Flughafen-Chef: Abfertigungsprobleme noch über Monate

Frankfurt/Main (dpa) – Die Abfertigungsprobleme am größten deutschen Flughafen in Frankfurt werden nach Einschätzung des Betreibers noch mehrere Monate anhalten. Man werde sich noch zwei bis drei Monate auf dem gegenwärtigen Niveau bewegen und auch noch weitere Flüge streichen müssen, sagte Fraport-Vorstandschef Stefan Schulte am Dienstagabend. Mit Blick auf den Schulferienbeginn in Hessen und Rheinland-Pfalz am 23. Juli sagte er: «Die Sommer-Peaks kommen noch.»

In Kooperation mit dem Hauptkunden Lufthansa sind in Frankfurt für die Monate Juli und August bereits mehrere hundert Flüge gestrichen worden. Die maximale Stundenkapazität des Flughafens wurde um 10 auf 94 Flugbewegungen pro Stunde abgesenkt, um die Abfertigung der verbleibenden Flüge zu verbessern. Das sei notwendig, um das System stabil zu halten, sagte Schulte. «Das totale Chaos haben wir bislang vermieden.» Weiterlesen

Flughafen Hahn: Früher Mängel beim Brandschutz

Hahn/Mainz (dpa) – Der Insolvenzverwalter des Hunsrück-Flughafens Hahn hat dort einst Mängel beim Brandschutz festgestellt. Jan Markus Plathner schrieb im Frühling 2022 in einem Bericht über die Hahn-Insolvenz, der der Deutschen Presse-Agentur in Auszügen vorliegt, von früheren «erheblichen Defiziten» beim Airport: «Ein belastbares Brandschutzkonzept bestand nicht.»

Er habe daher inzwischen die Erarbeitung eines solchen branchenüblichen Konzepts veranlasst. Die Frankfurter Swift Conjoy GmbH hat den Flughafen Hahn in der vergangenen Woche gekauft und will nach eigenen Angaben den Betrieb fortsetzen. Weiterlesen

Hessen begrüßt Verkauf des insolventen Flughafens Hahn 

Wiesbaden/Hahn (dpa) – Auch Hessen hat den Verkauf des insolventen Airports Hahn im Hunsrück an neue Investoren begrüßt. Zuvor hatte schon die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) von einer guten Nachricht gesprochen. Weiterlesen

Malu Dreyer: Verkauf des Flughafens Hahn ist eine gute Nachricht

Mainz/Hahn (dpa) – Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat die Veräußerung des insolventen Hunsrück-Flughafens Hahn an neue Investoren begrüßt. «Ich bin froh, dass er verkauft ist», sagte sie am Donnerstag. «Es ist eine gute Nachricht, dass es in der Region weitergeht und der neue Eigentümer vorhat zu investieren.» Die Swift Conjoy GmbH hatte den Airport am Mittwoch für eine ungenannte Summe erworben. Weiterlesen

Flughäfen: Regierung kündigt Einsatz ausländischer Helfer an

Berlin (dpa) – Für verlässliche Urlaubsflüge könnten in diesem Sommer an den deutschen Flughäfen mehrere Tausend ausländische Arbeitskräfte einspringen.

«Die Bundesregierung plant, die Einreise von dringend benötigtem Personal aus dem Ausland für eine vorübergehende Tätigkeit in Deutschland zu ermöglichen», kündigte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in der «Bild am Sonntag» an.

Nach Angaben aus Regierungskreisen soll eine vierstellige Zahl von Fachkräften bestenfalls schon von Juli an für einige Monate in Deutschland aushelfen. Im Gespräch sind nach Branchenangaben rund 2000 Beschäftigte, unter anderem aus der Türkei. Weiterlesen

Ferien in NRW: Starker Andrang am Düsseldorfer Flughafen

Düsseldorf (dpa) – Am inoffiziellen ersten Schulferientag in Nordrhein-Westfalen haben sich die Prognosen zunächst bestätigt: Während es auf den Autobahnen am Samstag erst einmal ruhig blieb, herrschte am größten Flughafen des Landes in Düsseldorf sehr starker Andrang, wie ein Sprecher sagte.

Reisende berichteten einem dpa-Reporter, dass sie bereits seit fünf Stunden dort warteten. Dabei seien sie extra frühzeitig angereist. Ärger gab es zudem mit der Gepäcktransportanlage des Airports, die sich ausgerechnet zum Ferienbeginn von ihrer anfälligen Seite zeigte. Weiterlesen

Lufthansa: Normalisierung des Flugbetriebs erst 2023

Berlin (dpa) – Die deutsche Lufthansa erwartet erst im nächsten Jahr eine Normalisierung des Flugbetriebs.

«Eine kurzfristige Verbesserung jetzt im Sommer werden wir realistisch leider kaum erreichen können», sagte Lufthansa-Vorstand Detlef Kayser der «Welt». Aktuell helfe nur, die Zahl der Flüge zu reduzieren. Das sei nicht nur ein deutsches Problem, sondern gelte für die ganze Welt. «Wir rechnen damit, dass sich die Lage 2023 insgesamt wieder normalisiert.» Weiterlesen

Flugchaos statt Traumreise?

Der Personalmangel bei Fluggesellschaften und Flughäfen bringt zunehmend die Reisepläne der Menschen ins Wanken.

Weil sich nun auch wieder vermehrt Besatzungen wegen Corona-Fällen krankmelden, streicht die Lufthansa mitten in der Sommerferienzeit mehr als 2000 weitere Flüge an ihren Drehkreuzen Frankfurt und München. Zusammen mit bereits angekündigten Kürzungen fallen damit im Juli und August insgesamt über 3000 Verbindungen weg.

Auch die Billigtochter Eurowings rechnet mit weiteren Streichungen. Zwar geben Condor und Tuifly Entwarnung. Für zusätzliche Turbulenzen sorgen aber Streiks bei anderen europäischen Airlines.

Reiseveranstalter werden dem Branchenverband DRV zufolge alles dafür tun, dass gebuchte Sommertrips stattfinden. «Dass gut gebuchte Strecken zu den Pauschalreise-Zielen rund ums Mittelmeer oder zu ferneren Zielen in größerem Umfang gestrichen werden, ist eher unwahrscheinlich», sagte eine Sprecherin des Deutsche Reiseverbandes DRV am Freitag. Das gelte insbesondere für Flüge, die von den Veranstaltern lange vorher eingekauft worden seien. Veranstalter und Reisebüros seien in engem Austausch mit Airlines und Flughäfen.

Streiks – Wetter – Corona

Die Lufthansa begründet ihre neuesten Kürzungen damit, dass Streiks von Fluglotsen zum Beispiel in Marseille, Wetterereignisse und insbesondere eine erhöhte Corona-Krankenquote das System in jüngster Zeit zusätzlich belastet hätten. «In den vergangenen Tagen kam es zu kurzfristigen Krankmeldungen unserer Crews.»

Bereits vor gut zwei Wochen hatte das Unternehmen für Juli in Frankfurt und München 900 Flüge innerhalb Deutschlands und Europas gestrichen. «Wir gehen aber davon aus, dass wir im Sommer über 95 Prozent der geplanten Flüge fliegen werden», sagte ein Lufthansa-Sprecher.

Auch Eurowings hat für Juli bereits Hunderte Flüge gestrichen – und erwartet wenig Besserung. Für August seien ähnliche Anpassungen zu erwarten, «wenn sich die Personalsituation an Airports bei Sicherheitskontrollen, Bodenverkehrsdiensten, Flugsicherung etc. nicht verbessert», sagte ein Sprecher. «Zudem beobachten wir mit Sorge die wieder steigenden Corona-Inzidenzen, die sich in höheren Krankenständen bei allen Systempartnern der Prozesskette widerspiegeln.»

Vor allem Flüge in Deutschland und Europa betroffen

Lufthansa und Eurowings wollen die klassischen Urlaubsstrecken von den Kürzungen weitgehend ausnehmen. Wegfallen sollen vor allem Flüge innerhalb Deutschlands und Europas, zu denen es alternative Reisemöglichkeiten etwa mit der Bahn gibt. So fliege Eurowings statt zehnmal eben nur neunmal pro Tag von Düsseldorf nach Mallorca – und im Idealfall kämen alle vorgesehenen Passagiere am geplanten Tag an ihr Ziel.

Zum Ferienstart in Nordrhein-Westfalen an diesem Wochenende könnte es an den Flughäfen allerdings eng werden. Es werde «auf jedes einzelne Rädchen der Prozesskette ankommen», sagte der Eurowings-Sprecher. Gerade an den Sicherheitskontrollen und bei den Bodenverkehrsdiensten, die etwa das Gepäck ein- und ausladen, fehlt es nach der Pandemie an Mitarbeitern.

Flughäfen und viele Airlines hatten in der Pandemie Personal abgebaut, welches ihnen jetzt in der Sommerreisezeit fehlt. Flugreisende berichteten teils von extrem langen Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen.

Hoffen auf Personal aus der Türkei

Die Luftverkehrsbranche hofft daher auf rasche Ausnahmegenehmigungen deutscher Behörden für den Einsatz von etwa 2000 Arbeitskräften aus der Türkei an deutschen Flughäfen. «Wir hoffen, dass es sehr zügig geht», sagte eine Sprecherin des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL).

Anschließend könnten die notwendigen Zuverlässigkeitsprüfungen innerhalb von etwa sechs Wochen erfolgen und die Beschäftigten bei Bodenverkehrsdiensten so noch während der Sommerreisezeit eingesetzt werden. Eine Sprecherin des Flughafenverbandes Flughafenverband ADV ergänzte: «2000 Arbeitskräfte würden die Branche stark entlasten und die Zuverlässigkeit steigern.»

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) forderte Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) auf, ein Chaos zur Urlaubszeit an deutschen Flughäfen zu verhindern. «Bundesverkehrsminister Wissing muss die Probleme in den Griff bekommen, wenn er nicht als Verkehrschaos-Minister in die Geschichte eingehen will», sagte vzbv-Mobilitätsexpertin Marion Jungbluth dem «Handelsblatt».

Der Ferienflieger Condor sieht bislang dagegen keinen Anlass, etwas an seinen Plänen für den Sommer zu ändern. «Wir haben keine Flüge gestrichen und planen das auch nicht», sagte eine Sprecherin. Das Unternehmen habe in der Pandemie keine Stellen abgebaut und die Lage bisher gut im Griff. Zudem setze Condor an Spitzentagen auch Flugzeuge samt Personal von anderen Airlines ein, um alle Kunden wie geplant zu ihren Urlaubszielen zu bringen – und wieder zurück.

Auch der deutsche Ferienflieger Tuifly sieht bisher keinen Grund, sein Flugprogramm für den Sommer zu verringern. «Wir streichen überhaupt nichts», sagte ein Tui-Sprecher. So verzeichnete die Gesellschaft keine vermehrten Krankheitsfälle durch das Coronavirus. Möglicherweise werde Tuifly am einen oder anderen Tag sogar noch zusätzliche Flüge auflegen, um Ausfälle anderer Airlines aufzufangen, sagte der Sprecher. Ziel sei, dass man den Menschen ihren Urlaub nicht absagen müsse.

Streiks bei Ryanair und Brussels Airlines

Für zusätzliche Turbulenzen im europäischen Luftverkehr sorgen aktuell Streiks bei den Fluggesellschaften Ryanair und Brussels Airlines. Bei Brussels Airlines legen Kabinenpersonal und Piloten bis Samstag die Arbeit nieder. Die Beschäftigten der Lufthansa-Tochter kritisieren unter anderem die hohe Arbeitsbelastung. Von Freitag bis Sonntag kommt ein Arbeitskampf von Mitarbeitern der irischen Billigairline Ryanair in Belgien hinzu.

In Spanien sollten nach Medienberichten alle geplanten Ryanair-Flüge stattfinden. Ryanair habe alle Mitarbeiter unter Hinweis auf eine Anordnung der Regierung verpflichtet, zu arbeiten.

Auch Angestellte der Fluggesellschaft British Airways (BA) am Flughafen Heathrow London haben sich für einen Streik in den Sommerferien ausgesprochen. Ungemach könnte auch in Deutschland drohen. Die Gewerkschaft Verdi fordert für rund 20.000 Lufthansa-Beschäftigte am Boden 9,5 Prozent mehr Geld. Die Tarifverträge laufen am 30. Juni aus.(dpa)

(Von Friederike Marx, dpa, und Steffen Weyer, dpa-AFX)

Ferienbeginn droht Airports an ihre Grenzen zu bringen

Von Erich Reimann, dpa

Düsseldorf (dpa) – Der Start in den Urlaub ist meist mit Stress verbunden. Doch in diesem Jahr dürfte es für Millionen Reisende besonders schlimm werden.

Wer mit dem Flugzeug in den Urlaub jetten will, muss wegen des Personalmangels an den Airports mit stundenlangen Wartezeiten beim Check-in und an den Sicherheitskontrollen rechnen. Auch die Gefahr, dass der gebuchte Flug abgesagt wird, ist größer als sonst. Einen ersten Vorgeschmack darauf, was bundesweit droht, dürfte am kommenden Wochenende der Ferienbeginn im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen geben. Weiterlesen

Insolventer Airport Hahn will Flugbetrieb weiter fortführen

Hahn/Frankfurt/Main (dpa) – Der insolvente Hunsrück-Airport Hahn will auch im Juli seinen Flugbetrieb fortsetzen. Das teilte ein Sprecher des Frankfurter Insolvenzverwalters Jan Markus Plathner am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur mit. Auch die Löhne und Gehälter der rund 430 Hahn-Beschäftigten würden weitergezahlt. Zum Sommerflugplan sei neues Personal angeworben worden, dennoch könne es wie auch an anderen Flughäfen in Stoßzeiten zu Verzögerungen kommen. Weiterlesen

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