministerien. Es gab seither auch zahlreiche globale Umweltschutzabkommen. Weiterlesen

Lemke: Keine Abstriche beim Klimaschutz wegen Ukraine-Krieg

Berlin (dpa) – Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat vor der Konferenz mit ihren Länderkollegen vor Abstrichen beim Klimaschutz wegen der Folgen des Ukraine-Kriegs gewarnt.

«Trotz des Kriegs in der Ukraine dürfen wir die Klimakrise und die Krise des Artenaussterbens nicht aus den Augen verlieren», sagte die Grünen-Politikerin der «Augsburger Allgemeinen». «Die derzeit immer länger werdende Trockenperiode in Deutschland macht mehr als deutlich, dass wir uns um alle aktuellen Krisen intensiv kümmern müssen», betonte sie vor der in Wilhelmshaven beginnenden Umweltministerkonferenz. Weiterlesen

Von der Leyen: COP-Ergebnis bleibt «unter den Erwartungen»

Stockholm (dpa) – Die Ergebnisse der Weltklimakonferenz sind nach Ansicht von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen «unter den Erwartungen geblieben».

Sie seien «gerade mal ein Zwischenschritt, um die Weltgemeinschaft auf dem Weg zum 1,5-Grad-Ziel an Bord zu halten», sagte die deutsche Politikerin am Montag beim Wirtschaftsgipfel der «Süddeutschen Zeitung». Sie sprach von «Licht und Schatten». Weiterlesen

Endspurt bei der Weltklimakonferenz

COP26
Von Torsten Holtz und Larissa Schwedes, dpa

Glasgow (dpa) – Mehr Tempo beim Kohleausstieg, verschärfte Klimaschutzpläne bis Ende 2022 und kein Steuergeld mehr für Gas, Öl oder Kohle: Sieben Seiten Text mit so mancher knackigen Forderung sollen den notorischen Bremsern im Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe endlich Beine machen.

Es ist der erste ausformulierte Entwurf für die Abschlusserklärung der Weltklimakonferenz in Glasgow, die nun nach knapp zwei Wochen auf die Zielgerade einbiegt. Veröffentlicht hat der britische Vorsitz das mit Spannung erwartete Dokument mit dem sperrigen Titel «1/CMA.3» um 5.51 Uhr, noch bevor über Schottland die Sonne aufging. Weiterlesen

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