Rekordzahl von Bergsteigern will auf den Mount Everest

Kathmandu (dpa) – In Nepal haben mindestens 454 Bergsteigerinnen und Bergsteiger eine Genehmigung für die Besteigung des welthöchsten Bergs, des Mount Everest, bekommen. Das sei die höchste Anzahl an Genehmigungen, die je in einer Saison für den 8848 Meter hohen Berg ausgestellt wurde, teilte das zuständige Tourismusministerium in der Hauptstadt Kathmandu mit.

Eine solche Genehmigung kostet in Nepal 11.000 Dollar, also gut 10.000 Euro. Für die gesamte Expedition bezahlt eine Person in der Regel rund 40.000 bis 100.000 Euro. Darin enthalten sind auch Beträge für Ausrüstung, Zelte, Inlandsflüge, Essen, Sauerstoffflaschen und ein einheimisches Helferteam. Weiterlesen

Rund 100 deutsche Schüler aus Bergnot gerettet

Mittelberg/Maxdorf (dpa) – Hubschrauber und Bergrettung haben im österreichischen Kleinwalsertal mehr als 100 in Bergnot geratene Schüler und Lehrer aus Deutschland gerettet.

Die 99 Jugendlichen im Alter von 12 bis 14 Jahren und 8 Lehrer aus dem Raum Ludwigshafen waren am Dienstag auf einer für ihre Ausrüstung und Fähigkeiten zu schwierigen Route unterwegs, wie die Polizei Vorarlberg in der Nacht zum Mittwoch mitteilte. Die Lehrer eines Gymnasiums in Maxdorf hätten die Route aufgrund von irreführenden Informationen aus dem Internet ausgesucht.

Schüler und eine Lehrergruppe im österreichischen Kleinwalsertal. Mehr als 100 Personen sind mit Hubschraubern aus Bergnot gerettet worden. Foto: –/Landespolizeidirektion Vorarlberg/APA/dpa

Der Boden war nass und rutschig

Im Netz sei die Route als «klassische Feierabendrunde» beschrieben worden, erklärte die Polizei. «Tatsächlich ist der schmale Heuberggrat ein teilweise ausgesetzter Weg mit Kletterpassagen, der Schwindelfreiheit, Trittsicherheit sowie Erfahrung im alpinen Gelände erfordert.» Zudem sei der Boden nass und rutschig gewesen. Nach anfänglichem Sonnenschein habe bei der Bergwanderung Regen eingesetzt.

Als sich ein Teil der Gruppe zum Umkehren entschied, rutschten zwei Schüler ab und verletzten sich leicht. Da einzelne Jugendliche in Panik gerieten, setzten die Lehrer einen Notruf ab. Laut Polizei wurden etwa 70 Mitglieder der Gruppe von zwei Hubschraubern mit Seilen geborgen, die anderen stiegen von Bergrettern begleitet ab. Neben den zwei Leichtverletzten waren mehrere Schüler «erschöpft, unterkühlt, durchnässt und völlig aufgelöst», wie die Polizei weiter mitteilte. Die Rettungsaktion dauerte rund drei Stunden.

Der Bürgermeister von Mittelberg, Andi Haid, kritisierte im dpa-Gespräch den Autor des Interneteintrags. Es gebe immer häufiger solche «äußerst verantwortungslosen Interneteinträge, die zu lebensbedrohlichen Situationen führen». Der Fall werde nach Abschluss der Erhebungen der Staatsanwaltschaft Feldkirch zur strafrechtlichen Beurteilung übermittelt, hieß es. Die Route ist laut Haid nicht mehr als offizieller Wanderweg ausgeschildert, weil es dort in der Vergangenheit schon Probleme gegeben habe.

Einsatz der Helikopter hat Tausende Euro gekostet

Der Sprecher der Bergrettung Vorarlberg, Klaus Drexel, konnte sich im Gespräch mit der österreichischen Nachrichtenagentur APA an kein ähnliches Vorkommnis in der jüngeren Vergangenheit erinnern. Währenddessen sei es aber schon zu mehreren Rettungsaktionen gekommen, weil sich Menschen auf irgendwelche Apps verlassen hätten.

Die von den beiden Helikoptern geretteten rund 70 Bergwanderer waren laut Drexel nacheinander in Dreiergruppen in der Luft: «Man kann sich ausrechnen, wie oft geflogen werden musste.» Ein Sprecher der Polizei Vorarlberg sagte, alleine der Einsatz der beiden Helikopter habe Tausende Euro gekostet. Die würden in Deutschland «in Rechnung gestellt».

Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier teilte als Schulaufsicht mit, «dass wir natürlich alle sehr erleichtert sind, dass es den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften soweit gut geht. Die Fahrt soll fortgesetzt werden und endet dann regulär am 10.06.2022.» Einige Schüler hätten das Angebot psychologischer Betreuung genutzt. Alle Mädchen und Jungen seien zum Kontakt mit ihren Eltern aufgefordert worden.

Bergsteiger ohne Beine besteigt Achttausender

Kathmandu (dpa) – Der beinamputierte Abenteurer Rustam Nabijew hat es geschafft, den achthöchsten Berg der Welt im Himalaya zu erklimmen. Das bestätigten die für die Expedition verantwortliche Firma sowie ein Mitarbeiter der nepalesischen Behörde, die Zertifikate für erfolgreiche Besteigungen ausstellt.

«Ich habe noch nie jemanden mit einer so schweren Behinderung gesehen, der einen solchen Berg bestiegen hat», sagte Behördenmitarbeiter Jay Ram Upreti. «Seine Leistung ist einfach außergewöhnlich» Es sei schon für eine physisch fitte Person schwer, den Berg zu besteigen. Nabijew habe am 2. Oktober oben auf der Spitze des 8163 Meter hohen Mount Manaslu gestanden.

Nabijew war laut seinem Bergführer Mingma G früher Soldat und hatte seine Beine bei einem Zusammenbruch einer Baracke in Sibirien vor sechs Jahren verloren.

«Neue Seite in der Geschichte des modernen Bergsteigens»

«Ich habe eine neue Seite in der Geschichte des modernen Bergsteigens aufgeschlagen», schrieb Nabijew auf Instagram. Er sei der erste Mensch auf der Welt, der einen Achttausender nur mit den Händen bestiegen habe.

Bergführer Mingma G bestätigte, dass er nur die Hände benutzt habe, er habe nur bei einigen schwierigen Stellen Hilfe gebraucht. Ob er der Erste war, der dies geschafft hat, konnten weder der Bergführer noch der Behördenmitarbeiter bestätigen.

 

 

 

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