Baerbock reist zu Atomwaffen-Konferenz nach New York

Berlin/New York (dpa) – Außenministerin Annalena Baerbock bricht am Montag nach New York auf, um dort an einer Konferenz der Vereinten Nationen zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrags teilzunehmen.

Das mehr als 50 Jahre alte Abkommen, dem 191 Staaten beigetreten sind, bildet die Grundlage für atomare Abrüstung weltweit. Er besagt, dass nur die USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien Atomwaffen besitzen dürfen. Die vier anderen mutmaßlichen Atommächte Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea sind dem Vertrag entweder nicht bei- oder wieder ausgetreten.

Zum Auftakt der bis zum 26. August dauernden Konferenz werden neben Baerbock auch UN-Generalsekretär António Guterres und US-Außenminister Antony Blinken das Wort ergreifen. Der Atomwaffensperrvertrag – offiziell Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen – trat 1970 in Kraft. Ziel des Abkommens ist es, die Verbreitung von Atomwaffen zu verhindern, nukleare Abrüstung voranzutreiben und die friedliche Nutzung von Kernenergie zu fördern.

US-Atomwaffen auch in Deutschland

Alle fünf Jahre ist eine Überprüfung der Ziele vorgesehen. Die zehnte Überprüfungskonferenz sollte bereits 2020 stattfinden, wurde wegen der Corona-Pandemie aber verschoben. Die atomare Abrüstung war auch schon vor Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine ins Stocken geraten. Jetzt wird die Reduzierung der knapp 13.000 Atomwaffen weltweit noch schwerer.

Neben dem Atomwaffensperrvertrag gibt es noch den weitergehenden Atomwaffenverbotsvertrag, der aber von den Atommächten sowie allen Nato-Staaten inklusive Deutschland nicht unterzeichnet wurde. Die Grünen setzten im Koalitionsvertrag aber durch, dass Deutschland entgegen der Nato-Linie als Beobachter an einer Vertragsstaatenkonferenz teilnimmt. Das wurde im Juni auch umgesetzt.

Kein Thema mehr ist angesichts der neuen Bedrohungslage in Europa der Abzug der Atomwaffen aus Deutschland, der im Wahlkampf 2021 noch von SPD und Grünen gefordert wurde. Bis zu 20 US-Atombomben lagern noch auf dem Fliegerhorst Büchel in der rheinland-pfälzischen Eifel. Im Ernstfall sollen Kampfjets der Bundeswehr sie einsetzen.

Abrüstung laut Baerbock «alles andere als einfach»

Baerbock hatte vor drei Wochen bei einem Besuch im japanischen Nagasaki trotz der angespannten Sicherheitslage für eine Welt ohne Atomwaffen geworben. Dort waren 1945 durch den zweiten Abwurf einer US-Atombombe etwa 70.000 Menschen getötet und 75.000 weitere verletzt worden. Die Außenministerin räumte dort aber auch ein, dass konkrete Schritte zur atomaren Abrüstung «in der derzeitigen Weltlage alles andere als einfach» seien.

Für Baerbock ist die Atomwaffen-Konferenz der Auftakt einer dreitägigen Reise in die USA und nach Kanada. Die Grünen-Politikerin will in New York neben Guterres auch den Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation, Rafael Grossi, treffen. Am Dienstag hält sie dort eine Rede zu den transatlantischen Beziehungen und veranstaltet zusammen mit ihrer schwedischen Amtskollegin Ann Linde ein Treffen der sogenannten Stockholm Initiative, die sich konkrete Schritte atomarer Abrüstung zum Ziel gesetzt hat. Anschließend reist Baerbock zu ihrem Antrittsbesuch nach Kanada weiter.

 

 

Kim Jong Un: Nordkorea zum Atomwaffeneinsatz bereit

Seoul (dpa) – Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat für den Fall einer möglichen militärischen Auseinandersetzung mit den USA und Südkorea mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht.

«Unsere Streitkräfte sind gründlich darauf vorbereitet, auf jegliche Krise zu reagieren», wurde Kim von den Staatsmedien zitiert. Zugleich könnten die atomaren Abschreckungskräfte gemäß ihres Auftrags «präzise und schnell» mobilisiert werden. Weiterlesen

Abhängig von Mariupol: Selenskyj droht mit Verhandlungs-Ende

Kiew (dpa) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland mit einem Ende der Friedensverhandlungen gedroht, falls die ukrainischen Kämpfer in der Hafenstadt Mariupol getötet werden sollten.

«Die Vernichtung unserer Jungs in Mariupol, das was sie gerade tun (…), könnte einen Schlusstrich unter jede Form von Verhandlungen setzen», sagte Selenskyj in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit örtlichen Internetmedien.

Die russischen Truppen verhielten sich gegenüber den verschiedenen ukrainischen Einheiten unterschiedlich. «Es gibt dort Militärs, welche sie absolut hassen, und ich glaube nicht, dass sie diese am Leben lassen», sagte der ukrainische Staatschef mit Blick auf das von Nationalisten dominierte Regiment «Asow». Weiterlesen

Atomwaffen im Ostseeraum: Düstere Warnungen aus Moskau

Moskau (dpa) – 50 Tage nach Beginn des Ukraine-Kriegs hat Russland am Donnerstag düstere Warnungen an den Westen gerichtet. Kremlchef Wladimir Putin prophezeite negative Folgen eines Energieembargos gegen Russland.

Sein Vorgänger Dmitri Medwedew drohte für den Fall eines Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens mit der Stationierung von Atomwaffen im Ostseeraum.

Drohungen aus Moskau

Wegen des Ukraine-Kriegs erwägen Finnland und Schweden zudem nun ernsthaft, rasch dem westlichen Verteidigungsbündnis Nato beizutreten. Darauf reagierte Ex-Präsident Medwedew erbost. «In diesem Fall kann schon nicht mehr von einem atomwaffenfreien Status des Baltikums die Rede sein», schrieb der Putin-Vertraute bei Telegram. Weiterlesen

Russland meldet: Abschreckungswaffen alarmbereit

Moskau (dpa) – Das russische Verteidigungsministerium hat die Abschreckungswaffen der Atommacht in verstärkte Alarmbereitschaft versetzt.

Das sagte Minister Sergej Schoigu dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, wie aus einer Mitteilung der Behörde hervorgeht. Konkret nannte er die strategischen Raketentruppen, die Nord- und die Pazifik-Flotte und die Fernfliegerkräfte. Putin hatte den Schritt angeordnet als Reaktion auf aggressive Äußerungen der Nato. Weiterlesen

Lambrecht: Nato wird Putins indirekte Atomdrohung besprechen

Berlin (dpa) – Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat sich besorgt über die indirekte Drohung von Russlands Präsident Wladimir Putin mit Nuklearwaffen geäußert.

«Es muss sehr ernst genommen werden und vor allen Dingen auch von unserer Aufklärung beobachtet», sagte Lambrecht im Deutschlandfunk. «Es muss aber auch in den Kontext gestellt werden, dass er mit seiner Offensive, mit seinem Krieg nicht so schnell vorangekommen ist, wie er sich das wahrscheinlich vorgestellt hat» Weiterlesen

Japan will frei von Atomwaffen bleiben

Tokio (dpa) – Japan hält ungeachtet des Angriffskrieges der Atommacht Russland gegen die Ukraine an seiner Politik fest, selbst keine Atomwaffen zu besitzen.

Ministerpräsident Fumio Kishida machte am Montag laut Medien deutlich, dass Japan an seinen drei Prinzipien festhalte, keine Atomwaffen zu bauen, keine zu besitzen und auch die Stationierung solcher Waffen auf dem eigenem Boden nicht zu erlauben. Weiterlesen

Nordkorea will erneut Hyperschallrakete getestet haben

Seoul (dpa) – Die selbst erklärte Atommacht Nordkorea hat eigenen Angaben zufolge erneut erfolgreich eine Hyperschallrakete getestet. Bei dem Test durch die Akademie für Verteidigungswissenschaft am Mittwoch habe die Rakete präzise ein vorher festgelegtes Ziel in 700 Kilometer Entfernung getroffen, berichteten die Staatsmedien am Donnerstag.

Zusammen mit vorherigen Erfolgen bei Tests von Hyperschallraketen sei dies von «strategischer Bedeutung». Mit Hyperschall werden Geschwindigkeiten oberhalb der fünffachen Schallgeschwindigkeit bezeichnet, also etwa 6180 Kilometer pro Stunde. Waffen dieser Art können deshalb nur schwer abgefangen werden. Weiterlesen

Trier protestiert in Büchel gegen neue Atomwaffen

„Recht umsetzen heißt Atomwaffen abziehen und neue verhindern“

Trier/Büchel. Am Donnerstag 28. Juli werden Aktive der Arbeitsgemeinschaft Frieden in Büchel gegen die dort von Bundeswehrsoldaten einsatzbereit gehaltenen Atomwaffen protestieren. Die Aktion findet im Rahmen der 20 Wochen Aktions-Präsenz „ Büchel ist überall – atomwaffenfrei jetzt!“ statt, die noch bis 9. August andauert. Wer mitfahren will, melde sich bitte unter buero@agf-trier.de oder Telefon 0651 9941017 mit Angebot oder Bedarf an Mitfahrplätzen. Weiterlesen

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