Betriebsrat am Flughafen Hahn kritisiert Hängepartie

Nürburg/Hahn (dpa) – Der Betriebsrat des insolventen Flughafens Hahn kritisiert die Hängepartie im Verkaufspoker um den Hunsrück-Airport im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg. «Natürlich ist das eher nicht optimal und nicht unbedingt beruhigend», sagte Betriebsratsvize Karl-Heinz Heinrich am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Der Flugbetrieb laufe allerdings gegenwärtig gut. «Die Löhne und Gehälter werden immer pünktlich gezahlt», ergänzte Heinrich. «Die Belegschaft ist eigentlich sehr gelassen – aber es nervt, dass es immer wieder Verzögerungen gibt.» Bis Ende März rechne er jedoch mit einem endgültigen Ergebnis beim Verkauf des Airports – so wie von Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner auch kürzlich angekündigt. Weiterlesen

Airport Hahn: Russischer Investor prüft Beteiligung

Von Jens Albes, dpa

Nürburg/Hahn (dpa) – Im Verkaufspoker um den insolventen Flughafen Hahn prüft die NR Holding AG um den russischen Mehrheitsaktionär Viktor Charitonin eine Beteiligung von nur noch unter 25 Prozent. «Damit läge der Anteil der NR Holding AG unter der Sperrminorität, und sie hätte kein Vetorecht oder Einfluss auf die operative Geschäftsführung», teilte die Besitzgesellschaft des Nürburgrings der Deutschen Presse-Agentur mit.

Dem Pharmaunternehmer Charitonin gehe es bei dem Airport im Hunsrück ausschließlich um ein finanzielles und nicht um ein strategisches Engagement. «Die übrigen gut 75 Prozent der Geschäftsanteile an der Käufergesellschaft sollen von Investoren in Deutschland gehalten werden – von welchen genau, wird noch geklärt», hieß es weiter.

Echo in Zeiten des Ukraine-Kriegs

Das Vorhaben von Charitonin hat in Zeiten von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine ein gewaltiges Echo hervorgerufen. Der hessische Finanzminister Michael Boddenberg (CDU) sagte: «Im Moment sollte und kann man keine Geschäfte mit russischen Oligarchen machen.» Das Land Hessen hält noch 17,5 Prozent an dem Airport in Rheinland-Pfalz.

Das Bundeswirtschaftsministerium prüft, ob der Airport Hahn mit seltener Nachtfluggenehmigung zur kritischen Infrastruktur gehört und ob mit dem diskutierten Verkauf die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdet würde. Am Montag ergänzte ein Ministeriumssprecher, die Bundesregierung habe sich noch keine Meinung zu einer Hahn-Beteiligung der NR Holding AG von nur 24,9 Prozent gebildet.

Auch eine Hahn-Gläubigerversammlung hatte kürzlich noch kein grünes Licht für einen Verkauf an die NR Holding AG gegeben. Diese betonte aber: «Viktor Charitonin ist kein Oligarch. Er nimmt keinen Einfluss auf die russische Politik.» Die Darstellung, der Geschäftsmann stehe dem Kreml nahe, sei falsch. «Sicher hat er Kontakte zu russischen Behörden, Ministerien und zum Kreml. Kontakte von Vorständen führender deutscher Unternehmen zur Bundesregierung sind ja aber auch hier nichts Ungewöhnliches. Er ist ein unabhängiger und international agierender Pharmaunternehmer mit zahlreichen Firmen und vielen tausend Arbeitnehmern, für die er Verantwortung trägt», hieß es weiter. Die Vorbehalte gegen Charitonin in Deutschland seien diskriminierend. Er stehe weltweit auf keiner Sanktionsliste.

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Zweiter Käufer von Flughafen Hahn bleibt vorsichtig

Hahn (dpa) – Im Verkaufspoker um den insolventen Hunsrück-Flughafen Hahn schöpft der zweite Interessent trotz der Querelen um den meistbietenden Russen nach eigenen Worten noch keine neue Hoffnung. Vor dem Investitionsprüfverfahren des Bundes zur Hahn-Veräußerung an einen russischen Investor «können wir uns noch nicht freuen, sonst könnte die Enttäuschung groß sein», sagte Julia Richter von der Mainzer Firmengruppe Richter am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. «Man steckt in dieser Prüfung ja nicht drin», ergänzte die Immobilienexpertin. Mit einem Ergebnis rechne sie erst in mehreren Wochen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte die Prüfung nach dem Außenwirtschaftsgesetz bestätigt. Es gehe um die Frage, ob der Flughafen Hahn zur kritischen Infrastruktur gehöre und ob durch einen Verkauf die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdet werde. Weiterlesen

Minister zu Hahn: Keine Geschäfte mit russischen Oligarchen

Wiesbaden (dpa) – Nach Hessens Finanzministerium hat sich auch dessen Ressortchef gegen einen Verkauf des insolventen Flughafens Hahn im Hunsrück an einen russischen Investor ausgesprochen. «Im Moment sollte und kann man keine Geschäfte mit russischen Oligarchen machen», sagte Finanzminister Michael Boddenberg am Dienstag dem Radiosender HR Info. Mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin ergänzte er: «Es ist ganz sicher so, dass jemand, der dort zum Milliardär wird, jemand ist, der von Putins Gnaden seine Geschäfte führt. Und so jemand darf kein Objekt in Deutschland oder Europa kaufen.»

Der CDU-Politiker wandte sich gegen einen Verkauf um jeden Preis. «Wir können das nicht verhindern, aber ich habe gestern dem Bundeswirtschaftsminister und dem Kanzleramtsminister einen Brief geschrieben, mit der herzlichen Bitte und Aufforderung, alle möglichen Wege zu prüfen, wie man diesen Verkauf verhindern kann.» Auch Boddenbergs Ministerium hatte sich gegen den Einstieg des Pharmaunternehmers Viktor Charitonin ausgesprochen. Hessen war einst mit einem Minderheitsanteil bei dem Flughafen in Rheinland-Pfalz eingestiegen. Weiterlesen

Hessen gegen Verkauf von Hahn an russischen Investor

Wiesbaden (dpa) – Das hessische Finanzministerium ist gegen den möglichen Verkauf des insolventen Flughafens Hahn im Hunsrück an einen russischen Investor. «Wir bitten die Bundesregierung, die gemäß des Außenwirtschaftsgesetzes mit der Prüfung des Vorgangs betraut ist, all ihre Möglichkeiten auszuloten, diesen Verkauf zu verhindern», teilte das Ministerium in Wiesbaden am Montag mit.

Ein entsprechendes Schreiben an den Bund sei in Vorbereitung. «Auch der Insolvenzverwalter wird kontaktiert», hieß es. Hessen sehe den möglichen Verkauf an einen russischen Investor «äußerst kritisch». Hessen war einst mit einem Minderheitsanteil beim Flughafen eingestiegen. Weiterlesen

Bund hält sich bedeckt im Verkaufspoker um Flughafen Hahn

Hahn/Berlin (dpa) – Im Verkaufspoker um den insolventen Hunsrück-Flughafen Hahn mit einer geplanten Veräußerung an einen russischen Unternehmer hält sich der Bund vorerst bedeckt. Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums in Berlin sagte am Montag, er könne nicht bestätigen oder dementieren, dass es ein Investitionsprüfverfahren gebe. Es sei eine schwierige und zu prüfende Frage, ob der Flughafen zur kritischen Infrastruktur gehöre. Weiterlesen

Weiterer Bieter für Flughafen Hahn hat bereits gezahlt

Hahn (dpa) – Im Verkaufspoker um den insolventen Hunsrück-Flughafen Hahn ist überraschend neben der Nürburgring-Besitzgesellschaft ein weiterer Bieter aufgetaucht. Auch dieser Interessent, ein Mainzer Immobilieninvestor namens Firmengruppe Richter, hat nach eigenen Angaben vom Samstag über eine Tochterfirma bereits einen notariellen Kaufvertrag unterschrieben und eine Kaufsumme auf ein sogenanntes Anderkonto überwiesen.

Hahns Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner sichert sich damit nach dpa-Informationen eine weitere Option, falls das Bundeswirtschaftsministerium der Nürburgring-Besitzgesellschaft NR Holding um den Russen Viktor Charitonin gemäß dem Außenwirtschaftsgesetz kein grünes Licht gibt.

Plathner teilte mit Blick auf die Firmengruppe Richter mit, es sei auch ein zweiter Kaufvertrag verhandelt und notariell beurkundet worden «für den Fall, dass im ersten Vertrag gesetzte Bedingungen nicht eintreten». Die parallelen Kaufverträge mit den beiden voneinander unabhängigen Investoren stünden noch unter Bedingungen, «so dass letztlich nur ein Kaufvertrag vollzogen wird». Über das weitere Vorgehen werde bei besonderen Gläubigerversammlungen mehrerer Hahn-Schwestergesellschaften am kommenden Dienstag vor dem Insolvenzgericht Bad Kreuznach entschieden. «Die weiteren Entwicklungen im Prozess sind offen», erklärte Plathner. Weiterlesen

Gläubiger beraten über ungewisse Zukunft des Flughafens Hahn

Hahn (dpa) – Schon seit Herbst 2021 ist der Hunsrück-Flughafen Hahn insolvent – nun beraten Gläubiger erneut über seinen stockenden Verkauf. Für nächsten Dienstag (7. Februar) hat das Insolvenzgericht Bad Kreuznach «besondere Gläubigerversammlungen» von vier Hahn-Schwestergesellschaften nacheinander im Zehn-Minuten-Takt hinter verschlossenen Türen terminiert. Darüber informiert die Internetseite der Insolvenzgerichte der Bundesrepublik Deutschland. Zuvor hatte am Mittwoch der «Trierische Volksfreund» darüber berichtet. Die insolvente Betreibergesellschaft Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH hat im Gegensatz zu ihren Schwestergesellschaften einen eigenen Gläubigerausschuss und benötigt daher keine Gläubigerversammlungen. Weiterlesen

Fraport will schnellere Passagierkontrollen organisieren

Frankfurt/Main (dpa) – Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport will die Passagier- und Handgepäckkontrollen deutlich beschleunigen. Helfen sollen dabei ein effizienterer Einsatz der privaten Sicherheitskräfte sowie neuartige Gepäckscanner, wie Fraport-Chef Stefan Schulte erläuterte.

Seit dem Jahreswechsel steuert Fraport den Einsatz der privaten Sicherheitskräfte selbst. Zuvor hatte die Organisation der Kontrollen bei der Bundespolizei gelegen, die nun noch die sicherheitspolitische Aufsicht führt. Weiterlesen

Glatteis: Schulausfälle und Verspätungen bei der Bahn

Offenbach (dpa) – Gefährliches Glatteis sucht zum Start in die Vorweihnachtswoche weite Teile Deutschlands heim. Für Teile aller Bundesländer galten am Montagmorgen deswegen Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Wegen Glatteises seien Verkehrsbehinderungen möglich, Straßen und Schienen könnten stellenweise sogar unpassierbar sein, hieß es.

Der Vorhersage zufolge greifen Ausläufer eines Tiefs südlich von Island zunächst auf den Westen und im Laufe des Montags auch auf den Osten Deutschlands über. «Dabei tritt Glatteisregen auf. Anschließend setzt sich allmählich mildere Luft durch», teilte der DWD mit.

Bahn fährt wieder mit voller Geschwindigkeit

Nachdem Eisregen die Deutsche Bahn am Montagmorgen zeitweise ausgebremst hat, sind die Züge nach Angabe des Unternehmens inzwischen wieder mit voller Geschwindigkeit unterwegs. «Die Begrenzung der Geschwindigkeit wurde wieder zurückgezogen. Fernverkehrszüge können mit voller Geschwindigkeit fahren», twitterte die Bahn am Montagvormittag. Weiterlesen

Frankfurter Flughafen organisiert Kontrollen künftig selbst

Von Christian Ebner, dpa

Frankfurt/Main (dpa) – Frankfurts Flughafen-Chef Stefan Schulte hat lange Jahre dafür gekämpft, zum Jahreswechsel soll es nun Wirklichkeit werden: Der Flughafenbetreiber Fraport übernimmt als erster deutschlandweit von der Bundespolizei die Regie bei den Passagier- und Handgepäckkontrollen.

Erklärte Ziele sind schnellere und effektivere Abläufe an den ungeliebten Kontrollspuren, geringere Wartezeiten für die Fluggäste und letztlich eine größere Verlässlichkeit des gesamten Luftverkehrssystems.

Fluggastkontrollen sind oft Nadelöhre

Airlines wie auch die anderen Flughäfen schauen mit großem Interesse auf das Frankfurter Modell, wie die Verbände ADV und BDL versichern. Denn selbst im noch vergleichsweise verkehrsarmen Flugsommer 2022 haben sich die von der Bundespolizei organisierten Fluggastkontrollen insbesondere in Köln, Düsseldorf und Berlin als Nadelöhre erwiesen. Am Frankfurter Flughafen bleiben die Wartezeiten zwar meist im Rahmen, dennoch musste der Betrieb wegen der knappen Bodenverkehrsdienstleister künstlich begrenzt werden. Die Lufthansa konnte im Interesse eines stabilen Flugplans nicht so schnell wachsen wie ihre Konkurrenten in Paris oder London. Weiterlesen

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