Justizstreit mit Polen stellt EU vor Zerreißprobe

Brüssel (dpa) – Der erbitterte Streit über Polens Haltung zum EU-Recht stellt die Europäische Union vor eine Zerreißprobe.

Der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki ließ beim EU-Gipfel in Brüssel keinerlei Entgegenkommen erkennen und betonte erneut, dass sein Land sich nicht erpressen lasse. Unterstützung bekam er von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban, der von einer «Hexenjagd» gegen Polen sprach. Andere Länder wie die Niederlande forderten hingegen stärkeren Druck auf Warschau. Und Kanzlerin Angela Merkel will vermitteln.

Zweites wichtiges Thema des bis Freitag dauernden Gipfels waren die steigenden Energiepreise. Die EU-Kommission hat als Optionen dagegen unter anderem Steuersenkungen, Zahlungen an betroffene Haushalte oder Subventionen für kleine Unternehmen vorgeschlagen. Staaten wie Spanien oder Frankreich fordern allerdings tiefergreifende europäische Maßnahmen, etwa eine Reform des Strommarktes. Die Bundesregierung ist bislang skeptisch. Weiterlesen

Weltbank: Energiepreise bleiben 2022 hoch

Washington (dpa) – Die stark gestiegenen Energiepreise werden nach Ansicht der Weltbank auch im kommenden Jahr hoch bleiben und damit weltweit für Inflationsdruck sorgen.

Das Wirtschaftswachstum könnte sich zudem teilweise von den Energieimporteuren auf die Produzenten verlagern, erklärte die Weltbank in einem Bericht zu den Rohstoffmärkten. Die Energiepreise sollen demnach erst in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres angesichts einer besseren Angebotslage und einer langsamer wachsenden Nachfrage wieder sinken. Weiterlesen

Verivox sieht Netzgebühren für Gas vor einem Allzeithoch

Heidelberg (dpa) – Die Netzgebühren für Gas werden im kommenden Jahr nach Berechnung des Preisvergleichsportals Verivox um durchschnittlich rund zwei Prozent steigen und damit so hoch wie noch nie zuvor sein.

Bei einem typischen Einfamilienhaus mit einem Verbrauch von 20 000 Kilowattstunden würden im kommenden Jahr im Bundesschnitt 325 Euro netto fällig und damit fünf Euro mehr als bisher, teilte Verivox am Donnerstag in Heidelberg mit. Zuvor hatte die Funke-Mediengruppe berichtet. Regional fällt der Anstieg aber unterschiedlich aus. Netzentgelte machen etwa ein Viertel des Gaspreises aus. Weiterlesen

Inflation in MV im September mit 4,4 Prozent höher als bundesweit

Schwerin (dpa/mv) – Angeheizt vor allem von höheren Energiekosten sind die Verbraucherpreise in Mecklenburg-Vorpommern im September um 4,4 Prozent im Vergleich zum September 2020 gestiegen. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Statistischen Landesamtes hervor. Damit lag die Inflation im Nordosten über der deutschlandweit ermittelten Rate von 4,1 Prozent.

Eine Vier vor dem Komma war bundesweit zuletzt im Dezember 1993 ermittelt worden. Eine höhere Inflation schwächt die Kaufkraft von Verbrauchern – sie können sich für einen Euro weniger kaufen als zuvor. Weiterlesen

Dieselpreis in Deutschland klettert auf Allzeithoch

Verkehr
Von Theresa Münch und Christof Rührmair, dpa

München (dpa) – Die Fahrt zur Tankstelle wird für Millionen Autofahrer von Woche zu Woche schmerzhafter. Diesel ist in Deutschland inzwischen so teuer wie noch nie.

Im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Sonntags lag der Preis bei 1,555 Euro pro Liter, wie der ADAC am Montag mitteilte. Damit übertraf er den bisherigen Rekord vom 26. August 2012 minimal. Auch Benzin nähert sich dem Höchststand: Super der Sorte E10 lag am Sonntag bei 1,667 Euro pro Liter. Damit fehlen nur noch 4,2 Cent zum Rekord vom 13. September 2012. Weiterlesen

Warum ist der Sprit so teuer?

Fragen und Antworten
Von Christof Rührmair, dpa 

München (dpa) – Diesel ist an der Zapfsäule so teuer wie noch nie, Superbenzin nähert sich seinem Allzeithoch. Doch wie kommen die Spritpreise zustande, welche Rolle spielt der CO2-Preis und kostet der Sprit jetzt bald 2 Euro? Antworten auf zentrale Fragen.

Warum wird Sprit derzeit immer teurer?

Die Ursache liegt vor allem im steigenden Erdölpreis. Binnen eines Jahres hat er sich in etwa verdoppelt und erreichte am Montag mehrjährige Höchststände. Die für Europa wichtige Sorte Brent lag bei Werten um 86 Dollar pro Barrel (159 Liter). Der langfristige Anstieg beim Öl liegt an der weltweiten wirtschaftlichen Erholung nach Corona. Seit einigen Wochen gibt es zudem Sorgen vor einem Angebotsdefizit. Bei Diesel gibt es zudem eine saisonale Komponente, da im Herbst typischerweise auch die Nachfrage nach dem sehr ähnlichen Heizöl anzieht. Weiterlesen

Ölpreise erreichen mehrjährige Höchststände

Singapur (dpa) – Die Ölpreise haben ihren Höhenflug zu Beginn der Handelswoche fortgesetzt. Am Morgen erreichten die Notierungen für Rohöl aus der Nordsee und aus den USA jeweils mehrjährige Höchststände.

Seit acht Wochen legen die Ölpreise tendenziell zu, angetrieben durch die Sorge der Investoren vor einem zu geringen Angebot vor den Wintermonaten. Weiterlesen

EU-Kommissar warnt vor mehr Energiearmut in Europa

Brüssel (dpa) – Angesichts stark gestiegener Energiepreise warnt EU-Arbeitskommissar Nicolas Schmit vor mehr Energiearmut in Europa. Es gebe bereits Millionen Menschen, die unter Energiearmut litten, «und diese Zahl könnte noch größer werden», sagte Schmit der Deutschen Presse-Agentur.

Zwar könne die EU-Kommission den EU-Ländern helfen, die Auswirkungen der derzeit hohen Energiepreise für die Menschen zu begrenzen, aber es sei primär Sache der nationalen Regierungen, Maßnahmen zu ergreifen. Weiterlesen

Gaskrise in EU – Russland ruft zu Verhandlungen auf

Moskau (dpa) – Russland hält eine neue Gaskrise in Europa auch in Zukunft für möglich. «Ich schließe nicht aus, dass sich eine solche Situation wiederholt», sagte der für Energiefragen zuständige Vize-Regierungschef Alexander Nowak im Staatsfernsehen.

Er rief deshalb die Verantwortlichen in der EU zu Verhandlungen auf. «Wir sind zu einem Dialog bereit» Russland hatte weitere Lieferungen in Aussicht gestellt. Es gebe aber keine Anfragen dazu, meinte Nowak. Weiterlesen

Bundesregierung für europäische Abstimmung bei Energiekosten

Berlin (dpa) – Die Bundesregierung will sich über mögliche Schritte gegen stark gestiegene Energiepreise mit den europäischen Partnern abstimmen. «Es ist wichtig, europaweit koordiniert und innerhalb der geltenden Regeln für den EU-Binnenmarkt zu agieren», sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Martina Fietz am Freitag in Berlin. Die Energiepreise und kurzfristige Handlungsmöglichkeiten würden auch beim EU-Gipfel in der nächsten Woche eine Rolle spielen. Weiterlesen

Seit der Flut vermisste Frau tot in Rotterdam geborgen

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa) – Eine seit der Flutkatastrophe vor rund drei Monaten in Bad Neuenahr vermisste Frau ist tot im niederländischen Rotterdam gefunden worden. Damit ist die Zahl der Toten der Flutkatastrophe aus dem Ahrtal auf 134 gestiegen, wie die Polizei in Mayen und Koblenz am Freitag mitteilten. Die Leiche der Frau sei offenbar über die Ahr in den Rhein gelangt und von dort bis nach Rotterdam getrieben worden. Die über 60 Jahre alte Frau sei am 30. September in den Niederlanden mit einem DNA-Abgleich identifiziert worden. Vermisst werden weiterhin zwei Menschen. Die «Bild»-Zeitung hatte zuerst berichtet.

 

 

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