Von Ulli Brünger, dpa
Viele Kinder träumen vom Zirkusleben als Artist oder Clown. Es hat wohl etwas Verlockendes und Romantisches. Doch wie sieht der Alltag im Zirkus aus? Viel Schweiß und harte Arbeit stehen vor dem Applaus. Ein Blick hinter die Kulissen von Flic Flac – und ein Selbstversuch.
Duisburg (dpa) – Ende Juli, ein extrem heißer Sommertag. Das Thermometer zeigt deutlich über 30 Grad. Die Manege und die Tribünen im riesigen schwarz-gelben Zelt des Zirkus Flic Flac in Duisburg sind leer. Hier und da hämmern oder schrauben im Hintergrund Handwerker und Mitarbeiter, die etwas aufbauen oder instandsetzen. Im Backstagebereich spielen junge Leute Tischtennis. Auf einem großen Trampolin hüpfen Kinder, quietschend vor Vergnügen. Ein Stimmengewirr aus verschiedenen Sprachen schwirrt durchs aufgeheizte Zelt.
Seit Jahren fester Bestandteil bei Flic Flac und eine Hauptattraktion ist das Todesrad. Zwei junge Kolumbianer bewegen sich katzengleich auf einem rotierenden Metall-Gebilde, das aussieht wie zwei zusammengeschweißte, überdimensionale Hamsterräder. Das Prinzip ist eigentlich simpel: Man läuft im Rad und treibt das ganze Konstrukt mit Muskelkraft an. Während einer mit dem Rad nach oben unter die Zirkuskuppel fährt, geht es für den Gegenpart in die Tiefe. Je schneller man läuft, desto schneller dreht sich das Todesrad um seine Achse. Erste Bedingung: schwindel- und möglichst angstfrei sein. Denn es geht gut zehn Meter hinauf unter das Dach. Gutes Balancegefühl ist ebenfalls von Vorteil. Weiterlesen