Polizist wegen Kindesmissbrauchs vor Gericht

Trier. Am Montag, 10.11.2014 begann am Landgericht Trier der  Prozess wegen sexuellem  Mißbrauch von Kindern. Angeklagt ist ein Vater von acht Kindern aus der Eifel. Der in Daun wohnende 57-jährige Angeklagte ist Polizeibeamter. Laut Anklageschrift soll er seit November 2011 ein enges Verhältnis zu der im Jahr 2002 geborenen und im Nachbarhaus wohnenden Mädchen aufgebaut und viel Zeit mit ihr verbracht haben. Im Februar 2014 soll er mit dem 12-jährigen Mädchen ein Restaurant in Daun besucht und das minderjährige Mädchen auf dem Heimweg dazu veranlasst haben, sich auf seinen Schoß zu setzen. Hierbei soll er sie umarmt und ihr in sexueller Absicht mehrere intensive Küsse auf den Mund gegeben haben.

In der Folgezeit bis zum 18.05.2014 soll er sich fast täglich mit ihr getroffen haben, sie jeweils – mithin in 42 weiteren Fällen – umarmt und mehrere Minuten lang in sexueller Absicht auf den Mund geküsst haben. Dabei soll er in zwei Fällen während des Küssens mit einer Hand am Rücken in den Hosenbund des Kindes gegriffen, seine Finger unterhalb der Unterhose zwischen deren Pobacken geführt und sie dort gestreichelt haben. Der Angeklagte wurde am 22.05.2014 festgenommen und befindet sich seit dem 23.05.2014 ununterbrochen in Untersuchungshaft.

Schon am ersten Verhandlungstag hat der Angeklagte Medienberichten zufolge die schwerwiegenden Vorwürfe eingeräumt. Für ihn sei das 12-jährige Mädchen eine erwachsene Freundin gewesen. Weil seine Frau eher desinteressiert ihm gegenüber war, habe ihm diese Beziehung gut getan. Er konnte sich nicht mehr beherrschen. Es sei mit der 12-Jährigen immer öfter zu längeren Küssen und anderen sexuellen Handlungen gekommen. Eigentlich wollte er dem Mädchen nur zeigen, wie lieb er sie hat. Er wisse nicht, was daran so verfänglich gewesen sei, soll er dem Gericht gesagt haben. Mit dem Urteil wird am 2. Verhandlungstag am Donnerstag, 13.11.2014 gerechnet. Sollte der Polizist zu einer Freiheitsstrafe von mehr als einem Jahr verurteilt werden, muss er seinen Polizeidienst quittieren und wird sämtliche Pensionsansprüche verlieren. Besonders in der Vulkaneifelregion sorgt der Fall für viel Aufsehen. Der Polizist ist hier überall bekannt. Viele Bürger in der Region sind fassungslos. Seit mehr als 25 Jahren ist der Polizist im Landkreis Vulkaneifel in Kindergärten und Schulen als Verkehrserzieher unterwegs. Schätzungsweise haben schon 20.000 Kinder bei ihm gelernt, wie man sich im Straßenverkehr verhalten soll. Der Mann war auch ehrenamtlich in kirchlichen Einrichtungen und Organisationen engagiert. Darüber hinaus musizierte er in unterschiedlichen Bands.

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