NDR startet Untersuchung der Unternehmenskultur

Hamburg (dpa) – Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hat eine externe Untersuchung der Unternehmenskultur im gesamten Sender angeschoben. Hintergrund sind Vorwürfe in den Landesfunkhäusern Schleswig-Holstein und Hamburg. NDR-Intendant Joachim Knuth sagte am Donnerstag, dass der Theologe und Manager Stephan Reimers mit weiteren Experten das Arbeitsklima in allen Bereichen überprüfen werde. Im ersten Quartal 2023 soll das Ergebnis vorliegen.

Das Sendegebiet des drittgrößten öffentlich-rechtlichen ARD-Senders erstreckt sich über die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen.

Knuth sagte: «Um das bestmögliche Programm zu machen, brauchen wir ein gutes Klima und eine Kultur des gegenseitigen Respekts – das haben mir die vergangenen Wochen und die Ereignisse in den Landesfunkhäusern Hamburg und Kiel mehr als deutlich gezeigt. Dort waren diese Voraussetzungen offensichtlich nicht überall gegeben.» Weiterlesen

Ex-MDR-Manager äußert sich vor Gericht erneut zu Vorwürfen

Leipzig (dpa) – Ex-MDR-Unterhaltungschef Udo Foht hat sich im Prozess gegen ihn vor Gericht erneut geäußert. Mit den von ihm erbetenen Darlehen habe er unter anderem Ideen und Erfolg eines Moderators fördern wollen, erklärte der Anwalt des 71-Jährigen im Prozess gegen den Ex-Manager, der wegen Betrugs, Untreue, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung angeklagt worden war, am Freitag vor dem Leipziger Landgericht.

Sein Ziel sei gewesen, auch mit dem Programm für jüngeres Publikum des MDR neue Maßstäbe zu setzen – trotz der Widerstände seitens des öffentlich-rechtlichen ARD-Senders. Lange Jahre hatte sich Foht nicht zu den Vorwürfen gegen ihn geäußert.

Mit seinen Aussagen ergänzte Foht sein Geständnis von Anfang September. Damals hatte er zugegeben, in seinen letzten Jahren als Unterhaltungschef des MDR immer wieder verschiedene Musikmanager und TV-Produzenten um Darlehen gebeten zu haben. Das Geld habe er benötigt, um Sendungen umsetzen zu können. Weiterlesen

RBB-Rundfunkrat wählt voraussichtlich neuen Vorsitz

Berlin (dpa) – Der Rundfunkrat des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) kommt am Donnerstag inmitten der Krise des Senders erneut zusammen. Es könnte in der Sitzung in Berlin eine Wahl eines neuen Vorsitzenden des Rundfunkrats erfolgen. Die Zeitungen «Tagesspiegel» und «Bild»/«B.Z.» berichteten, dass Ralf Roggenbuck kandidiere. Der Potsdamer Staatsanwalt, der im Rat für den Deutschen Beamtenbund sitzt, bestätigte seine Kandidatur auf dpa-Anfrage. Theoretisch können auch noch Kandidaturen in der Sitzung selbst erfolgen. Weiterlesen

Untertitel fälschlich gegendert: SWR schärft Regeln nach

Mainz (dpa) – Der Südwestrundfunk (SWR) hat nach einem Fehler im Untertitel zu einem Instagram-Beitrag die redaktionellen Regeln geschärft. In dem Clip von «Wir sind Mainz» (Das Ding, Jugendprogramm des SWR) sprach ein Förster über seine Arbeit. Der ARD-Sender fügte von sich aus einen Untertitel hinzu, in dem er das Gendern integrierte. So war dort etwa von «Radfahrer*innen» zu lesen, obwohl der Förster die Gendersprache nicht genutzt hatte. Die Zeitung «Bild» berichtete zuerst von dem Fall. Der öffentlich-rechtliche Sender teilte am Donnerstag zu dem Untertitel mit: «Hierbei handelt es sich um ein Versehen.» Weiterlesen

ARD: Intendantensitzungen ohne RBB gehören Vergangenheit an

Köln (dpa) – Die ARD will ihre Intendantensitzungen wieder gemeinsam mit dem in die Krise geratenen Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) abhalten. Der ARD-Chef und WDR-Intendant Tom Buhrow sagte am Donnerstag in Köln nach der Intendantensitzung, dass Treffen ohne den RBB nun der Vergangenheit angehörten. «Das ist jetzt für uns erledigt.» Weiterlesen

Gegen das Gendern: Merz wettert gegen ARD und ZDF

Hannover (dpa) – CDU-Chef Friedrich Merz hat sich mit deutlichen Worten erneut indirekt gegen das Gendern im öffentlich-rechtlichen Rundfunk positioniert. Er sagte am Freitag auf einem Parteitag in Hannover: «Universitäten, meine Damen und Herren, und öffentlich-rechtlicher Rundfunk sind keine Volkserziehungsanstalten.» Sie hätten einen staatlichen Bildungs- und Informationsauftrag. Er forderte die Sender auf, sich an Regeln zu halten, «die wir uns alle in diesem Land gegeben haben – auch für die Verwendung der deutschen Sprache».

Wenn man einen Auftrag ausführe, der mit Gebühren finanziert werde, dann könne man erwarten, dass man sich an die «allgemein anerkannten Regeln in der Nutzung der deutschen Sprache» hält, ergänzte Merz unter aufbrausendem Applaus auf dem Parteitag. Weiterlesen

NDR-Funkhauschefin zieht sich vorerst zurück

Hamburg (dpa) – Wegen noch nicht aufgeklärter Vorwürfe lässt die Landesfunkhausdirektorin des Norddeutschen Rundfunks (NDR) in Hamburg, Sabine Rossbach, vorerst ihre Tätigkeit ruhen. Das teilte der öffentlich-rechtliche Sender in Hamburg mit.

«Sabine Rossbach wird in den kommenden Wochen ihre Arbeit im Landesfunkhaus Hamburg ruhen lassen, bis die Prüfergebnisse über die im Raum stehenden Vorwürfe vorliegen. Sie hat zudem angekündigt, nicht dauerhaft auf ihre Position zurückzukehren.»

NDR-Intendant Joachim Knuth sagte: Rossbach mache in den kommenden Monaten den Weg frei für einen Neuanfang im Landesfunkhaus. «Wir nehmen uns jetzt die Zeit, die im Raum stehenden Vorwürfe aufzuklären.» Weiterlesen

WDR-Managerin soll krisengeschüttelten RBB stabilisieren

Katrin Vernau
Von Anna Ringle, dpa

Potsdam (dpa) – WDR-Managerin Katrin Vernau soll den ARD-Schwestersender Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) inmitten seiner schwersten Krise als Interims-Chefin führen. Das Kontrollgremium RBB-Rundfunkrat wählte die 49 Jahre alte Verwaltungsdirektorin des Westdeutschen Rundfunks (WDR) am Mittwoch zur Interims-Intendantin. Ausgerechnet am selben Tag veröffentlichte die Wochenzeitung «Die Zeit» ein Interview, in dem sich die vorherige, fristlos entlassene Intendantin Patricia Schlesinger gegen Vorwürfe verteidigte.

Mit Vernau wurde eine Lösung innerhalb der ARD und des öffentlich-rechtlichen Rundfunksystems gefunden. Auf die Managerin kommt eine schwierige und mühsame Zeit zu. Ihr Chef und WDR-Intendant Tom Buhrow hatte das Ganze vor Tagen im Landtag Sachsen-Anhalt salopp als einen «Feuerwehreinsatz» bezeichnet. Vorwürfe des Filzes und der Vetternwirtschaft gegen Schlesinger und den zurückgetretenen Chefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf haben den öffentlich-rechtlichen Sender schwer beschädigt – und damit auch das gesamte System. Weiterlesen

NDR-Vorwürfe: Rat sondiert externe Experten für Prüfung

Kiel (dpa) – Für die geplante Überprüfung von Vorwürfen gegen redaktionelle Führungskräfte des Norddeutschen Rundfunks (NDR) in Kiel sondiert der NDR-Landesrundfunkrat derzeit unabhängige Experten.Das sagte die Vorsitzende des Gremiums, Laura Pooth, am Mittwoch in einer Ausschusssitzung im Landtag Kiel. Details nannte sie nicht.

Es sei wichtig, eine umfassende Prüfung zu veranlassen. Man werde sich redaktionelle Abläufe anschauen. Es brauche journalistische und juristische Expertise. Weiterlesen

NDR-Vorwürfe in Kiel: Rat sondiert externe Experten für Prüfung

Kiel (dpa) – Für die geplante Überprüfung von Vorwürfen gegen redaktionelle Führungskräfte des Norddeutschen Rundfunks (NDR) in Kiel sondiert der NDR-Landesrundfunkrat derzeit unabhängige Experten. Das sagte die Vorsitzende des Gremiums, Laura Pooth, am Mittwoch in einer Ausschusssitzung im Landtag Kiel. Details nannte sie nicht. Es sei wichtig, eine umfassende Prüfung zu veranlassen. Man werde sich redaktionelle Abläufe anschauen. Es brauche journalistische und juristische Expertise

Das Online-Medium «Business Insider» und danach der «Stern» hatten unlängst über Vorwürfe berichtet, wonach es unter anderem bei der Politik-Berichterstattung im NDR-Landesfunkhaus Schleswig-Holstein in Kiel eine Art Filter durch die Vorgesetzten geben könnte. Dabei ging es beispielsweise um ein Interview, das ein NDR-Journalist habe führen wollen, was seine Vorgesetzten aber abgelehnt hätten. Führungskräfte und Sender wiesen Vorwürfe eines politischen Filters zurück. Weiterlesen

Filz-Vorwürfe: Schlesinger verteidigt sich in Interview

Potsdam (dpa) – Die fristlos entlassene Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), Patricia Schlesinger, hat sich erneut gegen Vorwürfe des Filzes und der Vetternwirtschaft verteidigt. In einem Interview der Wochenzeitung «Die Zeit» äußerte sie zugleich Bedauern darüber, dass sie Unmut im eigenen Haus gegen die Führung unterschätzt habe. Schlesinger ließ offen, ob sie gegen die fristlose Kündigung vorgehen wird.

Abendessen auf Senderkosten in Privatwohnung

Zu den seit Ende Juni durch Medienberichte aufgekommenen Vorwürfen gegen Schlesinger zählt auch eine umstrittene Praxis von Abendessen in ihrer Privatwohnung auf Senderkosten, angeblich sollen sie nicht korrekt abgerechnet worden sein. Dazu sagte sie: «Ich habe alles nach bestem Wissen abgerechnet.» Zur Gästeauswahl und den Themen bei den Abendessen ergänzte sie: «Da saßen Menschen aus Politik, Wirtschaft, Kultur, aus Institutionen und Behörden am Tisch, wir haben dementsprechend über Politik, Wirtschaft, Kultur und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gesprochen. Was ist gut, was läuft schlecht? Solche Unterhaltungen haben fließende Übergänge.» Weiterlesen

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