Keine Maskenpflicht bei Kanada-Flug von Scholz und Habeck

Berlin/Montreal (dpa) – Während der Kanada-Reise von Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) sorgen Aufnahmen von Bord des Regierungsflugzeugs für Kritik. Habeck sowie zahlreiche Journalisten und Journalistinnen sind darauf ohne Maske zu sehen.

Nach Angaben der Bundesregierung verstößt das aber nicht gegen die Regeln für den Flug mit der Bundeswehr-Luftwaffe: «Auf den Flügen der Luftwaffe gibt es keine Maskenpflicht. Alle Teilnehmer der Reise müssen vor Antritt einen aktuellen negativen PCR-Test vorlegen. Damit ist ein hohes Schutzniveau gewährleistet», erklärte ein Regierungssprecher auf dpa-Anfrage.

An Bord des Airbus A340 der Luftwaffe waren auf dem Flug von Berlin ins kanadische Montreal am Sonntag mehr als 80 Passagiere, darunter 25 Medienvertreter. Fotos und ein ARD-Video zeigen Wirtschaftsminister Habeck und Journalisten dicht beieinander ohne Mund-Nasen-Schutz. Voraussetzung für die Mitreise war ein negativer PCR-Test, der bei Abflug höchstens 24 Stunden alt sein durfte. Weiterlesen

US-Präsidentenberater Fauci tritt ab

Washington (dpa) – Der international bekannte US-Immunologe Anthony Fauci will zum Jahresende als Berater von Präsident Joe Biden aufhören. Der 81-Jährige kündigte am Montag in Washington an, im Dezember als medizinischer Chefberater des Präsidenten und Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten abzutreten.

«Ich werde nicht in Rente gehen», betonte Fauci. Vielmehr wolle er «das nächste Kapitel» seiner Karriere beginnen. Konkretere Angaben machte er nicht. In der Corona-Krise wurde Fauci zu Amerikas Gesicht im Kampf gegen die Pandemie. Weiterlesen

Rückschlag für elektronisches Rezept

Bad Segeberg (dpa) – Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) hat sich vorerst aus der Einführung des elektronischen Rezepts zurückgezogen. Grund sei, dass eine mailbasierte Umsetzung nach dem Landesdatenschutzgesetz untersagt sei, teilte die KVSH am Montag mit. Damit sei der für Patienten praktikabelste Weg versperrt. Digitale Lösungen, die Praxen und Patienten gleichermaßen nutzen, seien momentan nicht umsetzbar.

Der Nutzen des E-Rezepts liegt nach KVSH-Angaben für Arztpraxen in der bürokratiearmen Erstellung und für Patienten in der Einsparung von Wegen. «Beides kann momentan nicht erreicht werden», bewertete die Vorstandsvorsitzende der KVSH, Monika Schliffke, die Lage. Der Landesdatenschutz habe mitgeteilt, dass vom Praxisverwaltungssystem erzeugte datenlose Transfer-QR-Codes als Gesundheitsdaten einzustufen seien. Es bestehe anders als beim Papierrezept bei Missbrauch ein Haftungsrisiko für die Praxen. Weiterlesen

Pilze in Bayern teilweise weiterhin radioaktiv belastet

Salzgitter (dpa) – Pilze in Bayern sind auch Jahrzehnte nach der Tschernobyl-Katastrophe zum Teil noch mit radioaktivem Cäsium belastet.

Darauf wies das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) am Montag in Salzgitter nach der Veröffentlichung des neuen Pilzberichtes hin. Die Pilze seien vor allem mit Cäsium-137-Isotopen kontaminiert, die hauptsächlich vom Reaktorunfall in Tschernobyl im April 1986 stammen.

Cäsium-137 kann sich laut Deutschem Krebsforschungszentrum (DKFZ) im Knochengewebe einlagern und dort das Erbgut schädigen. Langfristig kann das zu Knochenkrebs und Leukämie führen. Weiterlesen

Biontech/Pfizer: US-Notfallzulassung für Omikron-Impfstoff

New York (dpa/lrs) – Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer haben bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung für einen an die derzeit kursierenden Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepassten Corona-Impfstoff beantragt. In den kommenden Tagen solle auch ein Antrag für die Europäische Arzneimittelbehörde Ema abgeschlossen werden, teilten die beiden Unternehmen am Montag mit. Weiterlesen

Abwassermonitoring und repräsentative Tests: Corona-Herbst

Mainz (dpa/lrs) – Im dritten Corona-Herbst setzt Rheinland-Pfalz auf ein Abwassermonitoring und Tests einer repräsentativen Bevölkerungsgruppe als Frühwarnsystem. Die Inzidenz habe als taugliches Kriterium einfach ausgedient, sagte Gesundheitsminister Clemens Hoch am Montag in Mainz. «Der Sommer hat uns eine gewissen Entspanntheit gebracht», stellte der SPD-Politiker fest und zeigte sich zuversichtlich für Herbst und Winter. «Das Best-Case-Szenario ist, dass das Virus nicht weiter mutiert.» Ende September/Anfang Oktober kämen die an Omikron-Varianten angepassten Impfstoffe. EinÜberblick:

 – Das Abwassermonitoring

14 Kläranlagen im Land sollen von Oktober an in das Abwassermonitoring eingebunden werden. Dafür investiert das Land rund eine halbe Million Euro. Geplant seien zwei Probenentnahmen pro Woche, erstmal im Herbst und Winter, sagte Landes-Impfkoordinator Daniel Stich (SPD).

– Repräsentative Bevölkerungsgruppen

Die Datengrundlage in der Pandemie solle zudem mit Tests in einer repräsentativen Bevölkerungsgruppe ergänzt werden. 52 Praxen machten landesweit bei dem an das Robert-Koch-Institut angeschlossene System («Sentinel») bereits mit. Diese Datengrundlage solle gemeinsam mit der Universitätsmedizin Mainz ausgeweitet werden.

– Impfen

Hoch empfahl allen Über 60-Jährigen, sich jetzt zum zweiten Mal boostern zu lassen, und nicht auf die neuen Impfstoffe zu warten. «Es war noch nie so einfach, sich impfen zu lassen.» In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz könnten die mobilen Teams vor allem in Altenheimen rund 35 000 Menschen pro Monat impfen. Dazu kämen 26 stationäre Impfangebote und sechs Impfbusse mit insgesamt rund 200 000 Impfungen pro Monat. Hoch rechnet aber nicht damit, dass die neuen an Omikron angepassten Impfstoffe so begehrt sein werden wie die ersten Impfungen. Bis im Herbst alle die Auffrischung bekommen, die sie wollen, werde es sicherlich dennoch einige Wochen dauern. Mobile Teams und Altenheime würden bevorzugt und auch Lehrer könnten früher an die Reihe kommen, falls die Nachfrage doch sehr hoch sei.

Ärzte könnten auch bei bestimmten Corona-Erkrankungen das Medikament Paxlovid verordnen. Es stehe in ausreichenden Mengen zur Verfügung.

– Schule

Hoch sieht dem Schulstart am 5. September entspannt entgegen. «Wir haben keine Reiserückkehrthematik in diesem Jahr.» Masken solle es in Grundschulen nach dem Bundesinfektionsschutzgesetz nicht geben. Anlassbezogene Massentests hätten keine Aussagekraft und seien an den Schulen nicht mehr notwendig. Corona-Infektionen ließen sich zudem oft erst am 3. Tag per Test nachweisen. Großflächige Schließungen von Schulen und Kitas sollen nach den Plänen von Hoch und Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) vermieden werden.

– Das Infektionsschutzgesetz

Hoch sieht beim Infektionsschutzgesetz «noch einigen Gesprächsbedarf». Die Länder würden im parlamentarischen Verfahren ihre Vorschläge erneut einbringen. Sie bräuchten «Klarheit und Nachvollziehbarkeit», dies sei im Entwurf etwa beim Zusammenspiel von Masken und Tests noch nicht so klar geregelt. Die Länder bräuchten Instrumente für den Pandemie-Fall, die sie im Worst-Case-Szenario «unmittelbar ziehen können».

– Long-Covid-Ambulanzen

Patienten mit Symptomen von Long- oder Post-Covid sollten zunächst zum Hausarzt gehen. Dieser könne sie dann an den Facharzt und Ambulanzen der Hochschulmedizin für Diagnostik und Therapie verweisen. Auf der Grundlage von Studienergebnissen – etwa im Rahmen der Gutenberg-Covid-19-Studie – könne es zu Long-Covid-Ambulanzen kommen, sagte Stich, ohne Details zu nennen.

– Lager für Schutzausrüstung

Im Landeskrankenhaus in Andernach will die Landesregierung zudem bis Ende 2023 ein Lager mit Schutzausrüstung wie Masken, Schutzkittel und Schutzbrillen für Pandemien und Seuchen bauen. Rund 7,6 Millionen Euro seien dafür eingeplant. Vier bis fünf Mitarbeiter sollen es unterhalten. Der jährliche Betrieb werde zwischen 700 000 Euro zu normalen Zeiten und etwa 1,5 Millionen in Pandemien Euro kosten.

 

 

Michael Sen soll Chef von Fresenius werden

Bad Homburg (dpa) – Er wird der neue starke Mann an der Spitze von Fresenius: Michael Sen (53) soll den Gesundheitskonzern und größten privaten Krankenhausbetreiber Deutschlands aus der Dauerkrise führen. Nach Gewinnwarnungen in Serie, einem dramatischen Verfall der Aktien von Fresenius und der Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) sowie langen Debatten über die Konzernstrategie steht der Sohn indischer Einwanderer vor enormen Aufgaben.

Dabei kommt Sens Berufung nicht überraschend, eher der Zeitpunkt: Bereits sein Antritt als Vorstand der Flüssigmedizinsparte Fresenius Kabi im April 2021 sorgte für rege Spekulationen. Schon damals wurde Sen als Nachfolger des glücklosen Vorstandschefs Stephan Sturm gehandelt, der seinen Posten Ende September trotz eines noch mehrjährigen Vertrags verlässt. Zum 1. Oktober soll Sen ans Ruder. Weiterlesen

Zocken und Daddeln im Akkord

Computerspiele
Von Thomas Strünkelnberg, dpa

Hannover (dpa) – Spielen bis zum Umfallen? In der Corona-Pandemie hat sich das Daddeln mit Handy, Spielekonsole oder Computer einer Umfrage zufolge spürbar verstärkt – um dann nur leicht abzuflauen.

Jeder achte Mann zockt häufiger als vor der Pandemie – in der Lockdown-Zeit 2020 war es sogar jede fünfte, wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse mit Sitz in Hannover ergab. Frauen scheinen weniger anfällig zu sein: Der Umfrage zufolge zockt jede 13. Frau mehr als zuvor, während dies 2020 noch jede achte Befragte sagte. Für die repräsentative Studie wurden im Juli 2020 und im Juli 2022 rund 1000 Menschen im Alter von 16 bis 69 Jahren online befragt. Mit rund 1,6 Millionen Versicherten ist die KKH eine der größten bundesweiten gesetzlichen Krankenkassen. Weiterlesen

Krebs-Todesfälle: Fast die Hälfte durch vermeidbare Faktoren

Seattle/London (dpa) – Fast jeder zweite Krebstod geht einer neuen Studie zufolge auf vermeidbare Faktoren wie etwa ungesunden Lebenswandel zurück. Dabei führten Rauchen, Alkoholkonsum und Übergewicht die Liste von insgesamt 34 Risikofaktoren an, schreibt ein internationales Forschungsteam in der Fachzeitschrift «The Lancet».

Die Gruppe analysierte Daten von etwa 10 Millionen Menschen, die 2019 an 23 verschiedenen Arten von Krebs gestorbenen waren. Bei 4,45 Millionen Todesfällen – 44,4 Prozent – waren äußere Risikofaktoren beteiligt. Weiterlesen

Zahl der Covid-19-Intensivpatienten wieder unter 1000

Berlin (dpa) – Erstmals seit Anfang Juli ist die Zahl der Schwerkranken, die auf Intensivstationen in Deutschland mit Covid-19 behandelt werden, wieder unter 1000 gefallen. Das geht aus dem Tagesreport des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) hervor. Demnach lagen am Samstag bundesweit 988 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen – das waren 54 weniger als am Vortag. 363 von ihnen, 37 Prozent, wurden invasiv beatmet – also durch einen Schlauch in die Luftröhre. Zuletzt hatte die Zahl der Covid-Intensivpatienten am 2. Juli unter 1000 gelegen.

Rückläufig war am Samstag auch die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 302,9 an. Am Freitag hatte er 312,5 gelegen (Vorwoche: 342,2; Vormonat: 740,1). Weiterlesen

TK-Versicherte bekommen häufiger Medikamente

Mainz (dpa/lrs) – Die Versicherten der Techniker Krankenkasse (TK) in Rheinland-Pfalz bekommen häufiger Medikamente und haben mehr Arztbesuche als im Bundesdurchschnitt. Den rheinland-pfälzischen TK-Versicherten seien im vergangenen Jahr 9,8 Prozent mehr Präparate verschrieben worden als allen Versicherten der Krankenkasse im Bundesdurchschnitt, teilte die Landesvertretung der Deutschen Presse-Agentur in Mainz mit. «Auch hinsichtlich der Arztkontakte lagen rheinland-pfälzische TK-Versicherte im vergangenen Jahr mit 3,1 über dem Bundeswert von 2,9.» Weiterlesen

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