Lewentz: Römische Geschichtsstätten mit Ausland verzahnen

Mainz (dpa/lrs) – Innenminister Roger Lewentz will die römische Geschichte in Rheinland-Pfalz enger mit der Regionalentwicklung sowie mit ausländischen Stätten verzahnen. «Wir wollen die, die sich um die römische Welt kümmern, vernetzen und organisatorisch stärker zusammenfassen», sagte der SPD-Politiker im Redaktionsgespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Dafür sollten Kongresse auf den Weg gebracht werden. «Ich glaube, dass da für die nächsten Jahre und Jahrzehnte große Chancen drin liegen.»

Als Beispiele nannte er Pompeji, Herculaneum am Golf von Neapel, die Römerstadt Carnuntum in Österreich, den Hadrianswall aber auch das nordrhein-westfälische Xanten. «Wir haben so viel in Rheinland-Pfalz zu bieten und können damit europäische Bezüge herstellen und vieles vermarkten», sagte Lewentz, der auch für das kulturelle Erbe zuständig ist. «Mit diesen Pfunden muss man einfach wuchern.» Bei Projekten wie der Erforschung des Trierer Untergrunds könne sein Ministerium mit Mitteln der Kommunalentwicklung unterstützen. «Das andere muss sich aufbauen.»

«Wir waren römisches Kernland. Aus Trier heraus wurde Rom lange regiert», sagte Lewentz. «Rheinland-Pfalz ist das römischste Bundesland.» Mit den Bauten in Trier, dem Obergermanischen-Raetischen Limes und dem Niedergermanischen Limes habe es zudem drei römische Welterbe-Stätten. «Darin liegt eine große Chance», sagte der Minister mit Blick auf Tourismus und die wirtschaftliche Entwicklung. Die Landeshauptstadt Mainz habe auch sehr viel Römisches zu bieten.

Die gesamte Region um den Hadrianswall in Großbritannien etwa sei auf «das imposante Werk» ausgerichtet, Museen, Esskultur und Hotellerie nannte Lewentz als Beispiele. «Das Band des Limes geht mindestens durch ganz Europa», aber auch tunesische und algerische Museen arbeiteten eng mit Trier zusammen. «In Carnuntum verbindet man Regionalentwicklung sehr stark mit dem römischen Erbe.» Weinbau und Gastronomie nannte Lewentz als Beispiele. «Die Region hat damit auch großen touristischen und wirtschaftlichen Erfolg.»

«Wir haben mit dem Goldschatz in Trier – und nicht in Italien – die höchste Zahl von Goldmünzen aus der Römischen Zeit.» Die Ausstellung Untergang des Römischen Reichs habe etwa kurz vor der Halbzeit – trotz Hitzewellen, Urlaubszeit und steigenden Lebenshaltungskosten – mit rund 55 000 Besuchern bereits die Erwartungen von insgesamt 100 000 übertroffen. «Die Ausstellung ist ein großer Knaller, der sich im deutschen Umfeld ganz führend mit sehen lassen wird.»

 

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