Geschmackvolle Gesundland-Tomaten aus der Vulkaneifel

Mehren. Unmittelbar an der A1-Autobahnausfahrt Mehren (Landkreis Vulkaneifel) steht seit einigen Monaten im Gewerbegebiet auf einer Anhöhe das modernste und größte Gewächshaus im nördlichen Rheinland-Pfalz. Die EifelZeitung hatte im März darüber berichtet. Auf 37.000 Quadratmeter (3,7 Hektar) Pflanzfläche werden dort seit Anfang Juli sehr schmackhafte Tomaten geerntet – mitten im Gesundland Vulkaneifel.

Fleißige Bestäubungshelfer
Die etwa 120.000 Tomatenpflanzen wachsen in speziell dafür vorgesehene Pflanzschalen nahezu keimfrei bis zu vier Meter in die Höhe. Die Pflanzen werden nicht von oben mit Wasser berieselt. Ein computergesteuertes Bewässerungssystem versorgt die Pflanzen an den Wurzeln immer dann mit temperiertem Wasser, wenn die Pflanzen das wollen. Insekten, genauer gesagt Hummeln, sind als fleißige Bestäubungshelfer im Einsatz. Sie bestäuben die Pflanzen im Gewächshaus.

tomaten_titel_34_16Mehr Bio geht nicht
Auf Pestizid, also chemische Spritzmittel-Substanzen jeglicher Art, die lästige oder schädliche Lebewesen töten, vertreiben oder in Keimung, Wachstum oder Vermehrung hemmen, wird in Mehren komplett verzichtet. Auch hierzu sind die Hummeln im Einsatz. Sie halten sämtliche Schädlinge von den Tomatenpflanzen fern. Insekten fressen also Insekten und ersetzen somit Pestizide. Die Tomaten aus der Vulkaneifel werden frei von Schadstoffen jeglicher Art sein. Mehr Bio geht nicht.

100 Prozent CO2-neutral
Das Ganze geschieht übrigens vollkommen CO2-neutral. Das Regenwasser wird über ein spezielles Dachentwässerungssystem gesammelt und zur Bewässerung und Düngung der Pflanzen eingesetzt. Die notwenige Wärme für das Gewächshaus liefert das benachbarte Blockheizkraftwerk der Firma Tombers über eine großdimensionierte Nahwärmeleitung. Somit funktioniert dieses moderne Gewächshaus vollkommen CO2 neutral, also 100 Prozent umweltschonend bei besten Wachstumstemperaturen für Tomaten. Die alten Tomatenpflanzen werden übrigens dem Blockheizkraftwerk wieder als fossiler Brennstoff zugeführt. Somit handelte es sich in Mehren tatsächlich um einen 100 Prozent CO2 neutralen, umweltschonenden Musterbetrieb.

Gemüsebauer Donnè Jacobs hat in Mehren fast sieben Millionen Euro investiert. Sein landwirtschaftlicher Betrieb in Mehren heißt „Gemüseland Vulkaneifel GmbH & Co KG“. Das Familienunternehmen Jacobs aus Belfeld/NL, befindet sich in der dritten Generation und bewirtschaftet in den Niederlanden jede Menge solcher Gewächshäuser mit einer Gesamtfläche von fast 20 Hektar plus 10 Hektar Freiland.

2.000 Tonnen Jahresertrag
Die Tomatenpflanze wächst etwa bis Oktober in die Höhe. Dann wird die Spitze gekappt, damit sich die Blühten-Rispen zu schmackhaften Tomaten entwickeln können. Geerntet wird permanent bis Weihnachten. Etwa 2.000 Tonnen Tomaten werden pro Jahr geerntet. Im Dezember heißt es dann für eine Woche: alles abschneiden, aufräumen, säubern und keimfrei vorbereiten für die nächste Pflanzsaison, die im kommenden Jahre bereits Anfang Januar wieder startet, dank Nahwärme aus dem benachbarten Blockheizkraftwerk. Die Erntezeit, also die Produktion, beginnt dann schon Ende März.

EDEKA-Händler vor Ort
Auch auf lange Transportwege kann vollständig verzichtet werden. Seit Ende Juli werden die EDEKA Supermärkte im Umfeld der Vulkaneifel mit den geschmackvollen Tomaten aus dem Gesundland Vulkaneifel beliefert. Unter der Regionalmarke „Unsere Heimat – echt & gut“ sind sie in den Märkten zu finden. EDEKA-Marktbetreiber aus der Region waren vergangene Woche vor Ort und haben sich ihren neuen Lieferbetrieb in Mehren angesehen.

Sehr gesunde Sorte
Tomaten der sehr gesunden Sorte „Lyterno“ werden in Mehren angepflanzt. Die Lyterno-Tomate hat einen hohen Lycopin-Gehalt und verfügt über einen krebshemmenden pflanzlichen Inhaltsstoff, auch Antioxidantien genannt. Sie ist eine geschmackvoll und wohlschmeckende Salattomate. Tomaten aus dem Gesundland Vulkaneifel werden sicherlich der Renner.

Frischer geht es nicht
Momentan kann man dienstags und freitags von 09:00 bis 12:00 Uhr vor Ort die frisch geernteten Tomaten einkaufen. Das hat sich auch ohne Werbung schnell herumgesprochen. Inzwischen stehen die Menschen Schlange, um die schmackhaften und sehr gesunden Tomaten kaufen zu können. Am 24. September wollen die Jacobs’s zu einem Tag der offenen Tür einladen. Die Eifel-Zeitung gibt den Termin mit Uhrzeit rechtzeitig bekannt. Geplant im kommenden Jahr haben die Jakobs noch einen Hofladen in Mehren. Dort sollen neben den „Gesundland-Tomaten“ weiteres Gemüse aus eigenem Anbau angeboten werden.

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