IEA: Mehr Tempo bei Energiewende, CO2-Ausstoß auf Rekordhöhe

Paris (dpa) – Die Internationale Energieagentur (IEA) fordert mehr Tempo bei der Energiewende, da der globale Kohlendioxid-Ausstoß bei der Energieerzeugung auf einem Rekordniveau verharrt. Die weltweiten energiebedingten CO2-Emissionen seien 2022 um 0,9 Prozent oder 321 Millionen Tonnen gestiegen und hätten einen Höchststand von über 36,8 Milliarden Tonnen erreicht, teilte die IEA am Donnerstag in Paris mit. Um Klima- und Energieziele zu erreichen, seien verstärkte Maßnahmen zur Umstellung auf saubere Energien nötig. 2021 hatte die Zunahme der CO2-Emissionen weltweit noch bei sechs Prozent gelegen.

«Die Auswirkungen der Energiekrise haben nicht zu dem anfänglich befürchteten starken Anstieg der globalen Emissionen geführt – und das dank des herausragenden Wachstums von erneuerbaren Energien, Elektrofahrzeugen, Wärmepumpen und energieeffizienten Technologien», sagte IEA-Direktor Fatih Birol. Ohne saubere Energie wäre die Zunahme der CO2-Emissionen fast dreimal so hoch gewesen. «Wir sehen jedoch immer noch einen Anstieg der Emissionen aus fossilen Brennstoffen, was die Bemühungen um die Erreichung der weltweiten Klimaziele behindert.» Weiterlesen

Frankreich trifft Sofortmaßnahmen wegen Wassermangels

Paris (dpa) – Frankreich trifft angesichts anhaltender Trockenheit Sofortmaßnahmen, um sich für einen erneuten Dürre-Sommer zu rüsten. «Die Abwesenheit von Regen seit inzwischen über 30 Tagen in Frankreich ist eine große Bedrohung für unsere Wasserreserven in diesem Sommer», sagte Regierungssprecher Olivier Véran am Mittwoch nach der Kabinettssitzung in Paris.

«Da jede Sekunde zählt, hat die Regierung die Präfekten aufgerufen, ab sofort außerordentliche Maßnahmen zu ergreifen zur abgestuften und vorübergehenden Einschränkung oder zum Verbot der nicht vorrangigen Wassernutzung für Privathaushalte und Firmen.» Weiterlesen

Neubauer wirft Regierung Klimaschutz-Blockade vor

Berlin (dpa) – Vor dem nächsten globalen Klimaschutz-Aktionstag an diesem Freitag wirft die Aktivistin von Fridays for Future, Luisa Neubauer, der Regierungskoalition eine Blockade im Kampf gegen die Erderwärmung vor. SPD, Grüne und FDP drohten den entscheidenden Punkt des politischen Einlenkens, und zwar weg von den Krisen, zu verpassen, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Es zeigten sich «besorgniserregende Parallelen» zur großen Koalition aus Union und SPD. Dabei steche der Verkehrssektor heraus. «Verkehrsminister Volker Wissing boykottiert wissenschaftliche Erkenntnisse und setzt damit die Einhaltung der Klimaziele insgesamt aufs Spiel», sagte sie.

Treibhausgase im Verkehr weit über Zielwert

Der FDP-Politiker steht unter anderem in der Kritik, weil er offensiv für einen zügigen Aus- und Neubau von Autobahnen wirbt. Fridays for Future und andere Umweltverbände fordern dagegen, alle Fernstraßenprojekte in Deutschland zu stoppen. Weiterlesen

Thyssenkrupp will «grünen» Stahl herstellen

Duisburg (dpa) – Thyssenkrupp gibt am Mittwoch (09.30 Uhr) weitere Einzelheiten zu seinem milliardenschweren Großprojekt zur Herstellung von CO2-armem Stahl in Duisburg bekannt. Deutschlands größter Stahlproduzent will dort in den kommenden Jahren eine sogenannte Direktreduktionsanlage (DR-Anlage) errichten, die auch mit Wasserstoff betrieben werden kann. Die Anlage soll ab 2026 einen Hochofen ersetzen. An einem Pressetermin wollen auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und die Thyssenkrupp-Vorstandsvorsitzende Martina Merz teilnehmen.

Die in Duisburg geplante Anlage zur kohlendioxidarmen Herstellung von Stahl soll vom Anlagenbauer SMS Group errichtet werden. SMS soll die DR-Anlage sowie zwei Einschmelzer bauen. Nach früheren Angaben wird das gesamte Projekt mehr als zwei Milliarden Euro kosten. Nach Angaben von Thyssenkrupp handelt es sich um die größte DR-Anlage in Deutschland. Weiterlesen

Warum es noch kaum gebrauchte Elektroautos gibt

Von Christof Rührmair, dpa

München (dpa) – Wem ein neues Elektroauto zu teuer ist, der tut sich schwer, stattdessen gebraucht zu kaufen. Das Angebot an gebrauchten Stromern hat sich binnen Jahresfrist zwar verdoppelt, doch noch immer sind sie relativ selten, wie Zahlen der Fahrzeugbörse Mobile.de, des Kraftfahrt-Bundesamtes und des Marktbeobachters DAT zeigen. Dabei sind sie – im Verhältnis zum Neupreis – sogar eher günstig. Einen größeren Schub könnte es in ein bis zwei Jahren geben.

Das kleine Angebot

Auf der Fahrzeugbörse Mobile.de waren im Januar durchschnittlich 25.500 gebrauchte reine Elektroautos inseriert, wie eine Auswertung des Unternehmens für die Deutsche Presse-Agentur zeigt, bei der Fahrzeuge mit mehr als 20 Jahren oder 200.000 Kilometern nicht berücksichtigt wurden. Das war ein Anstieg um 106 Prozent gegenüber dem Januar 2022.

Dennoch sind die Stromer Exoten auf der Plattform: Auch nach der Verdopplung machten sie nur 2,4 Prozent des Angebots aus. Und bei den vom KBA gezählten tatsächlichen Besitzumschreibungen war es im Januar gar nur 1 Prozent. Bei Neuwagen war der Stromeranteil zuletzt zehn mal so hoch.

Auch beim Blick auf die angebotenen gebrauchten Stromer zeigt sich die Abweichung vom Neuwagenmarkt. Am häufigsten ist auf Mobile.de der Renault Zoe vor dem Tesla Model 3 und dem BMW i3, der inzwischen gar nicht mehr hergestellt wird. Im Jahr 2022 waren die am häufigsten neu zugelassenen reinen Stromer laut KBA Tesla Model Y, Model 3 und Fiat 500.

Die Ursachen

«Bei älteren Gebrauchtwagen gibt es im Moment noch kein relevantes Angebot. Das liegt vor allem daran, dass es vor drei Jahren noch kein breites Angebot an neuen Elektroautos gab und dementsprechend auch die Neuzulassungen niedriger waren», erklärt Thomas Peckruhn, der Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Drei Jahre ist bei Gebrauchtwagen eine typische Frist, weil viele Leasingverträge so lange laufen und die Autos dann in diesem Alter auf den Markt kommen.

Doch der Markt für gebrauchte Stromer ist sehr viel jünger. Im Angebot bei Mobile.de lag ihr Durchschnittsalter im Januar bei 25 Monaten. Benziner waren mit 77 Monaten sehr viel älter, ebenso Diesel mit 66 Monaten – hier gibt es eben auch viele alte Gebrauchte.

Die Zukunft

Wer mehr Auswahl will, muss sich dementsprechend noch gedulden. «Ein größeres Angebot an gebrauchten Elektroautos wird es wahrscheinlich ab 2024 oder 2025 geben», sagt Peckruhn. Dann kommen die Leasingrückläufer aus den vergangenen Jahren mit höheren Stromeranteilen auf den Markt.

Die DAT weist allerdings auf einen weiteren bremsenden Effekt hin: Knapp die Hälfte der in den vergangenen Jahren verkauften Stromer ging an Privatpersonen. Und die halten ihre Fahrzeuge in der Regel deutlich länger: fünf bis zehn Jahre.

Die Preise

In der Anschaffung sind neue Stromer nicht billig. Doch zumindest die sogenannten Restwerte waren zuletzt niedriger als bei Autos mit Verbrennungsmotor. Für einen typischen drei Jahre alten Stromer ermittelte die DAT im Januar einen Restwert von 61,5 Prozent des Listenneupreises. Bei Diesel waren es 66,8 und bei Benzinern 69,6 Prozent. Ein Teil des Unterschiedes geht dabei allerdings auf die staatliche Förderung für neue E-Autos zurück.

Die Nachfrage nach gebrauchten Stromern

Bei der DAT bezeichnet man diese als «verhalten». Denn für die allermeisten Autokäufer kommt ein Elektroauto entweder gar nicht oder nur als Neuwagen infrage, wie aus der Umfrage für den alljährlichen DAT-Report hervorgeht. Selbst unter den befragten Gebrauchtwagenkäufern sagten nur 14 Prozent, dass ein gebrauchter Stromer für sie infrage käme. Doppelt so viele unter ihnen sagten «Nein, nur ein E-Neuwagen».

Dennoch gehen die auf Mobile.de angebotenen Elektroautos verhältnismäßig schnell weg. Im Januar zählte man dort im Schnitt 38 Standtage. Bei Benzinern, Dieseln und Hybriden waren es jeweils mehr als 50.

Auf die Batterie kommt es an

Zu den Dingen, die die Käufer beim Erwerb eines gebrauchten Stromers beschäftigt, gehört auch der Zustand der Batterie. Er wird in der Umfrage der DAT mehrheitlich als mindestens so wichtig wie die Laufleistung eingestuft. Auch Peckruhn sieht ihn als bedeutend für den Preis eines Elektroautos an. Er betont allerdings, dass sich der Zustand zuverlässig prüfen lasse. Und außerdem gebe es von den Herstellern lange Garantien.

FDP will Habecks Heizungspläne stoppen

Berlin (dpa) – Die FDP will ein mögliches Verbot neuer Gas- und Ölheizungen ab 2024 verhindern. «Der FDP-Fraktion liegt kein Entwurf zum Verbot von Öl- und Gasheizungen vor. Dazu wird es auch nicht kommen», sagte der FDP-Fraktionschef im Bundestag, Christian Dürr, dem «Tagesspiegel». Er befürchte, dass durch das Verbot die Bau- und Mietkosten weiter steigen. «Pauschale Verbote halte ich für falsch – stattdessen sollten wir technologieoffen bleiben und dafür sorgen, dass auch klassische Heizungen in Zukunft klimaneutral betrieben werden können», sagte Dürr.

Ähnlich äußerte sich der bau- und wohnungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Daniel Föst. Der «Augsburger Allgemeinen» (Mittwoch) sagte er, «ein generelles Verbot von Gasheizungen wird viele Menschen hart treffen und finanziell überfordern». Zudem sei es unnötig, denn die Gasinfrastruktur könne künftig auch klimaneutral genutzt werden – etwa über Hybridheizungen und den Einsatz von Wasserstoff. «Diese Innovationen auszubremsen, wäre der falsche Weg.» Weiterlesen

Thunberg demonstriert in Oslo gegen Windpark

Oslo (dpa) – Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat in Oslo gegen einen norwegischen Windpark demonstriert, der einem Urteil zufolge die Rechte indigener Völker verletzt. Thunberg und Dutzende andere Aktivistinnen und Aktivisten blockierten am Dienstag den Eingang des norwegischen Finanzministeriums und ketteten sich teilweise fest, wie die Nachrichtenagentur NTB meldete. Mehrheitseigner des Windparks sind die Münchner Stadtwerke, die 70 Prozent daran halten, wie ein Sprecher bestätigte.

Polizisten gingen gegen die Sitzblockade vor und trugen nach eigenen Angaben Demonstranten fort. Am Montag hatten die Aktivisten bereits das Energieministerium blockiert. Weiterlesen

Ampel einigt sich auf schnelleren Erneuerbaren-Ausbau

Berlin (dpa) – Die Fraktionen von SPD, Grünen und FDP im Bundestag haben sich auf Details zum schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien geeinigt. «Insbesondere für die Windenergie und für den Ausbau der Stromnetze konnten wir uns auf wichtige Maßnahmen zur Beschleunigung verständigen», sagte Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Es geht um die Umsetzung neuer EU-Regeln, deren Umsetzung das Bundeskabinett bereits Ende Januar beschlossen hatte.

«Die Umsetzung der EU-Notfallverordnung wird die Modernisierung der deutschen Energieinfrastruktur in beispielloser Art und Weise beschleunigen», sagte FDP-Fraktionsvize Lukas Köhler der dpa. SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch erklärte: «Um uns so schnell wie möglich unabhängig zu machen von fossilen Energieimporten, vereinfachen wir die Genehmigungs- und Planungsverfahren.» Weiterlesen

Ministerien arbeiten an Entwurf zum Verbot neuer Ölheizungen

Berlin (dpa) – Das Wirtschafts- sowie das Bauministerium arbeiten an einem Gesetzentwurf zum Verbot des Einbaus neuer Gas- und Ölheizungen von 2024 an. Es gebe aber aktuell noch keine finalen Entwürfe, sagte eine Sprecherin am Dienstag in Berlin zu einem Bericht der «Bild»-Zeitung. Das Wirtschafts- und Klimaschutzministerium sowie das Bauministerium erarbeiteten gerade gemeinsam eine Novelle.

Die Koalition hat vor fast einem Jahr vereinbart, dass ab dem 1. Januar 2024 möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden soll. Diese Vorgabe soll im Gebäudeenergiegesetz verankert werden. Im Koalitionsvertrag war das zuvor zum 1. Januar 2025 vorgesehen. Hintergrund sind stärkere Bemühungen auch im Gebäudesektor für mehr Klimaschutz. Weiterlesen

Kohlekraftwerke in China: Ausbau «dramatisch beschleunigt»

Peking (dpa) – Ungeachtet globaler Bemühungen zum Klimaschutz baut China einer Studie zufolge wieder verstärkt neue Kohlekraftwerke. Genehmigung, Baubeginn und Ankündigung neuer Kohleprojekte hätten sich im vergangenen Jahr «dramatisch beschleunigt» und den höchsten Stand seit 2015 erreicht, hieß es in einer Studie der Forschungsgruppen Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA) und Global Energy Monitor (GEM).

Die Kapazität der Kraftwerke, deren Bau begonnen wurde, sei sechs Mal größer gewesen als jene der Kraftwerksprojekte im Rest der Welt zusammen. Weiterlesen

FDP-Politiker nennt Angebot Letzter Generation «Erpressung»

Berlin (dpa) – Das Angebot der Klimaaktivisten von der Letzten Generation, ihre umstrittenen Proteste bei der Erfüllung von Forderungen einzustellen, ist auf scharfe Kritik gestoßen. «Erpressung ist keine Ausdrucksform legitimen Protests», sagte der innenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Manuel Höferlin, der «Welt». Deshalb halte er es «für naiv und gefährlich, wenn einzelne Kommunen dieser Erpressung jetzt nachgeben. Denn die nächste Eskalation folgt bestimmt».

Die Gruppe Letzte Generation bietet einen Stopp ihrer Proteste im ganzen Land oder in einzelnen Kommunen an, wenn die jeweilige Regierung auf ihre Forderungen eingeht. Weiterlesen

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