Trotz Krisen gutes Klima für Betriebsgründungen

Mainz (dpa/lrs) – Trotz Krisen haben im vergangen Jahr mehr Menschen in Rheinland-Pfalz den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Die Zahl der Gewerbeanmeldungen ist von rund 31.300 im Jahr 2020 auf knapp 33.600 im Jahr 2021 gestiegen, wie die Industrie- und Handelskammern (IHK) und die Handwerkskammern am Mittwoch zur Feier des 20-jährigen Jubiläums der Starterzentren Rheinland-Pfalz mitteilten. Die Zahlen seien «im Steigflug», sagte Günter Jertz, Hauptgeschäftsführer der IHK Rheinhessen. Parallel dazu ist laut IHK die Zahl der abgemeldeten Unternehmen seit 2013 kontinuierlich gesunken, seit 2018 hat sich dieser Rückgang sogar noch verstärkt Weiterlesen

Nur wenige Menschen ziehen Handwerksberuf in Betracht

Frankfurt/Main (dpa) – In Deutschland ziehen im internationalen Vergleich nur relativ wenige Menschen einen Handwerksberuf in Betracht. Die Branche wird hierzulande vor allem hinsichtlich Gehaltschancen schlechter betrachtet als in anderen Ländern, heißt es in einer repräsentativen Studie des US-Mischkonzerns 3M. Nur 10 Prozent der Befragten sind in Deutschland in einem Handwerksberuf tätig und 18 weitere Prozent haben jemals über eine Laufbahn in der Branche nachgedacht, zeigt das Papier. Das ist demnach der niedrigste Wert aller 17 untersuchten Länder.

Fast drei Viertel der Befragten (72 Prozent) gaben an, sie seien nicht im Handwerk tätig und hätten auch nicht darüber nachgedacht, dort eine Laufbahn anzustreben. In Frankreich etwa waren es 56 Prozent. Weiterlesen

Kostenanstieg bringt Handwerksbranche in schwierige Lage

Berlin (dpa) – Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer sieht die Unternehmen der Branche in einer schwierigen Situation. «Die Unternehmen und Betriebe im Handwerk sind stark verunsichert durch die Lage insgesamt, speziell durch die Materialknappheit und exorbitante Preissteigerungen, durch dramatische Energiepreiserhöhungen und die Inflation», sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Wollseifer forderte die Bundesregierung zu Entlastungen auf.

Schon vor zwei Monaten habe knapp die Hälfte der Handwerksbetriebe von mindestens einer Verdopplung der Energiekosten berichtet, sagte er. «Jetzt werden es wahrscheinlich noch wesentlich mehr sein. In einer solchen Lage verlässlich Kostenkalkulationen zu machen, das ist schwierig. Wir können diese Kosten nicht in der gleichen Höhe, wie sie bei uns anfallen, an die Kundinnen und Kunden – gerade der öffentlichen Hand – weitergeben. Das alles führt dazu, dass viele Aufträge nur noch als Minusgeschäft zu erfüllen sind, was auf Dauer kein Betrieb aushalten kann.» Weiterlesen

Handwerkerdorf für Fachkräfte im Ahr-Flutgebiet

Dernau (dpa/lrs) – Händeringend suchen Flutopfer im Ahrtal ein Jahr nach der Hochwasserkatastrophe für den Wiederaufbau ihrer verwüsteten Häuser Fachkräfte – ein neues Handwerkerdorf soll dabei helfen. Weiterlesen

Initiative will Handwerker anderer Bundesländer gewinnen

Koblenz/Mainz (dpa/lrs) – Beim Wiederaufbau des flutgeschädigten Ahrtals fehlen Fachkräfte – mit einer neuen Vereinbarung sollen daher mehr Handwerker aus anderen Bundesländern gewonnen werden. Unterzeichnet haben sie die rheinland-pfälzische Wiederaufbaubeauftragte, Innenstaatssekretärin Nicole Steingaß (SPD), und der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Koblenz, Ralf Hellrich, wie das Innenministerium in Mainz am Montag mitteilte.

Seine Kammer habe gute Kontakte zu Kreishandwerkerschaften, Innungen, Fachverbänden und andere Handwerkskammern, erklärte Hellrich. Über die digitale Plattform handwerk-baut-auf.de mit rund 1700 registrierten Betrieben könne Flutopfern mit der neuen Kooperationsvereinbarung künftig eine noch größere Auswahl an Fachkräften angeboten werden.

Vorbehalten bei Handwerkern aus anderen Bundesländern soll entgegengewirkt werden. Das Innenministerium teilte mit: «Wird zum Beispiel die Heizung von einem Handwerksbetrieb aus Norddeutschland eingebaut, kann die Wartung später trotzdem durch den örtlichen Heizungsbauer erfolgen.» Bei der Flut vor einem Jahr waren im Ahrtal mindestens 134 Menschen getötet und Tausende Häuser verwüstet worden.

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BDI-Chef: Auf Schlimmstes vorbereiten und Bestes hoffen

München (dpa) – Industriepräsident Siegried Russwurm hält eine völlige Einstellung der russischen Gaslieferungen für nicht ausgeschlossen. «Die Entscheidung liegt bei einem Mann im Kreml», sagte Russwurm am Freitag vor einem Spitzengespräch der deutschen Wirtschaft mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in München auf Anfrage. «Man muss sich vorbereiten aufs Schlimmste, aufs Beste hoffen und die Krise nicht herbeireden.»

Die Gasversorgung wird eines der Hauptthemen des traditionellen Treffens von Kanzler und den vier Spitzenverbänden der Wirtschaft auf der Münchner Handwerksmesse sein. Am Montag wird die Pipeline Nord Stream durch die Ostsee für eine schon vor Monaten angekündigte Wartung abgeschaltet. Die Befürchtung ist, dass die russische Seite die Lieferungen nach dem Abschluss der Wartung nicht mehr aufnehmen könnte.

Ist stabile Versorgung gefährdet?

Besonders in Süddeutschland mit seinen großen Industriestandorten gibt es Sorgen, dass bei einer Einstellung der russischen Lieferungen der Druck im deutschen Gasnetz nicht mehr ausreichen könnte, um eine stabile Versorgung zu gewährleisten. «Das kann durchaus sein», sagte Russwurm dazu. «All diese Notfallregelungen, wie mit Gasmangel umzugehen ist, sind für lokale Störungen gemacht worden. Was bei einem grundsätzlichen Gasmangel in diesem Gasnetz passiert, da gibt’s keine Erfahrungswerte.»

Russwurm regte darum an, kurzfristige Ersatzlösungen zu prüfen: «Wir tun in Bayern gut daran, zu überlegen, ob’s nicht auch andere Verbindungen gibt, die man relativ kurzfristig noch ertüchtigen kann, zum Beispiel Verbindungen nach Norditalien.» Vielleicht sei das LNG-Terminal in Triest der bessere Einspeisepunkt als über Leitungen aus Belgien und den Niederlanden.

Mit Nachbarn abstimmen

Auswirkungen hat die Stabilität der deutschen Gasversorgung nach Russwurms Worten auch auf Nachbarländer: «Man muss das Ganze im europäischen Kontext sehen», sagte der BDI-Cef. «Unsere Nachbarn im Süden und im Osten, die Österreicher, Tschechien, die hängen teilweise an unseren Leitungen, und wir in Bayern umgekehrt lose an den italienischen.» Was immer in Deutschland entschieden werde, müssen mit den Nachbarn abgestimmt werden.

Gastgeber des Spitzengesprächs ist der Zentralverband des Deutschen Handwerks, neben dem BDI nehmen noch die Spitzen von Arbeitgeberverband und Deutschem Industrie- und Handelskammertag teil. Das Treffen auf der Handwerksmesse fand zuletzt 2019 mit Scholz’ Amtsvorgängerin Angela Merkel (CDU) statt. In den vergangenen beiden Jahren war das Treffen coronabedingt ausgefallen.

 

 

 

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Gärtnern wird teurer

Von Marco Krefting, dpa

Marxzell (dpa) – Die Folgen des Ukraine-Kriegs machen sich bis in den heimischen Garten bemerkbar. Weil einige Bestandteile von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln vorrangig aus der Ukraine und Russland kommen, steigen die Preise deutlich, wie Anna Hackstein, Geschäftsführerin des Industrieverbands Garten, sagt. Da der Dünger Blumenerde beigemischt wird, sei diese genauso von Preissteigerungen betroffen. Hinzu kämen auch beim Thema Garten höhere Energiepreise. Die Verarbeitung von Holzfaserprodukten als Alternative zu Torf etwa ist Hackstein zufolge sehr energieintensiv. «Da war die Lage vorher schon angespannt, jetzt ist sie noch angespannter.» Weiterlesen

Handwerk verzeichnet Umsatzplus bei weniger Beschäftigten

Bad Ems (dpa/lrs) – Das zulassungspflichtige Handwerk in Rheinland-Pfalz hat in den ersten drei Monaten dieses Jahres den Umsatz kräftig gesteigert. Die Erlöse lagen nach Mitteilung des Statistischen Landesamtes in Bad Ems vom Freitag nominal, also ohne Berücksichtigung der Preisanstiege, um 16 Prozent über denen des Vorjahreszeitraums (Deutschland: plus 16 Prozent). Die Zahl der Beschäftigten im Land nahm den vorläufigen Berechnungen zufolge zugleich um 0,5 Prozent ab (Deutschland: minus 0,7 Prozent). Weiterlesen

Razzia wegen Schwarzarbeit: Vier Festnahmen

Mainz/Wiesbaden (dpa) – Nach einer Razzia in Mainz und Wiesbaden wegen mutmaßlicher Schwarzarbeit mit Millionenschaden sind zwei Frauen und zwei Männer in Untersuchungshaft gekommen. Bei den Durchsuchungen am Mittwoch in neun Wohnungen und Geschäftsräumen mit etwa 80 Zöllnern und Steuerfahndern wurden umfangreiche Beweismittel sichergestellt, wie Staatsanwaltschaft und Hauptzollamt Koblenz am Donnerstag mitteilten. Zudem wurden Konten gepfändet und Wertgegenstände wie etwa Uhren im Zuge vorläufiger Vermögensabschöpfung konfisziert. Weiterlesen

Energiepauschale: Handwerk warnt vor Belastungen für Firmen

Berlin (dpa) – Das Handwerk hat bei der geplanten Energiepreispauschale vor finanziellen Belastungen für die Unternehmen gewarnt.

Die geplante Vorfinanzierung könnte zahlreiche Betriebe in Liquiditätsschwierigkeiten bringen, sagte Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, der dpa in Berlin. «Wir appellieren dringend an die politischen Entscheidungsträger in Bund und Ländern, die gesetzlichen Regelungen so zu gestalten, dass es keinesfalls zu einer Vorfinanzierung kommt, die gerade jetzt die Liquidität von Unternehmen – zumal in personalintensiven Branchen wie etwa dem Handwerk – zusätzlich belastet», so Schwannecke. Weiterlesen

Unesco-Bewerbung: Flößer wollen 360 km über Rhein schippern

Steinmauern/Leverkusen (dpa/lsw) – Mit einer 360 Kilometer langen Floßfahrt über den Rhein von Baden bis nach Leverkusen wollen Flößer die Unesco-Nominierung der Flößerei als immaterielles Kulturerbe der Menschheit promoten. Die Holzkonstruktion legte am Freitagvormittag mit acht Menschen an Bord in Steinmauern (Landkreis Rastatt) ab, wie Floßmeister Thomas Kipp vom Verein Schiltacher Flößer sagte. Ende April wollen sie ihr Ziel in Nordrhein-Westfalen erreicht haben mit Zwischenstopps zum Übernachten und nur einem Ruhetag. Weiterlesen

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