Kelberg. Aus und vorbei? Wird der Kelberger Gewerbe- und Verkehrsverein künftig nur noch in den Geschichtsbüchern zu finden sein? Hoffentlich nicht! Am 20.09.2016 fand eine außerordentliche Mitgliederversammlung statt. Leider waren nur 11 von 61 Mitgliedern (inkl. 4 Vorstandsmitglieder) der Einladung gefolgt. Fast der gesamte Vorstand steht teils alters-, teils berufsbedingt nicht mehr zur Verfügung, hieß es in dem Einladungsschreiben, das an alle Mitglieder gerichtet war. Es gelang am 20.09. trotzdem nicht, einen neuen Vorstand zu finden.
Muss bzw. kann der Verein aufgelöst werden? Die Frage konnte an diesem Abend nicht geklärt werden, weil man sich nicht im Klaren war, welche Mehrheiten notwendig sind. Nahezu einstimmiger Tenor der anwesenden Mitglieder war: „Das wäre sehr schade!“ Allerdings war an diesem Abend niemand bereit, einen Posten im Vorstand zu übernehmen. Auch hatte der amtierende Vorstand nicht von seinem Recht Gebrauch gemacht, sein Amt niederzulegen.
Nachdem Rechtssicherheit bestand, dass die Auflösung des Vereins nur in einer Mitgliederversammlung mit einer Mehrheit von 3/4 der abgegebenen Stimmen der anwesenden Mitglieder beschlossen werden kann, wurden vom amtierenden Vorstand alle 61 Mitglieder erneut zu einer beschlussfassenden außerordentlichen Mitgliederversammlung des Gewerbe- und Verkehrsverein Kelberg e.V. am 11.10.2016 um 19:00 Uhr in das Bürgerhaus in Köttelbach eingeladen.
In aller Interesse gilt der Apell an alle Mitglieder, diesen für den Verein so wichtigen Termin unbedingt wahrzunehmen!
Zur Erinnerung: am 16. Februar 1993 wurde der Kelberger Gewerbeverein von insgesamt 32 Gewerbetreibenden gegründet. Es galt damals wie heute der Wunsch: alle Kelberger Geschäftsleute und Gewerbetreibende sollten mitarbeiten. Heute zählt der Verein mehr als doppelt so viele Mitglieder, aber immer weniger kamen in der Vergangenheit mangels Interesse oder Zeit zu den Vereinstreffen – leider, insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass in 2018 das 25-jährige Vereinsjubiläum ansteht.
Die Hoffnung, auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 11.10.2016 einen neuen Vorstand zu finden, sollte nicht aufgegeben werden. Bei einer Liquidation hätte das Kelberger Gewerbe de facto kein politisches Sprachrohr mehr. Sieht denn niemand mehr ein Ziel und gibt es keine Gemeinsamkeiten? Diese Frage sollten sich alle Beteiligten stellen. Es sollte doch möglich sein, den Verein fortführen zu können. Gerade jetzt gilt es, zusammenzurücken und gemeinsam den Weg zu gehen.
Auch die Aufgabe des Weihnachts- und Gewerbemarktes sollte man überdenken. Beide Veranstaltungen waren in der Vergangenheit wichtige Schlüsselinstrumente für das Kelberger Innenmarketing. Die Schlussfolgerung: Ohne Innenmarketing ist kein erfolgreiches Außenmarketing möglich. Dieser Themenkomplex spiegelt sich in der innerörtlichen Zusammenarbeit wieder. Jedes Unternehmen hat ein enormes Potenzial innerer Werte in Form seiner Mitarbeiter, deren Erfahrungen, Ideen und Wissen. Aber genau diese Werte werden nur allzu selten optimal genutzt. Es ist nicht von langfristigem Erfolg gekrönt, Kunden mit einem aufwändigen Werbebudget in einen Ort zu locken, in dem die Bürger, Hoteliers, Gastronomen und Geschäftsleute desinteressiert sind oder gegeneinander arbeiten. Wo Nörgelei und Missgunst oder schlicht die Unwissenheit über die große gemeinsame Philosophie vorherrschen, da fühlt sich kein Außenstehender, also Kunde, wirklich wohl. Kelberg ist erfolgreich, wenn wirklich jeder die gemeinsame Marke auch lebt und den gemeinsamen Erfolg durch sein Handeln unterstützt.
Der Kelberger Gewerbeverein darf nicht sterben!
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