Festnahmen von Monarchie-Gegnern: Sorge um Meinungsfreiheit

Edinburgh (dpa) – Wegen der Festnahmen mehrerer Monarchie-Gegner während der Zeremonien nach dem Tod der Queen zeigen sich Experten besorgt über ein Klima der Einschüchterung in Großbritannien. Ruth Smeeth, die Chefin der Organisation Index on Censorship, bezeichnete die Ereignisse der BBC zufolge als «sehr besorgniserregend» und forderte, die royalen Zeremonien dürften weder absichtlich noch unbeabsichtigt die Meinungsfreiheit der Bürger einschränken.

In Schottland wurden in den vergangenen Tagen zwei 22-Jährige wegen Landfriedensbruchs festgenommen, die bei der Ausrufung des neuen Königs Charles III. sowie einem Trauerzug für die Queen protestiert hatten. Weiterlesen

London: Führende Teile der russischen Armee enorm geschwächt

London (dpa) – Nach Einschätzung britischer Geheimdienste sind führende Einheiten der russischen Armee durch den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine enorm geschwächt. Insbesondere in der Anfangsphase des Krieges habe es schwere Verluste gegeben, von denen sich die Truppen nicht erholt hätten, hieß es im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.

Betroffen sei etwa die Erste Gardepanzerarmee. Teile dieser Einheit, die zu den prestigeträchtigsten des russischen Militärs gehöre, hätten sich in der vergangenen Woche aus der Region Charkiw zurückgezogen. Weiterlesen

Trauerzug für die Queen: Soldaten proben nachts in London

London (dpa) – Mitten in der Nacht hat in London eine Generalprobe für die Prozession des Sarges von Queen Elizabeth II. stattgefunden. Der Sarg soll am Mittwoch vom Buckingham-Palast zum Parlament gefahren werden, wo er für mehrere Tage in der Westminster Hall aufgebahrt werden soll.

Noch vor Sonnenaufgang probten am Dienstag Tausende Soldaten in zeremonieller Uniform samt einer von sieben Pferden gezogenen Kutsche für die Prozession. Weiterlesen

Sarg der Queen in London erwartet – König besucht Nordirland

London (dpa) – Der Leichnam der Queen wird am Dienstagabend von Schottland in die britische Hauptstadt London überführt. Ein Flugzeug mit dem Sarg soll um 19.00 Uhr (MESZ) vom Flughafen der schottischen Hauptstadt Edinburgh abheben und knapp eine Stunde später landen. Mit an Bord ist Queen-Tochter Prinzessin Anne (72). Der Sarg von Elizabeth II. wird dann zum Buckingham-Palast gefahren, wo er über Nacht bleibt. König Charles III. wird in London nicht dabei sein, der Monarch und seine Ehefrau reisen am Dienstag von Edinburgh nach Nordirland.

In der nordirischen Hauptstadt Belfast besuchen Charles (73) und Königin Camilla (75) eine Ausstellung im Schloss Hillsborough über die lange Bindung zwischen Elizabeth II. und der britischen Provinz. Zudem sind Treffen mit dem britischen Nordirland-Minister Chris Heaton-Harris und Chefs der nordirischen Parteien geplant. Weiterlesen

Johnson über Queen-Treffen: «Sie war völlig auf der Höhe»

London (dpa) – Queen Elizabeth II. hat bei ihrem letzten Treffen mit Boris Johnson zwei Tage vor ihrem Tod nach Angaben des britischen Ex-Premierministers auf ihn einen geistig hervorragenden Eindruck gemacht. «Einer der Gründe, warum es am 8. (September) so schockierend war, von ihrem Tod zu hören, war, dass sie in dieser Audienz völlig auf der Höhe war», sagte Johnson am Montag der BBC. «Sie war stark auf Geopolitik fokussiert, auf die britische Politik, zitierte Staatsmänner aus den 1950er Jahren, das war ziemlich außergewöhnlich. Sie wirkte sehr aufgeweckt, sehr konzentriert.» Weiterlesen

Zwei Tage vor Queen-Aufbahrung warten schon erste Trauernde

London (dpa) – Zwei Tage vor der öffentlichen Aufbahrung von Queen Elizabeth II. in London sind schon erste Besucherinnen und Besucher am vermuteten Beginn der Warteschlange eingetroffen.

So wartete bereits die 56-jährige Vanessa Nathakumaran Montagmittag an der Lambeth-Brücke im Zentrum der britischen Hauptstadt, wie die Nachrichtenagentur PA meldete. «Ich will wirklich, wirklich ein Teil davon sein», sagte Nathakumaran. «Ich will es nicht verpassen.» Sie fürchte, dass es sonst unübersichtlich für sie werde, falls die Schlange zu lang ist. Ihre Töchter sollten dem großen Monarchie-Fan Wechselklamotten, warme Sachen und Essen bringen. Weiterlesen

Abschied von einer Nachbarin: Die Schotten und die Queen

Prozession in Edinburgh
Von Christoph Driessen, dpa

Edinburgh (dpa) – Als John Burleigh acht Jahre alt war, fuhr seine Mutter mit ihm nach Edinburgh, um dort die junge Königin Elizabeth zu sehen. «Sie glitt in einer schwarzen Limousine an mir vorbei, und ich habe ihr gewunken. Sie hat auch gewunken.» Seitdem hatte er das Gefühl, dass da ein besonderes Band zwischen ihnen beiden existierte.

Es ist deshalb für ihn keine Frage, dass er an diesem Montag wieder hier in Edinburgh ist, mittlerweile 69 Jahre alt. Gemeinsam mit seiner Frau Heather ist er aus der Nähe von Glasgow angereist, um der Königin die letzte Ehre zu erweisen. Im Schottenkilt steht er vor der St.-Giles-Kathedrale und wartet auf die Prozession mit dem Sarg. Weiterlesen

Prinz Harry: Windsor ist ein «einsamer Ort» ohne die Queen

London (dpa) – Die Bilder sorgten am Wochenende für Aufsehen: Die zerstrittenen Queen-Enkel William und Harry gemeinsam mit ihren Frauen vor Schloss Windsor. Nun wurde ein Video des Auftritts öffentlich, das einen kleinen Einblick in die Gefühlswelt der Royals nach dem Tod der Queen gibt.

«Es ist jetzt ein einsamer Ort da oben ohne sie», sagte Harry in dem Clip, den die britische «Sun» am Sonntag veröffentlichte. «Egal, in welchem Raum sie war, man spürte ihre Anwesenheit überall», fügte er hinzu.

Die Brüder schlenderten am Samstag die Auffahrt zu Schloss Windsor herunter und schüttelten ausgiebig Hände. An ihrer Seite ihre Frauen Kate und Meghan. Weiterlesen

Schottland nimmt Abschied von der Queen

London (dpa) – Nach dem Tod von Queen Elizabeth II. können die Schottinnen und Schotten zu Beginn der Woche Abschied von Ihrer Majestät nehmen. Nach der Überführung ihres Sarges vom schottischen Landsitz Balmoral nach Edinburgh soll der Leichnam heute in einer Trauerprozession durch die Stadt gefahren werden.

König Charles III. wird die Prozession anführen. Er werde gleich hinter dem Sarg laufen, wenn dieser zur St.-Giles-Kathedrale gefahren und dort aufgebahrt werde, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA. Zahlreiche Mitglieder der königlichen Familie sollen bei der Prozession dabei sein.

Ob sich dabei erneut die zerstrittenen Brüder William und Harry und ihre Frauen Kate und Meghan Seite an Seite zeigen, ist noch unklar. Die beiden Paare hatten sich am Samstag erstmals wieder öffentlich zusammen gezeigt und mit Trauernden gesprochen, die sich am Schloss Windsor versammelt hatten. Weiterlesen

«Lang lebe der König» – Charles III. beerbt die Queen

Britisches Königshaus
Von Larissa Schwedes, Benedikt von Imhoff, Christoph Meyer und Christiane Oelrich, dpa

Edinburgh/London (dpa) – «God Save the King»: Zum ersten Mal seit 70 Jahren ist diese Zeile nun wieder als Nationalhymne in London zu hören. Mit Fanfarenstößen und im Beisein zahlreicher Soldaten mit Bärenfellmützen wurde es am Samstag auch offiziell verkündet: Charles III. ist neuer britischer König. Nur einen Tag später trat Queen Elizabeth II. ihre letzte Reise an. Von Schloss Balmoral, wo die Königin am Donnerstag im Alter von 96 Jahren gestorben war, wurde der Sarg ins schottische Edinburgh überführt. Tausende Menschen säumten die Straßen. Das Staatsbegräbnis ist für den 19. September geplant.

Gleich am Wochenende machte Charles die Erfahrung, dass er als König künftig noch stärker im Fokus der Öffentlichkeit stehen wird als bisher. Denn trotz der überaus positiven Resonanz auf den neuen (und doch erfahrenen) Monarchen, gab es in sozialen Netzwerken bereits erste Kritik an ihm. Als Charles nämlich seine Proklamation unterzeichnete, passte ihm offenbar die Platzierung des Tintenfässchens nicht. Mit einer herrischen Geste gegen seine Mitarbeiter machte er seinen Unmut deutlich – das kam nicht gut an. Weiterlesen

Kritik an der Monarchie: Nicht alle trauern um die Queen

Elizabeth II.
Von Christoph Meyer und Nick Kaiser, dpa

London (dpa) – Wird ein Tintenfässchen das Ende der jahrhundertealten britischen Monarchie einleiten? Wenn es auch nicht ganz so schlimm kommen sollte, hat sich der neue britische König Charles III. jedenfalls keinen Gefallen getan, als er mit grimmigem Blick und fuchtelnden Händen seine Untergebenen zum Wegräumen eines solchen Behälters aufforderte. Auf Twitter kursierte ein Clip</a> von der Szene aus der Proklamationszeremonie am Samstag, den viele Nutzer kritisch kommentierten. Viele fühlten sich darin bestätigt, dass der Monarchie nach dem Tod von Elizabeth II. keine Zukunft beschert sei.

In britischen Medien suchte man Berichte über den Vorfall zunächst vergeblich. Die getragene Liveberichterstattung über trauernde Untertanen, die Nachfolgeregelung und das minuziös geplante Trauerritual lassen kaum Platz für kritische Stimmen oder auch nur Unterhaltungsprogramm. Nach dem Tod Prinz Philips, der im vergangenen Jahr im Alter von 99 Jahren starb, führte das zu einer Rekordzahl an Unmutsäußerungen. Die BBC musste sogar eigens ein Beschwerdeformular auf ihrer Webseite einrichten für Menschen, denen der royale Rummel zu weit ging. Soweit scheint es dieses Mal noch nicht zu sein. Weiterlesen

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